Was macht den 1.FCN für Top Talente besonders?
Natürlich ist jeder Profi Fußballverein an Top Talenten interessiert, nur was macht der 1. FC Nürnberg trotzdem anders und hat sich damit sogar ein Alleinstellungsmerkmal im deutschen Profifußball geschaffen?
Gehen wir nochmal zurück in die letzte Saison, vermutlich ist noch kein Verein in einem Pflichtspiel im Berliner Olympiastadion gegen Hertha BSC mit fünf U19 Spielern in der Startelf aufgelaufen vor 60.000 Zuschauern. Das dürfte rekordverdächtig gewesen sein am 25.2.2025. Gegen den teuersten Kader der. 2. Fußball Bundesliga auswärts holte diese halbe U19 Mannschaft des 1. FC Nürnberg in einem guten Spiel immerhin eine Punkteteilung. Die jungen Spieler hielten dem Druck vor einer für 2. Liga Verhältnissen Rekordkulisse stand.
Der Beginn des neuen Konzepts mit jungen Spielern
Diesen Weg mit jungen Talenten schwerpunktmäßig zu gehen begann 23/24 unter Sport Vorstand Dieter Hecking, als man mit Can Uzun damals 17 Jahre, Nathaniel Brown 18 Jahre und dem U17 Weltmeister Finn Jeltsch zu den Profis hochzog. Dazu kam, dass man mit Christian Fiél einen U-Trainer zum Cheftrainer der Profis beförderte, der direkt aus dem Nachwuchsbereich und der Ausbildung junger Nachwuchsspieler kam. Auch wenn Christian Fiél in dieser Saison bei Hertha BSC bei den Profis gescheitert ist, Hertha hatte ihn in Nürnberg aus seinem Vertrag gekauft, als U Trainer und mit jungen Talenten zu arbeiten zählte zu den Stärken von Christian Fiél.
Erste wirtschaftliche Erfolge
Can Uzun und nach einer Anlaufzeit auch Nathaniel Brown wurden in der 2. Fußballbundesliga in ins kalte Wasser geworfen und bestätigten die Erwartungen. Can Uzun glänzte in der 2. Fußball Bundesliga für einen so jungen Spieler mit einer außergewöhnlichen Ruhe vor dem Tor im Abschluss „Cold“ und einer feinen, engen Ballführung und Wendigkeit. 16 Tore netzte der Youngster in seiner ersten Zweitliga Saison. Schnell standen zahlungskräftige Käufer aus der 1. Liga parat und verpflichteten Uzun und Brown beide für eine Rekordsumme. Noch in der gleichen Spielzeit 23/24 tauchte der 17 jähriger Finn Jeltsch in der Startelf bei den Profis auf ebenfalls ein hoch begehrtes Talent U17 Weltmeister Kapitän, der sich sehr früh in der 2. Liga zeigen konnte. Das Fundament mit sehr jungen Talenten bei den Profis den Weg zu gehen war gelegt.
Dieter Hecking wurde aber auf der Position des Sportvorstandes nicht glücklich, ihn zog es wieder zurück auf den Trainerstuhl. Was aber blieb war die Entschlossenheit in Nürnberg dieses Geschäftsmodell mit den jungen Spielern weiter zu verfolgen und noch zu vertiefen. Dieser neue Weg war von jetzt an vorgezeichnet. Dieter Hecking wurde durch Joti Chatzialexiou vom DFB ersetzt ein Manager der DFB U-Mannschaften, ideal für den Jugendweg als neuer Sportvorstand.
Das fehlende Mosaikstück, der passende Trainer
Jetzt fehlte nur noch der geeignete Trainer für die praktische Umsetzung, der lautlos aber zügig gefunden wurde mit Miroslav Klose, der sich beim FC Bayern und beim DFB in der Jugendarbeit schon einen Namen als Nachwuchstrainer wohlgemerkt, gemacht hat. Joti und Miroslav Klose kennen sich vom DFB. Über Kloses Strahlkraft und Verdienste als Spieler müssen wir an der Stelle nicht sprechen, er war der Mosaikstein, damit nun alles zusammen paßt.
Dieses Setup funktionierte erstmalig in der Saison 24/25. Es ist zudem die Strahlkraft Miroslav Kloses, die es möglich macht auch auswärtige Talente aus dem ganzen oberen Regal zu bekommen, wo wir uns bislang immer ein Regal tiefer bedienen mussten. Um Deutschlands Top Talente von dem Weg in den Profi Fußball hier in Nürnberg zu begeistern, spielt sicherlich Kloses Stellenwert als ehemaliger Weltklasse Spieler eine Rolle, aber was möglicherweise noch überzeugender ist, er hat für diese Generation die Sensibilität, wie sie vielleicht nur Väter haben, die selber Söhne in gleichem Alter um die 20 herum haben (Zwillinge Noah und Luan, 1860 II. Mannschaft). Klose hat seine Trainerkarriere konservativ im Jugendbereich angefangen und daher in dem Bereich viel Erfahrung gesammelt.
Sportvorstand Joti Chatzialexiou und Trainer Miroslav Klose
Feine Expertise von Jamal Musiala für Klose
Dazu Komplimente wie beispielsweise von Jamal Musiala damals beim FC Bayern unter Klose in der U17, der öffentlich schon mehrmals geäußert hat ohne Miro hätte er den Sprung zu den Profis nie so schnell geschafft. Er wollte in dem Alter als sehr guter Techniker auf dem Spielfeld meist nur seine Gegenspieler ins Kino schicken. Er war nur auf die Offensive fokusiert, aber unter Klose lernte er die Seriösität wirklich intensiv mit nach hinten zu arbeiten und trotzdem noch die Kraft für entscheidende Offensivaktionen zu haben. Erst dieser „Klose“ Schliff machte ihn bei den Profis so schnell konkurrenzfähig.
Miroslav Klose ist in Gesprächen in der Lage jungen Spielern ihren Weg klar aufzuzeigen und hält dann mit seiner Seriösität auch Wort. Eine Glaubwürdigkeit, die bei jungen Talenten gut ankommt und für Vertrauen sorgt.
Joti Chatzialexiou formuliert die Vision und Ziele, die Miroslav Klose dann mit der gleichen Überzeugung in der Trainingsarbeit und auch im Ligabetrieb auf dem Platz stringent umsetzt. Das ist nach „Suchbegriffen“ kategorisiert ein Match. Es paßt alles zusammen.
Jüngste Mannschaft der 2. Fußball Bundesliga
In dieser personellen Neuausrichtung intensivierte der 1. FC Nürnberg in der Saison 24/25 weiter seinen Jugendweg, man könnte fast sagen noch direkter noch radikaler. Das geht soweit, dass einem manchmal ältere Spieler sportlich leid tun könnten, die auch keinen schlechten Job machen, weil Klose klar vorgibt, wenn zwei Spieler auf ihrer Position gleichwertig sind, dann spielt der Jüngere.
Der Brasilianer Danilo Soares ein sehr erfahrener solider Außenverteidiger oder Villadsen auf der gegenüberliegenden AV Seite mußten es schmerzhaft erfahren, als sie trotz ordentlicher Leistung trotzdem schnell auf der Bank gelandet sind, selbst mit einem Millionen Marktwert wie bei Villadsen.
Es wirbelten auf einmal die beiden 19 jährigen Berkay Yilmaz auf der einen und auf der anderen Seite der bis dahin noch gänzlich unbekannte Tim Janisch auf den Außenbahnen.
Der 1. FC Nürnberg stellte in dieser Saison mit 23,9 Jahren mit Abstand die jüngste Profimannschaft der 2. Fußball Bundesliga, schon auf dem 2. Platz dieser Alterstabelle (Transfermarkt) steht bereits die 25 vorne dran im Durchschnittsalter.
Gut vorbereitet
Namen wie Rafael Lubach, Berkay Yilmaz, Stefanos Tzimas, Tim Janisch, Tim Drexler, zum Saisonbeginn alle gerade mal 19 Jahre alt, standen viele Spieltage in der Startelf und man spürte jeder war auf seinen Einsatz und auf seine Aufgaben in der Mannschaft immer gut vorbereitet gewesen.
Sie werden also nicht nur ins kalte Wasser geworfen sondern sehr sorgfältig auf ihre Aufgaben in der sehr detaillierten und intensiven Trainingsarbeit unter Miroslav Klose vorbereitet. Klose selbst beschreibt, dass er mit den jungen Spielern sehr viele Gespräche führt.
Natürlich gibt es auch Rückschläge und mancher Trainer würde dann vielleicht lieber wieder auf mehr Erfahrung seiner Spieler setzen, anders formuliert, nicht den Mut haben an den jungen Talenten trotzdem festzuhalten, was Miroslav Klose aber konsequent macht auch bei Rückschlägen.
Sportliche Ziele
Der 1. FC Nürnberg hat die Erfahrung gemacht, dass es mit so vielen jungen Spielern aber auch schwierig wird, sobald man die Ziele höher steckt sprich vorne oder gar um den Aufstieg mitspielen will. Die Konstanz riss in der Saison immer wieder ab und es gab die Durststrecken besonders gegen die Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel. Oft gut gespielt und in Führung gegangen aber am Ende eingebrochen. Man wird dennoch die grundsätzliche Ausrichtung intensiv auf junge Spieler zu setzen nicht aufgeben, sondern hier und da versuchen es nur etwas besser auszubalancieren. Das Ziel sollte natürlich sein nah- oder mittelfristig wieder in die 1. Liga aufzusteigen, um herausragenden Talente doch etwas länger halten zu können, indem man ihnen die Möglichkeit geben kann, sich auch in der 1. Bundesliga zu zeigen.
Das Konzept geht auf, der 1. FCN ist eine Top Adresse
Die Neuausrichtung zu Beginn der gerade abgeschlossenen Saison hat sich in allen Facetten bewährt wirtschaftlich und sportlich und man hat auch die Fans auf seiner Seite mit der nötigen Geduld diesen Weg gemeinsam und mit ihrer vollen Unterstützung zu gehen.
All diese Faktoren machen den 1. FC Nürnberg zur aktuell vielleicht besten Adresse im deutschen Fußball um Top Talenten ihre ersten Schritte im Profifußball erfolgreich zu ermöglichen. In der 2. Bundesliga herrscht sicherlich auch noch nicht der ganz große Druck wie bei Mannschaften aus der 1. Liga, die um Plätze in den internationalen Wettbewerben spielen, die dann ihre eigenen Top Talente gerne für den Reifeprozess unter Miroslav Klose ausleihen.
Justin von der Hitz
Dazu kommen aber auch Top Talente wie Justin von der Hitz, die gänzlich ihren nächsten Schritt beim 1. FC Nürnberg sehen in einem festen Vertragsverhältnis, was viel Vertrauensvorschuss bedeutet, weil er sehr attraktive Angebote hatte. Das hat beim 1. FC Köln Wellen geschlagen, warum man so ein Ausnahmetalent (Geissblog) wie von Hitz nach Nürnberg ziehen lassen muss. Das Setup ist für junge Super Talente, die ihren nächsten Karriereschritt gehen wollen beim 1. FC Nürnberg, mittlerweile außergewöhnlich attraktiv.
Alleinstellungsmerkmal in der Talente-Entwicklung
All diese Faktoren führen fast schon zu einem Alleinstellungsmerkmal aktuell im deutschen Profifußball. Auch in der kommenden Saison werden wir wieder einige herausragende Talente auf ihrem Weg in den Profifußball in Nürnberg bewundern können. Einige stehen schon fest aber es werden weitere folgen, das Transferfenster und ist noch lange genug offen bis September. Der 1. FC Nürnberg hat sich dem Prozess der Talentveredelung verschrieben, um sich auch selbst wirtschaftlich und sportlich weiter zu entwickeln. Es bleibt also spannend. Vermutlich hat noch kein Verein in 2 Spielzeiten so vielen jungen U19 Talenten den klaren Schritt in den Profifußball erfolgreich ermöglicht wie der 1. FC Nürnberg.
Nützliche Links: Es geht weiter neue Talente 25/26 beim 1. FCN
Justin von der Hitz https://clubfans-reunited.de/justin-von-hitz-der-tempolaeufer/
Artem Sepanov https://clubfans-reunited.de/der-neue-torjaeger-artem-stepanov/
Ayoub Chaikhoun https://clubfans-reunited.de/ayoub-chaikhoun-ein-versprechen-fuer-die-neue-saison/
Robin Lisewski https://clubfokus.de/vom-bvb-zum-fcn-u19-kapitaen-lisewski-wird-club-keeper/ Khalid Abou El Kaija https://clubfans-reunited.de/mehr-groesse-mit-el-haija/
Championsleague made in Nürnberg? https://clubfans-reunited.de/championsleague-made-in-nuernberg/
Autor: Juwe
Bildquelle: FCN, Juwe, Streams
Sehr schön! Eine Erfolgsgeschichte. Naja, noch nicht ganz, aber die Geschichte des sich anbahnenden Erfolges!
Ich bin überzeugt, dass wir kommende Saison noch besser abschneiden werden. Ob es für mehr reicht?
Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob wirklich Hecking den Weg gestartet hat oder nur konsequent weiterverfolgt. Ein wichtiger Baustein war sicherlich auch die Installation von Michael Wiesinger als Leiter des NLZ. War das nicht sogar vor Hecking?
Für mich war auch ein entscheidender Schritt Hecking hat Fiél als U-Trainer zu den Profis hochgezogen, der ja alle Talente im Blick hatte. Ich kann nicht sagen ob es Heckings Idee war aber zu der Zeit begann alles, 17 jährige wie Can Uzun bei den Profis schon zu Einsatzzeiten kommen zu lassen, das gab es vorher nicht. SIcherlich war diese „Idee“ auch aus der Not geboren weil mit dem strukturellen Defizit die Kassen klamm waren. Das NLZ spielt zwar eine wichtige aber eine andere Rolle, das NLZ bzw. Michael Wiesinger entscheiden ja nicht über den Weg, den man bei den Profis einschlägt. Doch meiner Meinung nach hat man den Weg unter Sportvorstand Dieter Hecking eingeschlagen, dann noch mal intensiviert und noch mehr alles drauf ausgerichtet in Folge mit Chatzi und Miro.
Seh ich genauso.
Wiesinger ist wichtig. Keine Frage. Aber den Weg gibt der Sportvorstand vor. Insofern hat Hecking diesbezüglich einen guten Job gemacht, der nachhaltig wirkt.
Du kannst das beste NLZ mit dem besten NLZ-Leiter haben – wenn Sportvorstand und Aufsichtsrat nicht dahinter sind, dass die Jugend auch eine Chance bekommt, bringt Dir das nicht viel.
Bestes Beispiel Köln. Da hat das Management (Keller) einen Trainer (Struber) geholt, der gesagt hat, dass ein Top-Talent (Von der Hitz) auf Sicht für ihn kein Thema wäre.
Also haut Von der Hitz ab und geht dorthin, wo er eine faire Chance bekommt – zum Club. Wo der unter Hecking eingeschlagene Weg mit Joti und Miro noch konsequenter gegangen wird.
Köln mit ihrem Extrainer Strubig haben ja auch beim Torwarttalent Urbig „geglänzt“ und den zum FC Bayern vergrault.
Schade, Bielefeld trifft die Latte und fast im Gegenzug macht Stuttgart das eins zu null. Und dann das zwei zu null nach einer Ecke von Bielefeld. Nicht souverän, aber effektiv.
Schade, so eine Pokal Sensation wär schon lustig gewesen…
Tor für Bielefeld durch, natürlich, Kania. Im Strafraum eine Wucht, körperliche Präsenz, Torriecher, Abschlussstärke. Der Kerl hätte eigentlich alles. Nimmt aber am Gesamtspiel nur so reduziert teil, dass er trotz seiner ausgeprägten Qualität bei Bielefeld meist von der Ersatzbank kommt. Ob es so was wird mit der großen Karriere?
Also ich hatte anfangs ein wenig Gänsehaut bei dem DFB Finale, weil mich Stuttgart so sehr an 2007 zurück erinnert, sie habens wieder geschafft, wir sind weit weg. Stuttgart ist erstaunlich seit Jahren haben sie richtig Ärger in der Hütte auf Führungsebene, ständig ist da was, aber sportlich entwickeln sie sich weiter als wäre nichts, zaubern wie aus dem nichts diese Saison noch einen Woltemade aus dem Ärmel….