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Brutal unfassbar und retour

„Klar“, sagte Hannes (klick), „ein Sieg wäre schöner gewesen, aber insgesamt hat unsere Mannschaft ein gutes Auswärtsspiel gemacht…“

„Ein unfassbar gutes“, warf ich ein und nahm einen Schluck aus dem Pilsglas.

„…Die Art und Weise, wie sie nach dem den Spielverlauf konterkarierenden 0:1 zurückgekommen ist, zeugt von Moral. Und wie Marquez den Ausgleich gemacht hat, war stark. Ein starker Kopfball.“

„Unfassbar stark“, präzisierte ich.

Hannes schaute mich genervt an: „Was soll denn das? Alles ist bei dir heute unfassbar. Das ist ja schon die reinste Manie. Leg mal ne andere Platte auf!“

„Wenn eine Mannschaft gegen einen unfassbar starken Gegner ein Remis erzielt, hat sie ein unfassbar gutes Spiel gemacht“, versetzte ich. „Das ist doch logisch.“

„Soo a Gwaaf“, schaltete Alfred (klick) sich ein. „Du dussd ja grood soo, als wie wenn Wiesboodn a Dschämmbjänsliech-Monnschaffd weer. Dess iss doch ka schdorge Monnschaffd. Und unfassboor schdorg scho glai goor nedd.“

„Ich sage nichts anderes, als was Fiél sagt. In der Pressekonferenz vor Wiesbaden hat er erklärt, dass dieser Gegner unfassbar stark verteidigt und unfassbar gut im Umschaltspiel ist (klick). Nicht ich, sondern Fiél sollte mal ne andere Platte auflegen.“

„Ich hab‘ die Pressekonferenz auch gesehen“, sagte der Wirt über den Tresen. „Bei Köllner war immer alles brutal. Bei Fiél ist alles unfassbar.“

„Dess Door, woo da Glubb gfangd hodd, dess woor unfassboor. Wenni ka gloore Onnschbillschdadsjoon hobb, hau-i die Bfrulln halld naus. Woos da Kibba doo gmachd hodd, iss unfassboor…“

„Das Kurzpassspiel von hinten heraus erfolgt auf Anweisung des Trainers“, erläuterte der Wirt. „Wenn da mal was schiefgeht, ist das in Kauf zu nehmen.“

„Stimmt“, bemerkte ich. „Solche Pannen sind Bestandteil der Spielphilosophie.“

„…Und dass da Kibba danooch, iech glaab, doo woors dann aans-aans gschdandn, nuchamool soo ann Bogg schießd, zumm Gligg iss dess glimbflich ausganga, dass deer niggs lernd, dess iss nuch unfassboora…“

Brutal unfassbar“, sagte ich.

„…Die wolln Diggi-Dagga voorm aingna Schdroofraum schbilln und kenna nedd amoll na Boll gschaid schdobbm. Dess iss doch niggs middm Glubb. Die laisdn doch niggs. Die solln si amoll ooschaua, woss Haidnhaim laisded. Und zwoor nedd in da dswaidn, sondan in da ärschdn Bundesliecha.“

„Stimmt“, sagte der Wirt. „Was Heidenheim leistet, ist brutal.“

Unfassbar brutal“, stellte ich fest, fischte eine Blend 29 aus der Schachtel und schwang mich vom Barhocker. 

„Wadd amoll, Michael, iech geh mied aane raang“, sagte Alfred. „Hossd aane fir miech?“

[Zum Spiel: klick, klick.]

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