MatchNews

Wechselhaft wie das Aprilwetter

Spielbericht 1. FC Köln – 1. FC Nürnberg 3:4 (0:1)

Ein Fußballspiel so stürmisch und abwechslungsreich wie das Aprilwetter.
Dies wurde den 1950 Fans im Kölner Franz-Kremer-Stadion unweit des Geißbockheims am Samstag Nachmittag geboten.

 

Turbulent verlief auch die Nachspielzeit. Die Domstädterinnen konnten ihre Aufholjagd mit dem Ausgleichstreffer erfolgreich abschließen. Doch der Club konnte prompt antworten und durch Desic das vielumjubelte Siegtor erzielen.

Somit ist das rettende Ufer für die Clubfrauen wieder in Sichtweite. Für die Moral dürfte der Sieg, die erfolgreich zu Ende gespielten Angriffe sowie auch einige weitere Torabschlüsse positiv sein. Der Club nimmt das Rennen um den Klassenerhalt auf und sendet ein in dieser Form bemerkenswertes Ausrufungszeichen.

Die Gastgeberinnen starteten gut ins Spiel. Die Latte und Club-Keeperin Lea Paulick hatten jedoch etwas gegen ein frühes Gegentor. Mit zunehmender Spieldauer kämpfte sich der FCN in die Partie und nahm die Zweikämpfe im Mittelfeld an.

Nach einer Grätsche im Strafraum gegen Desic gab es Elfmeter. Lara Schmidt übernahm hier Verantwortung und verwandelte in der 28. Minute sicher. Mit diesem Spielstand ging es in die Pause.

Der Club kam schwungvoller und zielstrebiger aus der Kabine. FCN Angreiferin Haim traf in der 50. Minute. Nur vier Zeigerumdrehungen später klingelte es erneut im Kasten der Geißbock-Elf durch ein Eigentor. Der „Effzeh“ zeigte Moral und erarbeitete sich einige Standardsituationen.

Erst zehn Minuten vor Spielende konnten sich die Kölnerinnen mit einem Torerfolg in Abstauber – Manier belohnen und das Heimpublikum wecken. In der 88. Minute der Anschlußtreffer, drei Minuten später der Ausgleich. Club-Keeperin Paulick war ziemlich bedient. Aber es sollte noch besser kommen. Nur wenige Sekunden später durfte sie das Siegtor nach gekonnter Vorarbeit von Felix fassungslos bejubeln. Diese gesamte Szenerie kam dem Gefühlsausbruch von Keeper Mathenia beim Relegationsspiel seinerzeit in Ingolstadt schon recht nahe.

Nach dem Schlußpfiff wurde der Sieg mit einem Club – Jubelkreis im Hagelschauer gefeiert.

Das Spiel hat natürlich auch Schwächen bei den Teams offengelegt. Die Trainerteams haben viel neues Material zum Analysieren. Durch den kuriosen Spielverlauf kann der FCN Optimismus und Mut für die Saison-Schlussphase tanken.

Autor: Hendrik Schuur
Bilder: Hendrik Schuur

  

25 thoughts on “Wechselhaft wie das Aprilwetter

  • Ich konnte gestern nichts sehen, hab nur die Spielstände aufs Handy bekommen. Und selbst das war schon ein kleiner Krimi. Dank der Berichterstattung von Optimist und Hendrik bin ich jetzt im Bilde.

    Natürlich sehr wichtig der Dreier in Köln – ansonsten wärs das wohl gewesen, realistisch betrachtet. So aber scheint alles wieder offen. Der 1. FC Köln ist wieder in „Schlagdistanz“ und Leipzig kocht auch nur mit Brause.

    Antwort
    • Da hast Du echt was verpasst!
      Ich schrieb noch meiner Frau: „3:0 und noch 15 Minuten – ob das reicht?“
      Und schon ging sie los, die Achterbahn. Schon beim 1:3 hatte ich ein ungutes Gefühl, beim 3:3 war ich völlig fertig…
      „So blöd kann doch nur der Club sein!“
      …und dann, Ballgewinn von Lara Felix im Mittelfeld (in der 87. Minute eingewechselt), perfekter Steckpass auf Desic, perfekter Abschluss aus fast zu spitzem Winkel ins lange Eck (milimetergenaue Präzision!) und Jubel, Fassungslosigkeit, Extase!
      …aber noch 4 Minuten nominell, wir kennen das ja, wir sind der Club…
      Zittern, Nägelkauen, Herzstillstand… „Pfeif endlich ab!“
      Aber 2 Tore in der Nachspielzeit, sie pfiff nicht ab. Über 2 Minuten über die offizielle Nachspielzeit, nicht auszuhalten! Und Köln rannte an mit dem Mut der Verzweiflung…
      Endlich, die Erlösung! Ich spüre den Puls in meinem Kopf, aber jetzt fällt der Druck ab…
      Uff, allmächd, Wahnsinn!

      In der Rückschau eines der unglaublichsten Spiele, die ich in letzter Zeit gesehen habe – provided by Clubfrauen!

      Antwort
  • Aber eine 3:0 Führung so schnell noch verspielen ist auch irgendwie Club Like. Was die Frauen den Männer allerdings voraus haben ist, dass sie dann nochmal nachsetzen und trotzdem die Partie für sich entscheiden.

    Antwort
    • Das gabs in ähnlicher Form bei den Männern auch schon mal. Im Jahr 2006, als Vittek mit einem lupenreinen Hattrick in Köln eine 3:0-Führung herausschoss und am Ende wurde es noch mal eng. Endstand ebenfalls 3:4.

      Antwort
      • ah da kann ich mich dran erinnern das war der nWahnsinn. Hatte Robert da nicht 2 Hattricks hintereinander Duisburg glaub ich war das Spiel vorher. man schon ne weile her 🙂

  • Schade nur mit dem Eigentor, da stand Desic einschussbereit direkt dahinter, hätte nur den Fuß hinhalten müssen. Ein eigenes Tor statt Eigentor ist immer schöner…
    Und besonders freut es mich für Lara Felix, im 3. Spiel nach dem Kreuzbandriss den entscheidenden Ballgewinn und Assist zum Siegtreffer! Da weiß man dann, wofür man gekämpft hat, der Mühen Lohn!

    Antwort
  • Leider hat Leipzig die Schlagdistanz aus eigener Kraft verlassen, nachdem sie 3:0 gegen Schlusslicht Duisburg gewonnen haben. Ich hatte mir so sehr ein Unentschieden gewünscht… 😉

    Antwort
    • Dafür ist Köln jetzt wieder voll mit im Abstiegskampf und hat ein schweres Restprogramm. Heimsiege gegen Duisburg und Leipzig, sowie ein Punktgewinn gegen z.B. Essen würden wahrscheinlich reichen um die Klasse zu halten.

      Antwort
      • …solange die Kölnerinnen keine „Dummheiten“ machen. Wäre schon gut, wenn wir noch einen ungeplanten Dreier dazulegen könnten…

        Laut Tabellenrechner mit plausiblen Wunschergebnissen könnten wir sogar noch Leipzig überholen. Aber natürlich nur, wenn sie nicht mehr punkten…

      • Das ist natürlich immer Teil des Deals und natürlich wären 9 Punkte besser als 7 trotzdem spielt Köln noch gegen Hoffenheim (3.), Wolfsburg (2.), Frankfurt (4.), Essen (6.) und Freiburg. Ich sehe es da jetzt nicht als unrealistisch bei unserem Restprogramm drei Punkte mehr zu holen als die Kölnerinnen. Wenn alles normal läuft haben sie maximal gegen Essen und Freiburg eine realistische Chance zu punkten.

  • Das selbe Ergebnis unserer Herren in Berlin würde auch schmecken. Unser Young Gun Can Uzun ist ja mittlerweile türkischer A-Nationalspieler glaube 13 Minuten gegen Ungarn, war er auf dem Feld. Die Tinte unter dem Vertrag mit Frankfurt soll angeblich auch trocken sein, glaube Transfermarkt hat es vermeldet für 10 Mio.

    Antwort
  • Kann die Türkei in Wien im ORF live sehen und bin gespannt ob er heute vor Minute 70 aufs Feld darf.

    Antwort
    • Bei 5 : 1 für Österreich in Minute 87 kommt er hoffentlich nicht mehr.

      Antwort
      • Wien ist schon historisch kein gutes Pflaster für die Türken, dort gibt es immer nur Niederlagen mit verschiedenen Ausrüstern 😮 ..aber von Geschichte mal abgesehen, wird Österreich jetzt wohl noch eine Art Geheimfavorit? 🙂 Das halbe Dutzend voll gemacht Respekt.

      • Soweit ich weiß wird Österreich tatsächlich schon länger als Geheimfavorit gehandelt. Sind ja auch wirklich gut drauf in letzter Zeit!

      • Ja es ist aufgefallen mit Rangnick sind die Österreicher richtig gut drauf ohne Zweifel vielleicht beflügelt sie ja auch die heimatliche Nähe bei der EM. Ich rechne bei uns mit Schweiz und Ungarn auch mit extrem unangenehmen Gruppengegnern, so schön die beiden Spiele der Nationalmannschaft jetzt waren, nur ich befürchte Schweiz und vor allem Ungarn, die eine harte Gangart pflegen, das werden sehr schwierige Partien. Ich finde es falsch jetzt die Messlatte schon wieder so weit hoch zu legen, dass es auf jeden Fall der EM Titel werden muss.

        Aber ich muss auch zugeben nach den beiden Spielen, habe ich jetzt auch mehr Lust auf diese EM.

  • Schon große Klasse, wie abgezockt Medina Desic, geboren im unterfränkischen Erlenbach am Main, den entscheidenden Treffer aus spitzem Winkel ins lange Eck zirkelt. Desic ist im Würzburger Fußball ein durchaus bekannter Name. Medina spielte unter anderem beim ETSV. Ihre Brüder spielten bei den Kickers und beim FV 04.

    Der Klassenerhalt ist also weiterhin möglich. Und gefühlt so möglich wie noch nie in dieser Saison. Allerdings hat der 1. FC Köln die deutlich bessere Tordifferenz und auch einen besseren xG-Wert. Die Effzeh-Frauen sind also keineswegs mittellos gegen Essen und Freiburg.

    Für den Club sind Heimsiege gegen Leipzig und Duisburg Pflicht. Gegen den MSV gilt es, die sehr talentierte Torhüterin Ena Mahmutovic zu überwinden. Und Leipzig hat mit Vanessa Fudalla (8 Tore) und Mimmi Larsson (30 Länderspiele für Schweden) einen starken Sturm.

    Die Clubfrauen indes haben eine gute Mentaliät und sind mutig bis zum Schluss.

    Antwort
  • Helge Payer (20 x im Austria Tor) und jetzt ORF Experte stellte fest, dass das Team jetzt an der Weltklasse krazt .
    Der Optimismus bei Moderatoren,Reportern ,Experten, Rangnick und seinen Spielern ist gewaltig.
    Spannend ist ,dass Herbert Prohaska unter Foda und auch als Rangnick den Abstieg in der Nations – League nicht abwenden konnte immer wieder kritisch anmerkte, dass weniger Akteure nach
    Deutschland wechseln sollten und er es besser fände wenn mehr Spieler in Italien
    oder Frankreich spielen würden.
    Prohaska wollte auch einen österreichischen Teamchef für die Foda Nachfolge , aber mit dem
    fünften Sieg in Folge ist jetzt natürlich alles anders und wenn die Türkei in Deutschland gewinnt und vier Monate später in Wien 6 Stück bekommt ist klar ,dass auch während der Torlawine vom
    Weltklasse IV Danso und auch in verschiedenen Formulierungen vom Finaleinzug bzw. Titel gesprochen wurde .
    Gestern gab es übrigens nach dem Interview mit dem Teamchef auf der Laufbahn im Happel Stadion von Rangnick nur eine unterkühlte Verabschiedung gegenüber Prohaska.

    Antwort
    • „Im Austria-Tor“ heißt in Österreich allerdings etwas gänzlich anderes – und wäre für einen Rapidler eher ungewöhnlich.

      Dass Rangnick den Abstieg aus der Nations League nicht abwenden konnte, könnte auch daran liegen, dass die ersten vier Spiele in den ersten 13 Tagen seiner Amtszeit stattgefunden haben.

      Wir sind auch nicht Weltklasse, aber wir haben eine rundum solide Mannschaft, die auch für gute Mannschaften eine Herausforderung darstellt. Und Rangnick musste dafür nicht mal zaubern, sondern einfach nur die Spieler das spielen lassen, was sie nun mal können – der Großteil davon hat RB-Hintergrund und das sind echte Pressing-Maschinen. Foda hingegen ist ein Trainer, der lieber zwei Viererketten hinten reinstellt und dabei zuschaut wie der Gegner Tore schießt.

      Im Tor sind wir maximal durchschnittlich besetzt, Schlager und Pentz sind gute Keeper aber beide eher klein, in der Innenverteidigung wird uns Alaba abgehen, aber da ist die Personaldichte echt gut, Außenverteidiger schaut schon schlecht aus, da haben wir nur 3-4 ansprechende. Das Mittelfeld ist mit Sabitzer, Schlager, Laimer und Seiwald ein echtes Bollwerk, und feinste Ware für Freunde der Laufstatistik 😉 Mit Baumgartner, Schmid, Wimmer, Kainz, Seidl, Grüll/Lang/… ist aber auch Kreativität dabei. Im Sturm wirds wieder dürftiger, da hat man einen alternden Arnautovic, Gregoritsch und dahinter wohl noch einen Entrup – Kalajdzic und Sakaria werden die EM wohl beide versäumen.

      Gegen kleinere Mannschaften tun wir uns deutlich schwerer spielerische Lösungen zu finden, das Spiel gegen Polen könnte so aussehen wie deren gestriges Spiel gegen Wales. Die Niederlande könnten uns da deutlich besser liegen, die haben zwar individuell bessere Spieler, aber nicht unbedingt eine bessere Mannschaft. Frankreich kann man zwar ärgern, aber im Normalfall gewinnen die ihre Partie trotzdem relativ trocken.

      Ziel ist für Österreich sicher der Aufstieg, nachdem auch die besten Gruppendritten aufsteigen, ist das im Bereich des Machbaren. Danach kommt es auf den jeweiligen Gegner an, aber ab dem Zeitpunkt hätten wir nicht mehr viel zu verlieren, weil jede weitere Runde als absoluter Bonus angesehen würde.

      Die Euphorie ist deswegen gerade so groß, weil wir uns nach den langen Foda-Jahren endlich nicht mehr unter Wert verkaufen und man sieht, dass es den Spielern Spaß macht und dass sie an sich glauben.

      Antwort
  • Wann könnte denn Deutschland auf Österreich frühestens treffen?

    Antwort
  • @ Juwe, im Viertelfinale theoretisch aber unwahrscheinlich – Achtelfinale ist nicht möglich.

    @xxandl, habe durch deren Niedergang die Violetten scheinbar nicht mehr ganz auf dem Schirm.
    Toll geschrieben – ich, aber sicher auch Reporter Oliver Polzer kann da nicht mithalten.
    Wahsinn wie sich Polzer nach dem vermeintlichen zweiten Treffer der Gäste beim VAR
    Check blamierte.

    Antwort
  • Ein bisschen Vorfreude hat sich jetzt auch bei mir eingestellt. Dank Nagelsmann. Der neben Andrich, Mittelstädt und Kroos der große Gewinner des letzten Lehrgangs vor der EM ist. Abgefahren ist vor allem die Entwicklung von Maxi Mittelstädt (27). Der war laut Medien vor einem Jahr bei der Hertha noch Backup des uns bestens bekannten Marvin Plattenhardt (32). Während Mittelstädt jetzt EM im eigenen Land spielt, ist Plattenhardt laut tm vereinslos. Wahnsinn, oder?

    Interessant auch, wie sich der Fußball verändert. Anfang des Jahrhunderts ermauerten sich Rehhagel mit Griechenland und Mourinho mit dem FC Porto die europäischen Kronen. Danach die Kehrtwende um 180 Grad: Tiki-Taka. Wenn Spanien den Ball eroberte, gabs da kein schnelles Umschalten, sondern es ging brav in die Formation und ins Kurzpass-Kombinieren. In einem enttäuschend einseitigen EM-Finale von 2008 kombinierte sich Spanien gegen Deutschland wie aus einem Guss auf den europäischen Thron. 2012 wiederholte Spanien diesen Triumph.

    Danach dominierte die Geschwindigkeit im schnellen Umschalten. Frankreich wurde zwar „nur“ Weltmeister und kein Europameister, war aber 2016 immerhin im Finale gegen Ronaldos Portugal. Der amtierende Europameister Italien dient als Beweis dafür, dass eine Mannschaft über Jahre zu einem Titelträger wachsen kann. Und heutzutage? Da zitiere ich die FAZ: „Rennen, Drücken, dem Gegner auf den Füßen stehen, schon wenn er versucht, sein Spiel von hinten aufzubauen.“ Das klingt nach Hürzeler und dem FC St. Pauli. Oder wie es Rangnick sagen würde: „Pressing-Tore“.

    Antwort
    • Noch ein letzte Anmerkung zum ÖFB bevor ab 13 Uhr die FCN PK ruft.
      Rangnick nach dem Kantersieg : „Wir wollen bei der Euro nicht nur mit die Besten sondern die beste Mannschaft als Team auf dem Platz sein und die Mannschaft gegen die es am schwierigsten ist Tore zu erzielen“.

      Antwort
      • Schon interessant, dass mittlerweile auch Rangnick bei Bayern auf der Wunschliste steht sollte es bei dem 1a Wunschtrainer Alonso nicht klappen.

      • Das ist tatsächlich bemerkenswert, sollte da etwas dran sein. Denn Rangnick galt eigentlich als zu unbequem, um Bayern Trainer werden zu können… 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert