Rekordsummen im Transferendspurt
Es geht um den letzten Tag das Finish des Transferfensters
Eines der spannendsten Transferfenster beim 1. FC Nürnberg ist gestern um 20:00 geschlossen worden. Selten wurde am Valznerweiher mit derartigen Millionen Beträgen jongliert wie in diesem Winter Transferfenster 24/25. Besonders am letzten Transfertag spitzten sich die Meldungen noch einmal zu mit einem hektischen Finale der Transferaktivitäten kurz vor Schluß. Wir wollen hier einen groben Überblick geben.
IN & SOON OUT
Stefanos Tzimas/Brighton & Hove Albion
Einer der ungewöhnlichsten Deals in der Geschichte der 1. FC Nürnberg um den Stürmer Stefanos Tzimas wurde gestern finalisiert und umgesetzt. Die Medien waren seit Wochen reichlich gefüllt mit Meldungen, wer alles Interesse an dem jungen griechischen Wunderstürmer haben soll quer durch alle namhaften Ligen Europas. Der 1. FCN hat diesen schwindelerregenden Deal für einen Zweitligisten nun tatsächlich umgesetzt. Den Zuschlag erhielt der Premier League Verein Brighton & Hove Albion, der von dem deutschen Trainer Fabian Hürzeler trainiert wird. Gute Gespräche zwischen dem Trainer und dem jungen Stürmer sollen am Ende den Ausschlag gegeben haben für Tzimas Entscheidung nach Brighton zu wechseln.
Geld scheint bei Brighton wohl auch keine große Rolle zu spielen (Tzimas offizieller Marktwert 10 Mio …Brighton: Ach lass 25 machen!) und Risiko scheut man auch keines. Das hat der englische Premier League Club schon bei Fabian Hürzeler bewiesen als sie ausgerechnet einen jungen deutschen Zweitligatrainer in die Premier League geholt haben.
Der Club zog die Kaufoption über 18 Millionen Euro und war einige Stunden Besitzer des teuersten FCN Spielers aller Zeiten um ihn direkt für 22 Millionen Pfund das sind ca. 25-26 Millionen Euros am selben Tag nach Brighton weiter zu transferieren. Damit ist Tzimas am selben Tag der teuerste Spieler aller Zeiten, den man jemals beim Club verpflichtet und verkauft hat. Der All Time Rekordtransfer, den man umfänglich Joti und Rebbe zuordnen kann, die den Spieler vor der Saison 24/25 an den Valznerweiher geholt haben. Ohne die guten Griechenland Verbindungen der beiden hätte es diesen Deal sicher nie gegeben. Abzüglich der 18 Millionen Kaufoption für Thessaloniki und Berater Honorare dürften geschätzt 4-7 Millionen Euro in Nürnberg bleiben.
Sportlich besteht kein Zweifel ist Stefanos Tzimas ein Verlust, der in dieser Saison mit seiner Treffsicherheit die sportliche Lebensversicherung des 1. FC Nürnberg ist. Allerdings bestand sowieso kein Zweifel, dass der junge Stürmer spätestens am Ende der Saison weiterziehen wird. So kam letztlich alles wie vermutet. Zum Glück steht uns der Stürmer sportlich noch bis Ende der Saison 24/25 zur Verfügung. Der ungewöhnliche SWITCH DEAL ist seit gestern endgültig über die Bühne. Viele hatten ihn anfangs belächelt.
Eigene Anmerkung, warum ein junger Stürmer mit gerade mal einigen Zweitligaspielen, der sowieso schon einen ungewöhnlich hohen Marktwert von 10 Mio hat für mehr als das doppelte in die beinharte Premier League geholt wird von einem englischen Verein darf man unter Eigendynamiken einordnen, die sich entwickeln und die man manchmal nicht mehr ganz verstehen und nachvollziehen kann, aber wenn wir so davon profitieren umso besser. Wir können nur zusehen und uns wundern.
Transfersumme 25 Mio + Boni
OUT
Finn Jeltsch/VFB Stuttgart
Das war am letzten Tag des Transferfensters die überraschendste Meldung, dass Innenverteidiger Finn Jeltsch mit sofortiger Wirkung sich dem VFB Stuttgart anschließt. Das löste im Fan Umfeld auch die größte Verwunderung und Bedauern aus, verläßt doch mit Finn echte Club DNA den Verein, der hier groß geworden ist. Schmerzlich realisiert man mal wieder die Mechanismen, dass man eigene Talente einfach nicht halten kann, die man mühevoll über viele Jahre ausgebildet hat und wie schnell das dann alles geht. Der VFB Stuttgart wollte ursprünglich im Sommer Finn Jeltsch nach Stuttgart holen war aber durch eigene personelle Veränderungen im Kader plötzlich gezwungen Finn Jeltsch sofort in der Winterpause zu verpflichten. Auch hier konnte man eine unfassbar hohe sofortige Transfersumme mit vermuteten 7-10 Mio plus Boni deutlich über dem Marktwert nicht abschlagen.
Alles hat seinen Preis und irgendwann kann man in dem Geschäft dann auch nicht mehr Nein sagen schon gar nicht als Zweitligist mit angeschlagenen Finanzen. Wir kennen das alle aus Fansicht. Sportlich ist Finn natürlich ein Verlust aber als blutjunger Spieler, der immer mal noch Leistungsschwankungen hatte sollte der sportliche Verlust mit einem erfahrenen Spieler und einem jungen Talent für die Rückrunde aufzufangen sein. Ebenso hat man mit Tim Drexler in weiser Voraussicht bereits jüngst einen neuen Innenverteidiger mit einer Leihe verpflichtet und mit Fabio Gruber aus Verl kommt noch ein etwas erfahrender Innenverteidiger dazu. Sportlich ist also alles in Ordnung und die FCN Kasse ein gutes Stück voller. Es bleibt ein menschlicher Verlust von echter Club DNA als Expertise des Nürnberger NLZ rein sportlich wird es aber in der Rückrunde aufzufangen sein.
Transfersumme ca. 7,5 – 10 Mio + Boni
SOON OUT
Jens Castrop/Borussia Mönchengladbach
Mentalitätsmonster ist so das Erste was einem zu dem immer noch jungen Mittelfeldspieler Jens Castrop 21 Jahre alt einfällt, der sich am Ende der Saison Borussia Mönchengladbach anschließen wird. Auch dieser Transfer auf Sicht zum Saisonende stand eigentlich fest, dass Jens diesen nächsten Schritt gehen wird.
Ein Transfer, den man auch dem guten Verhandlungsgeschick von Olaf Rebbe zuordnen kann und dem glücklichen Umstand, dass der 1. FC Köln eine sogar recht niedrige Kaufoption nicht gezogen hat, so dass der Spieler in Nürnberg nach einer Leihe aus Köln blieb und fest verpflichtet werden konnte. So konnte Jens Castrop noch viele Gelbe Karten auf dem Spielfeld sammeln für den 1. FC Nürnberg, eher als Lob gedacht, der immer und jederzeit mit seinem hohen Einsatz voran ging, oftmals war es eben ein Stück drüber, was er aber zuletzt unter Miroslav Klose nochmal deutlich verbessert hat etwas smarter die Zweikämpfe zu führen mit weniger Gelben Karten.
Jens Castrop ist ein sportlicher Verlust zum Saisonende ohne Zweifel, den man versuchen wird mit Rafael Lubach aufzufangen, den man diese Saison noch behutsam an die erste Elf mit vielen Einsätzen von der Bank heranführt.
Transfersumme 4,5 Millionen Euro + Boni
IN
Fabio Gruber/SC Verl
Der jüngste Manschaftskapitän in einer deutschen Profiliga noch vor 1 Jahr mittlerweile 22 Jahre alt vom SC Verl beweist, dass der Innenverteidiger schon in jungen Jahren Verantwortung auf dem Spielfeld übernimmt. Gut tun wird dem 1. FC Nürnberg sein starkes Pass- und Aufbauspiel und seine Kopfballstärke gilt er laut Daten aktuell als einer der beiden stärksten Kopfballspieler der 3. Liga.
Ausgebildet wurde Fabio Gruber, der peruanische Wurzeln besitzt, beim FC Augsburg bevor er zum SC Verl wechselte. Gut vorstellbar, dass er in Konkurrenz mit Tim Drexler die Lücke, die Finn Jeltsch hinterläßt, gut ausfüllen wird und unsere Abwehr vielleicht sogar etwas Kopfballstärke dazu zugewinnt.
Transfersumme 700.000 Euro +Boni
IN
Janis Antiste/US Sassuolo Calcio
Der junge Franzose ehemaliger U21 Nationalspieler in Frankreich ist eigentlich die Wundertüte bei den Neuverpflichtungen beim 1. FC Nürnberg. War seine jüngste Vita nicht von großem Erfolg geprägt in Italien, wo er sich nicht nachhaltig beim Tabellenführer der 2. Italienischen Liga durchsetzen konnte, wird ihm trotzdem großes Talent bescheinigt als dribbelstarker offensiver Mitteldfeldspieler und Stürmer.
Man geht bei ihm jedoch bei einer Leihe mit Kaufoption kein hohes wirtschaftliches Risiko ein. Als Fan bleibt einem daher nur das Vertrauen in das Scouting und der Einschätzung von Joti, Rebbe und Miroslav Klose übrig.
Lassen wir uns von diesem Transfer einfach mal unvoreingenommen überraschen. Sollte Serra endlich in der Rückrunde fit und austrainiert sein und dem neuen Janis Antiste dazu hat man sich zumindest zusätzliche Optionen für das Offensivspiel geschaffen. Was aus Wundertüten werden kann haben wir ja bei Stefanos Tzimas gesehen als man sich ganz am Anfang nicht mal völlig sicher war ob er die Reife für die 2. Liga als 18 jähriger junger Stürmer aus der griechischen Liga schon hat.
Leihe bis Saisonende + KO
Resümee
Der 1. FC Nürnberg hat in diesem Transferfenster besonders dem rasanten Finale für reichlich Wirbel und Aufmerksamkeit in den Medien gesorgt für einen Zweitligisten, nicht nur mit dem Rekordtransfer von Stefanos Tzimas auch die beiden anderen Verkäufe von Finn Jeltsch und Jens Castrop sind finanziell sehr beachtlich. Ein Geldregen beim 1. FC Nürnberg, den dieser allerdings auch bitter nötig hat um weiter seine finanziellen Defizite zu reduzieren und hoffentlich auch weiter in die junge talentierte Mannschaft sportlich zu investieren. Einige Rekordmarken hat der 1. FC Nürnberg damit auf jeden Fall in diesem denkwürdigen Transferfenster gerissen und ein Kapitel „Transfer“ Vereinsgeschichte neu geschrieben.
Es bleibt daher unsere Hoffnung, dass es auch sportlich auf dem Spielfeld mit Trainer Miroslav Klose weiter voran geht. Im Sommer steht dann nämlich schon der nächste spürbare, sportliche Umbruch im Kader vor der Tür.
Autor: Juwe
Bildquelle: Juwe
Schöner Überblick eines denkwürdigen Transferfensters.
Einer fehlt allerdings:
Von Wolfsburg wurde noch der 19-jährige defensive/zentrale Mittelfeldspieler Eryk Grzywacz verpflichtet, seines Zeichens polnischer U19-Nationalspieler. Er kommt als 1,5-jährige Leihe, angeblich auch mit Kaufoption, und soll bereits an die Mannschaft herangeführt werden, um nächste Saison Jens Castrop ersetzen zu können.
Eryk Grzywacz gehört in der U19-Bundesliga zu den stärksten Spielern im zentralen/defensiven Mittelfeld. Beim VfL Wolfsburg spielte er die meisten Pässe und zeigte zudem die meisten vertikalen Ballführungen seiner Mannschaft. Clubfokus bezeichnet ihn als Datenmix aus Caspar Jander und Jens Castrop, immerhin verzeichnet er bei der Wolfsburger U19 auch die meisten erfolgreichen Defensivaktionen.
Auf jeden Fall ist das auch ein spannender Transfer!
Es geht in dem Artikel um das Finale dem letzten Tag des Transferfenster. Eryk Grzywacz das ist ja schon länger bekannt.
Das stimmt allerdings, aber Eryk kam ja auch erst am Sonntag, also am vorletzten Tag, passt damit irgendwie auch noch zum Endspurt dazu 😉
Das finde ich auch. V.a., weil man angesichts der 1,5 Jahren langen Leihe von Klose erwarten kann, dass er das unstrittige Talent des Jungen als PS spätestens zur kommenden Saison auf den Platz bringen wird.
Danke für den guten Überblick! Man muss ja immer noch sacken lassen, was gestern passiert ist. Vor einem halben Jahr erst der Totalumbruch bei Verantwortlichen und Mannschaft und jetzt ein Transferfenster der Superlative. Das war jetzt so gar nicht der „Depp“, neuerdings hat man den Eindruck, der Laden wird professionell geführt. Dafür spricht auch die Geräuschlosigkeit, mit der die Deals regelmäßig über die Bühne gehen. Und man bleibt seiner Linie treu, weiter konsequent auf junge Spieler zu setzen. Wenn man mal alle Zu- und Abgänge des Wintertransferfensters altersmäßig gegeneinander verrechnet, ist das Durchschnittsalter weiter gesunken. Man hat den Kader auch verkleinert und zumindest auch die meisten der perspektivlosen Spieler abgeben können. Die Verkäufe von Tzimas und Castrop waren zu erwartende Vorgriffe auf den Sommer und bleiben dem Club zum Glück bis Saisonende erhalten, so dass nicht jetzt schon wieder ein Totalumbruch stattfinden musste.
Der Abgang von Jeltsch schmerzt natürlich. Spätestens im kommenden Sommer hätte man sich aber auch von ihm verabschieden müssen. Ich glaube auch, dass die Zugänge Drexler und Gruber das sportlich gut kompensieren können.
Natürlich wurmt es einen schon, dass jetzt Vereine wie Stuttgart, Frankfurt und Gladbach die Abnehmer der jungen Leistungsträger sind und die Millionensummen auf den Tisch legen können. Vereine, mit denen sich der „neunfache Deutsche Meister und vierfache Pokalsieger“ eigentlich auf Augenhöhe sieht, mit seinem großen Stadion und der großen Fanbase neben der Riesentradition ist er auch ein großer Verein, wobei die Größe halt manchmal mehr gefühlt ist. Gerade im Verhältnis zu Frankfurt, wo es vor einigen Jahren eine schicksalhafte Begegnung – damals noch weitgehend auf Augenhöhe – in der Relegation gab, nach der es für die Eintracht steil bergauf ging und der Glubb wieder mal der Depp war… Was den Unterschied gemacht hat, haben wir ja mal ausgiebig diskutiert.
Die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit war beim Club in der jüngeren Vergangenheit immer groß. Jetzt schaut es so aus, als würde sie sich endlich mal schrittweise schließen können. Dazu trägt die, Achtung jetzt kommt ein für den Club ungewohntes Wort, „unaufgeregte“ Arbeitsweise der neuen Verantwortlichen maßgeblich bei. Vielleicht sollte man dazu auch den Anspruch neu definieren. Stolz darauf sein, dass man sich zu einem der besten Ausbildungsvereine in Deutschland entwickelt, eine Superadresse für talentierten Nachwuchs ist und sich nicht grämen muss, dass diese Jungs dann heiß begehrt sind. Mehr Heidenheim wagen statt sich in der Gruppe der schlecht geführten chaotischen Traditionsvereine zu bewegen, vielleicht fällt auch bei Schalke und Hertha irgendwann der Groschen. Aufstieg in die Bundesliga anstreben, ja, aber dann nicht gleich wieder die Nerven verlieren, weiter vernünftig arbeiten, Abstiege nicht gleich als Untergang verbuchen, was aber eben nur funktioniert wenn man gut wirtschaftet. Dazu braucht es eben die schon erwähnte Unaufgeregtheit. Bekommen die alle hin, Verein, Medien und Fans? Fußball ist ein Sport der Emotionen, aber das heißt ja nicht, dass man nicht trotzdem kühlen Kopf bewahren kann, auf und neben dem Platz.
Es könnte nach langen frustrierenden Jahren wieder was werden mit dem Club, im Moment darf man jedenfalls wieder hoffen.
„Damit ist Tzimas am gleichen Tag der teuerste Spieler aller Zeiten, den man jemals beim Club verpflichtet und verkauft hat. Der All Time Rekordtransfer!“
Ich glaube gelesen zu haben, das gilt nicht nur für den Club, sondern ist sogar generell der Zweitligarekordtransfer in beide Richtungen.
Der Club schafft irgendwie immer die Extreme…
„Die Planungen für die nächste Transferphase werden nicht auf die lange Bank geschoben“, verspricht Rebbe. „Im Gegenteil: Es geht direkt weiter, unsere Telefone stehen nie still.“ (Quelle: kicker)
Schön, Olaf, weiter so! Aber heute Abend auch mal chillen, einen Wein aufmachen, und zwar den guten. Wurde ja schließlich recht spät gestern.
Vermutlich stehen die Telephone nicht still weil jeder Berater in Deutschland jetzt die frischen Transfereinnahmen abschöpfen und dem Club einen seiner Schützlinge andrehen will.
Ja, da war ganz schön Bewegung drin. Überraschend eigentlich nur der sofortige Abgang von Jeltzsch, aber ich vertraue da den handelnden Personen und denke, das war alternativlos. Generell passen die Transfers im Einzelnen schon ganz gut, da waren zuletzt gute Treffer dabei. Bei der Kaderplanung im Gesamten ist aber schon noch etwas Luft nach oben. Gut gefällt mir auch, das es kaum Gerüchte oder auch lang anhaltende Diskussionen und Debatten gibt. Die Transfers werden ruhig und sachlich eingetütet und dann unaufgeregt bekannt gegeben. Was Joti und Rebbe sehr gut gelingt, ist, unzufriedene Spieler oder Spieler, die sportlich nicht (mehr) passen abzugeben und „an den Mann zu bringen“. Das war in der Vergangenheit nicht immer so, da hatte man dann doch des Öfteren zu viele Spieler, die eigentlich nur die Plätze im Kader blockiert haben. Beispiel Pick. Im Sommer verpflichtet, gesehen es passt nicht, im Winter getrennt. Konsequent und ohne böses Blut. Doch, das sieht schon überwiegend gut aus, was die sportliche Leitung da (immer in Anbetracht der offensichtlich immer noch immensen finanziellen Zwänge) macht. Bleibt zu hoffen, das es dem Club gelingt den talentierten Spielern zeitnah auch einmal eine sportlich attraktive Perspektive zu bieten. Denn sonst kommen wir aus dem „Verkauf-Rausch“ nicht so einfach heraus befürchte ich.
Das stimmt. Dass das vorab Durchstechen von Informationen aufgehört hat, ist viel wert. Diese Art von geräuschloser Effektivität gefällt mir. Kein Zerreden von halbgaren Dingen, das wiederum den Abschluss in Gefahr bringt.
Ja ist alles ungewöhnlich und schön, daß ein deutscher Zweitligist da ein bißchen mitmischt.
Habe gestern aber auch nochmal die „Netto“ Fernsehgeldtabelle angeguckt und da klafft beim Club zum Tabellenletzten der Bundesliga ein 20 Millionen Loch. Stelle also die Frage was sinnvoller ist nur mit Fernsehgeld hat man die Talente locker wieder drin.
Was ist los bei meinem Club?
Da stimmt meiner Meinung nach irgendwas generell nicht, wo sickert das Geld hin?
Alles schön wenn keine Mitarbeiter entlassen werden müssen, die Frauen vielleicht wieder Erste Liga vor 2.000 Zuschauern im Schnitt spielen usw..
Meine Meinung wir müssen wieder rauf, alles andere halten wir nur durch, wenn jedes Jahr so Talente gefischt werden, aber die spielen nach 1-2 Jahren woanders und wir stopfen Löcher.
Wenn das Geld in das neue Stadion geht, wäre das OK für mich, muss aber kommuniziert werden.
Da fehlt mir was, irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das da strukturell was nicht passt.
Ich finde die derzeitige Führung sehr angenehm, aber da muss in der Ausrichtung noch was kommen, sonst bleiben wir ewig Zweitligist und das ist nicht gut!
Der Punkt ist auch Geld ist keine Garantie für „Wir müssen wieder rauf“ ..wollen ist ok. Man kann die 2. Liga nicht mehr vor 15 oder 20 Jahren vergleichen. Man sieht ja nur als Beispiel da verliert Hertha BSC mit dem 4 o 5-fachen Etat bei Jahn Regensburg und nichtmal unglücklich sondern an einem mäßigen Tag sogar völlig zu Recht. Auch die Zweite Liga ist brutal schwer geworden, schaut man ein paar mal dumm steigt man sogar ab. Für mich gibt es kein „Wir müssen rauf“ .. nur ein ja wir wollen rauf vielleicht…wenns geht.
Klar, Juwe. Eine „Garantie“ gibt es nicht. Den Aufstieg erzwingen, geht oft schief, siehe HSV. Aber wenn man gute Chancen hat, sollte man diese nicht unnötig schmälern wie z.B. der KSC. Ich sah jetzt zur Winterpause die Chance unseres Glubb auf Aufstieg eher als gering, zu viele tummeln sich da oben noch vor uns, zu unkonstant fallen die Ergebnisse für den Glubb noch aus.
Daher bin ich jetzt auch nicht am Jammern wegen der aktuellen Abgänge. Für die neue Saison wünsche ich mir, dass einige Leistungsträger bleiben und Miro einige Talente zu neuen Leistungsträgern formt, so dass sich dann tatsächlich die Chance ergibt oben mitzumischen.
Insgesamt, unabhängig vom Glubb, ist es halt leider im Profifussball so, dass die Grossen die Kleinen fressen. Das sieht man ja auch bei Vereinen wie St.Pauli, denen nach Aufstieg ihr Trainer abhanden kommt, Heidenheim, die trotz Europapoggal Beste abgeben mussten oder Eintracht Frankfurt aktuell Marmoush.
@ Reini: …wir müssen wieder rauf
Stimmt. Darum habe ich das beim KSC überhaupt nicht kapiert, dass die ihren „Budu“ abgegeben haben. Zur Winterpause lagen die auf Rang 2. In meinen Augen haben die Karlsruher ihre Chancen auf den Aufstieg damit massiv reduziert.
Es sind ja immer 3 Parteien, die das aushandeln, was willst du machen wenn der Stürmer schon in höherem Fußballer Alter dies als seine letzte Chance sieht 1. Bundesliga zu spielen und unbedingt will? Einen unzufriedenen Spieler zwingen zu bleiben? ..und dann kommt vielleicht so ein hohes Angebot nicht mehr. Ich vermute dass Zivzivadze selbst die entscheidende Rolle gespielt hat und das unbedingt wollte. Sportlich gebe ich dir Recht für mich ist der KSC raus bei den heißen Aufstiegskandidaten.
Und mit dem KSC hätte er Aufstiegsheld werden können, mit Heidenheim setzt er im Abstiegskampf einen Helm auf und darf Relegation spielen.
Ich verstehe es trotzdem nicht, weil es auch völlig sinnbefreit ist. Sie kriegen angeblich 1,5 Millionen für den Toptorschützen der Hinrunde. Klar, der ist über 30, aber trotzdem ist das viel zu wenig. Damit schwächen sie sich selbst erheblich und riskieren, dass sie, anstatt oben mitzuspielen und vielleicht sogar aufzusteigen, nach hinten durchgereicht werden.
Gut, zur Abstiegsgefahr sind sie schon zu weit weg, aber lass sie 10 Plätze verlieren, dann sind die 1,5 Millionen (und mehr) in der Fernsehtabelle weg. Der Gewinn ist damit weg, der Transfer hat am Ende vielleicht sogar Geld gekostet. Dafür haben sie dann ihre Ambitionen aufgegeben.
Nein, wirklich nicht, da spiele ich lieber die Saison mit Zivzi zuende, lass ihn dann ablösefrei gehen, aber habe dabei sogar mehr Geld am Ende. Vielleicht…
Ich weiß das das nicht einfach ist. Bin nur unerhört ernüchtert, Union steht mittlerweile bei 50 Millionen Fernsehgeld mehr, selbst Heidenheim nach 2 Jahren Bundesliga dank Strukturen kaum noch einzuholen, von den ganzen anderen Minusclubs gar nicht zu reden.
Die Big Guys in unserer Liga haben ja genau die gleichen strukturellen Probleme.
2 Jahre verscherbeln, ok, dann müssen die Schulden aber mal weg sein, darauf warte ich, dann kann man auch mal wieder Talente halten.
Ich hoffe die derzeitige Crew arbeitet da dran!
Hab den neuen Fan Shop noch nicht getestet, auch so eine Baustelle.
Aber hoffen wir mal das Beste!
Es ist halt immer eine Mischkalkulation. Mannschaften wie Waldhof Mannheim, 1. FC Saarbrücken, 1860 München, Arminia Bielefeld, Hansa Rostock, MSV Duisburg usw. … würden aber auch gerne mit uns tauschen. Ich bin nicht unzufrieden. Wichtiger ist mir, dass ich uns jetzt bei den handelnden Personen gut aufgestellt sehe. Alles andere kommt dann schon..
Und wie schnell „wie gewonnen so zeronnen“ geht, zeigen doch unsere Freunde von S04. So lange ist es noch nicht her, dass die Champions League gespielt haben. Dann hast einen sauteuren Kader, verpasst die internationalen Plätze und schon steckst fest in roten Zahlen.
Heidenheim ist doch eigentlich mit wenig Fußball spielen , aber mit vielen Toren nach Standards , Mentalität , starken Torwart und einem Knipser overall in Bundesliga 1 angekommen.
Das kleine enge Stadion nicht zu vergessen
Wir versuchen immer schönen Fußball spielen und es ist toll was die Trainer da mit der Mannschaft leisten.
Leider haben wir uns vor Weihnachten öfter nicht belohnt sonst wären wir oben dabei und Jeltsch vielleicht noch da.
Ein oder zwei erfahrene „Drecksäcke“ die auf dem Platz laut sind wären meiner Meinung für 25/26 aber auch nicht schlecht. Da der FCN eklig nicht will und kann wird es aber wahrscheinlich nicht so kommen.
Bin sehr gespannt auf Magdeburg und Ulm und hoffe sehr, dass es trotz der hektischen Woche und aktuell Mittelfeld keinen Spannungsabfall gibt.
@Optimist
Der KSC hat 17,7 Mio. Schulden. Und der KSC hat vermutlich ein strukturelles Defizit von 4 Mio. Euro. Dies konnte ich jetzt aber nur in Foren recherchieren, denn im Gegensatz zum Club scheint der KSC weniger transparent mit dem strukturellen Defizit umzugehen.
Der KSC hatte keinen Uzun oder Brown, um mit Transfererlösen Finanzlöcher zu stopfen. Insofern hat man Zivzivadse noch zu Geld gemacht. Nicht, weil man es wollte, sondern weil man es musste.
Natürlich wirst Du jetzt weiter Deine Argumente vorbringen – und die sind ja auch absolut plausibel und ich verstehe Dich. Aber wenn Du in der Verantwortung stehst und Löcher unbedingt gestopft werden müssen, ist das halt ne andere Sache.
Mittlerweile haben wir durch Boni insgesamt laut Medien 2 Mio. Euro durch den Hack-Verkauf damals erlöst. Ich hab das damals nicht verstanden, wie man Hack für 1,1 Mio. Euro Sockelablöse ziehen lassen konnte. Aber da wir jetzt unser strukturelles Defizit in Höhe von 5 Mio. Euro kennen, war der Hack-Transfer wohl alternativlos. Leider.
@ fränki: Danke für die Info. Auf dem „Budu“ Transfer des KSC hab ich heute begonnen, wieder drauf rumzureiten. Optimist hat dann das noch mit spekulativen finanziellen Verlusten für den KSC unterfüttert. Tja, da scheint es unserm Glubb im Vergleich zum KSC ja Gold zu gehen. Der Glubb kann im Moment Silber zu Gold spinnen.
Mit dem neuen Stadion hat der KSC ja eine Voraussetzung geschaffen, um das strukturelle Defizit auf Sicht zu reduzieren.
Die haben das sicherlich tagelang abgewogen, was sie in Sachen Zivzi machen sollen.
@Juwe hats oben schon geschrieben. Was machst Du, wenn Zivzi bockt, weil er gerne noch in höherem Fußballer-Alter 1. Liga gespielt hätte? Was machst Du, wenn sich Zivzi verletzt?
Jedenfalls ist unsere Jugendarbeit besser. Sonst wäre Nick Seidel nicht vom KSC zu uns gewechselt. Wenngleich der KSC jetzt wieder eine U23 eingeführt hat.
Wobei beim Stadion nicht der KSC Eigentümer des Stadions ist sondern die Stadt Karlsruhe. Die Renovierung haben die Badener schon hinter sich, der Glubb und die Stadt Nürnberg haben sie noch vor sich.
Okay. Danke. Wusste ich nicht.
Wäre schon gut, wenn wir bei unserem neuen Stadion Miteigentümer wären.
Habe vorhin den neuen Clubtalk angesehen, wo es natürlich auch um den spektakulären Transfertag gestern ging. Interessant sind vor allem die letzten 10 Minuten, in denen Drillo und Chris Biechele das aktuelle Geschäftsmodell, das über die Entwicklung junger Spieler läuft, bewerten. Wir haben ja auch manchmal gehadert über Leihen ohne KO. Aber es kam noch mal raus, dass man das als neue Stärke sehen sollte, dass so Spieler in den Kader kommen können, die man sonst nicht bekäme. Talente von Bundesligisten, die keine Einsatzzeit dort bekommen können, werden dem FCN anvertraut, weil der einfach gute Ausbildung macht. Kann man natürlich zwiespältig sehen, weil man ja gerne eine starke „eigene“ Mannschaft hätte und hier natürlich dann auch keine Ablösesummen für sich generieren kann, aber als zusätzliche Option, eine starke Mannschaft aufs Feld zu bringen, ist das schon interessant.
Dann braucht man natürlich auch ein Trainerteam, dass diese Arbeit, junge Spieler zu verbessern, machen kann und will. Und da ist Miro, dem das sichtlich Freude bereitet, ein absoluter Volltreffer. Hoffentlich bleibt die Chemie zwischen ihm und Joti/OR auf Dauer positiv. Interesant war noch eine zweite Info, das hatte ich jetzt gar nicht so auf dem Schirm, dass es umso mehr Gelder gibt, je jünger eine Mannschaft ist, das wird vom DFB so gefördert.
Man kann über manches sicher geteilter Meinung sein, ich finde den derzeitigen Weg attraktiv und erfolgversprechend und wahrscheinlich gerade die beste Möglichkeit, sich endlich von dem Rucksack zu befreien, den man schon ewige Jahre mit sich schleppt. Vielleicht muss man dazu über den einen oder anderen Schatten springen, den 9 deutsche Meisterschaften werfen. Wenn ich mich aber bspw. an Mitte der 90er erinnere, weia, was war der Club da am A… Puh. Da wollte man ja zuerst auch das ganz große Rad drehen. Im Vergleich dazu ist es gerade ein Genuss, den Akteuren auf und neben dem Platz zuzusehen.
Weitermachen. Unbedingt.
Bei Talenten ist die Spekulationsprämie halt zum Teil riesig. Geschätzter Marktwert Tzimas: 10 Mio. Euro. Ablöse: 25 Mio. Euro. Hammer.
Warum macht das Brighton? Weil Brighton darauf spekuliert, dass Stefanos als Spieler in paar Jahren noch mal deutlich mehr wert sein wird. Wovon der Club auch in erheblichem Maße profitieren würde.
Ich finde den aktuellen Weg die einzige Option für die Transition von Überschuldung zur finanziellen Konsolidierung um dann Schritt für Schritt interessante Spieler zu kaufen statt zu leihen oder sogar begehrte Spieler ab und an länger als bisher zu halten.
So robbt man sich in 2-3 Jahren auch wieder in die erste Liga, wenn man große Fehler vermeidet und Klose bindet.
Laut Transfermarkt
Im Weltweiten Vergleich sind wir bei den Transfereinnahmen 12. ..weltweit!! im Winter Transferfenster! In Deutschland sind wir 2. mit den Transfereinnahmen im Winter Fenster.
https://www.transfermarkt.de/man-city-zahlt-48-millionen-mehr-als-bundesliga-klubs-nurnberg-bei-einnahmen-zwolfter/view/news/449791
Der Club sorgt gerade jedenfalls für ordentlich Rummel, im positiven Sinn. Auch wenn es sportlich nicht ganz die durchschlagende Saison wird, der Club ist irgendwie wieder dabei, interessant und auch „sexy“ wie es immer so schön heißt. Kühlen Kopf bewahren und unaufgeregt weiter arbeiten, dann wird es schon.
Wer jetzt noch, nach diesem Wintertransferfenster, davon redet das der ruhmreiche Club zur grauen Maus mutiert ist, der hat keine Ahnung wovon er spricht, oder er wohnt am Tedgernsee.