InterviewNews

Seitenwechsel, die andere Perspektive

Viele von uns Fans leben, lieben und leiden mit dem 1. FCN schon seit Jahrzehnten mit. Nach jedem Spieltag saugen wir in den Sportmedien die Spielanalysen und Spielberichte sowie Informationen über den Glubb auf, früher noch oldschool per Print heute digital. Anlass genug einmal für einen Seitenwechsel. Wir wollen einmal die Aufmerksamkeit auf diejenigen richten, die den Club beruflich ebenso schon sehr viele Jahre begleiten und uns von professionelller, journalistischer Seite aus mit Informationen, Berichten und Spielanalysen versorgen.

Pointiert könnte man sagen das journalistische Establishment rund um den 1. FC Nürnberg.
Beginnen wollen wir mit Christian Biechele vom Sportmagazin Kicker, der seit 28 Jahren beruflich über den 1. FCN berichtet. An der Stelle schon mal ein herzliches Dankeschön an Christian, dass er sich für ein Interview mit Clubfans Reunited zur Verfügung gestellt hat.

Hallo Christian dankeschön, dass du dich für ein paar Fragen zu deinem Wirken als Sportjournalist zur Verfügung stellst. Wir steigen gleich mit den Fragen ein.

CRU: Du hast früher selbst gekickt, soweit ich mich zurück erinnern kann zur damaligen Zeit beim Post SV Nürnberg gemeinsam mit den Niklaus Brothers. Wann oder wie früh entstand bei dir der Wunsch beruflich den Weg in den Sportjournalismus zu gehen?

Christian: Mit 14, 15 Jahren wuchs neben Medizin bei mir der Wunsch heran, später irgendetwas mit Sport zu machen. Deswegen studierte ich auch Sport, zudem sah ich dann eine kleine Chance, Fußball-Profi zu werden. Ich hätte in Frankreich in der damals semi-professionellen League du Midi spielen können, alles war geregelt, doch dann verletzte ich mich im Studium bei der Skilehrerprüfung schwer am Knie. Damit hatte sich das ebenso erledigt wie das Sportstudium. Wobei ich im Nachhinein sagen muss, es hätte für eine 2., geschweige denn 1. Liga nie und nimmer gereicht. Damals war der Fußball zwar bei Weitem noch nicht so schnell wie heute, doch selbst dafür war ich zu langsam.

CRU: Journalismus ist ein weites Feld, war für dich der Sportjournalismus im besonderen der Fußball immer alternativlos oder kamen dir auch schon mal andere Ressorts wie Politik, Kultur, Musik um Beispiele zu nennen, in den Sinn?

Christian: Einst sprach mich nach einem Spiel der damals für den Amateurfußball zuständige kicker-Redakteur an, dass er freie Mitarbeiter suche. Dies war mein Einstieg in den Journalismus, den ich während des Studiums nebenbei mit diversen Praktikas ausbaute. Zum Glück, denn so hatte ich ein Basis, um nach meinem Knie-Malheur umzuschwenken. Ich intensivierte meine Mitarbeit beim kicker, eine Ausbildung machte ich dann aber bei der NN, respektive bei der Hersbrucker Zeitung, wo ich dann nach dem Volontariat auch als Redakteur arbeitete. Zuständig war ich da aber nur ganz am Rande für Sport, in erster Linie machte ich Kommunalpolitik und bunte Themen. Das war erstens sehr lehr- wie abwechslungsreich, und machte mir zweitens auch viel Spaß – auch eine Spezialisierung auf den Medizin-Bereich hätte ich mir damals gut vorstellen können. Parallel dazu blieb ich freier Mitarbeiter beim kicker – und als der mir dann eine Redakteursstelle anbot, sagte meine Sportleidenschaft sofort zu.

CRU: Du bist du als Sportredakteur im Fußball frühzeitig beim Marktführer (Fußball) der schreibenden Zunft, dem Kicker, gelandet – soweit die gute Nachricht, nun zur schlechten Nachricht, der dunklen Seite der Macht (Spaß). Als Clubfan spricht man gerne davon „Clubfan zu sein verkürzt das Leben um mindestens 10 Jahre, wegen dem Nervenverschleiß“. Gilt das auch für Sportredakteure oder kann man auf der professionellen Seite Emotionen bei der Arbeit rund um den Verein dem 1. FC Nürnberg völlig abstellen?

Christian: Nun ja, Emotionen sind doch das was, was den Sport so attraktiv macht – und damit auch den Club. Deswegen stimme ich dem nicht zu, dass der Club das Leben verkürzen soll, er ist wie das berühmte Salz in der Suppe. Wenn ich auf der Pressetribüne sitze, versuche ich aber stets, jedwede Fanbrille abzunehmen, denn Emotionen sind im Erfolg wie im Misserfolg ein journalistisch schlechter Ratgeber. Ob ich das mit der neutralen Sicht hinbekomme? Das müssen andere beurteilen, ich bemühe mich darum, sehr sogar. Bislang bin ich übrigens nur einmal auf der Pressetribüne jubelnd aufgesprungen: Als Jan Kristiansen beim DFB-Pokal-Finale gegen den VfB damals abgezogen hatte, rissen meine Kollege Harald Kaiser und ich die Hände bereits in die Höhe, als der Ball noch in der Luft war. Da ein Teil meiner Familie, vor allem die aus Unterfranken, Hardcore-Clubfans waren und sind, konnte ich quasi gar nicht anders. So etwas prägt, nur als Teenager sah ich den Club mit anderen Augen. Mit dem Post SV waren wir damals in der Jugend oft in einer Liga mit dem Club, schlagen konnten wir ihn nur einmal in einem Pokal-Finale – das aber auch nur, weil er mit dem jüngeren Jahrgang angetreten war.

CRU: Wieviele Jahre begleitest du nun schon den 1. FC Nürnberg als Sportjournalist und wer war damals der erste Club-Trainer, mit dem du es beruflich zu tun bekamst?

Christian: Dem FCN direkt zugeteilt wurde ich erstmals in der Saison 1995/96 – also ausgerechnet in der Spielzeit, als der Club erstmals und bislang einmalig in die Drittklassigkeit abstieg. Der Trainer war damals zunächst Hermann Gerland, dann der leider schon verstorbene Willi Entenmann. Beide waren grundverschieden, und doch das, was man echte Typen nennt. Wobei der „Tiger“ zunächst sogar ein wenig angsteinflößend sein konnte. „Was hast du Osterhase da für eine Scheiße geschrieben“, faltete er mich schon mal zusammen, wenn ihm etwas missfiel. Im Lauf der Zeit erkannte ich aber, dass hinter der harten Schale ein ganz, ganz feiner, mitunter gar zu gutmütiger Mensch steckt – und ein absoluter Fußballfachmann, der einem den Kern dieser Sportart wie wenig andere nahebringen kann. Der Kontakt zu ihm ist seitdem nie abgerissen.

CRU: Wir wollen uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen zu versuchen, dir das ein oder andere Geheimnis aus dem Nähkästchen zu entlocken. Beginnen wir mit der Frage, wenn du aus deiner gesamten beruflichen Laufbahn 3 Personen beim 1. FC Nürnberg nennen solltest, die bei dir den größten Eindruck hinterlassen haben im positiven oder auch im negativen Sinn, welche wären das und warum? (es können Spieler, Trainer, Präsidenten, Manager sein..)

Christian: Das ist eine ganze fiese Frage, weil ich im Lauf der Jahre so viele interessante wie imponierende Menschen kennenlernen durfte – von Spielern, Trainern, Managern wie auch dem Staff um die Mannschaft herum. Stellvertretend für alle nenne ich dennoch zwei: Dieter Nüssing, ein unverwechselbares Original, den ich als kleiner Bub bewunderte, dessen Wege ich dann später im Amateurbereich kreuzte, als er dort als Spielertrainer wie als Coach tätig war, und der nun beim FCN seit Jahrzehnten ein Super-Job macht, ich sage nur Super-Spürnase. Als zweiten nenne ich Peter Knäbel, den Kapitän der Saison 1995/96 und des dann folgenden Durchmarsches von der 3. in die Bundesliga. Seitdem verbindet mich mit ihm eine echte Freundschaft. Doch wie gesagt, würde ich diese Liste nun fortführen, dürfte ich mir für die nächste Zeit nichts mehr vornehmen.

CRU: Nach den Personen zu den Erlebnissen, welche sind die 3 Erlebnisse mit dem Club, die sich am tiefsten in deine Erinnerungen positiv oder negativ in deinem langen Wirken als Sportjournalist eingegraben haben?

Christian: Auch das zu beantworten, ist ähnlich schwierig. Im Schnelldurchgang: Der Pokalsieg 2007 mitsamt dem Fußball, den der Club damals unter Hans Meyer geboten hatte, die familiäre Drittliga-Saison 1996/97, die letztlich 1998 in der Bundesliga endete, und die Abstiegsrelegation gegen Ingolstadt vor vier Jahren mit der Last-Second-Rettung durch Schleusners Stochertor.

CRU: Der Trainer Baumgart stellte jüngst die Behauptung auf bei seiner Trainervorstellung beim HSV, man wechselt im Leben öfter die Frau als den Verein. Hand aufs Herz hast du eine heimliche Liebe natürlich auf den Fußball projeziert. Gib es da etwas von Bundesliga bis Premier League, La Liga usw. einen Verein, der schon immer eine Art heimliche Liebe von dir war?

Christian: Nun ja, ich würde die Eingangsthese anders formulieren. Während sich in Beziehungen anfangs große Sympathien auch schon mal ins Gegenteil verkehren können, sind die Fan-Verein-Verbindung fester als Marmor, Stein und Eisen. Und die brechen ja bekanntlich. Kurz gesagt: einmal Aficionado, immer Aficionado. Bei mir stehen neben und nach dem FCN familiär bedingt 1860, Austria Wien, die Roma und die italienische Nationalmannschaft hoch im Kurs. Tja, und jetzt der Schock: Ich finde es beachtlich, was die Fürther angesichts ihrer bescheidenen Bedingungen zu Wege bringen. Ohnehin drücke ich generell bayrischen Vereinen irgendwie immer die Daumen. Zudem verfolge ich auch die Vereine ganz genau, für die ich mal gespielt habe, die mich als Trainer ertragen mussten, oder noch schlimmer beides zusammen. Allen voran den Post SV und den SV Schwaig.

CRU: Noch eine sportliche Frage und zwar deine persönliche Einschätzung, in wie vielen Jahren glaubst du wird der 1. FCN wieder erstklassig sein und in der 1. Bundesliga spielen oder bleiben wir jetzt für immer ein durchschnittlicher bis ambitionierter Zweitligist?

Christian: Mit jeder Saison, die du länger in der 2. Liga spielst, wird es schwieriger aufzusteigen, lautet ein ungeschriebenes Gesetz. Da ist schon was Wahres dran, weil du in der 2. Liga als ambitionierter Verein in der Regel eine Saison nur mit einem finanziellen Gewinn abschließen kannst, wenn du am Ende Spieler verkaufst. Du verlierst also Jahr um Jahr Substanz. Derzeit kann ich beim besten Willen nicht erkennen, dass der Club in der nächsten Zeit mal als großer Aufstiegsfavorit in eine Saison geht. Das bedeutet aber nicht, dass ein Aufstieg unmöglich ist. Nur, der Club muss eine nahezu perfekte Saison hinlegen, während höher Gehandelte à la Hertha, Schalke oder auch wohl der HSV zum fünften Mal in Serie ihre PS nicht auf den Rasen bekommen. Das kann trotz des Umbruchs im Sommer auch bereits in der nächsten Spielzeit der Fall sein, es kann aber auch noch viele, viele Jahre dauern. Wenn ich das genau wüsste, würde ich sofort barfuß in den nächsten Wettladen rennen.

CRU: Abschließend die Frage glaubst du, dass du es als Sportjournalist noch erleben wirst die Clubspiele in einem neuen, reinen Fußballstadion des 1. FC Nürnberg zu erleben?

Christian: Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust: Als Fußball-Begeisterter antworte ich, hoffentlich bald möglichst, also in rund vier Jahren, wobei ich die Stimmung im derzeitigen Max-Morlock-Stadion richtig gut finde, wenn der Club entsprechend spielt.
Als jemand, der ehrenamtlich im Breitensportbereich unterwegs ist und um den zum Teil gelinde gesagt unschönen Zustand von städtischen Sportanlagen weiß, sehe ich das Vorhaben mit Skepsis. Nur wenn ein oder mehrere Investoren aus der Wirtschaft das Projekt stemmen, darf es angesichts klammer Stadt-Kassen realisiert werden. Andererseits kostet der Unterhalt des zum Teil stark renovierungsbedürftigen Stadions den Steuerzahler im Jahr auch mehrere Millionen Euro – kein Thema also, in dem es nur Schwarz oder Weiß gibt.
Allerdings wundere ich mich schon ein wenig darüber, wenn manche FCN-Verantwortliche sagen, dass mit dem jetzigen Stadion selbst Zweitliga-Fußball auf Dauer gefährdet sei. Nun ja, was soll da zum Beispiel der Nachbar aus Fürth sagen, der rund 20 000 Zuschauer pro Spiel weniger hat. Oder die Heidenheimer, die jüngst mit einem 15 000 Zuschauer fassenden Stadion aufgestiegen sind.

CRU: Haben wir eine Frage vergessen zu stellen, die du gerne beantwortet hättest oder willst du am Ende noch etwas loswerden?

Christian: Vieles, aber ich fürchte, das interessiert so sehr wie der berühmte umfallende Sack Reis.

Interview Ende

Interview: Clubfans Reunited, Juwe
Interview Gast: Christian Biechele, Kicker Sportmagazin
Bildquelle: Christian Biechele

 

26 thoughts on “Seitenwechsel, die andere Perspektive

  • Interessantes Interview.

    Die Sympathien für Sechzig und die Roma teile ich mit Christian. Und dass man die Arbeit, die in Fürth über die Jahre geleistet wurde und wird, beachtlich findet, schockt mich nicht. Ist halt auch so. Wenngleich die Fusion mit dem TSV Vestenbergsgreuth keine Liebesheirat war, sondern eine Vernunftehe. In der das betuchte Teeblatt dem klammen Kleeblatt neues Leben einhauchte. Aber was Hack & Co dann daraus gemacht haben – anerkennenswert. Die Fusion des MTV mit dem ESV Ingolstadt müsste durch das Engagement von Audi eigentlich um einiges erfolgreicher sein, ist es aber unter dem Strich nicht. Und das hat durchaus was mit Strategie zu tun.

    Klasse fand ich übrigens den „kicker“-Klartext in Kommentar und Analyse im Februar 2023 nach dem 0:5 in Heidenheim und der darauf folgenden Trennung von Weinzierl. Hier wurde logischerweise die Arbeit von Hecking differenziert beleuchtet und zurecht kritisiert. Aber auch die Rolle des Aufsichtsrats, der „vielleicht mitunter seiner Kontrollaufgabe nicht so gut nachgekommen ist und mitunter falsche Entscheidungen getroffen hat“, wurde in meinen Augen völlig zurecht herausgehoben.

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  • Sehr schön, ein wirklich interessanter Einblick! Kommt auch sehr sympatisch rüber, unser Heimatredakteur vom Kicker 😉

    Ich hätte ja schon noch eine (mehrteilige) Frage, die mir auf den Nägeln brennt:

    Wer macht eigentlich die Noten in der Spielanalyse?
    Warum hat man oft das Gefühl, dass der Club da strenger beurteilt wird als andere Vereine? Clubspieler haben es gefühlt schwerer, in die Elf des Tages zu kommen oder gar Spieler des Spieltags zu werden. Vor allem auch, dass Schiedsrichter, die im Spiel kaum zu ertragen waren, oft zu milde wegkommen, klare Fehlentscheidungen zu relativieren versucht werden.

    Liegt das alles nur an der Clubbrille, die wir Fans natürlich aufhaben, oder ist es doch die zu übertriebene Sorge, den Club aufgrund der Heimat der Redaktion zu bevorzugen? Ein zu intensives Bemühen um Neutralität, das dann manchmal ins Gegenteil ausschlägt?

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  • An der Stelle auch nochmal ein Dankeschön an Christian, er war früher auch ein guter Kicker beim Post SV und in meiner Parallelklasse am Willstätter Gymnasium, wir hatten einige Jahre gemeinsam Sportuntericht, so dass der Hallenboden schon ein ums andere mal brannte beim kicken 🙂 aber gegen die Post SV ler bei ihm waren einige seiner Post SV Kollegen in der gleichen Klasse war kein Kraut damals gewachsen. 🙂 Now many years later… Mich hat es gefreut das Interview mit ihm zu führen und einmal die andere Sichtweise zu erfahren wenn man nicht nur als Fan sondern professionell drauf schauen muss. Danke Christian!

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  • Apropos Sympathien für andere Vereine: Was erlauben Bayreuth?

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  • Coole Sache das Interview! Du hast die Messlatte hoch gelegt, Juwe. Bin gespannt, ob und welche Promis wir noch zum Gespräch in CFR bewegen können…

    Mensch, gegen die Niklaus-Boum habe ich auch gespielt (und natürlich verloren), dann eventuell auch gegen Chris Biechele? Ist ja ewig her.

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  • Danke, Juwe. Tolle Idee, tolle Fragen, tolles Interview!

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  • Einfach ein Klasse Interview.
    Danke an Juwe für sein emsiges Engagement.
    Und danke an Christian Biechele für die offenen Einblicke.

    Das sind wirklich wertvolle Aspekte. Einblicke in professionelle Perspektive des Sportjournalismus rund um den Club.
    Sehr schön, gerne mehr davon.

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  • Nettes interview mit interessanten Einblicken.
    Meine Sympathien hat er sich spätestens mit den Nachtritten gegen Robert Klauß und der anschließenden Kursänderung nachdem es unter MW noch schlimmer wurde zwar verspielt, aber trotzdem schön so etwas hier mal lesen zu können.

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    • Sympathie sollte man nicht immer von „gleicher Haltung/ Meinung“ abhängig machen.

      Hier bei CRU teile ich auch nicht alle Standpunkte, das ist ja gerade das schöne, dass es so viele Sichtweisen gibt.

      Die annähernde Wahrheit gibt es nur zu mehreren aus verschiedenen Perspektiven.

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      • Tue ich auch nicht. Ich halte es nur für einen äußerst schlechten Stil öffentlich gegen einen entlassenen Trainer nachzutreten und dann ein paar Monate später sein Fähnlein wieder nach dem Wind zu hängen…

  • Je länger eine Mannschaft in der 2. Liga spielt, umso schwerer wird es aufzusteigen. Da muss ich ihm zu 100% recht geben, das war auch immer meine Meinung und deshalb ist es so wichtig, dass wir jede Chance nutzen, um vorne mitzuspielen in der Tabelle. Du verlierst Jahr um Jahr Substanz. Und es wäre dieses Jahr durchaus möglich gewesen vorne mitzuspielen, wenn die Mannschaft nicht soviele Punkte regelrecht verschenkt hätte. Das Gleiche und selbe trifft auf den DFB-Pokal zu. Wir könnten jetzt im Finale gegen Leverkusen stehen. Was ist der Fall: Wir dümpeln am 10. Platz herum und viele sind noch zufrieden damit. Mit Spielern wie Can Uzun oder Brown ist das kein Erfolg, leider nein. Aber was will man machen, es ist so wie es ist. Ein weiteres Beispiel für das Festkleben in Liga 2 zeigt der HSV. Der spielt aber zumindest immer vorne mit und vergeigt es dann relativ knapp. Aber finanziell ist das äußerst riskant, da man wie gesagt von Jahr zu Jahr Substanz verliert und als Folge auch immer mehr Geld verliert und riskiert immer mehr Schulden zu machen.

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    • Hans aber hätte, hätte, hätte hilft uns nicht weiter. Auf jeden Fall war diese Saison schon eine bessere als die letzte. Zuletzt hat die 2. Liga sogar die erste Liga an Zuschauern überholt. Bleiben wir halt einfach in der 2. Traditionsliga und machen es uns da schön gemütlich 🙂

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      • Alles recht und schön Juwe: 2. Liga mehr Zuschauer, mehr Traditionsclubs… Jedoch dürfen wir eins nicht vergessen: Wir können dort keine gute Mannschaft aufbauen, da die guten Spieler immer verschwinden werden. Die wollen 1. Liga spielen. Das heisst dann im Umkehrschluss, dass wir dort als „Graue Maus“ für immer festsitzen. Wären wir in der 1. Bundesliga, so würden wir zwar auch Spieler verlieren, jedoch nicht in dem Ausmaß. Wir könnten Spieler halten und uns mit der Zeit dort etablieren. Schließlich hat man dann auch durch Fernsehgelder und sonstiges mehr Einnahmen und ist dann nicht gezwungen, gute junge Spieler gleich zu verkaufen. Die 2. Liga ist sowas wie ein Flohmarkt für Erstligisten. Kurz und einfach gesagt: In der 1. Liga kannst du besser einen Neuaufbau durchziehn und eine stabile Mannschaft halten und entwickeln, in der 2. Liga hast du den Dauerneuaufbau. Du hast nicht die Möglichkeiten eine Mannschaft stabil und stark zu machen und zu erhalten.

  • Will jemand morgen den Matchday Artikel zu den Störchen gegen Holstein Kiel schreiben!? …

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  • Zitat Juwe:

    „Bleiben wir halt einfach in der 2. Traditionsliga und machen es uns da schön gemütlich.“

    EIN PROSIT, EIN PROHOSIT DER GEMÜTLICHKEIT!

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    • Ist mir wirklich lieber als nur chancenloses Futter zu sein wie 2018/19. Wir gehören, nimmt man die letzten 3 Jahre mal zusammen, in dieser Zeit auch einfach nicht in die 1. Liga.

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    • Da hab ich einfach andere Erwartungen und Ziele. 1. Liga gehört einfach zum Club. Viele haben das durch die langjährige Zugehörigkeit der 2. Liga (2.Klasse) einfach vergessen. Wo sind die Spiele Samstagnachmittag um halb 4, die Liveschaltungen auf Bayern 1 mit Heute im Stadion? Das Spiel zur richtigen Zeit, die besten Spieler von Deutschland auf dem Platz (1.Klasse). Es mögen zwar Traditionsclubs in der 2. Liga spielen. Jedoch ist das nur noch der Name des Vereins. Die Spieler in diesen Mannschaften sind eben nur Zweitligaspieler, das ist der Unterschied zur echten Bundesliga.

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      • Vielleicht kann Leverkusen der Bundesliga ja dauerhaft ein bißchen Leben einhauchen, vielleicht bleibt Stuttgart keine Eintagsfliege und vielleicht kann Frankfurt mit den „Kohle“ Muani-Millionen und Uzun wieder angreifen. Objektiv gesehen ist das Produkt Bundesliga aber immer noch langweilig. Auch diese Saison. Spannendste Entscheidung: Köln oder Mainz in der Relegation und schafft Leverkusen das Double, damit Frankfurt EL und nicht CL spielen kann.

  • Ich kann nur daran anknüpfen, was Exilfranke schreibt. Die Bundesliga ist beileibe nicht das Premium-Produkt, von welchem die DFL schwadroniert. Es ist langweilig über weite Strecken.

    Zum einen gibt es diejenigen, die sich auf Kosten des Wettbewerbs die Taschen gefüllt haben. Bayern. BVB. Dass man dort auch viel richtig gemacht hat in der Vergangenheit, will ich gar nicht abstreiten. Dann gibt es mittlerweile aber auch einige Vereine, die von einem Konzern oder einem Mäzen gepampert werden und zum Teil laufende Litfaßsäulen sind. Red Bull Leipzig. VW Wolfsburg. Auch Bayer Leverkusen. Natürlich auch Hopps Hoffenheim.

    Der FC Augsburg ist eine Sache, die man differenziert sehen muss. Mehr als Bayernliga war damals nicht mehr drin, ehe Textilunternehmer Walter Seinsch sich der Sache annahm und mit seinem Netzwerk eine Investorengruppe initiierte. Vor nicht allzu langer Zeit ist auch US-Investor Blitzer eingestiegen. Ohne das ganze Geld und damit auch ohne massive fremde Einflüsse wäre ein FCA in der Bundesliga gar nicht möglich. Das muss man als Verein aber auch wollen und aushalten.

    Dann gibt es die Vereine, die ohne wirkliche Strategien vor sich hin werkeln. Aber immer mal Glück haben, dass die richtigen Personen am Werk sind. Der VfB mit Hoeneß, aber riesigem Stunk hinter den Kulissen. Köln mit Baumgart, aber der ist nicht mehr da. Union mit Ruhnert, der allerdings einen Klasse-Job gemacht hat über die Jahre.

    Beispiel gebend für uns sind Vereine, die aufgrund gefestigter Vereinsstrukturen trotz eines wirtschaftlich schwächeren Standorts weiterhin mithalten. Das ist der SV Werder. Oder auch Borussia Mönchengladbach mit einem Präsidium, in dem Hans Meyer und Rainer Bonhof schon seit einigen Jahren die Strippen ziehen. Auch Eintracht Frankfurt ist zu nennen, wo mit Ex-Präsident Peter Fischer die Vernunft Einzug hielt. Auch Manager Heribert Bruchhagen stand für Solidität.

    Ebenfalls Beispiel gebend für uns sind diejenigen Vereine, die strategisch und konzeptionell arbeiten – und das seit vielen Jahren. Das ist in erster Linie der SC Freiburg. Oder Mainz 05. Zu nennen ist da auch der 1. FC Heidenheim. Und in gewisser Weise auch der VfL Bochum.

    Kurzum: Entweder wir schaffen uns einen Nährboden anhand neuer Vereinsstrukturen. Weil es die Bilanz der Jahre einfach zeigt, dass ein ehrenamtlicher, sich einmal im Monat am Feierabend treffender Aufsichtsrat als oberste Instanz nicht wirklich bringt für ein Fußball-Unternehmen. Oder wir arbeiten strategisch wie Freiburg und bauen ab jetzt konsequent auf die Jugend. Aber dazu brauchen wir Geduld. Denn die Wahrheit ist: Wir können uns keinen Aufstieg mehr kaufen, wie das früher immer wieder mal der Fall war. Wir müssen uns einen Aufstieg strategisch erarbeiten. Geht nicht mehr anders. Und da ist eine übertriebene Erwartungshaltung im Umfeld kontraproduktiv.

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  • Egal was Leverkusen macht – Platz 5 reicht für die Champions League wegen der Reform- wenn die DFL in der Uefa 5 Jahreswertung in der laufenden Spielzeit Platz 2 hält.
    Wird schwer, weil die Premier League auf Platz 3 mit knappen Rückstand noch mit vier Vereinen in den EC – Bewerben unterwegs ist und Aston Villa Favorit in der Conference League ist.
    Italien ist deutlich auf Platz 1 und wird allein durch das Aufeinandertreffen Milan vs. Roma im EL Viertelfinale weiter kräftig punkten.
    Komisch ist am Zustandekommen des Rankings , dass es außerhalb der Bonuspunkte für die Gruppenphase und dem Weiterkommen in den k.o.Runden unerheblich ist ob 2 Punkte für einen Matchsieg in der CL -EL oder Conference League erspielt wurden.

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    • Ich denke Letzteres lässt sich durch die Stellung der Premier League erklären. Wenn du da CL-Siege mit mehr Punkten belohnen würdest, dann kann man denen den fünften Startplatz auch gleich auf alle Ewigkeit geben…

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  • Ich bin schon ein wenig im Störche Modus also die Vibes gegen Holstein Kiel mit Erras! der ja wieder richtig Fuß gefasst zu haben scheint bei den Störchen (Warum eigentlich Störche?) …
    Aber ich bin Erras immer noch dankbar, der den Assist geliefert hat zum Rettungstor des Jahrtausends für den Glubb damals in Ingolstadt, ein No Look Standrückzieher blind auf Schleusener.

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    • „Der Fußballverein Holstein Kiel aus Deutschland wird oft als ‚Die Störche‘ bezeichnet, was auf die lange Tradition und das Wahrzeichen der Stadt Kiel zurückzuführen ist. Kiel liegt in Schleswig-Holstein und ist bekannt für seine Nähe zur Natur sowie für den Kieler Hafen, einen bedeutenden deutschen Seehafen. In der Region brüten viele Störche, und sie werden oft als Symbol für Glück und Fruchtbarkeit betrachtet. Daher wählte der Verein Holstein Kiel den Storch als Maskottchen und Symbol.“ (Quelle: ChatGPT)

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  • Zurück zum Journalismus: Michael Fischer, Fürth-Beauftragter von NN.DE, saß heute zum zweiten Mal alleine in der PK und stellt sich auf twitter die Sinnfrage. Wobei die Vereine natürlich nicht ganz unschuldig sind, die inzwischen fast alle PKs innerhalb von 5 Minuten ins Netz stellen, worauf die Restjournaille und die Fanmedien bequem von zu Hause abschreiben können, was die wenigen die vor Ort sind aus den Verantwortlichen herauskitzeln konnten. Einer der Gründe, warum die PKs nach dem Spiel noch sinnloser sind und Interessantes nur exklusiv in der Mixed-Zone erfragt wird.

    Fischer nannte es einen Teufelskreis, immer mehr ist umsonst verfügbar, immer mehr übernehmen auch umsonst, aus Leidenschaft, den Job der manchmal ja wirklich auch wenig fachkundigen Journalisten, neben Deutschlands führendem Fan-Medium „reunited“ gibt es ja zig wirklich gehaltvolle Formate, und ob „Total beglubbt“ abkippende und abkappende 9er wirklich schlechter beurteilen kann als „Ka Depp“ wäre zu klären. (Abkappen habe ich persönlich tatsächlich die Tage von Castrop über Uzun zum ersten Mal gehört.) Das führt zu Einsparungen und weiter verknappter Berichterstattung, für die dann noch weniger Menschen zahlen wollen. Und dort wo noch zig Millionen hinfließen wollen mir irgendwelche halb-hysterischen Moderatoren Darmstadt gegen Hoffenheim als Spitzensport andrehen um eben diese zig Millionen zu rechtfertigen.

    Jetzt würde ich wirklich den Biechele gerne fragen wie lange sich der Kicker noch halten können wird.

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  • juwe: Will jemand morgen den Matchday Artikel zu den Störchen gegen Holstein Kiel schreiben!? …

    @juwe: hast du darauf eigentlich schon Antworten bekommen? Die „Redaktion“ Liste ist ja noch auf Stand St. Pauli… 😉

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    • Ja wenn ich frage, meldet sich eigentlich immer jemand.

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