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Erklärungsversuche

Das Spiel in Hannover war nicht das erste Negativbeispiel aber eines der auffälligsten. So weit war man selten davon entfernt ein Ligaspiel erfolgreich zu bestreiten. Cheftrainer Fiél beschrieb es in der PK bekanntlich zerknirscht seine Mannschaft hat nicht stattgefunden. Mittlerweile haben auch die Sport Medien ihre Spielnoten vergeben und diese sind gespickt mit 6er Noten. Einzig Torhüter Carl Klaus kam bei den Bewertungen glimpflich davon, die Feldspieler hingegen glänzten alle mit Noten aus dem untersten Regal von 4.5 – 6, ausnahmslos.

Was sind die Gründe? Ein Erklärungsversuch für den kollektiven Untergang in Hannover

1) Laufbereitschaft, zu wenig Bewegung bei der Spieleröffnung
2) Schlechtes, halbherziges Zweikampfverhalten
3) Keine Führungsspieler, die in solch schwierigen Phasen Verantwortung übernehmen und „führen“

1) Laufbereitschaft

Der Blick auf die Spieldaten sagt bereits alles, eine Gesamtdifferenz der Laufleistung zum Gegner von 6km ist schlicht katastrophal, dabei handelt es sich um talentfreie Skills und Fußball ist, Achtung Überraschung, ein Laufsport.

Mit dem Punkt Laufbereitschaft gelangen wir zum spieltaktischen Verhalten. Seit Christian Fiél seinen Spielstil nämlich flach von hinten heraus zu spielen versucht in die Mannschaft zu implementieren und vermutlich jeder Zweitligatrainer das auch mitbekommen hat, steht gefühlt jeder Gegner mit den vorderen Pressinglinien bereits unseren Innenverteidigern bei der Spieleröffnung auf den Füßen und verursachen extremen Stress schon bei den ersten Pässen. Man will an der Stelle gar nicht an das nahende Derby gegen die Greuther Fürther Pressingmonster denken. 

Flach hinten rausspielen klingt zwar elegant, nur können wir es nicht. Zum einen fehlen uns auf dem Niveau die technisch starken Eröffnungsspieler (Remember Timmy Simmons, Thomas Galasek). Wenn wir solche haben, sind sie zu langsam wie zb. Geis, der zwar das Füsschen dafür hätte aber nicht das Tempo.

Zum anderen treten wir schon die ganze Saison über verletzungsbedingt mit laufend wechselnden Abwehrketten an, so entstehen auch die nötigen Automatismen und blinden Laufwege des Nebenmanns bei der Spieleröffnung nicht besonders in Drucksituationen. Fast jede ambitionierte Mannschaft der 2. Liga spielt taktisch dann auch diese Karte gegen den 1. FCN die Mannschaft vom ersten Moment an aggressiv hoch zu pressen, Der Weg zum FCN Tor bei früher Balleroberung ist dann nur noch ein kurzer.

Oft hat es mit der niedrigen Laufbereitschaft zu tun wie in Hannover. Will man ein Gegenpressing durchspielen sind besonders Bewegung und schnelle Antritte der ballfreien Spieler extrem wichtig, um in Sekundenbruchteilen dem Spieler, der vom Gegner angelaufen wird auch Anspielstationen zu bieten. Wenn die gesamte Laufleistung der Mannschaft schlecht ist, kann man daraus ablesen, dass die ballführenden Spieler wenig Optionen also Anspielstationen haben, weil viel zu selten Mitspieler in einen sich kurz öffnenden Raum hinein sprinten, damit der Ball möglichst mit 1 Kontakt weiterläuft. Vielleicht kann man sogar so weit gehen, wenn es nicht läuft will lieber niemand den Ball haben.

Zusammengefasst die wahnsinnig niedrige Laufbereitschaft und die bekannten Mängel bei der Spieleröffnung, wo meistens der 2. oder 3. Ball schon wieder weg ist, sind aus meiner Sicht die Hauptursachen, die zu dem katastrophalen Auftritt in Hannover geführt haben. Das wäre aber so nicht nötig gewesen, man hätte durch eine wesentlich höhere Laufbereitschaft die technischen Mängel zumindest abfedern oder ausgleichen können.

2) Zweikämpfe

In das gleiche Muster fallen dann noch halbherzig geführte Zweikämpfe. Auf dem Niveau zweite Liga hilft es nichts keine entschlossenen Zweikämpfte zu führen, weil man dann keine gewinnt. Zusammengefasst die Mängel in der Spieleröffnung unter Druck, extrem niedrige Laufbereitschaft, halbherzige Zweikämpfe haben dazu geführt, dass der FCN in Hannover wie Fiél es nennt, nicht „stattgefunden“ hat.

3) Hierarchie

Dann kommt noch die mentale Komponente hinzu, es gibt in der Mannschaftshierarchie aktuell niemanden, der auf dem Platz das Wort ergreift und die Mistpieler aufweckt und führt, bei Marquez scheitert es vielleicht an der Sprachbarriere, ein Wortführer war meistens Mathenia, der aktuell aber nicht spielt und der Kapitän „Vale“ sitzt meistens auf der Bank.
Die jüngeren Spieler haben dafür die Erfahrung noch nicht und so nimmt die ganze Melange ungebremst ihren Lauf ohne, dass Fiél von außen nochmal korrigierend eingreifen konnte, nichmal unter Ausschöpfen des kompletten Wechselkontingentes 4 davon bereits zur Halbzeitpause. Keine Laufbereitschaft, halbherzige Zweikämpfe, keine Führungsspieler…

Lösungsansätze für das kommende Spiel gegen Osnabrück

1) Viel höhere Laufbereitschaft, man könnte es auch Willenskraft nennen.
2) Die Zweikämpfe ernsthafter, entschlossener führen von Beginn an
3) Auf dem Platz miteinander reden und sich gegenseitig pushen.
4) Spielglück und auf Kunststücke von Uzun hoffen…fachlich als individuelle Qualität bezeichnet.

Dann könnte die Mannschaft doch noch einen ordentlichen Rückrundenstart daraus machen mit 6 aus 9 möglichen Punkten.

Autor: Juwe
Bildquelle: Stock Photo Pexels, Juwe u. PS

 

28 thoughts on “Erklärungsversuche

  • Das sind gut zusammengefasst sehr relevante Punkte.
    Ein paar Gedanken noch add on:

    Ich gehe stark davon aus, dass die Spieler durchaus wollen.
    Sie gehen mit der Vorgabe, ich breche es mal einfach herunter, „alles geben“ und „Spielaufbau von hinten raus“ ins Spiel.

    Und merken binnen Minuten, „10 Sekunden“ (Horn glaub ich), das wird heute nix.

    Der Plan, die Vorgabe geht nicht auf.

    Warum?
    Unter Klaus haben wir den Fokus immer auf den Gegner gelegt und das System fast beliebig angepasst.
    Das hat die Spieler überfordert und keine Automatismen, keine klare Spielanlage entstehen lassen.

    Fiel steht für 4-3-3, Spielaufbau von hinten, auf den zweiten Ball gehen.
    Jedes Spiel.
    Das kann das der Gegner dechiffrieren.
    Gut beschrieben von Juwe.

    Was brauchen wir.
    (1) Zumindest eine Alternative in der Spielanlage, eine Varianz, nicht nur eine „sture“ Linie.

    (2) Spielintelligenz
    Spieler, die führen, ja.
    Aber es braucht auch die Möglichkeit der „auf dem Platz“-Reaktion, wenn unvorhergesehenes passiert.
    Spieler, die ein Spiel „lesen“ und entsprechend reagieren können. Tom Krauß war so ein Typ. Die wachsen nicht auf den Bäumen. Aber dahin muss der Blick bei der Kaderentwicklung gehen.

    (3) Geduld
    So platt,wie sich das anhört:
    Die Umstellung und die Lerneffekte, die Mannschaft und Trainer hinlegen müssen, wird immer wieder zu seltsamen Rückschlägen führen. So lange die Linie der Ergebnisse, der Punkteausbeute passt, müssen wir das wohl oder übel ertragen. Auf Knopfdruck gelingt das nicht.
    Und ich habe durchaus die Hoffnung, dass Fiel die Lektionen lernt und so gut als möglich in die Mannschaft trägt.

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  • 1. Spielaufbau

    Ich kann diesen reflexartigen Rufen nach Kick and Rush wenig abgewinnen. Nicht weil mir als Fan Schönheit wichtiger wäre als Erfolg. Das nicht. Sondern weil ich glaube, dass uns dazu das Personal fehlt. Zudem wären wir noch ausrechenbarer aufgrund der Flugzeit. Die Tiefe hinter der gegnerischen Kette, die wir mit Pässen auf Okunuki und Goller bespielen wollen, würde so auch nicht mehr existieren. Die Bälle würden über den Kopf von Uzun hinwegsegeln. Und nur auf einen Andersson zu bauen, der Bälle festmachen oder prallen lassen kann, ist dann doch recht dünn. Wir haben halt keinen Burgstaller oder Füllkrug.

    Ergo müssen wir bei einem geordneten Spielaufbau bleiben. Und üben, üben, üben. Geduld haben, wie @Teo schreibt. Eine Entwicklung zulassen. Was nicht heißt, dass man auch mal die Brechstange auspacken muss. Und was auch nicht heißt, dass das „lange Holz“ nicht auch eine taktische Variante sein kann – wie zum Beispiel gegen den HSV, weil der Walterball viel Tiefe hinter der Abwehrkette kompromisslos zulässt. Cristian Fiél ist da schon auch flexibel und keineswegs stur.

    Inwieweit ist hier die Kaderzusammenstellung verantwortlich? Bedingt. Einen Halstenberg oder einen Schonlau können wir uns nicht leisten. Andererseits muss man die Frage stellen, inwieweit man konsequent auch nach starken Aufbauspielern in der Abwehr scoutet. Und unsere Torwart-„Politik“ ist diesbezüglich aus meiner Sicht weder Fisch noch Fleisch.

    2. Zweikämpfe

    Hier ist meiner Meinung nach eine Kritik an der Kaderzusammenstellung angebracht. Dass sich Wenig schwer verletzt hat, ist Pech – da kann niemand etwas dafür. Aber die Abhängigkeit von Castrop ist auffällig. Wir haben das Spiel gegen Hannover meiner Meinung nach im Mittelfeld verloren, wo wir numerisch eh meistens in der Unterzahl sind, dies aber mit der Zweikampfstärke von Castrop kaschieren können. Gegen H96 war Castrop nicht fit. Valentini rückte öfter in die Mitte, um das Ungleichgewicht zu reduzieren. Derweil freute sich Hannovers Köhn über seine Freiheiten.

    3. Hierarchie

    Aus meiner Sicht der wichtigste Punkt. Ein Kapitän ist Spielführer, Anführer, Wortführer. Und er ist der verlängerte Arm des Trainers auf dem Spielfeld. Blöd nur, dass unser Kapitän eher selten auf dem Spielfeld zu finden ist. Das ist überhaupt keine Kritik an Vale Valentini, den wir alle schätzen und den wir uns wohl alle in anderer Funktion weiter im Verein wünschen. Vale ist Clubberer durch und durch. Aber als Kapitän aus meiner Sicht keine besonders glückliche Wahl. Vize-Kapitän Mathenia hat ja in jüngster Vergangenheit auch nicht gerade mit Leistung geglänzt.

    Die Kaderzusammenstellung ist hier mMn aber auch nur bedingt zu kritisieren. Denn mit Marquez und Horn hat man durchaus Spieler mit Führungsqualitäten hinzugewonnen. Horn und Gyamerah (ist auch im Mannschaftsrat) scheinen auch immer mehr das Wort zu führen – zumindest was den Klartext gegenüber den Medien anbelangt. Ich denke nicht, dass wir einen gravierenden Mangel an Führungsspielern haben. Ich denke eher, dass sich auch das entwickeln muss.

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    • Ich kann diesen reflexartigen Rufen nach Kick and Rush wenig abgewinnen. Nicht weil mir als Fan Schönheit wichtiger wäre als Erfolg. Das nicht. Sondern weil ich glaube, dass uns dazu das Personal fehlt. Zudem wären wir noch ausrechenbarer aufgrund der Flugzeit.

      Ich befürchte du interpretierst hier dein eigenes S/W Denken rein, weil das keiner hier geschrieben hat auch nicht reflexartig sondern gar nicht.
      Es geht um ein variables Eröffnungsspiel, wenn gewünscht flach aber um den Gegner auch mal zu überraschen auch mal das lange oder wenn das flache Eröffnungsspiel nicht durchkommt. Flexibilität darum geht es und nicht um eine Grundsatzfrage.
      Langes Holz oder Pep Guardiolas perfektes Kurzpapassspiel. Beides alleine wird nicht gegen jeden Gegner funktioneren, sondern die richtige Mischung daraus und das antizipieren, wann was angebracht ist. Kurz Flexibilität um schwerer auszurechnen sein.

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      • Schön, dass Du das klarstellst. Denn dann habe ich Deinen Text zum Teil fehlinterpretiert. Du schreibst zum Beispiel:

        „Flach hinten rausspielen klingt zwar elegant, nur können wir es nicht.“

        Wie soll man denn das bitte verstehen? Ein Plädoyer für mehr Flexibilität ist das jedenfalls nicht. Das klingt eher wie ein Abgesang auf einen geordneten Spielaufbau. Halte ich für falsch. Nochmal: Wo soll denn das Personal herkommen, dass Dir Deine Flugbälle verwertet?

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      • Nochmal niemand hat von „Kick and Rush“ geschrieben. Und ja wir können es nicht, wenn die Gegner agressiv hoch pressen, die Fehlerrate ist dann extrem hoch das sehen wir doch, was aber auch für den Gegner ein Risiko ist, sie aber nicht mit langen Bällen rechnen müssen, die sollten dann aber kommen, es entstehen immense Räume in der gegnerischen Hälfte, wenn sie so weit aufrücken. Das mit den langen hohen Bällen haben wir gestern hier diskutiert, vermutlich hast du es nicht gelesen. Aber gerne nochmal. Ein langer Ball muss ja nicht genau auf die Stirn des Mitspielers geschlagen werden oder in ein Mega Kopfballduell hinein, ein langer Ball kann auch in einen Tiefenlauf und Sprint rein geschlagen werden, je nach Spielsituation. Zwar keine Kopfballmonster aber schnelle Spieler haben wir vorne schon und wenn die kantigen Abwehrspieler dann in den Zweikampf laufen können Spieler wie Okonuki oder Goller, wenn sie einen Schritt schneller sind auch den ein oder anderen Standard weit vorne provozieren. Nochmal die Mischung macht es nicht das eine oder das andere. Und ja unser Passspiel hinten raus ist schlecht, aber dann müssen sie sich darin eben verbessern immer weiter verbessern und flexibler werden eine Presslinglinie auch mal hoch zu überspielen. Mittlerweile turnt ja auch ein kerniger Däne vorne mit herum.

      • Ich verstehe, was Du meinst. Flexibilität bzw. ein situatives Handeln ist sicherlich gut in dieser Hinsicht. Aber grundsätzlich, in der Hauptsache, sehe ich uns halt als Mannschaft, die flach rausspielt. Daher auch mein S/W-Denken. 😉

      • Da bin ich bei dir Fränki, jetzt ist auch das S/W denken wech 🙂

  • Ach ihr Lieben 🙂
    Da kommentiere ich schon so selten, dann komme ich gleich wieder mit sowas um die Ecke

    Ich hab immer schon bei CU ein latentes Problem damit gehabt, wenn man Boulevard im Sportjournalismus hofiert. Und der Satz „Einzig Torhüter Carl Klaus kam bei den Bewertungen glimpflich davon, die Feldspieler hingegen glänzten alle mit Noten aus dem untersten Regal von 4.5 – 6, ausnahmslos.“ kann nur mit der B*** erklärt werden. Denn bei kicker bspw. gab er „nur“ zwei Sechser, Uzun hatte sogar 3,5, auch Horn kam auf eine 4. q.e.d.

    Wir hatten einst beim Suizid von Robert E. aus eben jenem Hannover eine Diskussion über überspitzte dramatisierende Bewertungen und dieses „alle eine 6!“ war damals ein Thema. Ich kann da nur für eine sachliche Aufarbeitung (was im Folgenden des Artikels auch geschah) plädieren und zugleich die Referenz auf solche „Medien“ kritisch ansprechen. Diese Art der hysterischen Berichterstattung hat schon manche Psyche ruiniert – man sollte das nicht auch noch unterstützen.

    Sollte ich mich täuschen und es tatsächlich auch in seriösen Sportmedien der Konsens sein, lasse ich mich natürlich eines besseren belehren.

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    • Ich habe einige Livestreams verfolgt und da haben Sportjournalisten konkret der Sportbild Stream Martin Funk erzählt sie haben noch nie in der Saison so schlechte Noten vergeben einige 6er wie jetzt beim Spiel gegen Hannover. Das habe ich so wiedergegeben ich muss sagen ich sehe das aber nicht so kritisch, weil keinerlei Namen ausser dem Positivbeispiel Carl Klaus jetzt hier genannt wurden. Ich bin kein Martin Funk Fan eher noch Niko Gelev aber es sind in dem Stream eben immer sehr viele Internas auch zu Transferwahrscheinlichkeiten usw. der Kicker hat ähnlich schlecht benotet beide Außenstürmer 6er. Wer mir am meisten Leid getan hat war der Trainer Fiél der nach dem Spiel wie ein Häufchen Elend in der PK saß weil ja noch nichtmal der Versuch da war sich dagegenzustemmen. Ich glaube das halten Spieler schon mal aus, es sind in dem Fall Ausnahmen. Letzte Woche gab es dafür sehr viel Lob, was offensichtlich auf andere Weise auch ein Problem ist.

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      • Martin F. wie Nico G. machen ja auch nur ihren Job, das ist mir auch klar. Aber ihren Job mag ich eben nicht. 😛 Denn der ist eben darauf aus immer zu provozieren, um zu emotionalisieren, um eben Reichweite zu generieren. Und da sind Superlativen wie „noch nie in der Saison so…!“ eben gern genommen. Ich weiß, eine sachliche, ausgewogene Betrachtung inkl. Headline ist nicht sexy und klickt nicht gut – und das war immer schon ein „Problem“ von CU, weil wir damit Reichweite verschenkt haben. Das allerdings sehenden Auges.

      • „eine sachliche, ausgewogene Betrachtung inkl. Headline ist nicht sexy und klickt nicht gut – und das war immer schon ein „Problem“ von CU, weil wir damit Reichweite verschenkt haben“

        Also mich habt ihr dadurch als „Reichweite“ gewonnen. Ich schau seitdem überhaupt nicht mehr bei Bild oder NN-Online rein.
        Deswegen freu ich mich auch so, dass es mittels CRU weitergeht!

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      • @Markus …und zumindest was mich betrifft – der ich ja jetzt auch zum Autorenpool gehöre – möchte ich das auch im Geiste von CU weiterführen. Meine Mitautoren sehen das aber sicherlich genauso. Daher, oberste(s) Gebot(e): sachlich, ausgewogen, respektvoll

        Das war es damals auch, was mich bei CU hängenbleiben ließ 😉

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      • Also was meine Vorstellungen angeht ich betone auch das ist ein Community Projekt, ich liefere nur die Technik, ansonsten sind wir hier alle die gleiche Ebene von Fan zu Fan, wir haben auch keinen professionellen Journalistischen Anspruch, sondern eher die Fansicht. Wie CU es formuliert hat von Fan zu Fan. Dennoch als einer der Fans hier, habe ich keinen Bild Anspruch und solche reisserischen Headlines wollen wir hier auch nicht, ich finde aber, die haben wir auch nicht, was schon mal hier oder da passieren kann ist, dass die fränkische Leidenschaft etwas durchkommt und den sachlichen Blick verklärt .. eine leidenschaftliche Fansicht eben. So sehe ich es als Teil einer Community.

      • In dem Context Belschanov hat sich bei mir heute gemeldet, es wird heute abend wohl eine neue Tresengeschichte fertig werden, die werde ich aber entweder heute Nacht oder morgen früh einstellen nur er warnte mich schon vor.. Vorsicht Spoileralarm, die wird nicht sehr positiv ausfallen. Er hatte zum letzten Spieltag einfach keine positiven Gefühle wie ich es verstanden habe.

    • Ich halte die Benotung generell für überflüssig, weil sich die halt ein oder mehrere Redakteur:innen (wobei man sich das Gendern in der Branche eigentlich immer noch sparen kann) ausschnapsen, die dieses Spiel auch nur während der 90 Minuten gesehen (und währenddessen ihre Spielberichte verfasst) haben. Das ist ein Wert, der der Leserschaft halt zur Orientierung mitgegeben wird, der aber keine Wertigkeit in sich trägt. Da zahlt sich der Blick in die Daten noch eher aus und selbst der ist ohne entsprechende Interpretation und Kontext zum Spielgeschehen sinnbefreit.

      Was man sehr wohl sagen kann nach dieser Partie ist: „Keiner war gut.“ Und das hat noch nicht mal was mit markiger Boulevard-Ansage zu tun, sondern das würden dir Fiel und die Elf/Sechzehn am Rasen auch unterschreiben. Und auch ein Uzun, der wieder einen geilen Schuss auspackt, wird weder mit sich noch mit den anderen happy sein nach der Partie. Ob da jetzt 3,5 oder 5,5 neben seinen Namen steht, wird ihm dabei relativ egal sein.

      Der Fall Enke steht für mich ja weniger für problematische Leistungskritik, sondern dafür, dass für psychische Erkrankungen im Leistungssport – im Grunde generell in der Öffentlichkeit – immer noch kein Platz ist. Es traut sich kaum jemand öffentlich eingestehen, weil berufliche/private Nachteile zu erwarten sind. Noch immer. Das ist auch ein Problem der Medien, weil dort immer noch „den Falschen“ eine Öffentlichkeit geboten wird, aber es ist in erster Linie ein gesellschaftliches Problem.

      Und es ist sogar ein wesentlich größeres Problem als vor 15 Jahren, weil die Medien doch ohnehin stark an Relevanz verloren haben, während in den sozialen Medien der wilde Westen herrscht. Was sich Spieler dort an Gewaltfantasien, Rassismus und sonstiger Kackscheiße anhören müssen toppt doch alles was in einem Medium, selbst der Bild, stehen könnte um Längen. Wobei das alle trifft, die sich öffentlich äußern, nicht nur Fußballer.

      Insofern stimmt der Medienethiker in mir zwar prinzipiell zu, aber in der Praxis halte ich es für relativ belanglos. In der Bild, und hier sowieso. Weil die, die dir das Leben zur Hölle machen, warten nicht bis am Montag die Spielberichte gedruckt werden…

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      • Und es ist sogar ein wesentlich größeres Problem als vor 15 Jahren, weil die Medien doch ohnehin stark an Relevanz verloren haben, während in den sozialen Medien der wilde Westen herrscht. Was sich Spieler dort an Gewaltfantasien, Rassismus und sonstiger Kackscheiße anhören müssen toppt doch alles was in einem Medium, selbst der Bild, stehen könnte um Längen. Wobei das alle trifft, die sich öffentlich äußern, nicht nur Fußballer

        Was mich wundert: Das spielt sich ja alles in der Öffentlichkeit ab. Da sollte es doch kein Problem sein, die Trolle erst zu verwarnen, dann zu blocken und im Zweifel strafrechtlich zu verfolgen. Dass es im Wesentlichen nicht passiert, ist der Nährboden, warum auch rechtes Gedankengut mittlerweile wieder überall zu lesen ist.

        Mir ist klar: Das vertreibt das Problem nur in den Untergrund. Aber im Falle von Sport wäre mir das sogar ganz recht. Sollen sie in ihren Foren weiter sich gegenseitig heiß reden. In Social Media Plattformen oder als Kommentare müssen sie raus aus der Öffentlichkeit.

  • Juwe , du hast mit vielem recht. Wobei ich gestehe, diese Laufstrecke pro Spiel sehe ich inzwischen skeptischer . Während des Spieles habe ich diese Statistik verfolgt. Selbst in der kurzen Phase unserer “ Drangperiode“ lief 96 ,lt. Statistik, mehr. Ganz überrascht war ich am Abend beim Spiel Düdorf vs St. Pauli. In Hz eins war st. Pauli schon 6 Km mehr gelaufen ( zum Schluß waren es 10Km) . Ich verfolge diese Werte schon seit einiger Zeit speziell wg Heidenheim. Aber die 134 km, die St. Pauli gelaufen sein soll, hat Heidenheim wohl nie erreicht. Großes Fragezeichen !! Trau keiner Statistik…. vor allem , da sie heute schon wieder spielen.
    Nicht missverstehen. Ich glaube sofort, daß 96 mehr gelaufen ist!

    Das Pressing von uns unterscheidet sich von dem anderer Vereine recht deutlich. Während einer der unsere in der Regel im Abstand von 10m um den ballführenden Spieler rumschwirrt, gehen andere Vereine geziehlt mit allen auf den ballführenden Spieler. Und auch im Mittelfeld sind eher Räume gedeckt. Warum?? Dazu ist Uzun in der Defensive nicht sehr aktiv. Das ist ok, wenn andere das auffangen ( wollen ?)

    Ich fand die Leistung von Geis ganz ok! Er ist tatsächlich aus einer schwachen Mannschaft etwas herausgestochen ( in meinen Augen) Für mich war er schon in Rostock der Mittelfelddominator, der in der Kritik viel zu schlecht wegkam. Dass er kein Usain Bolt ist und auch keiner mehr wird, wissen wir alle. Aber in Punkto Seitenverlagerung und langen Pässen gibt es bei uns wohl keinen besseren. Auch in Spielberuhigung und Abgeklärtheit kann er uns noch sehr wertvoll werden.

    Das Punkte gegen Osnabrück sind verdammt wichtig. Nach hinten sind es nur noch 6 Punkte. Ich kann mir vorstellen, dass man diese Saison schon an die 40 Punkte benötigt. Und mit der Leistung vom Freitag werden da nicht mehr viel dazukommen.

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  • Das Problem am Freitag war ja nicht mal unbedingt die Zweikampfquote, die laut Kicker sogar leicht pro FCN ist. Das Problem waren die gar nicht erst geführten Zweikämpfe. Durch das mangelnde Engagement waren da ja Räume für 96, die es im Profifußball so niemals geben darf. Selbst im eigenen Strafraum wurde der Gegner teilweise gar nicht gestört oder attackiert. Die Truppe wirkte extrem müde und schwerfällig, immer mindestens einen Schritt zu spät. Der Kaiser (Gott habe ihn seelig) hätte es als „Uwe Seeler-Traditionsmannschafts-Altherrenfussball“ bezeichnet. Aus meiner Sicht war das für jeden auch nach 10 Minuten sichtbar und mit der Erfahrung der vorangegangenen Klatschen mit ähnlichem Muster hätte CF da für meinen Geschmack gerne früher korrigierend eingreifen dürfen. Das ist für mich schon eine gewisse charakterlich Schwäche der Truppe, sich dann so gehen zu lassen und das ja schon saison(s)übergreifend. Da muss man schon auch die Kaderplanung hinsichtlich Mentalität infrage stellen. NORMALERWEISE steigt eine Mannschaft mit 27 Punkten nach 19 Spielen nicht ab und ich bleibe dabei, das die Truppe die nötigen Punkte auch holen wird. Aber diese desolaten Katastrophenauftritte müssen aufhören, das geht gar nicht. Samstag Wiedergutmachung. Und den Freitag darauf in Wiesbaden auch. Kann nur besser werden.

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    • Mir schwirrt immer noch ein Gedanke im Kopf herum. Es geht um das Dienstagstraining vor Hannover. Der Mittelfußbruch zeugt davon, dass es voll zur Sache, körperlich und läuferisch, ging. War das evt. zu viel und man hatte am Freitagabend noch „dicke Beine“?
      Beim heutigen Training waren nur die Ersatzspieler auf dem Platz. Kein Vergleich zum Dienstag vor einer Woche.
      Neben sich flach heraus zu kombinieren, gibt es noch die 1. Pressingreihe zu überspielen, eine Seite überlagern mit Spielern, lang auf einen Mittelstürmer auf der gegnerischen Sechs und viel Bewegung! Nennt sich Laufwege.

      Antwort
      • mit Spielern, lang auf einen Mittelstürmer auf der gegnerischen Sechs und viel Bewegung! Nennt sich Laufwege.

        Für den langen Ball auf den Mittelstürmer auf die gegnerische Sechser Position wird dafür ein englischer Ball geschlagen oder ein hoher Ball oder ist das situativ. Ein englischer Ball ist halt schneller und läßt sich besser kontrollieren? Wie machen sie das im Training?

  • Ach ja, Journalisten konnte ich am heutigen Dienstag nicht entdecken. Übrigens haben Journalisten gute Karten beim Club. Sie dürfen nach Trainingsende exklusiv Fragen an Trainer und Spielern stellen.
    beiläufig bemerkt.

    Antwort
  • Ist ja normal Daferner wird im DFB Pokal Viertefinale Düsseldorf vs. St. Pauli zum Matchwinner in der Verlängerung zum 2:1, solche Fernschüsse aus der Drehung habe ich hier beim Club nie von ihm gesehen, den der Pauli Torwart nur vor die Füße abklatschen kann und Tanaka ihn nur reindrücken braucht vorm leeren Tor. Also Tanaka ist der Torschütze, aber es war Daferners Schuss den der Torwart nicht festhalten konnte. Das ist erfreulich Daferner performt wieder.

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    • Sei mir nicht Böse, aber der Schuss erreicht ja mit Müh und Not das Tor, den darf ein bezahlter Torhüter nicht bekommen. Und selbst bei den Altherren lachen sie dich für das Ding aus.

      Antwort
      • Hat jetzt auch doch nicht gereicht, Ausgleich ..das war aber auch eine Gurke die für Pauli da durchgerutscht ist in der letzten Minute, schaun wir mal ob Daferner Elfmeterschießen kann. 😮

      • War klar. #Daferner #Elfer #Pokal

      • Aber das gesamte Elfmeterschießen war schon was fürs Auge einige Panenkas gesehen. Cooles Ende

  • Im Training wird das nicht mehr gespielt – auch wird kein 11 gegen 11 gespielt. Die Zeiten um Training zu schauen sind in den letzten Jahren immer weniger geworden, dadurch kann ich nicht mit Bestimmtheit hier sagen: sie trainieren den langen Ball oder sie trainieren in nicht. Üblicherweise werden Passfolgen, Spielzüge einstudiert ohne Kiebitze. Ich hoffe das ist so. Ich habe mehrfach erlebt, dass vereinsfremde Personen diese Passfolgen/Spielzüge notiert haben! Das ist, denke ich, aktuell nicht mehr möglich.
    Dieter Hecking hat beim Dienstagstraining immer 11gegen 11 spielen lassen – und wehe die Spieler gaben nicht Vollgas! Ich vermute das Hecking dadurch die nötige Fitness erreichen wollte und auch hat.
    Leider habe ich einen Hans Meyer nie trainieren sehen.
    Schlechtester Trainer für mich Köllner, unsäglich.

    Antwort
    • Bei Hans Meyer war viel Zug, viel Disziplin im Training, auch mal ein kurzer Wutausbruch. Er unterbrach kleine Spielzüge gerne, um sofort zu zeigen, wo die Spieler besser stehen sollten. Zur Not hat er die Spieler an den Schultern gepackt und 2 Meter zur Seite gerückt. Es waren aber sicherlich mehr größere Spielformen als das heute vorherrschende einimpfen von Spielzügen.

      Heinz Höher sprach nie viel, nur kurze Kommentare und viel Gestikulieren. Zu Beginn des Trainings gab es oft Ballstafetten mit vielen Positionswechseln im Vollsprint, danach ein Spiel über den ganzen Platz. Arie Haan dagegen ließ das Training irgendwie einfach laufen. Ihm schien wichtiger, sich von der Sonne bräunen zu lassen und vizeweltmeisterlichen Glanz zu verströmen. Immer lächelnd, charmant, bestens gelaunt. Das Training in meinem Jugendteam war abwechslungsreicher als das der Club-Profis. Oder wie es mein Schwiegervater ausdrückte, selbst jahrzehntelanger Amateurtrainer, ´da war nix, was ich hätte übernehmen können`.

      Antwort

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