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Das Spiel
Der Club begann gut, wobei Wiesbaden dazu beitrug, indem man bspw. Wekesser auf links viele Freiräume ließ, die er engagiert aber glücklos nutzte. Als der SVWW nach 20 Minuten etwas Gas gab und früher störte, wackelte der Club. Fiél war schnell „on fire“ und versuchte über den teils souverän klärenden, teils unmotiviert herumstehenden Brown Ordnung in den Laden zu bringen. Zwei schöne Spielzüge brachte der Club noch auf den Platz, ansonsten neutralisierten sich beide Mannschaften.

Die 2. Halbzeit wurde erstmal nicht besser, und gerade als ich am wegdämmern war unterbrachen die Szenefans (die nach 12 Minuten Boykott absolute Lufthoheit im für lokale Verhältnisse gut besuchten Stadion hatten) zweimal mit Bällen und eklig aussehenden Farbbeuteln (sollte wohl das Blut an den Investorenhänden sein) das Spiel. Überraschend, aber allein für diese Beutel vollkommen verdient ging Wiesbaden in Führung, mit freundlicher Unterstützung durch Klaus & Co. Immerhin nahm der Club den Weckruf an und drückte nun selbst wieder, und als ich gerade Wekesser für die zweite, mäßig originelle kurze Ecke innerhalb einer Minute verfluchen wollte, fand die Flanke Marquez und der das Tor. Danach ein paar Minuten „offenes Visier“ auf beiden Seiten mit Chancen und Spannung, bevor sich gegen Ende bei allen teilweise peinliche Stockfehler häuften und der Schlußpfiff nicht unwillkommen kam.

Ein paar Details am Rande
Es sieht eigentlich aus, als würde es in der Mannschaft „stimmen“. Alle freuten sich für Debütant Hofmann, klatschten ab und umarmten ihn in der Pause (sehr ordentlicher Auftritt), Castrop (manchmal eigensinnig) coachte ihn immer mal fast väterlich. Marquez freute sich wie ein Schneekönig über seinen ersten Treffer, winkte Klaus euphorisch zu. Kein Gemecker, kein Gestikulieren bei Fehlern. Oder ist es das? Man spielts halt runter und hat Spaß? Andersson war überall, er brachte auch bedrängt mit oft feinem Fuß fast alle Bälle zum eigenen Mann und war sauer, als er (erkennbar erschöpft) runter mußte, konnte von Fiél jedoch schnell aufgemuntert werden. Aber vor dem Tor wars zu wenig. Der lange unauffällige Gyamerah haute plötzlich einen Traumpaß raus, Horn wirkte unbeholfen, spielte aber eigentlich solide. Man sieht so viel positive Dinge und gleichzeitig so viel Mist. Die „2 Gesichter“, die sich heute mehrmals abwechselten.

Fazit
SVWW mußte man heute (!) schlagen. Weil: wen denn sonst? Fiél war zu Umstellungen gezwungen, was anfangs gut funktionierte. Dann erstmal nicht. Als er immer mehr „Jugend“ einwechselte, schlugen sich die hoffentlich nächsten „Uzuns & Browns“ gut, sahen, wie der ungemein sympathisch wirkende Hungbo bei seinem Kurzeinsatz, nicht wie Fremdkörper aus. Aber trotz allem: irgendwas stimmt einfach nicht. Brüche im Spiel. Unerklärliche Fehler. Zugriff, der einfach verloren geht. Der Club bleibt mir ein Rätsel. Ich sehe nicht schwarz für die nächste Saison „ohne Drei“. Aber es fehlt auch die Phantasie für mehr als „Graue Maus“.

 

Autor: Exilfranke
Bildquelle: Exilfranke

  

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