Kristian Mandic jung und vielversprechend
Der Club hat seinen sechsten Sommerneuzugang perfekt gemacht. Nach Ayoub Chaikhoun wechselt auch Kristian Mandi aus der U19 von Eintracht Frankfurt nach Nürnberg. Der 17-jährige Innenverteidiger ist damit schon die vierte Neuverpflichtung, die in der vergangenen Saison noch im Nachwuchsbereich aktiv war.
2022 wechselte Mandic im Alter von 14 Jahren aus der Jugend des FSV Frankfurt zur Eintracht. Er kam bislang 14-mal für die kroatischen U-Nationalmannschaften zum Einsatz, für die er drei Tore erzielte und meistens als Linksverteidiger in einer Viererkette auflief.
Starkes Passspiel
Mandic zeigt vor allem im Spiel mit dem Ball herausragende Qualitäten. Von 199 Innenverteidigern der U19-Nachwuchsliga mit mindestens 900 Einsatzminuten war er in der abgelaufenen Saison derjenige mit der drittbesten Passquote (91,99%), den drittmeisten empfangenen Pässen (53,71 pro 90 Minuten) und den drittmeisten gespielten Pässen (73,69 pro 90 Minuten). Während er sich bevorzugt am Kurzpassspiel seiner Mannschaft beteiligte und nur eher selten den langen Schlag wählte, war seine Präzision über alle Distanzen nahezu makellos. Seine Genauigkeit von 94,81% über kurze und mittlere Entfernungen ist ebenso ein herausragender Wert wie die 65,79-prozentige Quote über lange Distanzen. Dass er insgesamt selten lange Bälle spielt, bedeutet allerdings nicht, dass er das Spiel seiner Mannschaft nicht vorantreiben würde. Mandic ‘ 11,43 progressive Pässe pro 90 Minuten bewegen sich ebenfalls weit über dem Ligadurchschnitt.
Mutig und offensiv
Aufgrund seiner sehr guten Technik und Übersicht schaltet sich der Linksfuß gerne auch selbst ins Offensivspiel seiner Mannschaft ein. So steuerte er in der vergangenen Saison überdurchschnittlich viele Torschussvorlagen und Pässe hinter die gegnerische Abwehr bei und war dementsprechend oft als Initiator oder als Vorbereiter an Toren beteiligt. Seine offensiven Momente leitete er dabei häufig durch Dribblings ein. Mit 2,35 progressiven Läufen pro 90 Minuten zählte er in diesem Bereich zu den besten fünf Innenverteidigern der Vergleichsgruppe. Da Mandic‘ Erfolgsquote im Dribbling mit starken 71,88% ebenfalls weit über dem Durchschnitt lag, hielt sich die Zahl der Ballverluste durch seine mutige Spielweise in Grenzen. Oft taucht er auch selbst mit dem Ball am Fuß im gegnerischen Strafraum auf. Mit dem gebürtigen Frankfurter bekommt der Club also wieder einen Spieler, dessen Daten an die offensiven Qualitäten von Finn Jeltsch erinnern.

Hervorragende Antizipation
In der Defensivarbeit zeigt sich Mandic ebenso aufmerksam. Obwohl die Frankfurter U19 sehr ballbesitzorientiert agierte, kam er insgesamt auf einen durchschnittlichen Wert von 10,61 Defensivaktionen pro 90 Minuten. Die größte Stärke des Talents in diesem Bereich ist das Abfangen von gegnerischen Pässen, was sein überragendes Stellungsspiel veranschaulicht. Seine Fähigkeit zum Antizipieren gegnerischer Aktionen lässt ihn fast immer im Voraus erahnen, wo er stehen muss, um den Ball erobern zu können. Somit kommt er ballbesitzbereinigt auf den fünftbesten Wert aller Innenverteidiger, was die Anzahl der abgefangenen gegnerischen Pässe angeht. Durch sein intelligentes Vorwärtsverteidigen erspart er sich oft das riskante Tackling oder das Führen eines Defensivduells, indem er den Stürmer gar nicht erst an den Ball kommen lässt.
Gute Zweikampfführung
Auch wenn er es einmal nicht schafft, den gegnerischen Angriff schon im Keim zu ersticken, kann Mandic die Situation dennoch häufig entschärfen. Seine Defensivzweikampfquote von 73,29% liegt nur knapp nicht im überdurchschnittlichen Bereich, was für ihn als Teil des Jungjahrgangs der U19 sehr beachtlich ist. Bezieht man nun noch seine schwächere Erfolgsquote in Luftduellen (53,42%) in die Überlegungen ein, würde seine Quote nur in defensiven Bodenzweikämpfen wohl in den überdurchschnittlichen Bereich steigen. Während er also zu den jüngsten Innenverteidigern der Vergleichsgruppe gehörte und vielen Gegenspielern physisch unterlegen war, war er zumindest am Boden nur schwer zu bezwingen. Obwohl (oder gerade weil) der 17-Jährige an seiner Durchschlagskraft beim Kopfball noch arbeiten muss, meidet er diese Duelle nicht. Seine 3,12 geführten Luftzweikämpfe pro 90 Minuten fallen im Ligavergleich nicht nach unten ab.
Großes Talent
Mit Mandic bekommt der Club ein äußerst vielversprechendes Talent, dessen Anlagen direkt mit bloßem Auge in seinem Spiel sichtbar sind. Sowohl im eigenen Ballbesitz als auch in der klassischen Defensivarbeit bringt er Qualitäten mit, dank derer er bei richtiger Förderung ein kompletter Innenverteidiger werden kann. Positiv zu bewerten ist auch, dass er fest verpflichtet werden konnte und es nicht, wie bei vielen noch unter Vertrag stehenden Talenten üblich, nur auf eine Leihe hinausgelaufen ist. Mit seiner modernen Interpretation seiner Position ist er die ideale Besetzung für den Halbverteidiger in einer Dreierkette.
Gute Perspektive
Anders als Chaikhoun und Justin von der Hitz (aber genau wie Artem Stepanov) war Mandic in der vergangenen Saison Teil des jüngeren U19-Jahrgangs. Er hätte somit noch ein weiteres Jahr Zeit, im Erwachsenenfußball Fuß zu fassen. Ob er beim Club direkt bei den Profis einsteigt oder zumindest in der ersten Zeit noch in der U23 zum Einsatz kommt, wird wohl maßgeblich davon abhängen, wie schnell er sich physisch an die 2. Liga anpassen kann. Auch der Plan für Nick Seidel, den zweiten jungen Linksfuß in der Innenverteidigung, könnte damit in Zusammenhang stehen, wie sich Mandic in der Vorbereitung präsentiert. So oder so lassen Mandic ‘ vergangene Leistungen vermuten, dass er in nicht allzu ferner Zukunft auch die Defensive der Profimannschaft verstärken wird.
Datenquelle: Wyscout / X: @BeGriffis
Autorin: Pausenpfiff
Bildquelle: 1.FCN, Juwe
Information: Unterstütze uns bei der Online Petition Janis Antiste muss bleiben!
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Sehr schöner Spielercheck, wie gewohnt.
Ja, da hat man das Gefühl, den Nachfolger von Finn Jeltsch gefunden zu haben. Hört sich sehr vielversprechend an!
Kleiner Hinweis am Rande: im Text ist immer das „c“ von Mandic verschluckt worden. Ich nehme an, weil es ein Sonderzeichen ist: ç oder ć ?
Das „c“ ist wieder da!
Aber sag mal, hast Du irgendwelche Angaben über Größe und Tempo gefunden? Ich habe etliche Seiten durchsucht und nichts gefunden. Geht man bei einem 17-jährigen davon aus, dass er noch wächst? 😉
Ja, es sollte ein ć sein. Ich weiß nicht, ob das beim Übertragen von Word auf die Seite hier Schwierigkeiten macht, dann würde ich mich in Zukunft mit normalen ‚c’s begnügen. 😉
Angaben zu Größe und Tempo habe ich auch nirgends gefunden. Mir kam er im Vergleich zu vielen Mit- und Gegenspielern aber tatsächlich nicht besonders groß vor. Beim Tempo würde ich nach meinen Eindrücken sagen, dass es sich im Normalbereich bewegen sollte, also irgendwas zwischen Knoche und Drexler.
Ich wäre jetzt schon davon ausgegangen, dass ein 17-Jähriger noch etwas wachsen kann, aber das beruht naturgemäß eher auf Hörensagen und nicht auf eigenem Erleben. 😉
Ich habe mit einem Bild die Größe nachgetragen 🙂
Hmm, mit 1,80 ist er dann eher klein für einen IV. Das erklärt dann die etwas schwächere Quote in der Luft. Aber Größe ist nicht alles…
Ob zu klein oder nicht, die Vorstellung des Spielers ist wieder sehr gelungen. Gewohntes Pausenpfiff Niveau. Vielen Dank. Wenn, diese Bedingung braucht es halt wieder, er sich schnell an den Männerfußball gewöhnt, wird er uns helfen.
Also 1,80 ist er sicherlich nicht, er ist größer. Das Bild der Neuen vom Trainingsauftakt zeigt schon, dass er zwar kleiner als „Riese“ Lisewski ist, aber sicherlich deutlich über 1,80, vermutlich auch über 1,85. Ich schätze so etwa 1,88, was dann schon OK für einen IV ist.
…um es zu konkretisieren, er überragt auf dem Bild Ayoub Chaikhoun (1,83) doch um einige cm.