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Goller macht die Dinger rein…

„Wir haben eine wunderbare Mannschaft. Der junge Fuchs wird uns verzaubern. Und Salli macht die Dinger rein.“

Diese mich irritierenden Worte (will der mich veräppeln oder ist sein Geist verwirrt?) sprach in der Vorbereitungsphase der Saison 2018/19 – der 1. FC Nürnberg war gerade in die 1. Bundesliga aufgestiegen – an der Balustrade eines der Trainingsplätze am Vereinsgelände des neunmaligen deutschen Meisters und vierfachen Pokalsiegers ein damaliges Mitglied des FCN-Aufsichtsrats zu mir. Dass diese Aussage zu kühn war, wissen wir. Edgar Salli (klick) erzielte in dieser Saison kein einziges Tor und von Alexander Fuchs (klick) blieb abgesehen von einem Kopfballtreffer gegen den FC Augsburg nichts Zauberhaftes in Erinnerung. Am Ende stieg der Club als Tabellenletzter wieder ab (klick), was angesichts der mangelnden Qualität des Kaders, der aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht bundesligareif bestückt werden konnte, keine Überraschung war.

Ich weiß nicht, was ein heutiges Aufsichtsratsmitglied, stünde ich mit ihm bei einem der wenigen öffentlichen Trainings an der Balustrade des Übungsplatzes, zu mir sagen würde. Vielleicht ja, dass Heckings Tage als Sportvorstand des FCN gezählt sind (klick)…

Ob eine Entlassung Heckings – gleich ob heute oder am Ende dieser Zweitligasaison – richtig oder falsch wäre, will ich hier nicht erörtern, sie würde an der prekären sportlichen Situation unserer Mannschaft, die aus den letzten sechs Partien einen Punkt holte und die letzten vier Spiele ohne eigenen Torerfolg verlor, ohnehin nichts ändern. Seit vier Spieltagen klebt unsere Mannschaft bei 37 Punkten fest wie eine Mücke am Fliegenfangband. Seit vier Spieltagen will es ihr nicht gelingen, die das Abstiegsgespenst bannende 40-Punkte-Marke endlich zu erreichen. Die Auftritte der letzten Wochen erinnern fatal an die Saison 2018/19, in der der 1. FC Nürnberg in kaum einer Partie eine ernsthafte Chance hatte – dies aber zumindest eine Liga höher. Im letzten Heimspiel gegen den Karlsruher SC, das mit viel Glück nur mit 0:1 verloren ging, präsentierte sich unsere Mannschaft vor 35000 Zuschauern in der ersten Halbzeit befremdlich lethargisch, ja geradezu desinteressiert (klick). Man hatte nicht den Eindruck, dass hier zwei Zweitligisten gegeneinander spielen, es wirkte, als spiele FCN II gegen Bayer Leverkusen. In der zweiten Halbzeit waren nach einer Gardinenpredigt (klick) des Sportvorstands (nicht des Trainers…) und vier Auswechslungen Bemühungen erkennbar, das Blatt zu wenden (immerhin…), am Ende stand aber eine erneute Heimniederlage (die vierte in Folge!) und die Frage, wie es dieser Mannschaft gelingen soll, in den verbleibenden drei Saisonspielen – auswärts gegen den Aufstiegsaspiranten Düsseldorf, daheim gegen den forschen Aufsteiger Elversberg, auswärts beim aktuellen Tabellenvierten HSV – die für den Klassenerhalt nötigen Punkte zu holen. In dieser Verfassung hat diese Mannschaft gegen keinen Zweitligisten eine Chance und wohl auch nicht gegen einen Drittligisten. 

Es bleibt im Prinzip nur die Hoffnung, dass die eingespielten 37 Punkte (Fliegenfangband…) am Ende reichen. Stand heute würden nach meinen Berechnungen aber nicht einmal die magischen 40 Punkte sicher den Nicht-Abstieg garantieren. Der Tabellenvorletzte Rostock (gegenwärtig 31 Punkte) kann in der Endabrechnung auf 40 Punkte kommen, der Tabellensechzehnte Wehen-Wiesbaden (32 Punkte) auf 41. Im letztgenannten Fall könnte der Tabellenvierzehnte Braunschweig (34 Punkte), der am vorletzten Spieltag…

… Wiesbaden empfängt, höchstens 40 Punkte erzielen (klick). Aktuell bräuchte der Club zum sicheren Zweitligaverbleib also 41 Punkte. 40 Punkte wären aufgrund des schlechten Torverhältnisses gegenüber Braunschweig und Wiesbaden mit hoher Wahrscheinlichkeit zu wenig und möglicherweise auch gegenüber Rostock. 

Es bleibt nur die Hoffnung. Als letztes Prinzip. Die Hoffnung, dass unsere Mannschaft in der Schlussphase dieser ernüchternden Saison verlorene Kräfte bündelt und sich dem Sog des Versagens (klick) entgegenstemmt. Doch ist das einer Mannschaft zuzutrauen, der nach einer Phase durchaus ansprechender Leistungen schon am Ende der Vorrunde der innere Zusammenhalt abhanden kam (klick), als in krachenden Niederlagen (klick) klar wurde, dass die zusammenschweißende Aussicht auf eine Spitzenplatzierung ein Trugbild war? Ich glaube nicht an…

Wunder. Es soll sie aber geben. Sogar immer wieder:

K L I C K

Vielleicht macht Goller ja plötzlich die Dinger rein. Verzaubern wird uns, gleich wie der Spuk endet, nichts mehr.

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