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Sorgenkinder

Wir waren uns vor der Saison, damals noch auf CU, ziemlich einig: Eine sorgenfreie Saison wäre durchaus okay. Ist sie das? Sorgenfrei? Wie sorgenfrei kann eine Saison sein, wenn man ein mieses Torverhältnis von minus 16 mit sich herumschleppt? Der Club ist kein Schokobrunnen und Sorgen sind unser ständiger Begleiter. Aber wie groß sind die Sorgen aktuell? Fakt ist: Die Leistungen unserer Mannschaft schwanken wie ein Leichtmatrose auf Landgang. Begeisternd in Berlin. Chancenlos gegen Kiel. Schlampig auf Schalke. Und jetzt also Paderborn. Mit einem Sieg könnte der Club die größten Sorgen vom Tisch wischen wie eine lästige Fliege. Und uns Fans das Wochenende versüßen.

Der Gegner:

Sorgen hat derzeit auch der SC Paderborn nach sechs sieglosen Spielen. Allerdings scheint man dort relativ locker damit umzugehen. Trainer Lukas Kwasniok scheint zudem fest im Sattel zu sitzen. Ohnehin hat Sportchef Benjamin Weber dessen Vertrag erst im November langfristig verlängert. Weber arbeitete übrigens 13 Jahre lang als Videoanalyst im Trainer-Team von Thomas Tuchel, ehe er Anfang 2023 flügge und Sportchef in Paderborn wurde. „Beide Mannschaften haben eine ähnliche Spielweise und im Saisonverlauf auch Wellentäler erlebt“, sagte Kwasniok auf der Pressekonferenz. Zudem legte er sich fest, dass der junge Aaron Zehnter von Anfang an spielen wird. Zehnter kam über den FC Augsburg nach Paderborn, kommt aber aus Sonderhofen im Landkreis Würzburg. Einige seiner Freunde dürften wohl im Stadion sein – mit zwei Herzen in der Brust.

Die Bilanz:

Bassd scho. Laut „kicker“ konnte der Club in bislang zehn Spielen nicht weniger als acht Mal siegen. Nur im Januar 2022 setzte es eine 1:2-Heimniederlage. Paderborn pflasterte damals in 2006 auch den Weg zu unserem großartigen Pokaltriumph. Allerdings konnte Marek Mintal erst in Minute 82 ausgleichen. Ehe Robert Vittek das Weiterkommen in der Verlängerung sicherte. Wundervolle Zeiten. Durchaus wundervoll war auch das Hinspiel. Vielleicht sogar das beste Spiel der bisherigen Saison. In der ersten Hälfte spielte unser FCN wie aus einem Guss. Castrop, Okunuki und Schleimer sorgten für eine 3:0-Pausenführung. Nach einem Platzverweis für Castrop kämpfte man leidenschaftlich und gewann mit 3:1. Was um Himmels willen ist seitdem nur mit dieser Mannschaft passiert?

Die Lage:

„Ich gehe nicht davon aus, dass man mit 37 Punkten in der Liga bleibt“, wurde unser Trainer Cristian Fiél nach der Niederlage auf Schalke zitiert. Torhüter Carl Klaus wurde noch deutlicher: „Wir sollten schon aufpassen und definitiv noch Punkte holen. Es sind noch fünf Spiele, aber wir haben zum Punkten auch nicht ewig Zeit. 37 Punkte werden in diesem Jahr sicher nicht reichen. Deshalb sollten wir schleunigst punkten, sonst wird’s kribbelig.“ Kribbelig wird’s bereits an diesem Spieltag in der unteren Tabellenregion. Lautern erwartet Wiesbaden. Der VfL Osnabrück empfängt Eintracht Braunschweig. Und Magdeburg muss zum Ost-Duell nach Rostock. Da sich die Konkurrenz somit gegenseitig die Punkte abknöpfen wird, wäre ein Sieg gegen Paderborn eine richtig feine Sache.

Die Aufstellung:

Cheftrainer Cristian Fiél wirkte in der Pressekonferenz fokussiert und auch etwas angespannt. Verständlich. „Es geht darum, bereit zu sein. Es geht darum, die bessere Form an den Tag zu legen. Und von Anfang an zu zeigen, dass es um nichts anderes geht als um diese drei Punkte.“ Intensiver spielen, sich im Eins zu Eins durchsetzen, hinter die letzte Kette kommen – so die Forderungen Fiéls an die Mannschaft. Joe Hungbo könnte wieder spielen nach seiner Sperre. „Die letzte Trainingswoche war nicht gut, diese war etwas besser. Man hat gemerkt, dass ihm das schon etwas zu schaffen gemacht hat.“ Er sei aber durchaus eine Option. Der Club könnte beginnen mit: Klaus – Gyamerah, Jeltsch, Horn, Brown – Flick – Castrop, Uzun – Goller, Schleimer, Okunuki.

Und sonst so:

Auch die Clubfrauen sind an diesem Wochenende am Start. Und zwar am Samstag um 14.00 Uhr bei Eintracht Frankfurt im Stadion am Brentanobad. „Nürnberg hat eine körperlich sehr starke Mannschaft. Im Abstiegskampf werden sie uns nichts schenken. Aber ich erwarte von unserem Team, dass man ganz klar sieht, wo wir hinwollen“, so Nationalspielerin Sara Doorsoun. Die Eintracht will nach Europa, der Club will in der Liga bleiben. Neues gab es unter der Woche auch in Sachen Stadion. So gab es nach einem Bericht auf nordbayern.de eine Podiumsdiskussion im Nürnberger Rathaus. Man werde mit den Tribünen-Anlagen als Zweirang-Stadion sehr nah an die Spielfläche herangehen. „Steil, nah, laut“ solle es werden laut Architekturbüro. Der Club plant zudem laut „Nürnberger Nachrichten“, drei seiner elf Plätze im Sportpark Valznerweiher zu verkaufen, um an die nötigen Millionen für Anteile am neuen Stadion zu kommen. Im aktuellen Stadion werden im Heimspiel gegen den SC Paderborn 28.000 Zuschauer erwartet.

Autor: Fränki
Bildquelle: Knirpzz, Juwe

   

      

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