Rückrundenauftakt- schon wieder?
Vorbericht zum Jahresauftakt der Clubfrauen beim MSV Duisburg
Dieses Wochenende am Sonntag folgen also die Clubfrauen den Clubmännern nach mit
ihrem Jahresauftaktmatch.
Zum Start ins neue Jahr steht der Abschluss der Hinrunde mit dem Auswärtsspiel beim MSV Duisburg an, einen der Mitbewerber um den Klassenerhalt, den man hinter sich lassen könnte und müsste.
Der Rückrundenauftakt folgt dann nächste Woche, wieder auswärts bei Werder Bremen.
Nachdem sich die Clubfrauen anfangs schwertaten, sich an die neue Liga zu gewöhnen – offensichtlich ist der Sprung von der Zweiten Liga in die Bundesliga bei den Frauen noch ein Stück größer als bei den Herren – und auch ein paar deftige Niederlagen schlucken mussten, hatte man zum Ende letzten Jahres das Gefühl, dass die Akklimatisierung immer besser gelang, auch weil die Clubfrauen nie den Mut verloren und einfach unbeirrt ihren Weg gegangen sind. „Mutig bis zum Schluss“, das Motto des Aufstiegs trägt das Team auch in der Bundesliga. Nach einigen kleineren Ausrufezeichen im Saisonverlauf, wie die nur knappeund durch einen versagten klaren Handelfmeter schließlich besiegelte Niederlage gegen Wolfsburg und dem Sieg gegen Freiburg, folgten im Herbst der Saison Achtungserfolge wie ein starkes Spiel gegen den Tabellendritten Frankfurt, ein für Leipzig schmeichelhaftes Unentschieden und zum Abschluss des Jahres das sensationelle 1:1 gegen den übermächtigen Meister Bayern München. Man hat das Gefühl, die Clubfrauen sind jetzt in
der Bundesliga angekommen, man spürt die Zuversicht, dass es mit dem Klassenverbleib
klappt. Hierzu muss man lediglich 2 Teams hinter sich lassen und dafür stehen die Zeichen weiterhin gut.
Zum einen könnte das der kommende Gegner MSV Duisburg sein, der bisher noch sieglos am Tabellenende steht und zum anderen Mitaufsteiger RB Leipzig, der noch in direkter Schlagdistanz den ersten Nichtabstiegsplatz belegt.
Um dieses große Ziel zu erreichen, gibt es 2 Faktoren, die Hoffnung machen:
Einige Langzeitverletzte, die im Aufstiegsjahr noch Stammspielerinnen waren,
kommen zurück, wie z.B. Toptorjägerin Nastassja Lein und Stürmerin Sophie
Fournier, deren hohes Tempo und Treffsicherheit dem Team gefehlt hat,
Mittelfeldspielerin Lara Felix, die auch schon in der österreichischen
Nationalmannschaft gespielt hat und das Gesicht des Aufstiegs, Torfrau und
Kapitänin Lea Paulick, die in Kürze wieder ins Mannschaftstraining einsteigt.
Das Team wurde hochkarätig verstärkt, die Nationalspielerin Amira Arfaoui (Schweiz)
aus Leverkusen, die Finnin Dana Leskinen (kennt die Bundesliga aus Hoffenheim)
und die isländische Nationalspielerin Selma Sol Magnusdottir konnten für die in der
Vorrunde ausgemachten Schwachstellen verpflichtet werden.
Die NN erklärt die Neuzugänge in einem Artikel hinter Paywall mit eingängigen Analysen des Saisonverlaufs, für die nicht zuletzt Chefscout und Analyst Flo Zenger zuständig ist. Osman Cankaya, seines Zeichens Aufstiegstrainer und jetzt Sportlicher Leiter der Erstligafußballerinnen, wird wie folgt zitiert:
„Schon in den vergangenen Jahren habe man das so gehandhabt, dass man sich die erste Saisonphase ansieht, sie analysiert – und dann gegebenenfalls Korrekturen vornimmt.“ Die Folge sei, sagt Cankaya, dass bei den Fußballerinnen immer die zweite Saisonhälfte besser ist als die erste.
Sein Wort in Gottes Ohr!
Durch die Neuverpflichtungen erhoffen sie sich jetzt mehr individuelle Stärke durch raumübergreifende Dribblings (Arfaoui), etwas mehr Durchsetzungskraft im Sturm und auf den Außenpositionen im letzten Drittel (Leskinen) und mehr Druckresistenz im Defensiven Mittelfeld und Übergangsspiel (Magnusdottir). Geht das dann alles so auf, wie gewünscht, steht am Ende dieses Fußballjahres hoffentlich tatsächlich der Klassenverbleib!
Immerhin haben die beiden neuen Skandinavierinnen bereits im letzten Testspiel (6:0 gegen den tschechischen Erstligisten Viktoria Pilsen) debütiert und auch gleich jeweils einen Treffer beigesteuert. Auch die Videoschnipsel sind verheißungsvoll:
https://www.instagram.com/reel/C16xipHN_RF/?tm_source=ig_web_copy_link&igsh=MzRl
https://www.youtube.com/watch?=uCioXHib-5Y
…und hier bei 1:10 Minuten: was für ein Hammer!
https://www.youtube.com/watch?v=zSdzT1QPuUQ
Natürlich verläuft eine Vorbereitung nicht ohne Hiobsbotschaften, so sind die Ausfälle
unserer Abwehr-Stammspielerin Luisa Guttenberger mit Bandverletzung und der
Kaderspielerin Marina Scholz (Ellenbogenverletzung) zu beklagen. Geschätzte Ausfallzeit jeweils mehrere Wochen.
Am Sonntag (18.30 Uhr, live bei Magenta) starten die Clubfrauen also beim MSV Duisburg ins neuer Pflichtspieljahr und beenden im Wedaustadion die Vorrunde. Es winkt dann der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz und eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde.
Eine voraussichtliche Aufstellung zu prognostizieren ist schwierig, weil die beiden neuen Skandinavierinnen noch nicht lange dabei sind und im letzten Testspiel nur Kurzeinsätze hatten – diese aber gleich für ihre Tordebüts nutzen konnten. Daher gibt es im Grunde keine Generalprobe, von der man eine Aufstellung ableiten könnte. Ich will es trotzdem versuchen…
Voraussichtliche Aufstellung:
Krammer
Steck Schmidt May
Lein Mai Magnusdottir Arfaoui Haim
Desic Leskinen
Was bleibt zu sagen?
Auf geht’s Mädels, holt euch die drei Punkte und einen guten Start ins neue Jahr!
Oder wie Tim Allen sagen würde: „Niemals aufgeben, niemals kapitulieren!“ Oder eben:
Bleibt Mutig bis zum Schluss!
Kurze, generelle Frage noch an die Community:
wie viel Interesse besteht eigentlich an gelegentlichen Artikeln über die Clubfrauen? Das wird sicherlich nicht die selbe Frequenz haben wie die Berichterstattung über die Männer, aber ab und zu finde ich das schon ganz nett. Und wenn es dafür Interesse gibt, umso lieber. Und wir würden uns auch freuen, wenn es jemanden gäbe, der davon richtig Ahnung hat!
EDIT: Sonntag 28.1. | 20:30 Uhr Auswärtssieg!!! 2:1 für die Clubfrauen in Duisburg. YES
Autor: Optimist
Bild: Ai Generator + Photoshop