Neuer Zielspieler Janni Serra
Obwohl mit Jan Gyamerah am heutigen Freitag ein überraschender Abgang ins Haus stand, schließen sich die Lücken in anderen Teilen des Kaders zusehends. Auch im Sturmzentrum werden die Optionen für Miro Klose zahlreicher, nachdem der Club den in der 2. Bundesliga schon bekannten Mittelstürmer Janni Serra von Aarhus GF verpflichten konnte. Der 26-Jährige wird zunächst für ein Jahr ausgeliehen, eine Kaufoption im sechsstelligen Bereich soll laut Medienberichten aber vorhanden sein.
Biografie
Serra sammelte seine ersten fußballerischen Erfahrungen in den Jugendabteilungen des FC Benningen, des TSV Havelse und von Hannover 96, bevor er in die Dortmunder U17 wechselte. Mit den BVB-Junioren wurde er einmal U17- und zweimal U19-Meister, außerdem absolvierte er insgesamt 31 Spiele für deutsche U-Nationalmannschaften, 16 davon für die U21. Über die zweite Mannschaft des BVB und eine halbjährige Leihe zum VfL Bochum landete er 2018 bei Holstein Kiel, wo er in den folgenden drei Jahren zu einem der besten Stürmer der zweiten Liga reifte. Nach dem Wechsel nach Bielefeld 2021 kam sein steiler Aufstieg ins Stocken, als er zunächst trotz persönlich guter Leistungen den Doppelabstieg der Arminia nicht verhindern konnte und dann in der vergangenen Saison in Aarhus nur zweite Wahl hinter dem Kapitän des dänischen Klubs war. Beim Club möchte der hoch veranlagte Stürmer nun seine so vielversprechend gestartete Karriere wieder in Fahrt bringen.
Spielerprofil
Serra fiel in der 2. Bundesliga zuletzt vor allem durch seine hohe Abschlussqualität auf. In der Bielefelder Abstiegssaison 2022/23 erzielte er überdurchschnittliche 0,42 Tore pro 90 Minuten, womit er die Chancenqualität über das Erwartbare hinaus ausnutzte. Auf 34 Spieltage gerechnet schoss er fast drei Tore mehr, als die Statistik eigentlich hergegeben hätte. Diese Effizienz hatte ihn auch schon durch frühere Spieljahre begleitet. 37,8% seiner Abschlüsse kamen aufs Tor, womit er sich leicht über dem Durchschnitt der Zweitligastürmer bewegte. Dass Serra zur Spitzengruppe bei der Anzahl der erzielten Tore pro Schuss gehörte, verdeutlicht noch einmal seine hohe Qualität im Abschluss. Dank seiner Vielseitigkeit ist er für Gegenspieler schwer ausrechenbar, da er sowohl mit dem Kopf als auch mit dem (bevorzugt linken) Fuß gleichermaßen Torgefahr ausstrahlt.
Auch wenn man es in Anbetracht seiner Körpergröße von 1,93 Metern und seiner Statur anders vermuten könnte, beschränken sich Serras Fähigkeiten keineswegs nur darauf, im gegnerischen Strafraum auf Zuspiele – idealerweise hohe Flanken – zu warten. Vielmehr verfügt er über ein sehr starkes Passspiel und kann sich dementsprechend gut ins Kombinationsspiel integrieren. Obwohl Bielefeld 2022/23 in puncto Ballbesitz und Anzahl an erfolgreichen Pässen im unteren Drittel der Liga rangierte, passte Serra im Ligavergleich überdurchschnittlich viel und kam dabei auf eine starke Quote von 67,8%. Lange Bälle gehörten nur selten zu seinem Repertoire, dafür spielte er solide 1,97 progressive Pässe pro 90 Minuten und gehörte zu den Stürmern mit den meisten angekommenen Pässen ins letzte Drittel.
Vorlagen zu Torschüssen konnte der Linksfuß durchschnittlich viele geben, wobei er jedoch nur wenige erwartete Assists gesammelt hat. Die Zonen, in denen er Ballaktionen hatte, waren 2022/23 ein wenig atypisch verteilt: Im Vergleich zu anderen Stürmern kam Serra zu vielen Ballberührungen im eigenen Strafraum und Verteidigungsdrittel sowie im Mittelfeld, dafür war er im Angriffsdrittel und im gegnerischen Strafraum vergleichsweise seltener am Ball. Man sieht also (auch unter Einbeziehung der entsprechenden Daten aus den Vorjahren), dass der 26-Jährige sich gerne tiefer fallen lässt, um am Aufbauspiel teilzunehmen oder Bälle festzumachen, dabei aber nicht so häufig Chancen für seine Mitspieler direkt vorbereitet. Bewegt sich das Spielgeschehen in die gegnerische Gefahrenzone, nimmt er schnell wieder seine zentrale Position ein und agiert als Zielspieler. Nur vergleichsweise selten ist er an den letzten beiden Offensivaktionen vor einem Torabschluss beteiligt.
Wichtig für das Spiel unter Klose ist neben den Fähigkeiten mit Ball am Fuß auch das Engagement in der Arbeit gegen den Ball. 2022/23 bewegte sich Serra im Durchschnitt, was geführte Defensivzweikämpfe anging, durch seine überragende Erfolgsquote von 92% gab es dafür aber nur wenige Stürmer, die mehr Defensivduelle gewannen als er. Auch hier zeigte sich wieder eine atypische Verteilung der Aktionszonen: Der Stürmer führte doppelt so viele Zweikämpfe im Verteidigungsdrittel wie im Angriffsdrittel, 54% seiner Duelle fanden im Mittelfeld statt. Auch gegen den Ball ließ er sich also häufig tief fallen, weswegen er zu den Spielern auf seiner Position mit den meisten geblockten Schüssen und den meisten Klärungsaktionen gehörte. Hinzu kommen 3,4 Ballrückgewinnungen pro 90 Minuten, womit er zum oberen Viertel der Zweitligastürmer zählte. Pro Spiel konnte er knapp eine hohe Balleroberung verzeichnen und war darin aktiver als 81% seiner Positionskollegen.
Wie die ordentliche Anzahl der abgefangenen Pässe zeigt, verfügt der 26-Jährige daneben über ein solides Stellungsspiel und eine gute Antizipationsfähigkeit. Sowohl offensiv als auch defensiv ist Serra außerdem ein guter Kopfballspieler, er gewann in seiner letzten Zweitligasaison starke 45,8% seiner Luftduelle.
Ein nicht ganz unberechtigter Kritikpunkt, der von Fans seiner ehemaligen Vereine bisweilen an der Defensivarbeit des Stürmers geäußert wird, betrifft seine generelle Aktivität. Zwar konnte man Serra zuletzt keineswegs das Engagement gegen den Ball absprechen, 2022/23 schnitt er in keinem defensiv relevanten Bereich unterdurchschnittlich ab. An seiner Erfolgsquote von 92% in Defensivduellen erkennt man jedoch nicht nur sein starkes Timing und seine physische Präsenz. Man kann daraus auch ableiten, dass er oft nur dann das direkte Duell sucht, wenn er die Chance auf einen unmittelbaren Ballgewinn sieht, nicht aber, wenn der Gegner lediglich in seinen Abläufen gestört werden würde. Weil er dank seiner starken Quote zuletzt dennoch zu den 20% der Zweitligastürmer mit den meisten gewonnenen Defensivzweikämpfen zählte, stellt dies keine Schwäche dar, die der Mannschaft im Verbund schaden würde. Dennoch liegt hierin wahrscheinlich ein Grund dafür, dass ihm von Fans in der Vergangenheit mitunter mangelnde Intensität vorgeworfen wurde.
Obwohl Serra auch bei Offensivzweikämpfen sehr gute 53,8% für sich entscheiden konnte, versuchte er nur sehr selten, durch Dribblings zum Erfolg zu kommen, sondern wählte lieber den Pass zum Mitspieler. Sowohl was die zurückgelegte Distanz durch Dribblings generell als auch den progressiven Raumgewinn angeht, gab es nur wenige Stürmer, die auf niedrigere Werte kamen. Mit seiner technischen Stärke und seiner insbesondere für seine Größe guten Endgeschwindigkeit von fast 34 km/h bringt er zwar keine schlechten Voraussetzungen für Dribblings mit. Andererseits stellen sein relativ hoher Körperschwerpunkt und die fehlende Dynamik im Antritt natürliche Hindernisse dar, sodass seine höhere Affinität zum Passspiel nachvollziehbar ist.
Unterschiede zur Kieler Zeit
Um Serra als Spieler besser verstehen zu können, hilft selbstverständlich auch ein Blick auf sein in Kiel gezeigtes Profil. Dort hatte er noch eher einen klassischen Zielspieler verkörpert, der gut zum flankenlastigen Spiel der Störche passte. Im Vergleich zu seiner Zweitligasaison in Bielefeld war er in Kiel weniger ins Passspiel eingebunden und zeigte teils auch weniger Kreativität in diesem Bereich, beteiligte sich deutlich weniger an der Arbeit gegen den Ball, versuchte sich dafür aber etwas häufiger an Dribblings. Obwohl es für die Arminia im Ganzen 2022/23 alles andere als rund lief, spielte Serra datentechnisch eine gute Saison und zeigte sich in vielen Bereichen verbessert und breiter aufgestellt als noch zu seiner Kieler Zeit. Ein möglicher Grund dafür ist natürlich eine persönliche Weiterentwicklung, die stattgefunden haben könnte.
Auch denkbar ist, dass in Kiel schlicht andere Dinge von ihm gefordert wurden als in Bielefeld. Die Störche hatten damals Bedarf für einen wuchtigen Zielstürmer und Flankenverwerter, wie man auch an den Neuverpflichtungen direkt nach Serras Abschied erkennen kann. Mit Kwasi Okyere Wriedt und Hólmbert Aron Fridjónsson wurden im Sommer 2021 unter anderem zwei Stürmer verpflichtet, die als Verkörperungen des reinen Strafraumstürmers gelten können. Dass zuvor Serra entsprechend der Trainervorgabe eine ähnliche Rolle hatte ausfüllen sollen, erscheint daher nicht unwahrscheinlich. Allerdings blieb er auch schon in Kiel nicht nur statisch im Strafraum stehen, sondern bot sich oft im Mittelfeld und insbesondere im Zehnerraum als Anspielstation für lange Bälle an.
Bewertung des Transfers
Janni Serra bringt alle Fähigkeiten mit, um kurzfristig ein Stürmer mit gehobener Zweitligaqualität zu sein und sich längerfristig auch in der Bundesliga durchsetzen zu können. Dass ein Stürmer eine hohe Präsenz im Strafraum mit Geschwindigkeit und Technik vereint und zudem noch über Effizienz im Abschluss verfügt, findet man in der zweiten Liga äußerst selten. Seine in Bielefeld hinzugekommene höhere Aktivität gegen den Ball rundet das Profil als Stürmer mit kompletten Anlagen ab.
In seinen bisherigen Einsätzen in der 2. Bundesliga konnte er alle 2,5 Spiele einen Scorerpunkt verzeichnen, was ein guter Wert ist, zudem traf er in seinen beiden Zweitligasaisons mit mindestens 2.000 Einsatzminuten jeweils zweistellig. Glaubt man diversen Berichten und Einschätzungen von Beobachtern seiner Ex-Vereine, hat er sein Potenzial bisher vor allem deswegen nicht konstant auf den Platz gebracht, weil er sich in schlechten Phasen zu viele Gedanken macht. Kann er das ein Stück weit ändern und dazu seine zuletzt starken Werte in der Arbeit gegen den Ball bestätigen, stehen die Chancen gut, dass Serra den Club spürbar verstärken kann.
Datenquellen: FBref und Fotmob
Autorin: Pausenpfiff
Bildquelle: Juwe + PS
Bääääääm, Pausenpfiff, was für ein geiler Text!!!!
Wenn Serra nur halb so gut ist, wie Dein Bericht über ihn, dann wird er der unbestrittene Star der Liga.
Einfach Chapeau, Dankeschön, Perfektion, Dein Name ist Pausenpfiff.
WAHNSINN!!!!
Wie immer eine sehr detaillierte Analyse. Vielen Dank.
Sein einziger Makel scheint zu sein, dass er sich zu viele Gedanken macht, wenn es nicht so läuft.
Dann hoffen wir mal, dass wir den positiven Schwung mit in die Saison nehmen können und es nicht dazu kommt, dass er ins Grübeln gerät.
Ich hoffe, dass Miro unseren unbekümmerten Younstern auch eine Chance gibt und sie andere Mitspieler mit anstecken mit ihrem positiven Spirit.
Man konnte gestern gut spüren wie die Einwechslung von Forkel, Janisch und Co das Spiel nochmal richtig belebt haben, nicht nur wegen ihren tollen Toren.
Ich denke, das könnte Miro öfter so machen, wenn der Gegner schon müde wird nochmal die schnellen Youngster einwechseln. Da haben die Gegenspieler oft das Nachsehen, weil sie nicht mehr mithalten können.
Das könnte auch eine neue Waffe sein, so unbekümmert mutig und frech sie nach vorne spielen mit Zug zum Tor. So stelle ich es mir für eine Offensive auch vor.
Juve wurde nicht müde, die waren von Beginn an schon groggy. Es war halt das Spiel einer Mannschaft, die mit hoher Intensität spielt, gegen eine Mannschaft, die das Training sichtbar in den Knochen hat.
Aber auch wenn das Ganze leicht surreal war, hatte ich feuchte Augen. Wir haben eine tolle Jugend, unser NLZ hat sich in den letzten Jahren etabliert als Talentschmiede. Immer weiter so, nicht nachlassen.
Und wenn unsere Mannschaft immer mit so viel Leidenschaft und Intensität spielt, dann ist mir auch keineswegs bange, was die nun vor der Tür stehende Saison anbelangt.
Ja das stimmt, unsere Club Youngster haben am Ende den Capitano Gatti in der Abwehr so in Bedrängnis gebracht immer im Rudel angelaufen zu werden gar keine Luft mehr zu kriegen, dass er Schellen und Schubser verteilt hat, ich habe da irgendwie schmunzeln müssen. Die jungen Wilden waren zuviel für ihn, der das Spielt lieber gechillt zuende schaukeln wollte.
Wieder eine beeindruckende Analyse. Nicht nur inhaltlich, sondern auch beeindruckend positiv.
Zwar frage ich mich, wie angesichts der vielen positiven Werte so ein Kaliber nur gerade mal ein Handvoll Tore in 4 Jahren zustande gebracht hat und warum er von seinem aktuellen Verein schnell mit KO verliehen wird, wo ein Durchbruch auf Basis der vorgestellten Werte quasi passieren muss. Aber wie Zarate-Kid richtig anmerkt – wenn Serra nur halb so viel bringt, wie hier impliziert, kann er zumindest von der Bank kommend viel gutes bringen. Ich bin gespannt. Danke für die Zuversicht!
Zum einen weil es keine Maschinen sind mit immer gleich bleibenden Daten und Werten sondern Menschen und vielmehr Sportlerm die in einer Entwicklung sind. Das ist nichts Statisches. Nimm einfach mal Jan Niclas Beste vom FC Heidenheim (mittlerweile glaube ich Lissabon)
In all seinen Vorgängervereinen schoss er 2-7 Tore in der Saison im Schnitt wenns hoch kam. Bei Werder Bremen 2 Tore in 28 Einsätzen bevor er zu Heidenheim kam.
Und in Heidenheim richtig eingesetzt von einem guten Trainer Frank Schmidt gepusht hatte er in 68 Einsätzen also zwei Saisons 20 Tore und 28!! Assists als Flügelspieler wohlgemerkt. Würde eine Statistik über einen Spieler alles sagen hätte Heidenheim ihn nicht verpflichten dürfen. Daher ist es schon wichtig, die Anlagen einen Spielers zu beurteilen nicht nur die Scorer Punkte.
Das mit den Maschinen stimmt zwar grundsätzlich , können wir aber herauskürzen, weil das ja für alle gilt – auch für die konstanten. Und Konstanz ist eben auch eine Qualität.
Beste ist tatsächlich ein gutes Beispiel. Der ist kontinuierlich besser geworden und möglicherweise jetzt am persönlich Zenit.
Bei Serra ging jedoch die letzten 4 Jahre nichts. Das ist für einen 26-jährigen mit den beschriebenen Anlagen eine verdammt lange Zeit. Insofern nicht zu vergleichen mit Beste.
Einen Mittelstürmer mit dem Typus Serra wird man m.E. auch nicht ganz so flexibel wie Beste einsetzen können, auch wenn hier jemand von Polyvalenz geschrieben hat. Er ist eben Mittelstürmer und groß. Deshalb wollte ihn ja auch Miro,
Er muss sich ins Spiel einbringen, muss sich aber gerade in der Post-Uzun Ära als Scorer beweisen. Nicht mehr und nicht weniger.
Aber wie du dennoch richtig sagst. Vielleicht führt ja diese in der Kürze doch recht radikale Transformation des Kaders dazu, dass Spieler anders eingesetzt werden und dass dann Serra ausreichend von außen gefüttert wird und zumindest als Joker seine Rolle effektiv erfüllt. Im Gegensatz zu Daferner sprechen Serras Daten ja von einer hohen Effizienz. Insofern braucht er nur ausreichend Bälle zum scoren.
Gute Begründung, @Juwe. Absolut nachvollziehbar.
Aber ich frage mich trotzdem, warum Serra mit diesen Fähigkeiten, welche durch Daten unterfüttert wird, überhaupt erst in Aarhus gestrandet ist. Aarhus hat einen Kaderwert, der hierzulande eher als drittklassig einzustufen ist.
Alles nur Kopfsache? Werden seine Fähigkeiten verkannt? Arbeiten nur wenige Vereine mit datenbasiertem Scouting?
Jedenfalls finde ich es nach dem Lesen des geschätzten Pausenpfiff-Checks noch besser, dass Rebbe eine Kaufoption rausgehandelt hat. Durchaus ein spannender Neuzugang ohne viel Risiko.
@Fränki du hast ja Recht, wenn die Karriere nicht geradlinig verläuft, dass es auch mit einem Risiko behaftet ist. Das ist es doch immer bei Neuverpflichtungen. Aber man sollte doch erstmal einfach abwarten und jedem neuen Spieler positiv gestimmt die Chance geben. Darum geht es ..wir werden es sehen, alleine die Wahrscheinlichkeit, dass es klappen könnte und was anderes haben wir nicht, niemand ist Hellseher, ist doch Grund genug sich erstmal alles anzusehen, wenn der Spieler da ist. Sorry ich schreibe es einfach mal .. bei Andre ist gefühlt bei jedem neuen Spieler erstmal das große Mimimi obwohl er das noch gar nicht beurteilen kann. Klose und Joti sind wie wir schon sehen durften nicht gerade Blinde! da darf man auch mal darauf vertrauen, dass es gute Gründe gibt. Und dann schaun wir uns das an, wenn die Liga beginnt unter Wettkampfhärte..und dann kann man vielleicht hier oder da auch Kritik üben oder aber begeistert sein 🙂
@juwe
Ich seh halt immer auch das Wirtschaftliche dahinter. Und da muss ich klar sagen: Passt. Chance-Risikoverhältnis okay. Und ich finde diesen Transfer im Gesamtpaket wirklich spannend. Gut gemacht, Club.
Trotzdem, und das ist keinesfalls negativ gemeint, kann man hinterfragen, warum Serra trotz durch Daten unterlegter Fähigkeiten in Aarhus gestrandet ist, wo man scheinbar auch nicht auf ihn baut. Ich finde den Einwand von @Andre diesbezüglich gar nicht so verkehrt.
Du hast aber natürlich vollkommen Recht mit Deiner Begründung, dass es für Serra nicht gepasst haben könnte bisher. Burgstaller war in Cardiff auch eher gescheitert, ehe er zu uns kam. Füllkrug kam für 0,3 Mio. Euro zu uns, aussortiert quasi in Fürth und Bremen, jetzt hat er einen Marktwert von 15 Mio. Euro.
Trotzdem hat mich halt die Frage beschäftigt, warum wir in der ganzen Szene Dinge in Serra sehen, die andere nicht sehen. Wenn wir hier wirklich auf einem besseren Weg sind als andere, wäre das stark. Daher auch mein Hinterfragen.
Serra ist eine willkommene neue Option, weil wir vorne drin keine Größe haben, ein weitere Option wenn es mal durch die Mitte hakt oder Gegner nur hinten drin steht. Ich freue mich darauf! Wäre er eine 10-20 Tore Granate konstant hätten wir ihn doch gar nicht bekommen, ich verlasse mich einfach mal auf die Analyse von Joti, der ihn aus zahlreichen U Nationalmannschaften kennt, weil er von U17 bis U21 alle Jahrgangs Nationalmannschaften durchlaufen hat. Vielleicht können sie ihn hier besser einsetzen und besser machen. Wissen tun wir es leider nie bei Neuzugängen, es geht um das Ziel.
Ja, @juwe. Kann ich auch nur zustimmen. Serra ist vermutlich ein Joti-Transfer. Und da spielt es wohl eine Rolle, dass er ihn schon einige Jahre kennt und seinen Charakter in den U-Mannschaften über Jahre kennenlernte.
Absolut interessanter und wichtiger Punkt. Ich verstehe bloß nicht, warum Du hinterfragenden Beiträgen – wie soll ich sagen – naja, eher ablehnend gegenübersteht. Hier wird doch niemand gebashst oder vorverurteilt. Ganz im Gegenteil: Ich freu mich auf unseren Stürmtank Janni Serra.
Weiß ja nicht wo 16 Tore Handvoll Tore sind, aber du hast ja meistens deine eigene Definition.
Du hast so eine Grundhaltung bei jeder Neuverpflichtung stur vom Negativen auszugehen ohne jegliche Einsicht auch wenn man argumentiert jetzt doch mal abzuwarten. Jedes mal bei fast schon jeder Verpflichtung aufs neue. Ich glaube die Diskussionen mit dir bringen da nichts, das ist scheinbar eine absolut negative Grundhaltung, dabei ist es das Konzept des 1. FC Nürnberg Spieler zu suchen, die gute Anlagen haben, aber aus diversen Gründen nur noch nicht woanders funktioniert haben, was vielfältige Gründe haben kann. Spieler die woanders schon hypen bekommen wir gar nicht.
Wahrscheinlich musst du einfach meine Posts 2x lesen, wenn du sie richtig verstehen willst oder nicht nur emotional sein.
Gerade weil ich von Fakten ausgehe, finde ich meine jeweiligen Meinungen vor diesem Hintergrund durchaus differenziert.
Siehe Serra:
ich erkenne doch lt den Daten an, dass er es schon gezeigt hat und dass er auch im Abschluss aus wenig viel machen kann. Aber das ist eben auch alles, was für ihn spricht. Dagegen sprechen eine Menge Argumente, die ich hier nicht noch einmal aufzählen muss.
Daneben beurteile ich aber nicht jeden Transfer isoliert, sondern auch vom Großen Ganzen her. Und da sehe ich, dass wir für 3 Sturmplätze, jetzt schon 2 Plätze mit Spielern besetzt haben, die klappen können, aber mit höherer Wahrscheinlichkeit nicht in dem Maße, dass sie zumindest 20 Spiele von Anfang an machen oder gar zweistellig treffen. Tzimas braucht m.E. noch sehr viel Anlauf, Serra hat bei einem mäßigen Club kaum gespielt. Warum nur?
Dies brauchen wir aber, da wir bisher auf dem Papier maximal mit Pick nur ein wenig Torgefahr dazugekommen, 50% unserer bisherigen jedoch verloren haben. Und das obwohl wir hier zwingend besser werden müssen.
Und wer traut denn in der kurzen Zeit den Verantwortlichen tatsächlich zu, noch den großen Scorer zu verpflichten? Kann passieren aber die Wahrscheinlichkeit ist wahrscheinlich gering.
Insofern mag das Argument Preis-Leistung grundsätzlich für Serra zutreffen, aber aus Kadergesamtsicht darf das gerade auf dieser Position nur gering gewichtet werden. Wir brauchen Score.
Natürlich kann man sich immer beruhigen, dass das dann halt die anderen Spieler kompensieren müssen. Wäre toll wenn, nur wissen wir doch nur zu gut, dass man davon nicht zwingend ausgehen kann. Es hängt immer an den 1-2 Ausnahmespielern. Sei es Duah, Uzun, Hack, Ishak, etc.
Ich bin übrigens überhaupt nicht dagegen auf Talente und Spieler mit guten Anlagen zu setzen. Wer könnte schon dagegen sein? Uns bleibt gar nichts anderes übrig. Das ist ein No Brainer.
Deshalb glaube ich auch entgegen deiner Behauptung, dass nicht jeder Transfer grundsätzlich negativ ist. Transfers, wie Jander, Castrop oder Gürleyen richtig. Knoche ein Königstransfer. Auch dieses Scheinargument können wir ganz schnell rauskürzen, zumal man bei einem 26-Jährigen nicht mehr von Anlagen und Potential, sondern von kurzfristiger Performance sprechen sollten.
Es darf aber eben nicht nur auf Hoffen und Zufall bzw Talent basieren. Denn manches braucht Zeit und manches klappt eben auch nicht. Und manche sind zu weit weg bzw. wirken nach Verzweiflungstransfers.
So denke ich, dass niemand z.B. einen Karafiat oder auch Sevcik auf deren Ligatauglichkeit einschätzen kann. Über Jurcec brauchen wir gar nicht sprechen.
Nachdem wir jedoch einen beispiellos radikalen Kaderumbau betreiben, muss die Trefferquote deutlich höher sein, als bei Vereinen, die nur 5-6 Spieler austauschen.
Ich könnte noch lange argumentieren. Du bist eben jemand, der grundsätzlich applaudiert und auch das positive Gefühl braucht. Bei mir ist es anders.
Ich störe mich aber auch nicht an deiner oder anderer Haltungen – ganz im
Gegenteil.
Musst du nicht lass es gut sein, es dreht sich nur im Kreis, umgekehrt sind für dich Argumente No Brainer oder kann man „rausdividieren“ da kommt eben nichts an. Das ist ja alles nicht zum ersten mal wie du grundsätzlich im negativen Denken verfangen bist bei so gut wie jedem Neuzugang. Und ich applaudiere nicht, sondern es geht darum erstmal abzuwarten bevor man sich ein Urteil bildet ohne den Spieler hier einmal auf dem Platz gesehen zu haben.
Deine Bedenken im Sturm kann ich zwar nachvollziehen, aber uns bleiben auch gar keine anderen Möglichkeiten. Einen Stürmer, der 10+ Tore garantiert, können wir uns gar nicht leisten, den suchen Sie nämlich alle.
Dafür müssten wir vermutlich mehrere Millionen hinlegen. Uns bleibt nur, nach dem Prinzip Hoffnung Spieler zu suchen, die ein Versprechen sind, oder eben ein ehemaliges Versprechen in der Vergangenheit nicht leisten konnten, aus welchen Gründen auch immer. Wenn man die dann wieder in die Spur bringt, hat man alles richtig gemacht. Klappt es nicht, dann war es eben ein Versuch, der bei einer Leihe auch kein allzu großes Risiko birgt.
Doch Juwe, die bekämen wir schon auch. Aber dann wären halt die 12 Millionen auch schon wieder weg, obwohl uns niemand garantiert, dass ein Spieler, der woanders gut performt hat, auch bei uns einschlägt.
Ich finde unseren Weg spannend und richtig. Auch der Serra Transfer passt sehr gut ins Gesamtkonzept, wie ich finde. Auch wenn er keine 16 Buden macht, er schafft Räume und macht uns flexibler.
So isses.
Der eine schafft Räume. Der nächste flankt besser. Dann werden wir, denke ich, mehr hohe Balleroberungen haben wie gestern Jander vor seinem Tor. Insgesamt müssen wir unser xG verbessern, also mehr qualitativ gute Torchancen rausspielen. Wichtig auch, dass unsere Standards besser werden. Und nur so können wir die 16 fehlenden Uzun-Buden auffangen.
Wir müssen das inhaltlich auffangen, kaufen können wir uns das nicht.
Was wir brauchen, das hat Joti richtig erkannt, sind zuerst mal Mentalitätsspieler. Wenn er bei seiner Auswahl dabei ein ähnliches Händchen hat wie einst ein Otto Rehagel, könnten wir auf dem richtigen Weg sein.
Blutleere Spiele, wie wir sie aus den letzten Jahren gewöhnt sind, händen mir zum Hals raus.
Der KSC wird ein harter Brocken in ihrem schicken neuen Stadion, die ich mit zu den Favoriten um die ersten 3 Plätze zähle dieses Jahr. Ein 50:50 Spiel in dem wir auch leer ausgehen können. Aber ich bin überzeugt uns gelingt ein Heimsieg gegen Schalke und dann geht die Post ab.
Auch von mir einmal direkt „vielen Dank!“ an Pausenpfiff. Ich habe bisher alles mit großem Interesse gelesen.
Das wird vielleicht die spannendste Saison seit langem, ich weiß immer noch nicht ob ich inzwischen euphorisch bin oder weiterhin eine gewisse Grundpanik wegen des völligen Durchwürfelns der Mannschaft habe. Meine Prognose bleibt, wenn diese Saison ohne Totalschaden überstanden wird, dann mindestens Rang 3 nächste Saison.
Seh ich auch.
Ich bleibe skeptisch, weil die Erfahrung lehrt, dass sich das erst mal einspielen und finden muss. Mit Gyamerah wurde gestern ein weiterer Meinungsführer in der Mannschaft verkauft. Quasi die ganze Hierarchie wird neu definiert. Das hat sicherlich sein Gutes, aber es braucht halt seine Zeit.
Mit einer einigermaßen sorgenfreien Saison und einer weiteren, darauf aufbauenden Saison mit Joti und Miro wäre ich aktuell vollauf zufrieden. Und ich denke auch, dass dann eine Entwicklung mit ganz anderen Perspektiven stattfinden könnte.
Ich bin auch sehr gespannt auf den Saisonstart.
Das Testspiel gegen Juve hat mir gezeigt, dass die bisherige Mannschaft mit ihrer Geschlossenheit und Spielfreude/Einsatz auch gegen stärkere Gegner bestehen kann (auch wenn diese noch in der Vorbereitung sind: trotzdem war muss man Juve erstmal so herspielen und fast 4:0 gewinnen)
Und beim Testspiel waren noch nicht mal die Unterschiedsstürmer/Unterschiedsmittelfeldspieler dabei! Diese Tatsache beruhigt mich sehr, weil ich auch Zweifel und Ängste hatte, ob das was wird.
Ich hoffe, dass Miro den Youngstern auch Einsatzzeiten gewährt, damit sie sich beweisen können. Das wünsche ich mir für die kommende Saison! Ich denke sie sind nicht schlecher als die neu gekauften Spieler.
Nur noch ein paar Tage, dann geht’s los. Zur Überbrückung hilft Olympia. Angie Kerber aus Kiel erreicht in ihrem Abschieds-Turnier Runde 2 nach einem Sieg über Naomi Osaka aus Osaka. Die Handballer – Top, Sieg gegen Schweden. Und was mich ja ziemlich triggert im Stream ist Surfen aus Tahiti. Unfassbare Bilder und Wellen.
Apropos. Was machen denn unsere Surfer von damals? Hanno Behrens (34) ist laut tm vereinslos. Tim Leibold (30) kickt in Kansas City. Sebastian Kerk (30) ist bei Widzew Lodz und Kevin Möhwald (31) beim KAS Eupen in Belgien.
Teahupo ist echt ein Ding bei der Olympiade, gesprochen [Dschobo] brutale Kräfte läuft über ein scharfkantiges flaches Riff aus wer nach einem Sturz nicht mit dem Jetski rechtzeitig rausgeholt wird, wird geschrettert und geklopft wie ein Schnitzel. Dann wird es blutig. Das interessante ist die Helden der Surfszene kommen aus Californien, Hawai, Tahiti, Südafrika usw. und ausgerechnet ein Franke ein Nürnberger Sebastian Steudtner hält den Weltrekord der höchsten jemals gesurften Welle auf unserem Planeten. 28,57m hoch vor Portugal Nazarè. https://www.youtube.com/watch?v=dNZcbWDswAc er legt auch viel Wert auf seine fränkische Herkunft, leider nicht bei Olympia dabei obwohl er der brühmteste deutsche Surfer ist. Schöne Doku über ihn, er ist sozial sehr engagiert auch in Nürnberg.
Die Olympia Eröffnungsfeier im Regen habe ich mir auch angesehen, da waren schöne Momente dabei, muss man sagen.
Zum Club ..die Einsätze sind gemacht und liegen auf dem Tisch jetzt können wir nur noch abwarten bis zum Saisonsstart und ein richtig toughes Startprogramm. Darf man sagen wer Juve 3:0 schlägt kann auch den KSC schlagen? 🙂
Die haben immerhin Strasbourg hoch geschlagen.
Es muss richtigerweise heißen, wird auch den KSC schlagen und nicht kann auch den KSC schlagen. Nicht immer die anderen Mannschaften stark reden, die haben bisher auch noch kein Spiel im Ligabetrieb bestritten. Fiel hatte auch den Gegner vorher immer ganz groß geredet und damit der Mannschaft ein Alibi gegeben. Is ja nicht so schlimm, wenn ihr verliert, die anderen sind eh besser. Bravo
Quote 4,0 für Auswärtssieg .
Hat sich nach den Testspielen nichts geändert.
Bei den Buchmachern sind 2 Jahre Kampf gegen den Abstieg auch abgespeichert.
Jetzt haben sich die Quoten leicht geändert, @Michel. Für einen Club-Sieg gibt es „nur“ noch eine 3,8. Dies entspricht einer Eintritts-Wahrscheinlichkeit von 26 Prozent. Ich vermute mal, dass man Angebot und Nachfrage Rechnung trägt. Also dass es doch einige gibt, die auf den Club setzen.
Ich bin ganz ehrlich. Meiner Meinung nach muss man weiterhin mit einer Auftakt-Niederlage rechnen. Unser Kader ist ja auch noch lange nicht komplett. Andererseits ist auch meine Hoffnung durch das bislang beherzte Auftreten unserer Mannschaft gestiegen. Vielleicht holen wir ja doch was…
Läuft das nicht eh hauptsächlich über Algorithmen und KI?
Jein.
Ich kann nur das wiedergeben, was ich gelesen habe. Es gibt eine faire Quote und eine reale Quote (faire Quoute plus/minus Gewinnmarge des Wettanbieters).
Die faire Quote ermittelt sich aus einer Reihe an Daten. Unter anderem soll zum Beispiel auch xG eine Rolle spielen. Dazu kommen aber auch „weiche Faktoren“ wie Heimrecht oder Verletzungen.
Ich hab auch gelesen, dass die Quote je nach Angebot und Nachfrage angepasst wird. Dass Algorithmen und KI aber eine tragende, grundlegende Rolle spielen, das glaube ich auch.