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Man hofft so gerne

 

“Ein jeder Wunsch,
wenn er erfüllt,
kriegt augenblicklich Junge.”
(Wilhelm Busch)

Als die Saison ihren Anfang nahm, waren die Sorgen groß. Das Auftaktprogramm wog schwer. Der xFP-Wert (erwartete Fan-Punkte) blieb vorsichtig verhalten. Den Auftakt nur irgendwie überstehen. Durchhalten, Punkte sammeln, bis dann im Oktober mit Münster und Regensburg zwei sichere Punktelieferanten ins Max-Morlock-Stadion kämen.

Das Punktesammeln gelang zu Beginn halbwegs. Überzeugen konnten aber weder die Mannschaft, noch der Trainer.

Nach zwei schmerzhaften Heimpleiten in Folge war er endlich da, der goldene Oktober.
Mit einer Anspannung, die typisch für unseren Club, aber angesichts der dargebotenen Leistungen ebenso berechtigt war und bleibt.

Es war Druck auf dem Kessel vor dem Spiel. Druck für die Mannschaft, die mit dem Ball fremdelte und ein wenig auch mit den Fans. Druck für den Sportvorstand, der zurückhaltend Ruhe ausstrahlen wollte und dann spät mit einer Jobgarantie für Miro Klose aufhorchen ließ. Ein Statement, das nötig war, die Zweifel aber nicht wegwischen konnte. Druck auch und vor allem für unseren Cheftrainer, der beharrlich auf den Nürnberger Weg und gute Fortschritte verwies und Geduld anmahnte.

Vor dem Spiel gab es kaum jemanden, der den Aufsteiger Münster noch als automatischen Punktelieferanten einordnen wollte. Und das lag weniger an der bislang überraschend guten Performance der Münsteraner, sondern an den bisher gesehenen pomadigen, ängstlichen und ideenlosen Auftritten der Clubelf.

Aber man hofft ja so gerne…

Die erste Halbzeit ähnelte unterm Strich den tristen Vorstellungen der letzten Wochen. Das Spiel reihte sich nahtlos ein in bekannte Muster. Trotz Führung mut- und ideenlos. Die Doppelspitze hing ohne Anbindung weitgehend in der Luft. Aufblitzende Einzelaktionen und technische Feinheiten (v.a. Tzimas und Jander) nahm man wahr. Aber sonst: Alles wie immer.

  1. Halbzeit: FCN-PMÜ 1:2

Daten:
xG 0,54 – 1,06
Schüsse 6-8
Torschüsse 2-3
Zielgenaue Pässe 191-104
davon eigene Hälfte 127 (66,5%) – 61 (58,7%)
davon gegnerische Hälfte 64 (33,5%) – 43 (41,3%)
Ballberührungen im gegnerischen Strafraum 14 – 20

Der Club mit deutlich mehr Ballbesitz (>60%), aber in den Werten, die Gefahr versprechen wie gewohnt, unausgewogen bis unterlegen. Ballbesitz ist nachgeordnet, wenn man anteilig zu selten und ungefährlich in die gegnerische Hälfte kommt.

Aber man hofft ja so gerne…

Vor dem geistigen Auge sah man Miro Klose schon weitere, diesmal offensiv sichtbare Fortschritte für sich und seine Mannschaft reklamieren. Nur: Selbst wenn man diese weiteren Mikro-Fortschritte wahrnehmen konnte, waren sie nur marginal und das gegen einen Aufsteiger.
Die zweite Halbzeit überraschte, erwischte die Fans auf dem falschen Fuß, denn: Da unten auf dem Platz sah das plötzlich nach Fußball aus. Nach Einsatz. Nicht fehlerlos, aber Zug zum Tor. Wie ausgewechselt im Vergleich zu all den anderen Auftritten in dieser Saison. Nach einem Geniestreich von Caspar Jander, einem wuchtigen Kopfballtor von Ondrej Karafiat und einer zittrigen wie turbulenten Schlussphase inklusive Ersatzkeeper Lukas Schleimer, war er eingetütet, der bitter nötige Dreier.

  1. Halbzeit: FCN-PMÜ 2:0

Daten:
xG 0,38 – 0,26
Schüsse 11 – 6
Torschüsse 5 – 1
Zielgenaue Pässe 154 – 80
davon eigene Hälfte 91 (59,1%) – 44 (55,0%)
davon gegnerische Hälfte 63 (40,1%) – 36 (45,0%)
Ballberührungen im gegnerischen Strafraum 12 – 11

Verdient unterm Strich? Ich denke ja.
Auch wenn man vorsichtig in der Bewertung bleiben sollte. Der Club hat in der zweiten Halbzeit erstmals miteinander und mit dem Ball gespielt. Einer Halbzeit, die Miro Klose passenderweise so erklärt: “In der zweiten Halbzeit sind sie einfach gelaufen und haben nicht mehr groß nachgedacht.”

Der Club überholte die Münsteraner bzgl. Laufpensum gegen Ende hin in der Tat.

Mir wird das Spiel als “2 in 1” in Erinnerung bleiben. Zwei Spiele in einem. Zwei Gesichter der Mannschaft in einem Spiel. Mit einem überragenden Caspar Jander, einem giftigen Stefanos Tzimas. Mit guten öffnenden Pässen, auch von Kapitän Robin Knoche und Kreativkopf Julian Justvan, die man in dieser Anzahl bislang nicht gesehen hat.

Die Einordnung muss aber sowohl beide Halbzeiten berücksichtigen, als auch die sich fortsetzende Schwäche der Münsteraner, aus Chancen Tore zu erzielen, das Manko des Aufsteigers und somit das Glück der Clubberer.

FCN – PMÜ 3:2 (1:2)

xG 0,92 – 1,33
Schüsse 17 – 14
Torschüsse 7 – 4
Ballberührungen im gegnerischen Strafraum 26 – 31
PrgP (Raum öffnende Pässe) 41 -26

Ich bin in allererster Linie erleichtert, dass es zum Dreier gereicht hat.
Ein Novum für das Spiel war die deutlich wahrzunehmende Gefährlichkeit in der zweiten Hälfte. Der Saisonbestwert der PrgP zeugt davon.

Die Pflichtaufgabe unter hohem Druck ist gelöst. Und der Club hat eine Halbzeit lang Fußball gespielt. Nicht glänzend. Doch hat er uns Fans abgeholt und die Mannschaft hat unter Beweis gestellt, dass sie Qualität auf den Platz bringen kann.

Damit ist nicht alles gut. Jetzt gilt es für Miro Klose und sein Team, nicht nur gegen einen Aufsteiger zu bestehen, sondern das eben Entdeckte, Weiterentwickelte auch im Derby auf den Platz zu bringen.

“Derby ist Derby, wir wissen, was es für unsere Fans, für die Region bedeutet!” (Miroslav Klose)

Wir dürfen davon ausgehen, dass es auch die Spieler wissen. Es wird dafür mehr als eine gute Halbzeit brauchen. Aber wenn die Mannschaft so spielt wie in der zweiten Halbzeit, dann hat sie zwar nicht automatisch gewonnen, aber ihre Fans im Rücken und eine Chance, im Ronhof nicht baden zu gehen. Zeit dafür haben sie jetzt zwei Wochen, der Trainer hat sich Luft verschafft. Wenn die Mannschaft ihm einen Gefallen tun will, dann geht sie das Spiel mutig (!) gegen Fürth an, wie in der zweiten Halbzeit: Weniger denken – mehr laufen!

Ob es der große Befreiungsschlag war, wird sich zeigen.
Und weil wir so gerne hoffen:

“Ein Heute ist zwei Morgen wert:”
(Benjamin Franklin)

Autor: Teo
Bildquelle: 1.FCN, Juwe

 

30 thoughts on “Man hofft so gerne

  • CRU, das literarische Optimismusforum. Danke!

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  • Schöner Text, der den Nagel auf den Kopf trifft.

    Ich hoffe auch gerne!

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    Antwort
    • Ich auch 😉

      Danke für Text Teo !
      Man wäre gern Mäuschen
      in der Pausenansprache von MK
      gewesen.
      Die 2. HZ war gut !

      Antwort
  • Nun, mehr als Hoffnung bleibt uns Clubfans doch schon seit vielen Jahren nicht. Insofern nichts neues im Osten (der Teeblätter)! Unsere Erwartungen sind vielleicht auch mal wieder zu schnell in unrealistische Höhen gestiegen, als CL-Sieger-Besieger der Vorbereitung. Da kann, zumindest beim Club, fast nur Enttäuschung folgen. Wer hat spontan ein Clubteam im Kopf, dass die Vorsaison-Hoffungen der Fans nicht nur erfüllte, sondern übertraf? Wann haben wir schon ein Serie von spielerisch überzeugendem Fußball im MMS-Achteck gesehen? Woher nur rührte unser Optimismus, der jetzt in Ernüchterung umschgeschlagen ist?

    Antwort
  • Bei mir war kein Optimismus.
    Vor der Saison Platz 11 – 17, aktuell ist aus meiner Sicht nur Platz 14 realistisch.

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  • Weniger denken – mehr laufen!
    Wenn wir Glück haben, ist das das Problem. Über die Aussage in der PK bin ich auch gestolpert. Wenn Miro das so sieht, dann sollte man in der Länderspielpause auch noch mal am Mentalen arbeiten. Vor allem auch ins neudeutsch Teambuilding investieren. Mit Glück bringen die Spieler die gewünschten, benötigten Fähigkeiten mit. Sie müssen diese nur endlich abrufen und ins Zusammenspiel bringen. In der zweiten Halbzeit hat man eine Ahnung davon bekommen, wie diese Mannschaft auch performen kann. Und würde es gerne öfter sehen – denn natürlich, man hofft gerne!

    Miro ist ehrgeizig und ambitioniert, glaube ich. Er arbeitet akribisch und gerne auch im Detail. Vielleicht lernen die Spieler sogar zu viel und haben dann den Kopf nicht frei fürs Intuitive, sowas wie die „Geniestreiche“ von Jander. Ist jetzt nur eine Hypothese, aber wenn Miro selbst das zu viele Denken anspricht, sollte er diese Erkenntnis vielleicht in seinem Training berücksichtigen.
    Ist jetzt aber nur eine Hoffnung, dass der Schalter so umgelegt werden kann. Und Fürth ist ein ordentlicher Prüfstein. Schwimmen lernt man andererseits immer noch am besten im Wasser.

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  • In der ersten Halbzeit gegen Münster hat man die Verunsicherung bis auf die Tribüne gespürt, daran änderte auch die frühe Führung nichts.
    Deutlich erkennbar für mich war, dass unsere Mannschaft noch ein sehr fragiles Gebilde darstellt.
    In den zweiten 45 Minuten hat man dann wie man so schön sagt „über den Kampf zu einem besseren Spiel gefunden“.
    Die Hoffnung ist jetzt, dass es unserer Truppe ein gewisses Maß an Selbstvertrauen gibt um im
    Derby was zu holen (wenigstens einen Punkt).
    Allerdings das Gebilde ist sehr fragil !

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  • @Clufanseit1982 Weniger denken – mehr laufen!

    In der einfachen Aussage steckt so viel! Mehr laufen bedeutet mehr Anspieloptionen, mehr laufen bedeutet mehr Stress für den Gegner und weniger Räume in seinem Spiel, der die Wege ja mitgehen muss. Sprints anziehen in Lücken läufen, sich anbieten. Es ist einfach das A&O die Basis in meinen Augen. Das Salz in der Suppe ohne geht nichts im Fußball.
    Und trotz leichter Verbesserung im Spiel gegen Preussen Münster in der 2. Halbzeit, der 1. FCN steht immer noch am Ende!!! der Lauftabelle ganz unten. Es wird einem schon Angst vor dem Derby in Fürth, die unter Zorniger Intensität können und sehr laufstark sind. Fürth weiß sie sind kein Genius, sich müssen sich alles erarbeiten, wie kaum eine andere Mannschaft. Diese Intensität droht uns im Derby wieder zu erdrücken.

    Ich frage mich halt wissen die FCN Spieler nicht wohin sie laufen sollen und verharren in der Unsicherheit lieber in ihren Positionen, was auch schon Justvan bemängelt hat? oder was ist der Grund, dass wir in der elementaren Eigenschaft ganz unten stehen? Ohne das zu ändern wird auf Sicht nichts besser werden.

    https://sportdaten.spiegel.de/fussball/2-bundesliga/team-statistik-laufleistung/

    Antwort
    • Ich frage mich halt wissen die FCN Spieler nicht wohin sie laufen sollen und verharren in der Unsicherheit lieber in ihren Positionen, was auch schon Justvan bemängelt hat?

      Naja, das ist ja wirklich schon mysteriös, daran arbeiten sie doch im Training, nehme ich an. Und entweder kapieren die Spieler nicht, was man ihnen beibringt oder es wird ihnen das Falsche vermittelt. Oder, meine Hypothese oben, vielleicht sogar zu viele Anforderungen, so dass sie im Spiel verkopfen.
      Miro scheint den Trainingseindrücken ja sehr viel Bedeutung beizumessen. Und wenn ich schon wieder wo lese, dass Flick sich im Training ja jetzt so reinhaut, dann möchte ich Miro zurufen, bitte, never change a winning team! Jetzt hat er mal eine Konstellation gefunden, die taugt. Einzige Änderung, die ich vornehmen würde, Jeltsch wenn wieder fir, für Seidel und Yilmaz für Soares. Ah ja, Castrop, kann man für Lubach bringen, bis er sich die nächste(n) Karte(n) holt.

      Antwort
      • fit natürlich bei Jeltsch
        Und Karafiat würde ich drin lassen, nicht nur wegen dem Tor, aber er hat da immerhin nicht gefackelt und den Kopf hingehalten, überhaupt der Typ, der den Kopf hinhält, also bisschen Führungsspieler ist er auch

      • …zumal „reinhauen“ doch ein Hygienefaktor ist.

        Bin bei Dir. Wir hatten jetzt zumindest mal eine Halbzeit, wo wir erste Anzeichen von Laufbereitschaft, Intensität und Mentalität auf den Platz bekommen haben. Hier müssen wir direkt ansetzen und nur Jeltsch für Seidel wieder in die Mannschaft bringen. Keine weitere Änderungen!

    • Beim Kicker stehen Darmstadt und Schalke bei der Laufleistung noch deutlich hinter dem Club. Der FCN steht gewissermaßen auf dem Relegationsplatz.

      Antwort
      • Das kann nicht stimmen beim Kicker. Dann wären das ja die absoluten Stehgeiger, wenn die fast 100 km weniger gelaufen wären, als der Club.
        Ich glaube eher, dass beim Kicker bei diesen beiden Mannschaften je 1 Spiel fehlt! Dann würde es mit dem Spiegel wieder passen !

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      • Beim Kicker sehr ich nur die Spielerlaufleistung.

        Auf der offiziellen Bundesliga-Seite oder ntv belegt der Club den letzten Platz.

        Noch ein Hinweis:
        Auch wenn es marginal sein mag und es die Laufschwäche nicht erklärt und auch andere Vereine betroffen sind – die Platzverweise muss man zumindest mitdenken:

        https://www.transfermarkt.de/2-bundesliga/fairnesstabelle/wettbewerb/L2

        Und aktuell gilt freilich: mehr laufen-weniger denken (Kopf!).

        Wären wir schon soweit, dass der Club den Gegner nach Belieben laufen lassen könnte und offensiv mehr Laufwege, Sprints und gefährliche schnelle Pässe spielen könnte, dann träte die Laufleistung mehr und mehr in den Hintergrund.

  • Kloppo wird scheinbar wirklich Head of soccer bei der PR-Abteilung des Brauseherstellers Red Bull. Angeblich ehrenamtlich, also nur für eine Aufwandsentschädigung. Er, der 20 Jahre lang etwas von Traditionsverein und Fännähe erzählte wechselt zum rein kommerziell-kapitalistischen Fußballprojekt des RB-Konzerns, ohne Gehalt zu bekommen. Absolut glaubwürdig. Bei mir verspielt er damit sämtliche Sympathien! Auch wenn es natürlich niemals in Frage käme, aber als Trainer bei unserem Club könnte ich ihn mir nicht mehr vorstellen.

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    • Naja um ehrlich zu sein hatte Klopp bei all den Sympathien, die man mit ihm sportlich verbunden hat bei der Wahl seiner Werbepartner nun nie das beste Händchen. Ob er nun für die kommerzielle Vermögensberatung oder den RB Konzern in die Kamera grinst ändert für mich nun nicht viel. Die Absage ans Traineramt spricht sich natürlich leicht aus, da sie eh keine realistische Option ist. Ich würde ihn trotzdem immer noch mit Kusshand nehmen und notfalls persönlich vom Flughafen abholen…

      Antwort
    • Ich hatte vorhin nur irgendwo die Headline gesehen, dass er etwas überraschend Neues macht. Aha. Ich hätte jetzt gedacht, dass er vielleicht wieder als Lehrer arbeitet, das würde seinen Legendenstatus weiter ausbauen. Die Geschichte jetzt ist dagegen natürlich sehr profan. Aber verurteilen tue ich ihn jetzt dafür nicht. Welcher Mensch ist schon perfekt? Wenn ich richtig informiert bin, ist er insgesamt sozial engagiert. Übrigens wie ein gewisser U.H. vom Tegernsee auch, der sogar ein Herz für den Glubb hat, wenn auch vielleicht nur aus geschäftlichem Interesse (wenn man schon unternehmerisch am gleichen Ort tätig ist, kann ein bisschen Engagement für diesen Ort nicht schaden…), aber seis drum. Menschen sind widersprüchlich. Und wie schon gesagt, Kloppo als Lehrer an der Brennpunktschule mit seiner Pöhler-Kappe hätte den Mythos endgültig zementiert, aber vielleicht kommt sowas ja noch.

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      • Wobei sorry, er nie als Lehrer gearbeitet hat, das hatte ich jetzt selbst falsch abgespeichert. Immer erst recherchieren, mein eigener Fakten-Check zwingt mich jetzt zur Richtigstellung…

    • Will er bei Red Bullshit auf die Kacke kloppen? Pfui!

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  • Menschen sind nicht perfekt, Menschen sind widersprüchlich. Auch ich versuche Nestle zu vermeiden, der Konzern Red Bull ist für mich ein rotes Tuch aber selbst das zu vermeiden hat nicht immer geklappt denn leider ist im Winterurlaub schon das ein oder andere Flügerl oder so in mir verschwunden.
    Aber egal wie, die sehenswerte Reportage „die dunkle Seite von Redbull“ hat bei mir schon Eindruck hinterlassen.
    Kloppos Engagement dort enttäuscht mich schon ein bisschen, aber was soll’s, so viele Legenden haben in den letzten Jahren ihren Status bei mir verloren. Unter anderem Ramos und Buffon mit den Wechseln nach Paris. Da kommt es auf einen mehr oder weniger auch nicht an. 🤷🏽‍♂️

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    • Ramos konnte ich noch nie leiden, spätestens nachdem er Mo Salah im CL Finale praktisch vorsätzlich verletzt hat, wurde mir mein Gefühl auch bestätigt.

      Gegen Paris kann ich eigentlich nichts sagen, das war eines meiner schönsten Groundhopping-Erlebnisse (allerdings noch vor dem Einstieg der Araber), da bleibt man irgendwie verbunden.

      Kloppo war aus meiner Sicht schon immer ein Opportunist, auch wenn er vielleicht der weltbeste Trainer ist (mit Guardiola). Aber seine Krokodilstränen, als er von Mainz wegging, fand ich schon ziemlich albern und sehr gekünstelt. Naja, das hat er dann ja bestätigt.

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      • Ich habe damit auch Probleme warum sich Klop ausgerechnet für RB entscheidet, aber wenn man sich seine Werbepartner so ansieht, ist er immer dem Ruf des Kapitals gefolgt auch da gab es keine glaubwürdige Leidenschaft.

        Das liebe Geld andere Baustelle.. Fiél hat da auch noch einiges vor sich, nachdem es sportlich nicht gut läuft, sie haben ja das klare Ziel Aufstieg, da sind sie immer weiter davon entfernt. Jetzt gibt es auch bei Herthas Mega Sponsor 777 große Komplikationen, der Boss musste seinen Privatjet verkaufen das tut wirklich ganz toll weh 🙂 bei Partnerclubs die auch bei 777 sind bleiben schon teilweise Gehaltszahlungen aus usw. es wird bestimmt nicht ruhiger in Berlin. Eigentlich könnten wir hier in Nürnberg ziemlich in Ruhe arbeiten, wenn wir auch sportlich mal ein Fundament wenigstens rein bekommen.

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    • Klopp war in England quasi Angestellter eines Unternehmens dessen Gründer und Mehrheitsaktionär der brave Deutsche vermutlich als LEBENSMITTELSPEKULANT bezeichnen würde. Und die Fans von Borussia Rheinmetall sollten sich auch ein wenig zurückhalten.

      Die Welt ist, wie sie ist, und ich glaube nicht, daß man auf der Ebene auf der sich Klopp & Co. bewegen in diesem Engagement irgendein Problem sieht.

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      • Ich finde, dass Du es auf den Punkt bringst. Ambitionierter Profifußball hängt mittel-/langfristig immer von Investoren ab – unabhängig wie offen/versteckt sie auftreten. Wahrscheinlich bin ich einfach nur unromantisch, aber ich kann die Entscheidung Klopp nachvollziehen.

        Geld braucht er bestimmt eines mehr. Aber die Rolle bei RB verspricht neue Perspektiven und Horizonte, die ihn als Mensch und Profifußballikone weiterbringen werden, ohne dass er wieder sofort in die Knochenmühle des Tagesgeschäfts muss.

        Und es ist zudem eine ideale Brückenfunktion zu einer wieder operativeren Rolle auf der Trainerbank, wenn er die für sich in der Zukunft noch sieht.

      • Der Satz „Geld braucht er bestimmt keines mehr“ ist halt oft nur so dahin gesagt. Wer viel hat will immer noch mehr, das ist leider so mit sehr wenigen Ausnahmen, das sind ja quasi Unternehmen, da hängen die Familien mit dran, Berater, Anwälte usw. da will man den Umsatz immer steigern.

  • Jetzt wundert mich nichts mehr.

    „In der Vergangenheit war es schon so, dass der ein oder andere die Länderspielpause als Pause genutzt hat. Ich hoffe, dass wir viele Spieler haben, die das nicht tun.“ Sagt wer? Sagt der neue N11-Kapitän Joshua Kimmich. Quelle: kicker online.

    Kimmich weiter: „Man darf die Nationalmannschaft nicht als Auszeit sehen, als Erholung. Wir wollen die Nations League sehr ernst nehmen und als Chance nutzen, weiter zusammenzuwachsen.“

    „Ich bin dann mal beim Flick.“
    „Schönen Urlaub! Chill mal aus.“
    „Danke Bro, werd ich tun.“ 🤙

    Dass Nagelsmann den Laden mal ordentlich durchkehrt – danke dafür. Und Klopp kann dann Nagelsmann nachfolgen, wenn er sich „im Namen der Dose“ (kicker) langweilt.

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  • Ich hätte das von Kloppo nie gedacht. Möchte wissen, was ihn da geritten hat.

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    • Ich glaube der Kontakt besteht sogar schon länger zu Mintzlaff usw. da wird ja dieses Interview von Klopp gezeigt vor 2 Jahren, in dem er RB schon lobt, sie würden ja keinem Tradionsverein etwas wegnehmen, so quasi nur neue Wege zeigen den Fußball zu fördern. Ich glaube hinter den Kulissen für Insider kommt der Move gar nicht so überraschend. Es gibt leider keine Fußballromantik mehr zumindest nicht auf Profilevel, es ist einfach nur ein Business.
      Wir können den Bogen ja noch weiter schlagen, nehmen wir mal den Club am 13. Spieltag letzte Saison stand von Sportvorstand angefangen, Trainer, eine komplette Mannschaft auf dem Platz ein komplett anderes Team in Paderborn (3:1 dort gewonnen) auf dem Feld nicht 1 Spieler war der gleiche, die jetzt gegen Preussen Münster auf dem Platz standen,in nichtmal 1 Jahr alles das komplette Team ausgewechselt samt Staff, das hätte es früher so nicht gegeben. Da ist kaum mehr ein Localcolorit. Durch das gute Transferjahr konnten wir es halt machen, alles weg, dafür alles neu kaufen gefühlt. Das ist gar keine Kritik aber es ist eben nur noch ein Geschäft auf dem Level.

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  • @Juwe: ich meinte damit, dass selbst wenn ihm RB z.B. 1 Mio. p.a. mehr als der DfB oder ein Club bezahlen würde, wäre es bestimmt nicht das zentrale Motiv Klopps um zu RB zu wechseln, sondern wohl eher inhaltliches.

    Grundsätzlich hast Du jedoch recht, dass man nie genug haben kann und man auch zurecht adäquat entlohnt werden will.

    Antwort
  • Ich gehe davon aus, dass Klopp das einfach gereizt hat. Und er wird das Wirken in Kosmos RB sportliche verändern. Darauf hat er Lust.
    Ich bin ehrlich gesagt neugierig, wie ihm das gelingt.
    Nicht alles ist verwerflich, was RB tut. Und generell halte ich Haltungs-Blockaden für Gift.
    Jeder darf seine Entscheidung selbst treffen.
    Hut ab vor allen, die es für sich nicht so entschieden hätten. Dafür gibt es gute Gründe. Aber die Person Klopp dafür zu verurteilen, geht mir zu weit.

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