FCN: Bleibt Miro Kloses Bilanz im Derby makellos?

Vorbericht zum zweiten Heimderby 2025

Das 275. Derby steht an und alle bangen um den wichtigsten Knöchel Frankens.

Wird Markhiyev spielen können? Und was, wenn nicht, weil sein Vertreter No.1 wegen Sperre ebenfalls nicht spielen kann?

Tom Baack, Finn Becker, Pape Diop, Drexler oder Karafiat wären mögliche Kandidaten, die alle schon auf der 6 gespielt haben, aber sicher ist, es wäre eine deutliche Schwächung.

Alternativ wäre zur Unterstützung des Zentrums auch eine Rückkehr zur 5er-Kette möglich, mit Knoche in der Zentrale. Immerhin ist das Kleeblatt mit dieser Variante zweimal überhaupt nicht zurechtgekommen. Alles Spekulationen, wollen wir hoffen, dass sie überflüssig sind. Klose wollte sich in der PK natürlich nicht zu seinem Plan B äußern.

Im Derby gibt es keine Favoriten

Wir gehen erwartungsfroh mit einer historischen Saison und einer Derby-Bilanz von 7:0 im Rücken in ein Spiel, das wie Klose sagt, bei Null beginnt. „Wenn der Schiedsrichter anpfeift, muss man da sein!“ Erschwerend kommt hinzu, dass Fürth diesmal VOR dem Derby den Trainer gewechselt hat, so dass man eigentlich nicht vorhersagen kann, wie der Gegner das Spiel angehen wird.

Zwar kennt Klose Heiko Vogel und seine Philosophie ziemlich gut, weil sie sich schon bei den Jugendmannschaften des FC Bayern begegnet sind, aber viel Aufschluss kann man daraus nicht ziehen, weil Vogel’s letzte Station auch schon ein Weilchen her ist. „Man schaut natürlich, was der Trainer auf seinen früheren Stationen hat spielen lassen“, so Miroslav Klose, „aber das hat uns nicht wirklich weitergebracht, weil er viele Sachen probiert hat.“

Gute Vorbereitung

Die Pleite in Magdeburg wurde aufgearbeitet und „individuell auf jeder Position“ durchgegangen. Unter der Woche sei „Feuer“ drin gewesen, berichtete Klose über die Intensität auf dem Trainingsplatz. „Das will ich die ganze Woche sehen“. Darüber hinaus will jeder spielen, was ihm ein gutes Gefühl gibt.

Jedenfalls hofft 95% Frankens auf eine weiterhin makellose Derby-Bilanz von Miro Klose!

Trainerstimmen aus den Pressekonferenzen:

FCN-Cheftrainer Miroslav Klose: „Die Emotionalität ist natürlich wichtig und wir können die Bilder vom letzten Jahr noch einmal hervorholen. Aber was davor war, zählt in einem Derby nicht. Wenn der Schiedsrichter anpfeift, müssen wir unsere Leistung abrufen und zeigen, dass wir es wollen. Es kommt auf unsere Einstellung, die Laufbereitschaft und darauf an, dass wir das Momentum auf unsere Seite ziehen.“

„Der Gegner ist schwer einzuschätzen. Wie sie sich vorbereiten, was sie anpassen – sie werden sich auf zwei oder drei Dinge konzentrieren, weil sie auch nicht viel Zeit hatten. Aber müssen auf uns schauen. Ich habe das Gefühl aus der Mannschaft, dass jeder spielen möchte, das gefällt mir.“

„Im Derby gibt’s keine Favoriten, der Schiri pfeift an und dann musst du da sein. Egal aus welcher Phase beide Mannschaften kommen: Alles, was vorher war, zählt nicht. Wir müssen zeigen, dass wir bereit sind.“

Kleeblatt-Cheftrainer Heiko Vogel: „Verteidigung ist viel Gier, Besessenheit und Wille. Ich muss mich immer wieder reinwerfen, dann werde ich auch belohnt. Das Problem wird sein, nicht zu erwarten, dass ich sofort belohnt werde. Es ist ein harter Weg und man darf nicht beim ersten Widerstand zusammenbrechen.“

Mit 37 Gegentoren stellt die Spielvereinigung die schwächste Defensive der Liga – und ist für Vogel der erste Ansatzpunkt: „Natürlich ist es klar, dass wir die Defensive stabilisieren wollen. So kann es nicht weitergehen.“ Dabei möchte sich der neue Cheftrainer der Nachbarstadt aber nicht auf ein bestimmtes System festlegen, sondern will zunächst in die Köpfe seiner Spieler: „Vor dem System muss die Mentalität stehen.“

Personal:

Hinsichtlich der Aufstellung hängt natürlich alles davon ab, ob Markhiyev spielen kann. Die BLIND spekuliert aber zwischenzeitlich auch, ob man statt Stepanov diesmal Grimaldi in der Startelf sehen könnte. Seine Erfahrung und Ausgebufftheit könnten im emotionalen Derby helfen, seine Laufwerte hingegen eher weniger. Ich persönlich würde gerne Scobel sehen, aber daran glaube ich nicht wirklich.

Fast alle Scorer der letzten beiden Derbys sind weg, einzig Justvan ist noch da. Vielleicht gelingt ihm ja mal wieder ein Highlight-Spiel, Derby schien ihm bisher jedenfalls zu liegen.

Ich war unschlüssig, ob eine Aufstellung angesichts der Ungewissheiten Sinn macht, aber ich nehme es mal optimistisch und sage, dass es eher Taktik sein könnte, die Teebeutel im ungewissen zu lassen, ob unser Schlüsselspieler auflaufen kann.

Voraussichtliche Aufstellungen:

FCN: Reichert – Janisch, Gruber, Lochoshvili, Yilmaz – Markhiyev, Becker, Diop – Justvan, Scobel, Zoma (Wunschdenken)

Alternativ: Reichert – Janisch, Gruber, Knoche, Lochoshvili, Yilmaz – Becker, Diop, Justvan – Stepanov, Zoma

Interessant ist, dass in der wahrscheinlicheren Variante tatsächlich nur noch 4 Spieler des letzten Derbysiegs in der Startaufstellung stehen – und einer davon ist auch noch Reichert.

Ich fand es durchaus überraschend, wie groß unser Umbruch gewesen ist!

Sonntag, 13:30, live auf Sky und im Club-Radio

Quellen: Kicker, NN.de, FCN.de, X-Kanal des FCN, PK auf Club-TV

Was bleibt zu sagen?

Das Derby ist nicht komplett ausverkauft, im Gästekontingent von ohnehin nur 3.900 Plätzen sind sogar noch ca. 170 Plätze frei, so dass es sogar eine Abendkasse geben wird. Also falls einer eine Mutprobe braucht und antizyklisch jubeln will…

Aber was sagt uns das? Ist da etwa ein Stadtteil in Angst?

Und sonst so?

Kurz darauf am Sonntag Abend um 18:30 spielen die Clubfrauen nach langer Pause (Wettbewerbsverzerrung!) beim Tabellenvorletzten SGS Essen. Ein möglicherweise schon vorentscheidendes Spiel für den Klassenerhalt.

Hoffen wir auf einen wunderbaren Sonntag mit zwei Siegen!

Autor: Optimist
Bildquelle/Composing: Knirpzz, Juwe