KaderNews

Ausnahmetalent Finn Jeltsch im Formcheck

Noch nicht ganz ein Jahr ist es her, dass Finn Jeltsch mit der deutschen U17-Nationalmannschaft seinen bislang größten Erfolg feierte und im indonesischen Surakarta Weltmeister wurde. Inzwischen hat er sich als unangefochtener Stammspieler in der 2. Bundesliga etabliert und auch das konkretere Interesse höherklassiger Vereine auf sich gezogen. So sollen laut jüngsten Medienberichten vor allem Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach den U19-Nationalspieler intensiv verfolgen.

Im Offensivspiel präsenter als im Spielaufbau

Was zuletzt bei der Beobachtung der Spiele auffiel, zeigt sich auch in den Daten – Jeltsch hätte in dieser Saison schon sein Tordebüt im Profibereich feiern können. Bei der Anzahl der Torschüsse, der durchschnittlichen Schussentfernung und infolgedessen den erwarteten Toren liegt der 18-Jährige über dem Durchschnitt der Zweitliga-Innenverteidiger. Weil er mit einer Präzision von 40% für einen Innenverteidiger über einen guten Torabschluss verfügt und ihm, wie bei seinem Pfostentreffer gegen Regensburg, häufig nur ein wenig Glück fehlte, stehen die Chancen gut, dass er das in den kommenden Spielen noch nachholen wird.

Trotz seiner Fähigkeiten mit Ball am Fuß ist Jeltsch insgesamt nur wenig ins Aufbauspiel eingebunden. Pro 90 Minuten verzeichnet er 56,69 Ballaktionen bei 45,56 versuchten Pässen, was jeweils den niedrigsten Wert der Nürnberger Dreierkette darstellt und ihn ligaweit zum unteren Viertel der Innenverteidiger zählen lässt. Jedenfalls zum Teil ist das sicherlich darauf zurückzuführen, dass der Club (trotz deutlicher Verbesserungen nach dem Saisonstart) auf alle Spiele gerechnet immer noch einen vergleichsweise schwachen durchschnittlichen Ballbesitzanteil aufweist (Rang 13 der Liga). Naturgemäß können sich Spieler nur dann am Aufbauspiel beteiligen, wenn ihre Mannschaft auch in Ballbesitz ist. Dass Jeltsch grundsätzlich spielerische Lösungen finden kann, war in seiner Debütsaison mit einem im Aufbau stark auf die Innenverteidiger konzentrierten Ansatz gut zu sehen. Obwohl der Club 2023/24 durchschnittlich noch weniger Ballbesitz hatte, war Jeltsch mit fast 20% Ballberührungen mehr pro Spiel im Vergleich zur laufenden Saison hier deutlich aktiver.

Gutes Passspiel, aber wenig Progression

Insgesamt zeigt sich der Youngster meist verlässlich im Passspiel. Mit einer Passquote von 87,8% bewegt er sich in der 2. Liga leicht über dem Durchschnitt. Vor allem über mittlere und längere Entfernungen finden seine Pässe vergleichsweise häufig ihr anvisiertes Ziel, über kürzere Distanzen liegt seine Präzision (90,9%) dafür etwas unter dem Ligaschnitt. In die Beurteilung muss hierbei aber auch einfließen, dass Jeltsch im Vergleich zu vielen anderen Innenverteidigern einen mutigeren Spielstil pflegt. So spielen nur 20% seiner Positionskollegen mehr erfolgreiche Steilpässe pro Spiel, zudem ist nur Fürths Itter häufiger durch einen Pass aus dem Spiel heraus an der Entstehung eines eigenen Tores beteiligt.

Obwohl Jeltsch sich also in einigen Situationen durchaus für riskante Pässe entscheidet, ist sein Passspiel insgesamt vergleichsweise wenig progressiv. Weniger als 5% aller Zweitliga-Innenverteidiger versuchen sich seltener an einem langen Ball als er. Dies führt dazu, dass Jeltsch derjenige Innenverteidiger ist, dessen Pässe in Summe ligaweit am wenigsten Distanz in Richtung gegnerisches Tor überbrückt haben (175,6 Meter pro 90 Minuten). Auch qualitativ besteht in diesem Bereich für ihn noch Verbesserungsbedarf: Mit pro Spiel nur 2,02 progressiven Pässen und 1,92 Pässen ins letzte Drittel zählt Jeltsch in beiden Kategorien zu den unteren 10% der Liga. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Knoche und Karafiát hier ebenfalls nur auf unterdurchschnittliche Werte kommen. Um den Ball in die gefährlichen Zonen zu transportieren, setzt der Club – statt auf die Innenverteidiger – derzeit lieber auf die Dynamik (Villadsen, Castrop) und die Spielstärke (Soares, Jander, Justvan) der Außen- und offensiveren Zentrumsspieler.

Vertikale Dribblings als Qualitätsmerkmal

Unter die Merkmale Dynamik und Spielstärke fällt derweil selbstverständlich auch Jeltsch selbst. Nur 5% seiner Positionskollegen gewinnen pro 90 Minuten mehr Offensivzweikämpfe als er mit 0,91, wobei er insgesamt starke 75% seiner Versuche erfolgreich abschließt. In den Bereichen des raumgewinnenden Ballbesitzes und der Ballführungen in den gegnerischen Strafraum zählt der 18-Jährige zu den besten 20% der Innenverteidiger, seine 1,01 Ballführungen ins letzte Drittel (pro 90 Minuten) werden auf seiner Position nur von 10% der Spieler übertroffen. Mit Jeltsch‘ riskanter Spielweise gehen naturgemäß auch zahlreiche Ballverluste einher (0,51/90 Minuten), was dank der seit dem Spiel gegen Münster praktizierten Dreierkette aber meist im Verbund aufgefangen werden kann.

Aktiv und stabil im Zweikampf

Auch wenn er manchmal noch zu Unaufmerksamkeiten und Fehlern neigt, zählt Jeltsch insgesamt zu den stabilsten und besten Zweikämpfern der Liga. Seine generelle Zweikampfquote von 58,8% bewegt sich leicht über dem Durchschnitt, wobei sein eher schwaches Kopfballspiel (45,5% gewonnene Luftduelle) diesen Wert noch trübt. Am Boden erweist er sich dafür sowohl quantitativ als auch qualitativ als sehr unangenehmer Gegenspieler. Nur wenige Innenverteidiger gewinnen defensiv mehr Bodenduelle als er mit 1,62 pro 90 Minuten, wobei er gerade im eigenen Verteidigungsdrittel über eine außergewöhnliche Präsenz verfügt. Darüber hinaus bewegt er sich bei der Anzahl der fair gestoppten Dribblings des Gegners in der Spitzengruppe der Liga, nur 12% übertreffen außerdem seine diesbezügliche Erfolgsquote von 78,9%. Die überdurchschnittlichen 1,52 abgefangenen gegnerischen Pässe pro Spiel runden sein relativ komplettes Verteidigerprofil ab.

Fazit

Obwohl in den vergangenen Wochen häufig zu lesen war, dass die neu implementierte Dreierkette vor allem Kapitän Knoche zugutekommt, könnte der größte Profiteur der Systemumstellung Finn Jeltsch sein. Um sein Spiel optimal entfalten zu können, benötigt er die Freiheit, sowohl mit als auch gegen den Ball große Räume abzudecken. Die Absicherung durch zwei weitere Innenverteidiger ermöglicht es ihm, seine starken progressiven Läufe anzuziehen und sich häufig offensiv einzuschalten. Zugleich ist er weniger als in einer Viererkette gezwungen, bei gegnerischen Angriffen die Position zentral vor dem Tor zu halten. Stattdessen kann er noch mehr als zuvor proaktiv nach vorne verteidigen und durch sein gutes Timing im Zweikampf und seine Spielintelligenz viele Situationen schon im Keim ersticken.

Um künftig auch auf höherem Niveau mithalten zu können, sollte Jeltsch noch weiter an seinem defensiven Kopfballspiel arbeiten sowie mehr Präsenz im Spielaufbau zeigen. Der dringlichste Verbesserungsbedarf dürfte darin liegen, mehr befreiende Spielverlagerungen und Pässe in die Gefahrenzone des Gegners in sein Spiel einzubauen. Vor dem Hintergrund, dass er als 2006er-Jahrgang eigentlich noch für die U19 spielberechtigt wäre, sind seine Leistungen aber zweifelsohne außergewöhnlich.

Unser aktueller Score (1.0-10) für Finn Jeltsch:

Datenquellen: FBref und FotMob

Autor: Pausenpfiff
Bildquelle: FCN, Juwe

 

34 thoughts on “Ausnahmetalent Finn Jeltsch im Formcheck

  • Wie immer eine sehr interessante Analyse, bin immer wieder erstaunt, welche Details dabei sichtbar werden.

    Die eigene Beobachtung, dass Finn eher durch Vorstöße aktiv wird als durch Passspiel, bestätigt sich dabei. Habe mich auch immer gefragt, ob er beim Passspiel nicht noch recht konservativ agiert, also lieber quer als progressiv spielt.

    Ich hätte ihn aber tatsächlich schon kompletter eingeschätzt, eine „sieben“ erscheint mir da relativ streng, erklärt sich aber natürlich über die noch vorhandenen Defizite. Trotzdem ist er mit 18 schon auf einem Entwicklungsstand, die eine spätere Karriere in der Nationalmannschaft wahrscheinlich erscheinen lässt.

    Beim Club sehe ich ihn höchstens noch ein Jahr, dann wird er nicht mehr zu halten sein. Es sei denn, wir würden bis dahin tatsächlich aufsteigen…

    Antwort
  • Wäre nah dieser Auswertung Jeltsch nicht besser im Mittelfeld in einer Viererkette aufgehoben?
    Da kämen seine Stärken doch besser zur Geltung.

    Antwort
    • Ich glaube, man trägt dem bereits Rechnung, weil er im Spielaufbau teilweise auf die 6er-Position aufrückt.

      4
      1
      Antwort
    • Aus meiner Sicht sprechen zwei Gründe dagegen, Jeltsch fest im Mittelfeld aufzustellen. Zum einen gibt mir da sein progressives Passspiel ein bisschen zu denken, weil aus dem ZM doch etwas mehr Impulse im Bereich progressive Pässe/Pässe ins letzte Drittel kommen müssen als aus der Innenverteidigung (zumindest wenn man einen spielerischen Ansatz verfolgt).

      Zum anderen käme seine große Stärke, das mutige Andribbeln, im Mittelfeld wahrscheinlich nicht mehr so zur Geltung wie bisher. Dass zentrale Mittelfeldspieler auch mal mit dem Ball am Fuß ins Angriffsdrittel gehen, kommt ja häufiger vor, sodass sich viele Gegner relativ gut darauf einstellen könnten. Dass ein Innenverteidiger das so häufig macht, ist in der 2. Liga die absolute Ausnahme und sorgt deswegen für mehr Verwirrung beim Gegner.

      Beim Schreiben des Artikels musste ich zwischendurch an Nagelsmanns Idee von vor einem Jahr denken, Havertz auf der linken Abwehrseite einzusetzen. Er hat damals ja darauf bestanden, ihn nicht als Linksverteidiger zu sehen, sondern als „linken Joker“, der durch sein anderes Profil den Gegner durch untypische Aktionen überrascht. Zwar war ich von dieser Idee nie ein großer Fan, aber mir kommt Jeltsch auf seiner Position zum Teil auch wie so ein „Joker“ vor, der uns in dieser Rolle im Aufbauspiel wahnsinnig viel gibt. Deswegen würde ich im Sommer (wenn er dann wahrscheinlich wechselt) sogar versuchen, wieder einen ähnlich dribbelstarken Ersatz für ihn zu holen, damit uns dieser Aspekt nicht verloren geht.

      Antwort
  • Witzig, kurz nach Pausenpfiff kam auch Clubfokus mit einem Artikel über Finn Jeltsch um die Ecke. Haben sie sich am Ende „inspirieren“ lassen?

    Dass die Printmedien manchmal abschreiben – oder sagen wir, etwas aufgreifen – ist ja bekannt. Von den Chefanalysten hätte ich es nicht gedacht 😉

    Antwort
    • Sagen wir mal so es gibt da einen bekannten Satz ..alle Kreativen klauen…klar schaut man was die anderen machen, aber es gibt auch so ein wenig Stil es muss ja nicht zu auffällig sein es gleich hinterher auch rauszuklatschen. Ich teaser Artikel auch in den Social Media an von Facebook, Insta, X .. usw. klar bekommen sie das dann recht schnell mit.

      Antwort
    • Inwieweit der Clubfokus „inspiriert“ wurde, kann ich nicht beurteilen. Was ich aber beurteilen kann, ist, dass sowohl die Jeltsch-Analyse unserer @Pausenpfiff als auch jene vom Clubfokus lesenswert sind.

      Das sind aus meiner Sicht niveaureiche Texte, die man so in konventionellen Medien nicht findet. Wenngleich die „Nürnberger Nachrichten“ damals mit Flo Zenger sowas wie ein regionaler Pionier war in Sachen datenbasierte Analyse.

      „Am Ende entscheiden wir, was passiert“, wird Olaf Rebbe im Clubfokus zitiert. Genauso isses. Der von transfermarkt.de aktuell geschätzte Marktwert von 5 Mio. Euro scheint mir doch deutlich zu niedrig fur unser Top-Talent Finn Jeltsch.

      7
      1
      Antwort
      • Die Sara Denndorf macht es auf NN.de auch nicht schlecht, aber ich glaube, das ist immer hinter der Paywall.

      • Ja, hast Recht. Und ich hätte mir auch schon längst so ein NN+ geholt. Aber dann gibt’s immer wieder Dinge, die mich ehrlich gesagt vollends abstoßen.

        Ich will Infos über unseren Club, die ich woanders nicht bekomme, ich will einen Mehrwert – die aufdringliche Meinung von Keblawi interessiert mich nicht.

  • Wobei der Flo Zenger über sich selber sagt, er sieht sich weniger als Datenanlyst sondern als Datenübersetzer, der versucht diese Daten plausibel verständlich darzustellen und zu vermitteln. (Quelle Sport1)

    Antwort
    • Genau Juwe. Vor der Übersetzung für Menschen wie mich, müssen die Daten aber angesehen, also auch analysiert werden. Die Qualität der Übersetzung hängt dann hauptsächlich vom Können des Übersetzers bzw. in unserem Fall der Übersetzerin ab, diese Daten in einen vernünftigen Rahmen auf den jeweiligen Spieler und das Spielsystem der Mannschaft zu bringen. Das, finde ich, gelingt Pausenpfiff regelmäßig hervorragend. Vielen Dank dafür.

      10
      Antwort
  • @Optimist: eben vor allem wegen dieser Paywall lese ich die NN kaum noch. Selbst die Artikel zu den Icetigers von Sebastian Böhm, die ich immer sehr gerne las, befinden sich inzwischen kaum noch vor der Paywall.
    Die Analysen von Frau Denndorf fand ich aber immer sehr lesenswert. Auf jeden Fall beweisen Pausenpfiff und Frau Denndorf sehr anschaulich, dass Fußballsachverstand natürlich nicht allein an das männliche Geschlecht gekoppelt ist.😜

    Antwort
    • Pausenpfiff. Frau Denndorf. Und Sabrina Wittmann.

      Die erste Cheftrainerin im deutschen Profifußball läuft weng unter dem Radar, weil in der dritten Liga. Ich hab jetzt keine Sympathien für den FC Ingolstadt, aber irgendwie wünsche ich Wittmann Erfolg.

      Generell ist das beachtlich, welches Niveau der Frauenfußball mittlerweile hat. Beim ersten Spiel von Christian Wück als Bundestrainer haben seine Mädels in Wembley teilweise ein Gegenpressing vom Feinsten zelebriert. Das war auch ein sehr mutiger Auftritt, der leider durch individuelle Fehler verloren wurde. Aber die Richtung stimmt meiner Meinung nach.

      5
      1
      Antwort
      • Ich habe das auch mit der Sabrina Wittmann verfolgt, fachlich gibt es da für mich keine Zweifel, macht da auf mich einen top Eindruck, aber es bleibt natürlich die mentale Schiene kann man sich Wittmann ähnlich wie Pepp in der Kabine vorstellen die Mannschaft nochmal hochzureißen oder wie Klose auch sagte in der Halbzeit gegen Preussen Münster musste er lauter werden. Dieses Momentum klappt die Schnittstelle auch wenn eine Frau vorne steht und 20 Kerls bei denen es gerade nicht gut läuft lauschen. Auf jeden Fall mutige Sache in Ingolstadt und Didi Beiersdorfer als Geschäftsführer allemal.

      • Gewonnen

      • @michel

        Vielen Dank für die Korrektur. Das Oberallgäu ist da, wenn Unterfranken Unsinn verzapft. 😉

        Richtigstellung:
        Die DFB-Damen haben das erste Spiel unter Neu-Bundestrainer Christian Wück mit 4:3 in Wembley gewonnen.

        Was ich meinte, war das Spiel danach. Der Popp-Abschied gegen Australien in Duisburg. Als man furios begann, mutig auftrat, aber dennoch mit 1:2 verlor.
        .

    • Paywall ist wirklich ein Unding, ich würde das auch niemals bezahlen, habe aber das Glück, dass mein Vater langjähriger Abonnent ist und ich dadurch Zugriff habe.
      Was mich v.a. ärgert ist – wie bei Dir mit Eishockey – dass auch die Artikel über die Clubfrauen meist nicht öffentlich sind. Ich finde das eine Unverschämtheit und Respektlosigkeit gegenüber den beachtlichen Leistungen der Clubfrauen (immerhin souverän Tabellenführerinnen) und dem Frauenfußball allgemein, der mehr Aufmerksamkeit verdient und v.a. braucht, um mehr in den Fokus zu rücken. Eine weitere Professionalisierung kann nur über Präsenz funktionieren, weil das Aufmerksamkeit erzeugt und letztlich auch Geldmittel freisetzt. Das Verstecken hinter Paywalls ist dabei kontraproduktiv.

      Ich finde, auch der Club sollte da mal auf den Tisch hauen!

      6
      6
      Antwort
      • Stimmt, gerade die Clubfrauen sollten von der heimischen Presse weit mehr Beachtung erfahren!

        4
        1
      • …war ja klar, dass Fadi Keblawi und Uli Digmayr hier Dislikes verteilen 😀

      • @Optimist

        Ich bin ja oft Deiner Meinung, wenn ich das so sagen darf, aber in diesem Punkt bin ichs zur Abwechslung mal nicht.

        Content kostet. Und die Infrastruktur dahinter kostet auch. Es wollen ja auch alle Dienstleister drumherum wie freie Mitarbeiter, selbstständige IT-Experten und so weiter davon leben. Ohne eine Paywall kann der eine oder andere Verlag nicht mehr überleben. Und das gilt vermutlich auch für die NN.

        Ich will jetzt nicht thematisch abdriften. Aber zum Erhalt der Demokratie ist eine Medien-Vielfalt mit wahrheitsgetreuer Berichterstattung essentiell.

        Aber das Ganze ist natürlich auch ein Wettbewerb. Und wenn einem als Leser die Leistung nicht passt, dann wird er dafür auch nicht bezahlen. Ich würde gerne dafür bezahlen, finde aber, Keblawi & Co kreisen um sich selbst. Man kann da natürlich auch gerne anderer Meinung sein und NN+ abonnieren.

        Und weil die Infrastruktur kostet, finde ich es auch fair, wenn jeder, der hier mitliest, immer weng was in den CRU-Klingelbeutel wirft. Muss ich auch mal wieder tun…

      • Habe von Dir schon so viel gelernt @ fränki und bin erleichtert, dass Du endlich auch einen Fehler machst.

      • Danke @michel.

        Wir lernen voneinander.

      • @fränki
        Es hängt halt auch immer davon ab, was man jetzt hinter die Bezahlschranke verschiebt. Wenn es um Nachrichten allgemeinen Interesses geht – und dazu zähle ich Spielberichte der Clubfrauen und der Eistigers – dann finde ich es inakzeptabel, auch weil man damit den Clubfrauen schadet.

        Geht es um Boulevard (was treiben die Spielerfrauen, wo machen die Spieler Urlaub etc.) dann darf das gerne weg, wer das lesen will, kann dafür auch zahlen, geht es um vertiefende Analysen wie von Sara Denndorf, dann ist das ein Exklusivcontent, der natürlich seine Berechtigung als besonderer Inhalt hat und wo ich die Paywall auch verstehen kann. Das ist die Qualität, die eine Redaktion von anderen abhebt und die erhalten werden muss.

        Meine Generalkritik war vielleicht zu allgemein, aber mich hat halt vor allem der Umgang mit den Mädels genervt. Auch wenn es noch verhältnismäßig wenig Publikum findet (sieht man ja auch bei uns, dass Artikel über die Clubfrauen viel weniger Klicks bekommen), muss man die Clubfrauen bewusst fördern und nicht verstecken. Es ist ein Unding, dass Berufsfußballerinnen in den ersten beiden Ligen davon eigentlich nicht leben können, während die Jungs nicht wissen, wohin mit ihrem Geld. Das kann man nur ändern, wenn man das interesse daran steigert. Mit Verstecken wird das nix.

        6
        2
      • @Optimist

        Alles klar. Ich hab Deine Kritik wohl auch als etwas zu pauschal aufgefasst.

        Ja, was die Clubfrauen anbelangt, geb ich Dir Recht. Würde auch redaktionell Sinn machen, Leser an sich zu binden mit diesem Thema. Denn in der B*ld oder im kicker ist da ja auch nicht viel zu lesen.

  • Und weil die Infrastruktur kostet, finde ich es auch fair, wenn jeder, der hier mitliest, immer weng was in den CRU-Klingelbeutel wirft. Muss ich auch mal wieder tun…

    Dankeschön Fränki für die netten Worte, ja auch CRU ist nur mit relativ hohem Aufwand aufrecht zu erhalten aber auch mit Kosten. eine Hilfe sind unsere Patreons aber auch hin wieder eine Spende in den Paypal Klingelbeutel helfen uns sehr Paypal: juwedevelop@gmail.com , gerade jetzt zum Ende des Jahres müssen wieder viele Lizenzen verlängert werden weil die Plattform ja modular aus zahlreichen Software Parts aufgebaut ist die wir quasi buchen.

    Wir haben daher auch für Paywalls in den Medien Verständnis zumal wenn man Qualität und guten Content posten möchte, bekommt man das alles for free nicht hin leider.

    Antwort
  • Heute kommt noch der neue Podcast mit Míchael aka Belschanov, Teo und meiner Wenigkeit Juwe, Thema: Kann der Club dieses Level bis zur kommenden Winterpause durchhalten? Schwere Brrocken stehen auf dem Restprogramm bis zum Jahreswechsel. Dieser Pilot hat uns viel Spaß gemacht wir hoffen euch wird es auch gefallen auch wenn wir an manchen Stellen mit Tonproblemen zu ringen hatten. Ich schneide heute schon 4h lang diesen Podcast 🙂 .. er ist jetzt fertig.

    Antwort
  • Off-Topic Nationalmannschaft:
    Verfolgt das jemand hier aufmerksam? Im Netz bekommt man ja mehr und mehr den Eindruck als ob ein neuer Hype durch die Republik geht und das Land endlich wieder geschlossen auf seine N11 stolz sein kann.
    Kann mir das jemand erklären? Nagelsmann hat es geschafft das internationale Spitzenteam Bosnien-Herzegowina (MW: ca. 45 Mio. €) aus dem Stadion zu schießen und dem Fußball-Giganten Ungarn (MW: ca. 115 Mio. €) ein respektables 1:1 abzuringen (Achtung Ironie!). Und das mit einer Truppe aus Weltklassespielern (MW: ca. 490 bzw. 340 Mio. €). Verstehe hier weder die Begeisterung, noch das Interesse sich 4 mal im Jahr Deutschland – Ungarn in der Nations League anzuschauen. Geht es euch anders?

    2
    1
    Antwort
    • Ich sage wohl nichts neues, dass ich schon vorher Nagelsmann Fan war, für mich der aktuell wohl beste aktive deutsche Trainer. Ich habe ihn schon persönlich coachen sehen als er noch die U19 in Hoffenheim trainiert hat. Und ja mir macht die Nationalmannschaft seitdem wieder viel mehr Spaß.
      Also zu Bosnien die Deutschland 7:0 geschlagen hat Fallobst ist das trotzdem nicht, gegen das starke Holland haben sie gestern 1:1 gespielt. Und gegen Ungarn ist Deutschland mit der 2. Garnitur angetreten, nicht dass die viel schlechter sind aber da sind natürlich dann die Abläufe nicht so da wie bei der Stammformation. Womit ich allerdings immer noch fremdel ist diese Nationsleague … die kommt bei mir irgendwie nicht an.

      Antwort
    • Ich hab auch den Eindruck, als spiele Deutschland gegen Ungarn in einer Endlos-Schleife. Der Modus der Nations League ist wirklich sehr fragwürdig.

      Die neue Begeisterung um die N11 finde ich aber vollauf berechtigt. Das Offensiv-Spiel unter Nagelsmann ist variabel ohne Ende. Das Ganze endlich auch mit einer echten Neun. Bemerkenswert, wie schnell zum Beispiel Kleindienst integriert wurde.

      Dazu ein großartiges Gegenpressing. Und eine Doppel-Sechs, die alle Elemente beinhaltet. Und man sieht, dass alle mit Spaß bei der Sache sind. Nagelsmann war ja auch erst auf dem Holzweg, hat sich aber selbst korrigiert und Lösungen gefunden. Er macht mMn einen richtig guten Job.

      Dass das Land „geschlossen“ hinter der N11 steht, seh ich nicht so. Denn für gewisse Kreise ist die N11 zu bunt, zu vielfältig. Auf solche „Fans“ verzichtet man gerne.

      8
      1
      Antwort
      • Um richtig bunt zu sein, fehlen für mich noch die Regenbogenfarben…

        Bin gespannt, ob der „Männer“-Fußball jemals dahin kommt, was bei den Frauen längst selbstverständlich ist…

        4
        5
      • interessante Reaktion… 😉

  • Off Topic:
    Ich wohne in Köln und würde gerne mit meinen beiden Kindern im Dezember zum Club-Spiel gegen den FC gehen (wäre der erste Stadionbesuch überhaupt für die beiden). Bin FCN-Vereinsmitglied.

    Nur: über das Ticketing des FCN kann ich maximal 2 Tickets bestellen. Habe beim Verein nachgefragt, ob es eine Ausnahme geben kann (ich denke nicht, dass das FCN-Kontingent ausverkauft sein wird), habe noch kein Feedback.

    Das FC-Kontingent ist ausverkauft, bin dort auch weder Mitglied noch DK-Inhaber.

    Meine Frage, vielleicht weiß jemand Rat: das sollte doch irgendwie möglich sein, als Vater mit zwei Kinder auf drei zusammenhängenden Plätzen ins Stadion zum einem Spiel der 2. BL gehen zu können.

    Besten Dank.

    Antwort
    • ich würde da wohl über den Schwarzmarkt gehen, da ich mir schon vorstellen kann, dass auch das FCN-Kontingent aufgrund des Supports der Freunde von S04 vergriffen sein sollte.

      Antwort
      • Update:

        Ein guter Bekannter, der im Besitz von 6 Dauerkarten für Köln ist, gibt mir 3 Plätze ab.
        Danke! 🙂

        Dennoch, wie sich die Zeiten geändert haben… für das Relegationsspiel unter Oenning, das DFB Pokalfinale konnte ich noch einfach online Tickets buchen (war damals noch kein Vereinsmitglied).

        Naja, spricht ja für die Attraktivität der 2. Liga.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert