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Adriano Grimaldi robuste Erfahrung für den Sturm

Der letzte Transfer dieses Sommers war noch einmal eine kleine Überraschung: Adriano Grimaldi wechselt von Paderborn nach Nürnberg. Der 34-jährige Stürmer war erst vor zwei Jahren aus Saarbrücken nach Ostwestfalen gewechselt, um näher an seiner Heimat in Göttingen sein zu können. Zum Ende seiner Karriere hat er sich nun doch noch einmal für einen Umzug nach Franken entschieden.

Schon 2011 und 2014/15 unternahm Grimaldi in Düsseldorf und Heidenheim Anläufe in der 2. Bundesliga, konnte sich aber nicht nachhaltig durchsetzen. Zwischen 2016 und 2023 lief er in der 3. Liga auf und machte durch seine gute Torquote den SC Paderborn auf sich aufmerksam, bei dem es in den letzten zwei Jahren eine Spielklasse höher dann deutlich besser lief. An diese Zeit versucht der zweimalige deutsche U-19-Nationalspieler nun beim Club anzuknüpfen.

Präsent im Strafraum

Grimaldi war bei Paderborn ein klarer Rollenspieler, der in der Schlussphase einer Partie nochmal für Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgen sollte. Nur achtmal stand er 2024/25 in der Startelf, meist wurde er für die letzten ca. 20 Minuten eingewechselt. Ihm kann dabei jedenfalls nicht vorgeworfen werden, in seinen Kurzeinsätzen nicht präsent gewesen zu sein. Mit hochgerechnet 5,65 Ballberührungen im gegnerischen Strafraum pro 90 Minuten war er (auf den Zeitraum eines ganzen Spiels gerechnet) letzte Saison sogar der offensiv präsenteste Stürmer der 2. Liga. Zwar konnte man zuletzt von Paderborner Fans lesen, dass Grimaldi diese Schlagzahl nicht mehr über 90 Minuten aufrechterhalten kann, seinen Auftrag im Paderborner Spiel erfüllte er aber zumindest vorbildlich.

Viele Abschlüsse

Dass er trotz seiner Rolle als Teilzeitkraft eine respektable Torausbeute von 8 Treffern verzeichnen konnte, ist maßgeblich darauf zurückzuführen, dass er oft in Abschlusssituationen kam. Mit 3,77 Torschüssen pro 90 Minuten zählte er zu den 10% der abschlussfreudigsten Stürmer der Liga. Seine Chancenverwertung, im Rahmen derer er 15,38% seiner Schüsse aufs Tor auch versenkte, bewegte sich dagegen nur im Ligadurchschnitt. Um seine Stärken effektiv nutzen zu können, ist er somit auch auf viele gute Zuspiele seiner Kollegen angewiesen.

Immer einsatzfreudig

Es wäre allerdings falsch zu behaupten, Grimaldi würde ausschließlich im Strafraum darauf warten, den Ball zugespielt zu bekommen. Mit 1,59 erfolgreich abgeschlossenen Dribblings pro 90 Minuten lieferte er auch hier einen überdurchschnittlichen Wert ab, was zeigt, dass er sich jedenfalls teilweise seine Abschlusspositionen auch selbst erarbeiten kann. Aufgrund der durchaus vorhandenen technischen Mängel führten seine Dribblings allerdings auch oft zu Ballverlusten, nur in 38,71% der Fälle blieb Grimaldi Sieger. Zumindest zeigte er aber in jedem Spiel vollen Einsatz und beschäftigte die Defensive des Gegners mit seiner Präsenz und seinem Willen, sich zum gegnerischen Tor vorzuarbeiten.

Technische Schwächen

Vor dem Tor zeichnet sich Grimaldi durch sein geradliniges Spiel aus, indem er meistens selbst den Abschluss sucht. Er ist aber nicht übertrieben eigensinnig und überlässt auch mal einem Mitspieler in der entscheidenden Zone den Ball, wodurch er neben seinen Toren auch den ein oder anderen Assist sammeln konnte. Ein Vorbereiter, der kreative Lösungen findet und viele linienbrechende Pässe spielt, ist er aber in erster Linie nicht. Mit Blick auf seine Passpräzision (nur schwache 72,73% über kurze und mittlere Distanzen und 33,33% über lange) ist diese Prägung seines Spiels auch nicht weiter verwunderlich.

Präsente Anspielstation

Im Spiel mit dem Ball in tieferen Zonen ist er für seine Mannschaft aber insofern eine Hilfe, als er Bälle durch seine physische Präsenz (starke 48,67% gewonnene Luftduelle in der letzten Saison) gut festmachen und weiterleiten kann. Am ehesten bieten sich hier klassischerweise die aus der Defensive nachrückenden Kollegen an, jedoch versuchte sich Grimaldi auch nicht selten an progressiven Pässen auf einlaufende Mitspieler im offensiven Drittel. Seine 1,74 angekommenen Vertikalpässe pro 90 Minuten sind zwar kein besonders starker Wert, fallen im Ligavergleich aber auch nicht nach unten ab.

Solide Defensivarbeit

Auch defensiv arbeitete der Routinier zuletzt solide mit. Seine 3,26 erfolgreichen Defensivaktionen pro 90 Minuten sind für einen Stürmer ein akzeptabler Wert, die 2,72 abgefangenen gegnerischen Pässe und erfolgreichen Tackles im selben Zeitraum sind, an den Ballbesitz angepasst, sogar noch ein wenig höher einzuschätzen, auch wenn Grimaldi damit nicht in den überdurchschnittlichen Bereich vordringt. Gegen den Ball zeigt sich somit ebenfalls, dass der 34-Jährige eine erkennbare Intensität mitbringt. Sowohl bei den defensiven Parametern als auch beispielsweise bei der Häufigkeit der Dribblings darf aber nicht vergessen werden, dass er schon in der vergangenen Saison dieses Tempo nicht über 90 Minuten halten konnte und sich dieser Umstand bei einem 34-jährigen Profifußballer künftig nicht verbessern wird.

Kein perfektes Match?

Insgesamt bekommt der Club mit Grimaldi also einen erfahrenen, körperlich präsenten Stürmer, der hohe Zuspiele gut verarbeiten kann und stets mit einer vorbildlichen Einstellung vorangeht. Dass er sein Spiel wahrscheinlich nicht über 90 Minuten durchziehen kann und auch in puncto Beweglichkeit und technisches Können nicht zum bislang propagierten Spielstil des FCN passt, kann vor allem mit Blick auf die wohl im mittleren sechsstelligen Bereich liegende Ablösesumme kritisch gesehen werden.

Inkonsequente Kaderplanung?

Zudem stellt sich die Frage (die vor allem fränki im Kommentarbereich schon öfter aufgeworfen hat), ob man eine solche Lösung nicht günstiger und zukunftsträchtiger mit Julian Kania hätte bekommen können. Der 23-Jährige wurde vor einem Jahr mutmaßlich auch deswegen fest abgegeben, weil er ins angepeilte schnelle Kombinationsspiel mit vielen Tiefenläufen der Stürmer nicht optimal hineingepasst hat. Ein Jahr später zahlt der Club nun eine Ablöse für einen Stürmer mit ähnlichem Profil, der aufgrund seines Alters aber keine positive Entwicklungsprognose besitzt. Dass dies Ausdruck einer konsequenten, langfristigen Kaderplanung ist, darf bezweifelt werden.

Für all dies kann aber freilich Grimaldi nichts, der seine Torquote aus Paderborn hoffentlich auch beim Club beibehält und uns so den ein oder anderen späten Punkt sichern wird.

Datenquelle: Wyscout / X: @BeGriffis

Autorin: Pausenpfiff
Bildquelle/Composing: Stream, Juwe

  

 

40 thoughts on “Adriano Grimaldi robuste Erfahrung für den Sturm

  • Stimme deinem Urteil komplett zu, Pausenpfiff. Verfolge Grimaldi seit Jahren mit Interesse. Und Grimaldi fiel auf jeden Fall auf, besonders in der 3. Liga bei Saarbrücken. Ein Unruheherd mit körperlicher Präsenz, der die Zuschauer mitreißt, aufstachelt, ein positiv Verrückter und irgendwie hat er auch eine ziemlich coole Ausstrahlung. Ein Spieler, den du lieber in den eigenen Reihen hast als gegen ihn zu spielen, eine Art Kutschke, nur in sympathisch. Aber keiner fürs Kombinationsspiel, einer für höchstens eine Halbzeit. Ihn als Stürmertyp zu holen, den man bisher nicht im Kader hatte, als Alternative für die letzten 15-20 Minuten finde ich grundsätzlich absolut ok.

    Doch nicht für den Preis. Wenn man sieht, dass wir jahrelang kaum in Ablösen investiert haben, ein systemisches Haushaltsloch nur mit Mühe stopfen konnten, finde ich 500k für einen 34jährigen Ersatzspieler der 2. Liga + ein 2. Vertragsjahr zu teuer. Abgesehen von der angesprochenen Sache mit Kania. Natürlich hat Grimaldi seine Berechtigung, als Sturmtank für die Schlussoffensive, als Vorbild für die vielen Jungspunde, als Übersetzer für Zoma. Doch warum ein 2. Jahr? Hier droht ein ähnliches Szenario wie bei Soares in seinem 2. Vertragsjahr, der von Joti ähnlich angekündigt wurde und den er kolpotiert gerne noch abgeben würde. Passiert mit Grimaldi nächste Saison das Gleiche? Auf mich wirkt der Grimaldi-Kauf wie ein Geschäft unter großem Zeitdruck, nachdem sich der eigentlich geplante Transfer auf den letzten Metern der Transferperiode kurzfristig zerschlagen hat.

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    • „…eine Art Kutschke, nur in sympathisch.“ Danke, made my day!
      Ich teile Vieles von dem was Du geschrieben hast und auch die Vorstellung von Pausenpfiff.
      Was man aber auch noch pro Grimaldi ins Feld führen kann ist, dass er aus meiner Sicht auf dem Trainingsplatz und in der Kabine für die Jungen richtig wichtig werden kann.
      Ich fand die Ablösesumme auch ein wenig zu hoch, aber ob ein ähnliches Szenario wie bei Soares droht, ich weiß es nicht. Wie werden sehen.
      Was man so ein Paderborner Foren liest sind die Fans nicht glücklich über seinen Abgang. Der eine oder andere hat auch geschrieben dass der neue Trainer einen Liebling von Kwasniok loswerden wollte.
      Ob stimmt, keine Ahnung.
      Was ich aber aus Saarbrücker Kreisen gehört habe; absolut vorbildlicher Profi und ein super Typ auch neben dem Platz.

      Einer wie Kutschke halt, nur in sympathisch! 😎😜

      Auf alle Fälle herzlich willkommen beim Club und ich freu mich schon auf die erste scharfe Flanke von Zoma die Grimaldi reinwuchtet…

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    • Avatar Glubbzilla

      Ich sehe 2 Jahre bei Grimaldi unkritisch und würde ihn auch nicht auf die letzten 15 -20 Minuten reduzieren. Gerade da Grimaldi Spiel nicht so sehr von Geschwindigkeit lebt könnte ich mir vorstellen, dass er auch mit 36 noch eine solider Kaderspieler ist. Ähnlich wie Ibrahimovic (natürlich nicht auf dem Niveau) wird er sich die Fähigkeit Bälle festzumachen und zu verteilen wahrscheinlich bewahren können. Außenverteidiger leben da deutlich mehr von der Explosivität und Geschwindigkeit. Als Offensive Option finde ich den Transfer sinnvoll, ob die Ablöse für diese Funktion gerechtfertigt ist steht auf einem anderen Blatt..

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      • Ich bin der gleichen Meinung. Wir haben in 4 Spielen ohne Grimaldi kein Tor geschossen und unserer Stürmer haben bis auf Vorlagengeber Zoma maßlos enttäuscht. Grimaldi ist also unsere Stürmer Nummer 1. Falls nicht, gehen wir schweren Zeiten entgegen.

        Joti hat übrigens den Grimaldi-Transfer nicht als Panikkauf bezeichnet…

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  • Übrigens hat Joti sich zur Tansferphase auf der Homepage geäußert.
    Erklärungsansätze sind durchaus zu erkennen. Unter dem Strich wird er mir aber nicht konkret genug.
    Insofern bin ich mit seiner Erklärung noch nicht zufrieden.

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  • Die Paderborner Fans sind jedenfalls stinksauer, dass die Vereinsführung Grimaldi abgegeben bzw. verkauft haben. Mentalitätsspieler und immer für ein (Willens-)Tor gut. Er muss nämlich in der Region dort sehr verwurzelt sein, sein Bruder hat da glaube ich eine Kneipe wo er auch Teilhaber ist, daher hat niemand gerechnet dass er nochmal wechselt auf seine alten Tage. Braucht mir niemand erzählen Joti hat ihn mit der tollen Herausforderung in Nürnberg so begeistert, beim aktuell Tabellenletzten. Er wurde glaube ich zumindest mit Geld überredet ebenso der Verein mit gut einer halben Millionen. Auf seine alten (Profi-) Tage nochmal was aufs Konto bringen. Wir sollten nicht zu romantisch sein 🙂 ….

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    • Dem halte ich entgegen, dass diese von Dir beschriebenen Indizien auch genau das Gegenteil bedeuten können. Eben weil er so verwurzelt ist kann man genauso gut spekulieren, dass er denkt es sei noch zu früh für den „Ruhestand“ und dass er noch einiges im Tank und richtig Bock hat.

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    • Avatar fränki

      Freilich. Für einen 34jährigen Bankspieler aus Liga 2 ist das natürlich eine Riesen-G’schicht.

      Laut Salarysport-Schätzung habe Grimaldi in Paderborn 271.000 Euro bekommen. Diese Schätzung mag etwas zu niedrig sein. Denn auch in Paderborn verdient man mittlerweile gut. Ein Mehlem zum Beispiel soll sich auf Justvan-Knoche-Niveau bewegen.

      Stark anzunehmen aber, dass Grimaldi nicht nur aufgrund der bevorstehenden Lebkuchen-Zeit zu uns kommt. Sondern weil er beim Club noch mal signifikant mehr verdienen kann.

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      • Avatar Der Ruhmreiche

        Irgendwo muss das Bild-Gerücht, dass wir Etatspitzenreiter der 2.Liga sind, ja auch herkommen. Und selbstverständlich wechselt man bei einem Vertrag, der nicht länger geht als der bestehende, nicht nur, weil man regelmäßig zum DÜLL will.
        Aber Grimaldi ist immer nicht unser bester Stürmer. Da ist das Lehrgeld besser als bei vielen anderen angelegt.

        Ich möchte wirklich wissen, was insbes. die Spieler die aus irgendwelchen unteren Ligen zu uns gewechselt sind, verdienen. Es kann ja nur Palikuca-Style sein.

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      • Avatar fränki

        Der Düll.

        Holt Ihr lieben Nürnberger dort Eure Lebkuchen? Also, ich werde im Oktober wieder beim Düll online bestellen. Bin begeistert. Und dann kommt auch noch das Jubiläumstrikot mit dem Schiff…Was will man eigentlich mehr?

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  • Avatar fränki

    Scheinbar hab ich die Kania-Sache einmal zu viel erwähnt. 😉 Vielen Dank für die hochwertige Analyse, liebe @Pausenpfiff.

    Jotis Schlagwort in seinen Rechtfertigungen auf fcn.de ist ja „Systemvariabilität“. Und diese finde ich durchaus auch wichtig.

    Dies sollte nichts am „bislang propagierten Spielstil“ ändern, aber mit der Hereinnahme eines klassischen Stoßstürmers kannst Du halt einen intensiven Impuls von der Bank setzen. Was Serra nicht tat – um ihn auch noch mal zu erwähnen.

    Über die Ablösesumme müssen wir nicht reden. Paderborn hatte da schlicht und einfach das bessere Blatt wenige Augenblicke vor Schließen des Transferfensters. Die viel zu hohe Ablöse ist ein Teil des sehr üppigen Lehrgelds, welches unser Sportvorstand bezahlt.

    Dass Adriano Grimaldi als einer der Wenigen in der Mannschaft weiß, worauf es in der Zweiten Liga ankommt. Und dass er, wie @Eckes sagt, ein Kabinenspieler ist, kann keineswegs schaden. Im Gegenteil. Das sind wertvolle Attribute in einem Kader, dem es vermutlich an diesen wichtigen Attributen mangelt.

    Klingt vielleicht weng krass: Aber der 34jährige Adriano Grimaldi ist für mich ein Hoffnungsträger.

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    • Avatar michel andreas

      So eine Szene die es leider auch in dieser Saison schon wieder zu sehen gab, dass ein Spieler von uns am Boden liegt und keiner sich um ihn kümmert und einer sogar 2 Meter an ihm vorbeiläuft ohne eine Reaktion zu zeigen haben mir klar gemacht, dass vorsichtig ausgedrückt kein Teambuilding vor bzw. in dieser Saison was gebracht hat.
      Seit 13/14 Kumbela mit üblen Tritt Kiyotake im Mittelfeld in Braunschweig niederstreckte und auch damals keiner sich um den Japaner kümmerte bin ich fokussiert auf sowas.

      Grimaldi ist auch da für mich ein Hoffnungsträger, aber wenn ich höre , dass auch jetzt schon wieder Neuverpflichtungen allein unterwegs sind hat er wohl nicht nur auf dem Feld viel Arbeit.

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      • Eckes22

        was heißt alleine unterwegs?
        und manchmal liegt es auch nur an dem der liegt….

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  • Ich freue mich auch über die Verpflichtung von Grimaldi – er bringt Erfahrung, Wucht und Mentalität mit und ist obendrein auch noch ein guter Typ.

    Schade eigentlich – hätte Chatzialexiou doch nur anstelle von Biron und Maboulou einen weiteren gestandenen Stürmer geholt…

    Für mich hat der voraussichtliche Spieltagskader, also Startelf plus Bank, aber trotzdem genug Qualität, um eine ordentliche weitere Saison zu spielen, und ich habe überhaupt keine Angst vor einem Abstieg.

    Der Artikel auf der FCN-Website, in dem Chatzialexious ein Fazit zur Transferperiode zieht, ist für mich aber keine ehrliche Aufarbeitung all dessen, was schiefgegangen ist, sondern nur wenig überzeugende PR: Die im Raum stehenden Kritikpunkte werden mit Floskeln und Schönfärberei adressiert. Zum Beispiel:
    – Sind da nicht zu viele Innenverteidiger und Mittelfeldspieler im Kader? Nein, denn jetzt haben wir endlich große Systemvariabilität!
    – Warum wurde erst nach dem vierten Spieltag ein Nachfolger für Castrop verpflichtet? In der Transferphase war einfach Geduld gefragt.

    Aber eins muss man Joti lassen, gut reden konnte er schon immer.

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    • Avatar fränki

      Hab mal gehört: PR sei Werbung um Vertrauen.

      Und vertrauensbildend ist diese „Aufarbeitung“ aus meiner Sicht auch in keinster Weise. Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich eher etwas verschaukelt. Eben weil Fragen, die uns alle beschäftigen, unter den Tisch gekehrt wurden.

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    • Avatar Mirko87

      @Gonzo: das ist genau das, was ich u.a. Joti vorwerfe. Ein blindes und realitätsfernes Profildenken ohne Rückkopplung, ob Profil auch gleich Qualität ist. Mit dem eingesetzten Geld hätten wir mit einem Profi bei der Kaderplanung tatsächlich TOP 3 schaffen können. Jetzt – mit nur einem Scorer im Kader und kaum Mentalität und Resistenz können wir froh sein, wenn wir da unten rauskommen.

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    • Avatar michel andreas

      Alleine unterwegs heißt in dem Fall (schlecht formuliert o. k.) in einer Trainingspause alleine rumstehen und ca. 6 Meter entfernt stehen 8-10 Spieler mehr oder weniger zusammen.

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      • Eckes22

        Ah ok, das hatte hier schonmal jemand angesprochen. Dafür kann es viele Gründe geben, aber du hast recht, nen guten Eindruck macht das nicht.
        Welcher Neuzugang war das denn? Und wo gibt es das Bild zu sehen ?

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  • Avatar fränki

    Jotis größter Fehler war aus meiner Sicht, dass er das Operative zu sehr an sich gerissen hat. Geplant war ja eigentlich, dass Joti strategisch wirken soll. Datenbasiert. Infrastrukturell. NLZ noch besser machen. Und so. Daher kann ich auch zum Beispiel @Optimist verstehen, wenn er das langfristig angelegte Projekt „Joti“ verteidigt.

    Aber leider lässt sich dieser gravierende Management-Fehler in der Rebbe/Bischof-Causa nicht rückgängig machen. Er lässt sich maximal ausbügeln. Aber nur dann, falls es kurzfristig nicht zu einer Verschärfung der sportlich schon jetzt brisanten Situation kommt.

    Insofern wird das Tagesgeschäft wieder mal über ein langfristig angelegtes Projekt entscheiden. Das ist im Grunde sehr schade. Aber das hat sich Joti selbst zuzuschreiben.

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    • Avatar michel andreas

      Bild hat es gepostet und auch im Clubfunk wurde über die mangelhafte Integration von Neuzugängen in der Vergangenheit gesprochen .
      Konnte es von hinten nicht sehen wer es war.

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      • Eckes22

        Ok danke

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    • Sehe ich auch wie Fränkie, und wenn Joti mit Rebbe zwischenmenschlich nicht zurecht kam auch ok, das gibt es eben und Rebbbe war tatsächlich kein überall beliebter Menschenfänger, aber dann werfe ich den erst raus wenn ich einen fundierten Plan B habe und säge mir nicht zuerst mal den Ast ab auf dem ich sitze. Dann sollte er das einfach cleverer handhaben „managen“. Und so lange auf Bischof zu warten, wenn man selber tendenziell überfordert ist, dann muss Bischof außergewöhnliche Fähigkeiten haben. Da bin ich mal gespannt.

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  • Avatar Optimist

    Vielen Dank für die wie immer sehr aufschlussreiche Vorstellung. Sicherlich ist die Verpflichtung eines 34-jährigen nicht gerade zukunftsorientiert, aber mir fällt auch gerade kein anderer mit ähnlichen Qualitäten ein, der für uns erreichbar wäre. Er hat wirklich ein (Achtung, Unwort) Profil, das uns noch gefehlt hat.

    Wenn er auch vielleicht als Nachsteuerung gekommen ist und ich anfangs skeptisch war, begrüße ich den Transfer inzwischen ausdrücklich, weil er uns tatsächlich weiterhelfen könnte. Mit Mentalität, mit Präsenz, mit Wucht, mit Einsatzwillen, mit Robustheit, mit Rafinesse aufgrund seiner Erfahrung und auch in der Kabine. Einfach als Brecher am Ende, wenn ein Gamechanger gefragt ist. Jedenfalls habe ich vor ihm als Gegner immer einen Heidenrespekt gehabt, ein gewisses Unwohlsein, dass Grimaldi noch ein Tor erzwingen könnte. Ein Spieler, den man lieber im eigenen Team weiß, als ihm gegenüber zu stehen.

    Weil es angesprochen wurde, ob Kania (bei Verbleib) nicht die bessere Option gewesen wäre. Ich glaube es nicht. Die Präsenz und Abgezocktheit und vielleicht auch die Fähigkeit im Ball festmachen dürfte Kania noch nicht in dieser Qualität haben. Außerdem war es meiner Meinung nach nicht nur sein nicht zum Spielstil passendes Profil, das zu seinem Abschied geführt hat, sondern auch seine Einstellung, die damals noch nicht gepasst hat. Zu sehr von sich überzeugt, zu uneinsichtig, zu wenig bereit, sich zu quälen. Dann haben eben mehrere Trainer (es war ja nicht nur Stürmerexperte Klose) den Daumen gesenkt. Inzwischen, nach einem Jahr Kniat, der ihn anfangs auch kritisiert hat, dürfte er es kapiert und an sich gearbeitet haben. Leider zu spät für uns…

    Abgesehen davon nehme ich an, dass er dann selber weg wollte, weil er mehr Wertschätzung eingefordert hat.

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    • Du meinst, „ein Brecher am Ende, wenn ein Gamechanger gefragt ist“. Erwartest Du also, dass wir ohne Grimaldi Tore schießen würden, also dass Biron, Telalovic, Stepanov, Maboulou zeitnah regelmäßig treffen, so dass Grimaldi nur im „worst case“ von der Bank kommt?

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      • Avatar Optimist

        Nein, nicht nur im worst case, aber Grimaldi ist keiner für 90 Minuten. Den wechselt man entweder ein, oder nach einiger Zeit aus. Das muss nicht nur im Notfall sein, ich denke, er kann auch helfen, ein Spiel über die Zeit zu bringen. Eben weil er Bälle festmachen kann.

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  • Avatar marcellof

    Wenn ich ein 34-jähriger Grimaldi wäre und in meiner Spielposition nochmal nach vorne denken will, würde ich liebend gern mit dem Ex-Topstürmer Klose arbeiten wollen. Dieser kann bei dem gestandenen Stürmer sogar noch was rauskitzeln, denke ich.

    Bei diesem Transfer habe ich das einzige Mal gedacht: Guter Transfer. Ich gehe davon aus, das Grimaldo ein Gamechanger sein wird. Und mehr Mentalität im Team ist ja auch dringend nötig!

    Bin gespannt.

    Willkommen beim Glub.

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    • Avatar Alt-68er

      Als Sascha Ciric zum zweiten Mal beim Club anheuerte, war er auch 34 und erzielte in 2 Spielzeiten 21 Tore. Ich träum jetzt mal …

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  • @Optimist: wenn Grimaldi nur von der Bank kommt – und damit kannst Du recht haben – haben wir ein echtes Problem. Zoma ist zwar gut, aber er schließt nicht gut ab und beim Rest der bestehenden Stürmer, kannst Du den Ball auf die Torlinie legen. Da passiert nichts.

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  • Avatar fränki

    So. Ganz prima. Das längst überfällige 1:0 für die Slowakei. Was für ein erbärmlicher Auftritt bislang.

    Ohnehin irgendwie seltsam, dass die WM-Quali erst jetzt beginnt für uns. Usbekistan ist bereits qualifiziert.

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    • Avatar Glubberer aus Züri

      Die Abwehr einfach unterirdisch. Da ist die Clubabwehr ein Bollwerk dagegen. Und nach vorne keine Ideen.

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    • Avatar Clubfanseit1982

      „Wer stoppt den 200 Mio-Sturm? Ist ganz leicht.“ Schöner Satz. Die Slowakei zeigt mal wieder: Mentalität schlägt Qualität.

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      • Avatar SchlüsselSpieler

        Gott sei Dank hat Joti nicht diesen völlig indisponierten Wirtz gekauft !
        Hat wahrscheinlich vom Profil her nicht gepasst

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    • Avatar fränki

      Aus. Die mit Abstand übelste Leistung unter Nagelsmann.

      Der eine will Platz 1 bis 7. Der nächste den WM-Titel. Und beide Lichtjahre davon entfernt.

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      • Avatar SchlüsselSpieler

        Sind beides interessante Visionen

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      • Avatar Glubbzilla

        Hab diesen Hype nach der EM eh nicht verstanden. Abgesehen von Achtungserfolgen gegen Frankreich und die Niederlade im März 2024 ist die Bilanz gegen Gegner auf Augenhöhe doch ernüchternd. Selbst bei der EM (Sommermärchen 2.0 wie einige es auch nennen) benötigte man Glück gegen die Schweiz und Dänemark um überhaupt ins Viertelfinale zu kommen.

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      • Avatar michel andreas

        Der Test in Österreich 2023 war auch nur wenig besser.
        Neuseeland ist übrigens auch schon qualifiziert.
        Mittlerweile ist es schon so, dass sich nur noch in Österreich über solche Blamagen gefreut wird und sonst schon einiges an Mitleid in den Medien dabei ist.
        Ist natürlich noch schlimmer, aber spannend wäre ein Play- off zwischen den viermaligen Weltmeistern aus Europa in einem k.o.Match im März sicher.
        Italien wird Norwegen nicht stoppen und Platz 1 für den DFB ist in Gefahr.
        Wieviel Tore hätte eigentlich Norwegens Tormaschine gestern der DFB eingeschekt ?

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    • Avatar Zarate-Kid

      @fränki: Vielleicht hätte man auch mal in Usbekistan scouten sollen….😆

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      • Kommt vielleicht noch. Wer weiß. Nach diesem Transferfenster kann einen nichts mehr überraschen.

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  • Avatar Alt-68er

    Also hinten wackliger als der Club, vorne mindestens so harmlos wie der Club. Ecken auch nicht besser als der Club

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  • Gott sei Dank habe ich mich schon lange von der Nationalmannschaft verabschiedet. Bei der Frauen EM habe ich fast jedes Spiel angeschaut. Da macht zuschauen noch Spaß. Auf den Haufen überbezahlter Millionäre habe ich schon lange keine Lust mehr. Da leide ich lieber mit unseren Club mit😃😉

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