Adam Markhiev Spielintelligenz fürs Mittelfeld
Um den Abgang von Caspar Jander nach Southampton aufzufangen, hat der Club am letzten Tag der Transferphase den 23-jährigen Adam Markhiev von Aris Limassol verpflichtet. Der zentral-defensive Mittelfeldspieler konnte bei seinen bisherigen Vereinen viele der Fähigkeiten zeigen, die dem FCN nach Janders Wechsel fehlen.
Geboren wurde Markhiev 2002 im russischen Nazran. In der Jugend sammelte er Erfahrungen bei Klubs in Finnland, Lettland und Italien. Sein Durchbruch im Profifußball gelang ihm beim Rigaer Verein FK RFS, von dem er erst Anfang 2025 nach Zypern wechselte. Der 41-fache finnische U-Nationalspieler konnte bereits zweimal die lettische Meisterschaft und einmal den lettischen Pokalsieg feiern. Zuletzt wurde er mit seiner Mannschaft Vizemeister in Zypern und wurde für die anstehende Länderspielpause erstmals für die A-Nationalmannschaft Finnlands nominiert.
Offensivstark
Im Spieljahr 2024 dominierte Markhiev die lettische erste Liga in sämtlichen Parametern. Er schaltete sich gerne in die Offensivbemühungen seiner Mannschaft ein und kam dadurch auf überdurchschnittliche 1,45 Ballberührungen im gegnerischen Strafraum pro 90 Minuten. Auch wenn er mit nur zwei eigenen Toren 2024 in diesem Bereich nicht besonders auffällig war, nutzte er die sich ihm bietenden Chancen vergleichsweise effizient. Fast 10% seiner Schüsse aufs Tor waren letztendlich erfolgreich, was für einen zentralen Mittelfeldspieler ein sehr guter Wert ist.
Kreativer Vorbereiter
Insgesamt waren seine Offensivbemühungen aber eher dadurch geprägt, dass er Gelegenheiten für seine Mitspieler kreierte. So legte er starke 0,9 Torschüsse pro 90 Minuten auf, wobei die Qualität seiner Zuspiele (im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit des Angespielten, direkt ein Tor erzielen zu können) sehr hoch war. Markhiev trat folglich häufig als Vorbereiter, noch häufiger aber als derjenige in Erscheinung, der den vorletzten Pass vor einem Tor spielte. Dass er überdurchschnittlich viele erfolgreiche Schnittstellenpässe hinter die gegnerische Abwehr spielte (0,35 pro 90 Minuten), steht damit sicherlich in engem Zusammenhang.
Starkes Passspiel
Zwar sind Markhievs Statistiken im Angriffsdrittel zweifellos beeindruckend, noch wertvoller für das Spiel seiner Mannschaft war er allerdings im tiefen Spielaufbau und im Übergangsspiel. Auffällig ist zunächst seine hervorragende Genauigkeit im Passspiel. Über kurze und mittlere Distanzen brachte er 94,04% seiner Pässe zum Mitspieler, über lange Distanzen waren es 74,31%. Diesen Wert konnte 2024 ligaweit kein anderer zentraler oder defensiver Mittelfeldspieler mit mindestens 900 Einsatzminuten erreichen. Dabei spielte der Rechtsfuß keineswegs sicherheitsorientiert, sondern suchte in jeder Situation die kreative Lösung nach vorne. Mit 12,32 progressiven Pässen pro 90 Minuten zählte er hier zu den besten 5% der Liga auf seiner Position.
Dynamisch im Dribbling
Markhievs Spiel zeichnet sich durch eine hohe Dynamik aus. Seine 2,8 progressiven Läufe mit Ball pro 90 Minuten konnte 2024 kein anderer zentraler Mittelfeldspieler der Liga toppen. Somit zeigte sich der Neu-Nationalspieler Finnlands in der Lage, die eigene Offensivabteilung sowohl durch vertikales Passspiel als auch durch seine Qualitäten als Ballschlepper in Szene zu setzen. Dass er insgesamt nur wenige Bälle verlor (so waren etwa seine Dribblingversuche zu 68,18% erfolgreich) zeigt nicht nur sein technisches Können, sondern deutet auch auf eine hohe Spielintelligenz mit guter Entscheidungsfindung hin.
Defensiv verlässlich
Auch defensiv wusste Markhiev zu überzeugen. Obwohl seine Mannschaft die lettische Liga dominierte, kam er mit 10,1 pro 90 Minuten auf überdurchschnittlich viele erfolgreiche Defensivaktionen. Er stellte sein gutes Stellungsspiel unter Beweis, indem er viele gegnerische Pässe abfing, scheute sich insbesondere aber auch vor keinem Zweikampf. Durchsetzungsfähig war er dabei nicht nur am Boden, sondern auch in der Luft: Seine Erfolgsquote von 68,97% in Luftduellen konnten nur 3% der Spieler auf seiner Position übertreffen. Nicht nur mit, sondern auch gegen den Ball zeichnet sich die Spielweise des 23-Jährigen somit durch eine hohe Intensität aus.
Europa League-Erfahrung
Die Stärke der ersten Liga Lettlands ist in etwa mit der mittleren Stärke unserer Regionalliga-Staffeln zu vergleichen. Bei der Interpretation von Markhievs Daten sollte man diesen Umstand im Hinterkopf behalten. Allerdings zeigt ein Blick auf seine Leistungsdaten in der Europa League, in der Riga unter anderem auf Eintracht Frankfurt, Anderlecht und Galatasaray traf und zudem Ajax Amsterdam zuhause besiegen konnte (den Siegtreffer erzielte Markhiev selbst), dass der 23-Jährige auch auf hohem Niveau glänzen kann.
Auch international auffällig
Seine Ruhe am Ball behielt er sich auch gegen diese hochklassigen Gegner bei. 86,1% Passgenauigkeit sind insofern ein starker Wert. Da Riga als Underdog nur selten in Ballbesitz war, kam auch Markhiev seltener zu Ballaktionen als in der Liga üblich. Seine wenigen Aktionen nutzte er jedoch auch hier, um das Spiel direkt in die Offensive zu verlagern. Die Zahl seiner vertikalen Dribblings war selbst im Vergleich mit internationalen Topspielern noch auffällig, mehr erfolgreiche Offensivduelle pro 90 Minuten führten gar nur 7% aller EL-Spieler auf seiner Position. Auch defensiv konnte Markhiev seine Fähigkeiten unter Beweis stellen: Mit 1,7 abgefangenen gegnerischen Pässen und 1,98 gewonnenen Defensivzweikämpfen am Boden (jeweils pro 90 Minuten) gehörte er auch in diesen Bereichen zu den besten 20% auf seiner Position.
Jander-Ersatz
Mit Markhiev bekommt der Club somit einen technisch starken Spieler mit einer guten Spielübersicht, der das Spiel lenken kann und zugleich gegen den Ball durch seine Intensität und seine clevere Zweikampfführung zu überzeugen weiß. Zwar hat der Finne bislang im Ligaalltag noch nicht auf mit der 2. Bundesliga vergleichbarem Niveau gespielt und wird sich auch an die veränderte Spielanlage anpassen müssen, da der FCN nun einmal nicht jedes Ligaspiel dominiert. Dass er seine Leistung auch unter veränderten Rahmenbedingungen abrufen kann, zeigen jedoch insbesondere seine Daten aus den Europa League-Spielen. Wenn Markhiev seine bislang gezeigten Stärken auch beim Club abrufen kann, ist er in der Tat der ideale Ersatz für Jander.
Datenquellen: Wyscout / X: @BeGriffis (für die Liga), FBref (Opta) (für die EL)
Autorin: Pausenpfiff
Bildquelle/Composing: Juwe



Eine ziemlich positive Einschätzung von Markhiev! Sieht nach einer wirklichen Verstärkung aus, einem Spieler, auf den wir uns freuen können. Die Nominierung für die finnische Nationalmannschaft ist sicher eine schöne Belohnung für ihn. Für uns unglücklich, weil er damit das Team noch nicht näher kennenlernen und Miro ihn nicht in die Mannschaft einpassen kann. Ob er die für uns sehr hohe Ablöse von kolpotiert 2,5 Mio wert ist? Wird die Zukunft zeigen. Für die hohe Ablöse kann er nun wirklich nichts. Er sollte nicht daran gemessen werden, sondern rein an seinen Leistungen beim Club.
Wir hätten auch 3 Mio. bezahlt. So wie wir auch 1 Mio für Biron, oder 500k für Grimaldi hinlegen mussten. Bei allen Transfers um die Meilensteine Trainingslager und Deadline Day herum hat es aus der Entfernung den Anschein, dass wir “alles” bezahlt hätten, Hauptsache, wir sind trotz aller Beteuerungen Jotis nicht komplett blank. Das galt insbes. für den Castrop-Nachfolger, den man trotz ewig langer Planungszeit sonst nicht bekommen hätte und das galt auch für das kaschieren der ganzen Sturmflops, mit dem Grimaldi-last Minute-Transfer. Insofern waren wir in diesen Verhandlungen eben auch ohne Alternative und Hebel und mussten jeden Mondpreis bezahlen. In Belgien wird man sich angesichts der 1 Mio für Biron immer noch abfeiern. Die leihen ihn im Winter für kleines Geld zurück.
Biron hat vor dem Club für Molenbeek in 66 Spielen 29 Tore und 4 Vorlagen beigesteuert. Davor hat er für den AS Nancy in 65 Spielen 20 Tore und 5 Vorlagen beigesteuert. Molenbeek hat ihn 2022 für 2,5 Millionen Euro verpflichtet. Der Club hat ihn 2025 von Molenbeek für 800.000 Euro verpflichtet (Nachzahlungen ggf. offen).
Wo da jetzt der “Mondpreis” sein soll, erschließt sich mir nicht. Biron mag für die 2. Bundesliga vielleicht zu schlecht sein (ob das wirklich so ist, wird sich noch zeigen – es sind ja erst vier Spieltage rum). Aber ich glaube kaum, dass man sich in Molenbeek angesichts des Transfers eines Spielers, der für sie in jedem 2. Spiel genetzt oder vorbereitet hat und den man für weniger als die Hälfte seines Einkaufspreises ziehen lassen musste, jetzt großartig ins Fäustchen lacht.
Vielleicht sollte man auch, anstatt unsere neuen Spieler wie Biron, Maboulou & co. nach nur einer Handvoll Spiele ständig abzukanzeln und sie als überteuerte Flops abzustempeln, erst mal abwarten, wie sie sich in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln. Vor allen Dingen, wenn sie, wie Biron, in ihren vorherigen Vereinen schon ihre Qualitäten nachgewiesen haben.
Danke, @Faktencheck, das war längst überfällig!
Unsere Weltreise führt uns jetzt also ins schöne Lettland.
Markhiev ist wohl der spannendste der 19 Neuzugänge. Der “teuerste seit Dovedan” (Clubfokus). Der ähnlichste zu Jander, soll er sein.
Apropos Scouting.
Ich nehme mal an, dass unser Scouting mittlerweile sehr stark datenbasiert ist. Ansonsten würde man doch nicht in Belgiens zweiter Liga, in Frankreichs fünfter Liga oder in Lettland scouten.
Ist ja auch effektiver so, dass man vor dem Live-Scouting Daten rausfiltert, bevor man um die halbe Welt düst. Wie intensiv das Live-Scouting bei den Entfernungen überhaupt sein kann und wie intensiv man auch die charakterlichen Züge der Neuzugänge live abchecken kann – da hab ich so meine Zweifel.
Joti erhofft sich einen Wettbewerbs-Vorteil durch dieses sehr stark datenbasierte Scouting. Und JTA ist der Booster. Laut Aussage von Joti würden alle Daten von Neuzugängen mit JTA abgeglichen. JTA ist also immer irgendwie dabei. Zoma sei bislang indes der einzige, den JTA von sich aus empfohlen habe.
Bislang sehe ich noch keinen Vorteil durch Jotis Daten-Scouting. Aber alles braucht natürlich seine Zeit. Und datenbasiertes Scouting an sich ist in der globalisierten Fußball-Welt natürlich unerlässlich.
Aber macht es als 1. FC Nürnberg Sinn, wenn man derart radikal auf datenbasiertes Scouting setzt?
Ich denke die Antwort liegt bei “radikal”. Prinzipiell ist jede Ressource, die der Konkurrent nicht hat ein Wettbewerbsvorteil – das kann ein besser gefülltes Bankkonto sein, eine attraktivere sportliche Perspektive, eine bessere Spürnase im Scouting, oder eben der Zugang zu relevanten Informationen.
Wenn ich wählen kann, ob der Club den Zugang zur Ressource JTA haben soll oder ein anderer Verein: Ganz klar der Club!
Soll JTA “radikal” eingeführt werden, in extremis mit konsequentem Rauswurf von menschlichen Scouts, Kaderplanern etc? Nein natürlich nicht.
@Fonz
Das seh ich absolut wie Du.
Wenn man ein sehr stark datenbasiertes Scouting fährt, dann halt am besten im Mercedes (= JTA).
Insofern erst mal keinerlei Kritik an dem JTA-Deal. Zumal wir die Kosten nicht kennen – sonst müssten wir das vielleicht auch anders bewerten.
Was ich aber ausdrücken wollte: Hättest Du Dir nicht auch mehr Neuzugänge wie Becker oder Grimaldi gewünscht? Männer, die wissen, wie die Liga tickt.
Wir haben sehr viele Daten-Wundertüten gekauft und geliehen. Aus anderen, weniger starken Ligen. Das heißt: Es braucht eine Anpassungsphase. Auch bei Markhiev vermutlich.
In Anbetracht der Situation ist es ein Wettlauf gegen die Zeit.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir an deutlich mehr Spielern aus den deutschen Profiligen interessiert waren, diese aber oft nicht bekommen haben, weil inzwischen allgemein zu hohe Ablösen und Gehälter aufgerufen werden – oder andere uns die Spieler mit besseren Angeboten weggelockt haben.
@Optimist
Joti ist “sehr zufrieden” mit dem Transferfenster. Insofern gehe ich mal davon aus, dass er größtenteils das bekommen hat, was er wollte.
Da brauchst Du doch nur mal anschauen, was der Clubfokus alles analysiert hat: Ibrahimovic (Bayern), Eggestein, Antiste, Wörl, Breithaupt, Keitel, dazu noch 4-5 6er-Kandidaten aus vergleichbaren Ligen…
Da sind schon einige dabei, die auch bei uns ein Thema waren.
Joti mag zufrieden sein, was er gekriegt hat, aber er hat sicher nicht alles bekommen, was er versucht hat 😉
Könnte man tatsächlich meinen, dass die ganzen “Exoten” die Algorithmen JTAs entstammen. Doch lt. Joti sind zumindest Biron und Maboulou Resultat des eigenen old-school Scoutings. Das ist tatsächlich schwer zu glauben, denn wie sehr würde man im Heuhaufen nach der Mikronadel suchen, wenn man sich it einem kleinen Scoutingteam auf ausgerechnet diese wenig potenten Liga konzentrieren würde. Und selbst dort haben die genannten Kandidaten alles andere als die Liga zerschossen. Man weiss bei den vielen Aussagen Jotis, die zum Teil komisch klingen, nicht, was man davon halten kann.
Ich denke, dass auch Biron und Maboulou Ergebnisse eines datenbasierten Scoutings sind. Bloß halt nicht von JTA, sondern von irgendwelchen anderen Programmen. Mit JTA werden dann die Daten abgeglichen.
Weil, wie Du sagst: Man kann es sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich das Scouting vor Ort auf Belgiens zweite Liga konzentriert.
Datenbasiertes Scouting ist ein Assistenzsystem ein Hilfssystem. Es werden hierbei keine menschlichen Eigenschaften und Werte erfasst, wie Ehrgeiz Resilienz, Fortschritte im Learning, Charakter das wichtigste also bei jedem Sportler.
Datenbasiertes Scouting erleichtert es vermeintlich solchen, denen Kompetenz und Auge abhanden geht auch herum zu scouten. Übertrieben könnte man sagen eine Gehhilfe für (sportlich) Blinde und davon gibts leider bei den Entscheidungsträgern im Profifußball immer mehr.
Du triffst den Punkt, @Juwe
“Assistenzsystem”.
Also ist datenbasiertes Scouting eine Art Navi, um Umwege zu vermeiden, um effektiver zu arbeiten, um vielleicht auch schneller zu sein als andere.
Aber Joti macht daraus eine Philosophie. Oder nicht?
Ich gebe zu, ich habe bewußt etwas übertrieben, einfach aus dem Grund diese sportliche Kompetenz bei Entscheidungsträgern ersetzt kein Scouting System der Welt, es ist ein Assistenzsystem, das zum Handwerkszeug gehören sollte ganz klar. Ich weigere mit daher auch ein wenig aus JTA eine heilige Kuh zu machen.
Als Informationssystem Ja, als Entscheidungskriterium hier sollte für mich am Ende die Kompetenz sportlicher Entscheider überwiegen.
Bin absolut Deiner Meinung.
Man braucht es heutzutage – kein Thema. Aber es ist keine Eier legende Wollmilchsau.
Und ich befürchte, dass man durch diesen Daten-Tunnelblick den Blick auf die Mentalität einer Mannschaft womöglich vernachlässigen könnte.
Bislang jedenfalls hat es Joti nicht geschafft, die von ihm vollmundig versprochene Mentalität zu liefern.
Da lohnt sich ein Blick zu den Frauen. Osman Cankaya hat ja ganz klar gesagt, dass sie im Scouting immer beides berücksichtigen, also datenbasiert und Beobachtung. Ich bin mir sicher, dass das im Grunde auch für die Männer gilt. Allerdings könnte es natürlich sein, dass unter Zeitdruck die persönliche Komponente dann etwas vernachlässigt wird (werden muss).
@Optimist
Die persönliche Komponente zu vernachlässigen, halte ich für komplett fahrlässig. Geht gar nicht. Und führt ins Verderben.
Da bin ich deiner Meinung. Die persönliche Komponente muss passen und muss auch berücksichtigt werden.
Das wäre auch die absolute Ausnahme, wenn es zu kurz käme. Ich denke, dass alle Spieler schon irgendwo auf dem Zettel sind, auch die Datenfunde und dann auch “physikalisch” beobachtet werden. Auch Markhiev wurde sicher schon länger beobachtet. Aber falls doch mal ein Spieler eine Woche vor Transferschluss noch aufploppt, der so vielversprechend ist, dass man ihn haben will, hat man ja vielleicht keine Zeit mehr für persönliches Scouting. Wie bewertet man das? Ein finanziell absolutes Schnäppchen und datenmäßig das “Perfect Match”. Was macht man dann? Verzichten oder riskieren?
Aber das ist wohl eher ein hypothetischer Fall als Realität.
Auf Markhiev bezogen, ginge es rein nach den Daten wäre er ja schon besser als Jander, wo er in einigen Werten sogar leicht vorne liegt, ob er allerdings das auch in der 2. Fußball Bundesliga mit immer aggressiveren Pressingsystemen alles auf den Platz bekommt, werden wir sehen. Toll wäre es natürlich schon.
Ich muss aber bei aller Kritik am gesamten Transferzeitraum zugeben die letzten 4-5 Verpflichtungen sind spannend und sind endlich mal ein Qualitätszuwachs. Ich habe mich immer vor Klose gestellt, aber jetzt muss er daraus auch etwas machen, ohne das aber vom Ergebnis in Karlsruhe festzumachen, die sind natürlich ein Brocken. Jetzt aus dem Spiel beim KSC schon wieder ein Schicksalsspiel zu machen ist auch Blödsinn.
Stimmt. Das Problem ist nur, das du das wahrscheinlich über die nächsten 2-3 Spiele sagen musst. Die Mannschaft braucht Zeit, die Abläufe müssen sich erst einstellen usw, usw. Dann sind plötzlich sieben Spiele rum, vermutlich hat man dann zwei, bestenfalls vier Punkte auf dem Konto und steckt weiter im Tabellenkeller. Wir haben keine Zeit mehr zu verschenken, die späte (zu späte??) Zuführung von (laut Daten zu vermutender) Qualität ist ein Risiko, was völlig unnötig war. Ich hoffe das geht alles gut und wir haben mal ein Quäntchen Glück in den nächsten Spielen.
Ich bin mir da nicht sicher, ob es ein unnötiges Risiko war oder einfach die Notwendigkeit, um die Spieler überhaupt zu bekommen. Denn eine klare Verstärkung wegzulassen, nur weil man es erst spät klarmachen kann, ist ja auch keine Alternative.
Becker zum Beispiel wollte erst noch den Markt sondieren und war daher nicht früher zu bekommen. Bei Zoma konnte die aufgerufene Ablöse durch längere Verhandlungen noch halbiert werden. Und Markhiev wäre wohl ohne den Jander-Abgang gar nicht gekommen. Zum Einen, weil er ohne die Jander-Millionen zu teuer wäre und zum Anderen, weil seine Position dann ja noch mit Jander besetzt gewesen wäre.
Jetzt sind wir mit dem Kader soweit, es ist doch nicht Jotis Schuld wenn die Zweitligasaison zu früh anfängt, darauf hat er keinen Einfluß.
Sagen wir mal so: es ist einfach ein Unding, dass das Transferfenster so lange nach Ligastart noch offen ist. Spätestens mit dem Start der 1. Liga gehört das geschlossen, besser noch früher.
Wenn man mit dieser Bürde (7 Spieltage: 4:17 Punkte) noch Platz 7 schaffen will, muss man im Endeffekt eine Top 3 Mannschaft haben. Dann wäre es umso fahrlässiger, was Joti (und der Aufsichtsrat) gemacht hat.
Ich freu mich auch auf den Saisonstart. 🤗
Die Testspiele gegen Münster und Illertissen sind ohne Bedeutung. Testspiele halt.
Ehrlich gesagt, weiß ich das gar nicht. Zum einen ist die Frage, bis wann müsste Klose liefern. Im Endeffekt beginnt für die Mannschaft ja jetzt erst die Vorbereitung mit Teambuidlung, Mannschaftsabend, Hochseilgarten, etc. So haben wir ja u.a. auch noch keinen Spielführer. Klar, Kondition sollte da sein, wobei man das bei dem ein oder anderen Neuzugang abwarten muss.
Daneben ist 1+1 noch lange nicht 3. Nur weil Spieler in der zypriotischen Liga ein halbes Jahr lang überzeugende Stats liefern oder die U21-Liga in England dominiert haben, heisst das noch lange nicht, dass sie sich auf dem Niveau der Zweiten Liga beweisen und v.a. dass sie das kurzfristig schaffen.
Wir haben keine Achse, keine Führung. Alles Faktoren, die erschweren, dass individuelles Potential sofort funktioniert. Und ob es dann auch noch in der Kombination funktioniert, da habe ich starke Zweifel. Kennen wir vom Palikuca-Kader. Und wir sprechen zudem immer noch über Joti, der das alles ohne richtiges Konzept, Plan und Praxiserfahrung zusammengeschustert hat. Traut man ihm vom Schreibtisch des DfB trotz aller toller Datenbanken das Feeling für einen Kader zu? Ich nicht. Er kann Daten und Profile Zusammenramschen. Aber einen schlüssigen Kader? Das ist kein Selbstläufer.
Im Angriff ging seine profane Milchmädchenrechnung schon mal komplett daneben. Da schafft jemand 12 Tore bei Ulm. Das wird er dann doch bei uns bestimmt wiederholen. Da hat der liebe Joti bei all seinen Daten doch glatt mal übersehen, dass das bei einem 25-Jährigen die erste gute Saison war und hat das vergessen einzupreisen. Ähnlich Stepanov. Wer eine A-Jugend kaputtschießt, muss das doch sofort auch in der 2.Liga schaffen. Da kann man auch mal nur für ein Jahr ohne KO leihen und ihn direkt zum Stürmer Nummer 1 ausrufen. Das kann man munter so weiter ausführen mit Biron & Co. und überspitzen. Da ist aber viel Wahrheit dran.
Genau deshalb wäre ich vorsichtig bei all den tollen Namen mit vermeintlich wenig Mentalität und Resilienz. Und genau deshalb muss man Klose vor Jotis Ansagen schützen. Der versucht jetzt gewohnt vollmundig den schwarzen Peter Klose zuzuschieben. Der Druck ist riesig. Geht das beim KSC und Genen Bochum schief, wird nicht nur Klose geopfert, dann haben die Fans Schaum vor dem Mund.
So, jetzt ist die Band (für die Freunde der Blues Brothers…) also zusammen. Schwerstarbeit für Pausenpfiff, bei diesem voluminösen Transferfenster alle Neuzugänge in der gewohnten Tiefe vorzustellen, erst mal vielen Dank dafür! Jetzt hat man ein gutes Bild der gesamten Truppe.
Markhiev ist jetzt also gewissermaßen der Königstransfer, wenn man auf die kolportierte Ablösesumme schaut und sich seine Leistungsdaten ansieht. Der lange Transferpoker um Jander war sehr belastend, nachdem Jander ein absoluter Schlüsselspieler fürs Clubspiel war. Dass es schwer werden würde, ihn zu ersetzen, davon musste man ausgehen. Unter den gegebenen Umständen und nach den bisherigen Transfers dieser Saison (…) sieht es jetzt so aus, als hätte man diese Aufgabe noch bestmöglich gelöst.
Was mir noch nicht klar ist, wie sie nun die vielen neuen Mittelfeldspieler einsetzen wollen. Markhiev wird schon mal nicht für die Bank gekommen sein, ein Becker wohl auch nicht. Diop soll ja auch ein ziemlich guter Spieler sein (für 7 Mio Ablöse zum letzten Verein), dazu kommt noch Lubach, der seine Sache zuletzt sehr gut gemacht hat. Also für die 6er und 8er Position gibt es jetzt viele Optionen und es sollte auch nicht mehr die Situation auftreten wie in der letzten Saison, als man nach dem Ausfall von Castrop da nachhaltig geschwächt war.
Im Defensivverbund ist das Angebot sogar noch größer. Auch da hat man mit Drexler noch mal viel Qualität verpflichtet, der sowohl IV als auch RV spielen kann.
Tore sind mit all dem noch nicht geschossen, weil Joti seine Fehler leider massiert bei der Besetzung der Offensive gemacht hat. Grimaldi kann das noch ein bisschen zupflastern, aber man erwartet ihn ja eher als Joker, der das eine oder andere enge Spiel noch entscheiden kann, das Gros der Tore müsste aber schon von anderen Stürmern kommen. Da wird es die Frage sein, ob Telalovic nochmal in die Form der letzten Saison kommt und Stepanov sich doch noch als der nächste Tzimas entpuppt. Zoma hat sich bislang gut eingeführt, Tore muss er aber auch noch schießen. Bei den beiden anderen habe ich keine Erwartung mehr, sie können im besten Fall noch positiv überraschen.
Jetzt haben Miro und sein Trainerstab die herausfordernde Aufgabe, die vielen Neuen, bei denen zweifellos auch viel Qualität vorhanden ist, zu einer Einheit zusammenzuführen. Wie man gestern Abend wieder sehen konnte, gehört halt auch das Thema Mentalität dazu. Da bin ich besonders gespannt, ob trotz vieler Leihen sowas wie ein verschworener Haufen entsteht, wo man auch für den anderen mitrennt. Yilmaz ist da ein leuchtendes Vorbild, als 2-Jahres-Leihe gehört er aber schon irgendwie zum Stamm – vor allem wenn man den wieder sehr radikalen Kaderumbruch sieht.
Ich bin der gleichen Meinung. Im Mittelfeld ist es beinahe eine Personalie zuviel, weil man Lubach ja unbedingt fördern will/muss. Gleichzeitig haben wir im Sturm lediglich Zoma und Grimaldi. Der Rest im Angriff kann maximal als Joker aushelfen. Tore dürfen wir da jedoch keine erwarten. Ich kann mir deshalb auch vorstellen, dass Klose ein System einübt, bei der er als Alternative zum 4-4-2 nur mit einem Stoßstürmer agiert und dafür mit 3 offensiven Mittelfeldspielern (Justvan, Zoma, Mustapha, Diop), die immer wieder in die Spitze stoßen. Persönlich halte ich zwar von nur gering besetzten 16ern wenig, aber Klose wird im Angriff improvisieren müssen. Bischof kann jedoch schon jetzt für den Winter auf Stürmersuche gehen. Dann werden auch die ersten Leihen und Abgänge Luft im Kader schaffen. Ich könnte mir vorstellen, dass Biron, Chaikhun, Baack verliehen werden und evtl. die Buchmann-Leihe frühzeitig beendet wird. Da muss man jedoch abwarten, da wir wahrscheinlich alle Buchmanns Performance nicht einschätzen können.
95/96 mit – 6 Punkte gestartet und abgestiegen.
Erinnert mich irgendwie an die jetzige Situation in der Tabelle dank den späten Transfers.
Damals gab es allerdings an Spieltag 1 einen Sieg in Wattenscheid.
Aber jetzt gehts ja erst richtig los im Hexenkessel Wildpark.
Gestern beim Nati-Spiel gab es einen netten Gag des Kommentators angesichts der irren Transfer-Summen aus England: “10 Millionen sind offenbar das neue ablösefrei.” Nach diesem Maßstab hätten wir also unseren Uzun praktisch ablösefrei weg gegeben. 😞 Nach den auch in Deutschland immer höher gehenden Summen würde Can heute jedenfalls deutlich teurer sein. – Insgesamt eine höchst fragwürdige Entwicklung, die auch den Charakter junger Spieler verderben kann.
So jetzt muss ich nochmal meine Bewunderung @Pausenpfiff ausdrücken, für die absolut souveräne Bewältigung der Mammutaufgabe Spielercheck – und das in stets höchster Qualität! Vielen Dank dafür!
Markhiev ist also tatsächlich in jeglicher Hinsicht der Königstransfer und wenn er nur halbwegs erfüllt, was die Daten versprechen, auch ein absolut würdiger Ersatz für Jander. Wenn es optimal läuft, vielleicht sogar ein Upgrade. Denn, bei aller Wertschätzung für Jander, hat er letztes Saisonende nachgelassen und auch ein paar Böcke geschossen, womit er auch Tore und Punktverluste mitverschuldet hatte.
Markhiev hat wohl auch international beeindruckt und bei seiner Premiere in der Finnischen Nationalmannschaft gleich einen starken Eindruck hinterlassen. Er wurde gar als “einziger Lichtblick” bezeichnet. Nun, wenn er seine PS auch international auf den Rasen bringt, dann wird es wohl auch in der 2. Liga klappen, egal ob Riga und Zypern jetzt dem Zweitliganiveau entsprechen.
Was ich nicht gefunden habe, ist sein Top-Speed, wenngleich er ja als dynamisch beschrieben wird. Insofern aber sicher nicht die wichtigste Eigenschaft, denn Jander war ja auch kein besonderer Sprinter.
Ich freue mich auf ihn, wirklich ein vielversprechender Zugang!
Also, wenn ich die Daumen so sehe, dann finden viele Jotis Arbeit gut.
Das ist erstaunlich.
Faktencheck:
– der Club ist Tabellenletzter
– Pokalaus bei Regionalligisten
– Trainer Klose ist angezählt
– riesiger Kader (36 Profi-Verträge)
– Viele Leihspieler ohne Kaufoption.
Aber sonst passt alles.
Ich glaube es ist eher eine Mischung – dieser Kader zum Trainingsauftakt hätte hoffnungsfroh gemacht. Wir starten jetzt mit Hypothek und nicht eingespielt – das findet glaube ich keiner gut.
Es hätte auch niemand was dagegen gehabt wenn Gruber
gegen Darmstadt in der 88min nicht den Torwart anköpft.
Der Schorsch Margreitter hätte schon gelacht bevor er den Ball berührt.
Mann muss es auch mal wollen.
Dann wäre doch alles im Lot und wir hätten 4 Punkte.
Jetzt ist die Situation wie sie ist, wir müssen uns gedulden.
Aber die Chance sollten Miro und Joti jetzt bekommen.
Die Transferphase war bescheiden und die werden hoffentlich auch
draus lernen. Entlassungen braucht jetzt keiner.
Die sollen gemeinsam den Karren aus den Dreck ziehen.
Knoche hätte auch vorher schon gelacht.
4 Punkte gingen sich schon vor dem torlosen Match nicht aus.
4 Punkte nach Karlsruhe sind auch Dank Michel noch möglich.
Reicht ja auch ein Traumtor, dass er gegen uns im Achteck schon gemacht hat.
A propos Schorsch. Was ist eigentlich aus den losen Plänen geworden, ihn nach seiner aktiven Karriere (und evtl auch seine Fau) beim Club einzubinden?
Wir sind jetzt auf jeden Fall stärker wie zu Beginn der Saison. Natürlich ist es immer noch ein Überraschungsei. Es könnte immer noch ein Kampf gegen den Abstieg werden. Vom Gefühl her denke ich aber, dass wir die Tabelle von hinten aufrollen können, was heisst, von Spiel zu Spiel ein Stück nach vorne. Die letzten Spieleinkäufe stimmen mich eher positiv. Da könnten dann auch die jungen Spieler zur Entfaltung kommen. Der Spieler aus Paderborn könnte uns mental sehr viel bringen, da er die Mannschaft mitreissen könnte. Ein echter Führungsspieler, wenn alles hinhaut. Vielleicht endlich der Umschwung. Es wäre höchste Zeit.
Habe heute auch schon Fehler eingebaut , weil es bei der Auslosung der WM Play-offs doch eine Setzung gibt und damit D- ITA nur möglich ist wenn der DFB hinter SVK und Nordirland landet.
Also, ich bin immer noch bei den Skeptikern auch wenn jetzt ein paar Neuzugänge (Diop, Becker) auf dem Papier ganz vielversprechend klingen.
Wir haben immer noch saisonübergreifend aus den letzten 12 Spielen einen Punkteschnitt pro Spiel von 0,67 (plus die Pokalblamage gegen Illertissen). Wir haben einen völlig aufgeblähten Kader mit 36 Spielern, davon 19 Neuzugängen aus (wenn ich es richtig überblickt habe) 14 verschiedenen Ländern. Wir haben keinerlei Hierarchie mehr im Kader: die einzigen theoretisch verbliebenen Führungsspieler sind entweder demontiert (Knoche) oder haben nicht die erforderliche Mentalität (Justvan). Wie da die Integration der neuen, häufig jungen Spielern aus dem Ausland klappen soll, ist mir ein Rätsel. Das war schon bislang noch nie unsere Stärke, Bsp. unsere Japaner.
Und meine Zweifel an Klose habe ich ja schon öfters geäußert (kein Spielkonzept, kein Plan B, keine Standards, schwacher Fitnesszustand der Mannschaft…). Und sein Umgang mit unzufriedenen bzw. schwierigeren Spielern (Emreli, Knoche) überzeugt mich bisher auch nicht.
Ich wäre nach wie vor heilfroh, wenn wir diese Saison irgendwie auf Platz 15 eintrudeln und die Klasse halten.
Und noch meine Einschätzung zu Joti: wenn er sich zufrieden mit dem Ablauf der Transferperiode zeigt, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Ende Juni hat er noch (u.a. ggü dem Kicker) davon gesprochen, dass sie bei den offenen Planstellen noch 1 Verteidiger, 1 oder 2 Stürmer und 1 oder 2 Spieler im Mittelfeld (abhängig vom Jandertransfer) holen wollen. Also 3 – max. 5 Neuzugänge.
Im Anschluss hat er noch 4 Verteidiger (Lochosvili, Koudoussou, Drexler, Buchmann), 4 Mittelfeldspieler (Markhiev, Mustapha, Becker, Diop) und 4 Stürmer (Biron, Maboulou, Zoma, Grimaldi) geholt => nach Adam Riese also 12 Neuzugänge, d.h. die Ursprungsplanung mal kurzerhand verdreifacht. Das ist alles nur keine strukturierte Planung. Auf mich wirkt das wie panischer Aktivismus, als er gesehen hat, dass die Neuen nicht funktionieren.
Da stimm ich Dir, bis auf das Thema Klose, komplett zu.
Hat Joti irgendeine seiner Aussagen eingehalten ?
Beispielsweise: in der letzten Woche der Transferphase geben wir Jander nicht mehr ab.
Laut Analyse brauchen wir mehr Mentalitätsspieler
Deine zitierte Aussage bezüglich weiterer Neuverpflichtungen
Und so weiter und so weiter
Zu viel was er sagt und nicht entsprechend handelt
Hinterher wird alles schöngeredet
Es war so gewollt, wir mussten warten, der Spieler wurde schon gaaanz lange gesichtet
Das sind die üblichen Antworten in dem Geschäft ohne etwas exakt zu benennen.
Joti redet oftmals um den heißen Brei, um sich ja nicht zu verbrennen.
Jetzt so zu tun als ob alles wunderbar sei, ist hinterhältig gegenüber Klose.
Wie schon mehrfach geschrieben, fängt die Saison am ersten Spieltag an und nicht wenn Herr Sportvorstand meint den Kader komplett zu haben. Auch verdreht er es wieder , wie es ihm passt.
Egal wie gut die Mannschaft jetzt performed, 5 Spiele sind in den Sand gesetzt.
Gut analysiert, @Ralf. Davor kann niemand die Augen verschließen.
Bezüglich der Bewertung von Trainer Miroslav Klose bin ich zwar auch anderer Meinung. Aber grundsätzlich ist Miro zu unerfahren, um dieses dicke Brett in kurzer Zeit zu bohren.
Integration. Mentalität. Führung. Mechanismen. All diese Themen müssen im Handumdrehen gelöst werden. Schier unmöglich.
Top Fazit. Ich hoffe auch auf Platz 15 – mit dem höchsten Spieleretat ligaweit. Aber der Aufsichtsrat duckt sich weiter schön weg.
Wie kommst du auf „höchster Etat der Liga“? Hast du Zahlen? Hertha dürfte schon mal deutlich drüber liegen …
Und hätte Joti nur ein Drittel der Neuzugänge geholt, würde es heißen, wir bräuchten doch eigentlich dringend Breite im Kader, alles verhunzt von unserem DFB-Theoretiker… Immer wieder die gleiche Leier, egal was passiert.
@Ralf67: deine Einschätzung finde ich nachvollziehbar, aber panischen Aktivismus kann ich nicht erkennen. Denn es ist nicht von der Hand zu weisen, dass gerade die späten Verpflichtungen scheinbar die besten und hochwertigsten sind. Das spricht eigentlich eher für eine gute Wahl als für Aktivismus. Sicherlich war es wohl eine Reaktion auf den schlechten Start, aber kein Aktionismus.
Ich habe eher den Eindruck, dass Joti zwischendurch ein wenig Sorge hatte, ob er seine Wunschtransfers noch realisieren kann, weil alles nur langsam voranging und einige Optionen nicht funktioniert haben. In dieser Phase hat er möglicherweise ein paar Abschlüsse gemacht, die er nach den erfolgreichen letzten Tagen der Transferphase vielleicht nicht mehr gemacht hätte. Denn das Risiko, am Ende mit einem zu kleinen und unvollständigen Kader dazustehen, wollte er nicht eingehen. Und nach dem schwachen Saisonstart hat er am Ende alle möglichen Optionen noch gezogen. Denn eines hat ihn bisher immer ausgezeichnet: wenn er eine Fehleinschätzung erkannt hat, hat er auch immer prompt nachgesteuert. Bestes Beispiel hierfür ist Koudossou.
Was mir aber auch nicht so gut gefallen hat, ist seine allzu positive Einschätzung des Transferfensters, die mir zu oberflächlich geraten ist. Mit einem Anflug von Selbstkritik wäre sein Statement auch weitaus besser aufgenommen worden. Schon eine kleine Variation seines Wordings hätte ihm eine weitaus größere Glaubwürdigkeit gebracht.
Wenn er also sagt, er sei mit der Transferperiode sehr zufrieden, dann klingt es schönfärbend und frei von Selbstkritik. Tatsächlich kann er aus meiner Sicht zwar mit dem Kader zufrieden sein, den ich auf jeden Fall der oberen Tabellenhälfte zuordne (wenn Klose die PS auf den Rasen kriegt), aber nicht mit dem Verlauf der Transferperiode. Hierfür ist der Kader tatsächlich etwas zu groß geworden und war einfach zu spät komplett. Vor allem, weil am Ende nicht die Ergänzungsspieler dazu kamen, sondern potenzielle Stammspieler, die wir einfach früher gebraucht hätten. Ob das jetzt in seiner Hand lag, oder einfach nicht anders möglich war, spielt dabei keine Rolle. Tatsache ist letztlich, dass es eben nicht gut gelaufen ist, wenn wesentliche Teile des Kaders erst so spät verfügbar sind.
Daher hätte ich als Selbsteinschätzung zur Transferperiode gerne gehört:
“Ich bin letztlich mit der Zusammenstellung des Kaders sehr zufrieden, allerdings war der Verlauf der Transferperiode nicht optimal, weil es uns leider nicht gelungen ist, wesentliche Bausteine des Kaders früher zu realisieren.”
Jetzt könnte er dies noch näher erklären (komplizierter Markt, einige Optionen haben nicht funktioniert, einige Spieler waren nicht früher auf dem Markt oder wollten nicht früher zusagen usw…)
Wie auch immer, ich hoffe dieser Transfersommer hat einige Learnings gebracht, damit es nächstes mal besser klappt. Die Voraussetzungen hierfür sind gut. Bischof ist an Bord, JTA hatte dann deutlich mehr Zeit, neue Spieler zu finden, die dann auch noch intensiver vor Ort gescoutet werden können…
Mund abputzen, weitermachen. Wir müssen da gemeinsam durch, dann wird hoffentlich alles besser. Aber erst mal ist jetzt Miro und sein Team gefordert!
Da kann ich mitgehen.
Leider sind Jotis Worte und Taten halt seit Amtsbeginn selten nicht in Einklang. Es wurde viel versprochen, aber wenig umgesetzt.
Für Miro Klose ist dies allerdings ein “Himmelfahrts-Kommando”. Selbst ein erfahrener Trainer hätte Schwierigkeiten, sage und schreibe 19 Neuzugänge aus vielen verschiedenen Ländern mitten im Spielbetrieb inklusive Fehlstart geräuschlos zu integrieren und schnell eine Einheit zu Formen.
Kann man nur hoffen, dass es trotzdem klappt. Irgendwie.
@Optimist, da bin ich anderer Meinung. Ich glaube nicht, dass man ein erfolgreiches Team aufbauen kann, wenn man relativ wahllos alles aufkauft, was der Markt gerade hergibt. Ich bin selbst Leiter einer Abteilung mit über 50 Mitarbeiter und weiß was es heißt, neue Mitarbeiter gut zu integrieren. Klar ist Profisport etwas anders, trotzdem musst Du auch dort insbesondere junge und/oder ausländische, nicht der deutschen Sprache mächtige Neuzugänge anfangs intensiv betreuen. In der Regel klappt das dann besser, wenn bereits vernünftige Teamstrukturen und eine Hierarchie bestehen und erfahrene, vorhandene Spieler als Leitfiguren hier mitwirken. Das alles fehlt beim Club.
Wie es gut im Profisport und auch bei uns im Raum funktioniert, zeigt das Beispiel Icetigers und Stefan Ustorf. Da wird von Anfang an (auch nach außen) klar kommuniziert, dass am Ende der letzten Saison so und soviel Stellenprofile neu zu besetzen sind (dieses Mal 5) und so wird dann auch agiert. Und eine Stelle lässt man sich offen, um auf Unvorhergesehenes reagieren zu können. Und eigentlich werden im Eishockey noch kurzfristigere Verträge geschlossen als im Fussball. Dh früher gab es dort jedes Jahr tendenziell mehr Wechsel als beim Club.
Und die ursprüngliche Aussagen von Joti deuten ja darauf hin, dass sein Plan anfangs ähnlich war (nach den Talentverpflichtungen Stepanov, Hitz, Chaikhoun nur noch 3-5 gestandene Spieler zu holen).
Deshalb für mich ist unser Vorgehen insgesamt in der Transferperiode eine Mischung aus Panik und auch fehlendem Verständnis dafür, wie man eine Mannschaft erfolgreich aufbaut.
Um es klarzustellen, ich würde mich riesig freuen, wenn ich mit meiner Einschätzung falsch liege, aber meine ganze Lebens- und auch Cluberfahrung sagt mir, dass wird so nicht funktionieren. Ich hoffe einfach, dass wir mit einem blauen Auge diese Saison davonkommen und aus dem Jahr für die Zukunft lernen.
@Ralf67
Mit dieser Aussage habe ich meine Probleme, weil ja die guten Transfers am Ende eigentlich zeigen, dass es eben nicht wahllos ist. Ich glaube zwar auch nicht, dass ein so großer Kader geplant war, aber das Problem war meiner Meinung nach eher zwischendrin, als Joti wohl Sorge hatte, ob die geplanten Transfers am Ende machbar wären und er dann ein paar “Sicherheitsverpflichtungen” gemacht hat. Erst mit dem Jander-Abgang waren dann auch die Mittel da, die guten Transfers umzusetzen.
Dass es sehr herausfordernd ist, aus einem großen “Kessel buntes” einen leckeren Eintopf zu kreieren, stimme ich zu. Auch, dass die Integration bisher nicht gerade die Königsdisziplin des Club war. Vielleicht ist Klose dafür gar nicht so schlecht geeignet, immerhin hat er ja auch schon Auslandserfahrung in seiner Karriere.
Ich finde Adam Markhiev einen guten Transfer aber er wird das noch zeigen müssen, dennoch er hat einen Marktwert laut Transfermarkt von 1 Mio Euro. Stimmt es was ein finnisches Portal berichtet, daß der 1. FC Nürnberg 2,5 Mio für Markhiev bezahlt hat also das 2,5 fache seines Marktwertes? Wäre dann auf jeden Fall die teuerste Verpflichtung diesen Sommer.
Volle Zustimmung @Ralf 67.
Habe bei den Neuverpflichtungen mittlerweile fast den Überblick verloren und uns bleibt zu hoffen , dass trotzdem Emotionen entwickelt werden können und keine Mannschaft auf dem Feld steht die so wenig Feuer zeigt wie das weiße Team in Bratislava gestern.
Ganz genau.
Wenn ich schon seh, dass Goretzka spielt…der macht die Statik kaputt mit seinem Rumgehampel. Warum Kimmich wieder auf die Sechs? Lief doch ordentlich mit Andrich und Groß.
Alles zu verkopft. Und wenn dann auch noch die Einstellung nicht stimmt, dann ist alles zu spät.
Ich kenne natürlich die Gehälterstruktur auch nicht, aber vielleicht geben die TM Kaderwerte 2. Liga einen Hinweis. Da sind wir im vorderen Drittel, zumindest das deckt sich mit dem von Joti ausgerufenem Ziel Platz 1-7
Die durchschnittliche Kadergröße in der 2. Liga liegt übrigens bei 29. Und sicherlich haben die anderen Vereine auch Perspektiv-Spieler mit Profi-Verträgen. Insofern ist unser Kader deutlich zu groß und somit auch teuer. Dieser “Sparkurs” ist Augenwischerei.
Bei Lautern hätte ich gesagt, die haben einen kostspieligeren Kader als wir – doch die haben nur 28 Spieler, insofern könnte unser Kader teurer sein. Ich würde mal tippen: Hertha, H96 und S04 haben einen teureren Kader als wir – aber dann wüsste ich nicht wer noch. Bochum vielleicht.
Die “Bild” spricht vom “größten Lizenzspielerertat aller Zweitliga-Zeiten”. Also mehr als unter Palikuca! Und das wäre in meinen Augen allerhand.
Ja, die Vermutung liegt nahe: Unser Kader ist teuer. Auf jeden Fall Top 7, würde ich sagen.
Zwischen 2019 (Palikuca) und 2025 liegen ca. 20% Inflation, bei Spielergehältern wahrscheinlich nochmal deutlich mehr. Da fände ich das nicht so schockierend, wenn der Etat heute höher wäre als damals.
Freut mich, dass Dich das nicht schockiert. Für mich auch neu, dass Spieler-Gehälter in den “Warenkorb” zur Berechnung der Inflation einfließen. Das kannst Du aber gerne näher erläutern. Bin gespannt…
Dir dürfte aber bewusst sein, dass wir nach Palikuca finanziell am Boden lagen. Ob mit oder ohne Inflation.
Für mich ist Ausschlag gebend, dass unser Kader wohl deutlich teurer ist als andere.
Nach Marktwert sind wir an 7. Stelle, trotz des großen Kaders. Man sollte aber bedenken, dass wir auch den jüngsten Kader haben. Für einen Knoche kriegst du drei Lubachs.
So schlimm kann es also gar nicht sein…
Ich weiß nicht, wer den Quatsch aufgebracht hat mit dem teuersten Kader. Etwas, was aufgrund der Preisexplosion eigentlich logisch ist. Aber Hauptsache man kann Unfrieden stiften. War das nicht die BLÖD?
Kaderwert ist nicht gleich Gehaltskosten. Das sollte man nicht verwursteln.
Aber sowohl beim Kaderwert als auch bei den Gehaltskosten dürften wir Top 7 sein. Insofern ist Jotis Saisonziel diesbezüglich keineswegs zu hoch gegriffen…
…man muss es dann aber auch tunlichst erreichen, um nicht schon wieder in finanzielle Schieflage zu geraten.
Natürlich @Optimist, kann man alles schönreden. Und die Schuld beim bösen KSC oder der bösen Bild oder beim bösen Transfermarkt suchen – ich plädiere dafür, dass wir die Dinge so bewerten wie sie sind.
@fränki – neben dem Konsumgüterindex (den man im allgemeinen Sprachgebrauch mit “Inflation” meint) gibt es auch einen Arbeitskostenindex. Der ist 2019-2025 im Bundesschnitt ebenfalls knapp 21% hochgegangen; ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass Profifußballer von diesem Anstieg nicht weniger profitiert haben als Arbeiter am Fließband.
@Fonz
Ich sehe da keine Korrelation. Und der Vergleich mit den Jungs am Fließband hinkt. Weil die mit einer Lohnsteigerung einen Inflations-Ausgleich bekommen. Ein Fußballer hingegen kann seine Lebenshaltungs-Kosten auch in inflationären Zeiten ganz locker vom Hocker bezahlen.
Ein Geis, ein Sorg, ein Dovedan, ein Medeiros haben damals sicherlich sehr gute Verträge bekommen. Die Pandemie kam erst ein paar Monate später. Auch damals war der Markt überhitzt – was er jetzt aber ohne Zweifel auch ist.
@fränki: man kann aber auch alles schlecht reden. Und ich würde gerne die Dinge so bewerten, wie sie sind, aber wie sind sie denn? Reden wir sie schön oder reden wir sie schlecht? Ich wüsste auch gerne die Wahrheit…
@Optimist
Warum sollte die Bild mit ihrer Information Unfrieden säen? Ich sehe bislang keinen Kampagnen-Journalismus, wie ich ihn bei Heckings Ende wahrgenommen habe.
Natürlich kann die Bild aufgrund ihrer Reichweite Entwicklungen beschleunigen. Tut sie aber aktuell nicht. Und dass der Club vermutlich einen teuren Kader hat, ist wahrscheinlicher als umgekehrt. Günstig kann das nicht sein, was Joti da gemacht hat – Hand aufs Herz.
@fränki – Du siehst keine Korrelation zwischen Inflation, steigenden Gehältern allgemein und Spielergehältern (insbesondere weil die Spieler aufgrund ihrer sowieso schon hohen Gehälter auch ohne Erhöhung zwei Mal am Tag warm essen können)?
Ohne jetzt in eine tiefere volkswirtschaftliche Diskussion zur ungleichen Verteilung von Wohlstand einzusteigen, gebe ich Dir einfach noch einen Datenpunkt: Entwicklung des Gehaltsbudgets aller Clubs in der Premier League zwischen 2019/2020 und 2023/2024: +23%. Für letzte Saison habe ich keine Zahlen gefunden, aber wird tendenziell nicht runtergegangen sein (ist es in den letzten 15 Jahren nie).
Wo ich aber herzlich lachen musste: “Warum sollte die Bild mit ihrer Information Unfrieden säen?” – Bild und Unfrieden säen, das passt ja so gar nicht zu diesem objektiven, sachlich-seriösen Qualitätsblatt, das keinen Faktencheck fürchtet und niemals Zitate aus dem Kontext reißen würde… 😇
Guten Morgen @Fonz.
Du musst schon genau lesen. Ich habe gesagt, dass die Bild AKTUELL keinen Unfrieden säet.
Richtig erkannt: Es ist Unsinn, die Gehälter von Spielern mit Gehältern von Fließband-Arbeitern zu vergleichen. Da sind wir jetzt einer Meinung. Da musste ich übrigens lachen.
Die Gehalts-Entwicklung in der Premier League korreliert auch nicht wirklich mit der Gehalts-Entwicklung beim Club. Ausgerechnet die Premier League als Benchmark heranzuziehen, ist – sei mir ned bös – schon weng populistisch.
Ich gehe davon aus, dass wir einen teuren Kader haben. Du kannst da ja gerne anderer Meinung sein. Kein Ding.
Wir sind jetzt durch mit den Neuvorstellungen auch mit dem ereignisreichen Endspurt und Up to Date in dem Transferfenster. An der Stelle ein riesengroßes Dankeschön an Pausenpfiff , für die vielen Analysen mit konstant hoher Qualität, ein Highlight in unserem Fanmagazin, Analysen die sogar internetweit im Vergleich zu anderen Sportmedien seinesgleichen suchen also konkret zum Club versteht sich. Danke Pausenpfiff für deine Zeit und Mühe! Outstanding.
Ich hab selten einen deplazierteren negativen Daumen gesehen
Ich tippe auf Wurschtfinger und die Lesebrille nicht zur Hand…
Widerlich sowas. Sorry.
Der stänkernde Fan der Fusionsfirma aus der Vorstadt wird gebeten, seinen Daumen runter wieder zu entfernen. Danke.
Das ist halt das Problem mit der Anonymität im Netz. Wenn der aber wüsste dass ich die IP-Adresse schon habe …😜😉
@fränki, es geht mir nur darum, dass die Bild eine Binse herausstellt, als ob es eine Sensation wäre. Ob das bewusst dazu dienen soll, unfrieden zu säen oder ob man damit nur die Sensationslust des nicht immer differenzierenden Publikums befriedigen will, ist mir eigentlich egal. Aber Du siehst ja, was so eine Aussage auslöst. Schnell ist daraus der teuerste Kader der zweiten Liga geworden (s.o.), obwohl wir natürlich weit davon entfernt sind. Dass unser Kader nicht billig ist – geschenkt. Da stimme ich gerne zu. Sollte er aber auch nicht sein, wenn man den Anspruch Top 25 hat.
Dann haben wir einen Konsens.
Der Kader ist, wie Du sagst, “nicht billig”. Und somit ist das Erreichen des Saisonziels “Platz 1 bis 7” demzufolge angesagt.
Wenn die Aufregung ob des Zitats aus der “Bild” entstanden ist – geschenkt. Nehm ich auf meine Kappe, hätte es nicht gebraucht.
Mit geht’s um eine differenzierte Bewertung der Arbeit unseres Sportvorstands Joti Chatzialexiou. Dazu gehören die Kaderkosten.
Na das gibt doch noch einen harmonischen Sonntagabend 😀
Dass der aktuelle Kader nicht billig sein wird – einverstanden. Das man einen gleichwertigen Kader möglicherweise schneller und günstiger hätte bekommen können – kann auch gut sein.
Mir stieß neben der Unschuldsvermutung für die Bild (die Optimist schon abgeräumt hat) das “…mehr als Palikuca!” auf, als Sinnbild des teuer eingekauften aber in den Leistungen enttäuschenden Kaders der fast in die 3.Liga geführt hätte. Angesichts der ganz normalen Marktentwicklung ist das aber eben kein Schocker. Die Personalkosten beim Club waren in jeder Saison danach (mit Ausnahme von Corona 2020/2021) höher als in der ach so schlimmen Palikuca-Saison – die Daten findet man bei dfl.de, leider nicht so schön ligaweit zusammengefasst wie bei der Premier League sonst hätte ich die für den Vergleich genommen. Die Steigerung in der 2.Bundesliga ist wie Du vermutest nicht so steil wie in England; auf der Basis des Trends wird das für den Zeitraum 2019-2025 aber absehbar auch bei rund 20% rauskommen (hoppla, ganz zufälligerweise ähnlich wie Inflation und Arbeitskosten allgemein…!).
Wieso steht eigentlich das Ergebnis 0 : 0 schon auf der HP wenns erst in 14 Minuten bei Union losgeht ?
Mit Dr. Riem Hussein ist ja gleich eine Spielleiterin mit viel Erfahrung am Start.
Vielleicht auch , weil im Gegensatz zu den Männern die Verantwortlichen in der Abstiegssaison
sich öfters über Entscheidungen öffentlich aufgeregt haben.
Beim Kaderwert liegen wir laut Transfermarkt auf Platz 7. Allerdings nur weil unser Kader groß ist. Nach Durchschnittswert sind wir auf Platz 10.
Bei den Gehältern kann man nur schätzen.
Außer dem Verein weiß niemand ob bei Leihspielern Gehalt teilweise übernommen wird.
Eine Erklärung für Spielerabsagen könnte auch die Maßgabe keine Ausstiegsklauseln zuzulassen sein.
@Fonz
Ich hab mal eben die Wirtschaftsberichte durchgeschaut und aus den GuVs die Personalkosten rausgeschrieben.
2020 (Palikuca-Saison):
17,7 Millionen Euro
2021 (notwendiger Sparkurs/Hecking):
14,3 Millionen Euro
2022 (Hecking)
13,7 Millionen Euro
2023 (Top 6 Ansage Hecking):
16,6 Millionen Euro
2024 (letztes Hecking-Jahr):
16,2 Millionen Euro
Unsere Personalkosten im Lizenzspieler-Bereich sind also von Palikuca bis Ende Hecking gesunken – und nicht gestiegen.
Die Zahlen von 2025 (erste Joti-Saison) kennen wir noch nicht. Ich denke aber, die Personalkosten sind auch da nicht signifikant gestiegen.
Sorry @Fonz, aber Deine 20 Prozent Steigerung gibt’s nur in der Premier League. Nicht aber beim Club.
Ich hab diese Zahlen schon mal nachgeschaut, daher konnte ich das auch behaupten. Ich will hier echt keinen Mist verbreiten, das liegt mir fern. Wenngleich Ihr mir wegen des Bild-Zitats durchaus an die Karre fahren könnt. Das war Polemik meinerseits – zugegeben. 😉
Danke fränki für die Mühe – da bin ich jetzt erstaunt, denn die Zahlen decken sich nicht mit den auf dfl.de veröffentlichten – da stehen z.B. €24.1m für 2019/2020 und €27.3m für 2023/2024. Das sollte Personalaufwand gemäß GuV sein, was nicht nur Spieler/Trainer beinhalten dürfte sondern alle Vereinsmitarbeiter; ich ging davon aus dass die Spieler den Löwenanteil ausmachen. Wenn Deine Zahlen wie Du sagst die Lizenzspielerabteilung darstellen glaube ich zwar immer noch an eine tendenzielle Steigerung der Spielergehälter im Markt, dann haben wir allerdings den Beleg dafür dass Palikucas Truppe tatsächlich außergewöhnlich teuer war und eine ganz neue Frage: warum ist denn dann in der Zwischenzeit der Personalaufwand außerhalb der Lizenzspielerabteilung so stark angestiegen? Ist das “nur” die Selbstvermarktung, d.h. was vorher anderer Aufwand war ist jetzt Personalaufwand, oder läuft da was schief?
Ich denke auch, dass die Spielergehälter im Gesamtmarkt in diesem Zeitraum gestiegen sind. Aber bei uns halt nicht, weil wir nach der Palikuca-Saison bös in den Seilen hingen finanziell. Nicht nur wegen Palikuca und der miesen Saison. Sondern wohl auch wegen chronisch zu hohen Verwaltungskosten.
Und woher jetzt genau dieser hohe Fixkosten-Apparat kommt, der auch für das strukturelle Defizit verantwortlich ist – keine Ahnung, @Fonz. Aber laut Finanzchef Stefan Heim will man das ja bekämpfen. Mehr dazu im November, wenns die Zahlen für 24/25 gibt.
Wäre interessant zu wissen, ob Abfindungen und Abschreibungen auch tatsächlich den Personalkosten oder außerordentlichen Kosten zugerechnet wurden. Das kann nämlich eine Darstellung mal schnell um eine Mio hin oder her verändern.
Laut Wirtschaftbericht 2023/2024
Personalaufwand Lizenzmannschaft 16.2 Mill. Vorjahr 16.6 Mill.
Personalaufwand Verwaltung 6,7 Mill. Vorjahr 6,6 Mill.
NLZ / Frauen 6,2 Mill. Vorjahr 4,5 Mill.
Ich hoffe das wird im neuen Bericht gesondert ausgewiesen.
Interessant bei den Erträgen.
TV Gelder 14,2 Mill. Vorjahr 15,8 Mill.
Man sieht also wie sehr eine schlechte Plazierung Löcher reißt.
Vielen Dank @Andreas. Das ist sehr interessant. De Mitglieder sollten auch auf eine transparente Darstellung ohne Sammelkonten à la “NLZ/Frauen” insistieren. Auch beim Personalaufwand würden mich ordentliche Kosten (Gehälter, Ablösen, Abfindungen Boni, JTA) und außerordentliche Kosten (Abschreibungen durch Verlust von Spielerwerten) interessieren. Erst dann kann man die Performance der Verantwortlichen besser verstehen. Ich bin überzeugt, dass wir sowohl bei den Erlösen (Jubiläumstrikots auf dem Schiff verschollen, neue Trikots zu spät und auch auf dem Schiff verschollen), schlechte Eigenvermarktung und Mindererlöse beim Trikotsponsor, etc.) als auch auf Ausgabenseite (Abschreibungen Daferener, Marquez, Flick, Winzheimer, etc.) viele PS liegengelassen haben. Mich würde auch interessieren, wie das Erlös-/Verwaltungskostenverhältnis bei sportfive vs. Eigenvermarktung aussieht.
Absolut @Der Ruhmreiche.
Nachdem ich eher auf der optimistischen Seite stehe, hoffe ich in einer derartigen Aufstellung auch positive Entwicklungen zu sehen. Beispiel Jubiläumstrikot – ja, logistisch blöd gelaufen und wäre vielleicht noch mehr drin gewesen, aber prinzipiell ist das doch eine super Nachricht, wenn man ein vielfaches der erwarteten Anzahl verkaufen konnte, und alle zum vollen Preis ohne Rabatte für Restposten!
Ebenso die Situation beim Sponsoring – ein knalliger, bundesweit bekannter Hauptsponsor mit tiefen Taschen und schönem Logo fürs Trikot wäre klasse gewesen, und das hat nicht geklappt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das für alle Kandidaten eine “alles oder nichts”-Frage ist. Der ein oder andere Hauptsponsor-Kandidat ist jetzt vielleicht nicht 5Mio Brustsponsor, aber 0,5Mio Premiumpartner. Ich würde die Selbstvermarktung im Bereich Sponsoring daher an den Gesamterträgen messen, nicht am Hauptsponsor.
Mit dem daraus entstehenden Gesamtbild könnte man dann auch die Arbeit von Rossow insgesamt beurteilen, und wenn es gut aussieht vielleicht auch mal ein Dauerkarten-Versanddesaster leichter verzeihen.
@Der Ruhmreiche
In der Saison 20/21 ist der Sammelposten “Verwaltung, Zinsen, Steuern, Sonstiges” signifikant um fast 3 Mio. Euro gestiegen. Ich vermute, dass hierunter auch die Abfindungen und/oder Gehalts-Fortzahlungen für Canadi, Keller und Palikuca fielen. Vor allem Keller lag uns lange Zeit auf der Tasche.
Aufgrund der sportlich katastrophalen Palikuca-Saison hat man in 20/21 satte 2,5 Mio. Euro weniger TV-Gelder eingenommen. Das alles noch in der Pandemie.
Hecking/Rebbe haben da wirklich gute Arbeit geleistet – das sagen die Zahlen aus. Auch Trainer Klauß hat einen guten Job gemacht. Schlecht wurde es erst im dritten Hecking-Jahr, als man in die Offensive ging mit Ziel “Top 6”. Mit einem dem entsprechend teureren Kader. Das war auch die Saison, als sich Hecking mit Weinzierl vergriffen hat.
Übertragen auf die Gegenwart heißt das: Eine schlechte Platzierung bei einem relativ teuren Kader würde richtig reinreißen. Aktuell können wir das bezahlen mit den hohen Transfererlösen. Allerdings sehe ich keine Spieler, mit denen man auf Sicht ähnlich hohe Erlöse erzielen könnte. Wenn ein Lubach dann auf der Bank sitzt, weil ein Leihspieler halt einfach ein, zwei Jahre voraus ist, dann halte ich das leider für kontraproduktiv.
Hinzu kommt, dass womöglich der Kapitän und der VIze-Kapitän demnächst auf der Bank oder gar Tribüne sitzen – gerade bei Spitzenverdiener Knoche wäre das natürlich auch finanziell bedenklich.
Dass man nicht “all in” gegangen ist mit den Transfererlösen und lieber Schulden abgebaut hat, finde ich gut. Aber wie Joti sagt, wurde auch viel in die Infrastruktur (Fitness-Bereich, Stuben/Ernährung) investiert. Und auch in die Modernisierung des Scoutings. Joti hat da quasi sein Wissen vom DFB zu uns übertragen – das finde ich grundsätzlich gut, kostet aber halt auch.
@Fränki: vielen Dank. Deine Ableitung ist total schlüssig.
Insgesamt “All In” dürfte man m.E. sowieso nie gehen, das ist klar, das würde auch nichts bringen. Einen Aufstieg kann man selbst in einem Jahr ohne große Vereine, nicht erzwingen.
Aber wie Du richtig sagst, die Struktur im Kader stimmt weder kurzfristig sportlich noch mittelfristig bzgl. der Entwicklung von möglichen Erlöspotentialen. Ich befürchte daher auch, dass uns dieses Jahr wieder zurückwirft, weil ich einfach nicht den sportlichen Platz 7, der zu unserem Platz 7 – Etat (ohne Wertsteigerungspotentiale) passen würde, erwarte. Zum Glück hat wenigstens Klose keinen langfristigen Vertrag, so dass man im worst case hier nicht noch eine weitere Abfindung bezahlen muss.
So isses.
Was ich noch ergänzen wollte:
In der dritten Hecking-Saison, als man “Top 6” angepeilt hat, aber im Abstiegskampf landete, wäre dies finanziell ganz bitter geworden. Doch: Durch das Erreichen des Pokal-Viertelfinale kam man aus dieser Saison quasi null auf null und mit blauem Auge raus.
Da wir nicht mehr im Pokal vertreten sind, hat man diesen “Finanz-Joker” heuer nicht.
@Fonz. Im ersten Schritt bin ich weder optimistisch nicht pessimistisch. Ich möchte es einfach nur gerne verstehen. Danach kann man dann konkret bewerten, ob es gut oder schlecht war. Dass man mein keine Restposten bei einem Trikotverlauf hat, sehe ich übrigens anders als Du kritisch. Denn dies bedeutet, dass man nachdem das Trikot sehr schnell ausverkauft war wahrscheinlich viel mehr ohne Abschritten hätte verkaufen. Und selbst bei den Restposten hat doch aufgrund der stattlichen Margen im Textilbereich noch einen Deckungsbeitrag. Bei z.B. 10.000 verkauften Trikots mehr, hätte man also mindestens 600k mehr Bruttoerlös gehabt. Das ist für einen Verein wie den Club nichts anderes als ein kaufmännisches Desaster.
Beim Hauptsponsor bin ich jedoch der gleichen Meinung wie Du. Deshalb hätte mich auch das Gesamterlös-/Kostenverhältnis bzgl. Sportfive-Zusammenarbeit und Eigenvermarktung interessiert. Und dabei muss dann natürlich auch die Abfindung an Sportfive eingerechnet und auf mehrere Jahre abgeschrieben werden. Dennoch ist klar – der Hauptsponsor hat in jeder Vermarktung eines Fußballvereins, dem das Stadion nicht gehört, eine exponierte Stellung. Wird hier schlecht gearbeitet, kann man es kaum alternativ kompensieren.
Beim Hauptsponsor wäre ich mit dem Urteil vorsichtig, weil zwar unser Hauptsponsor “toolcraft” weniger Geld gibt als die Nürnberger, aber ja nur für die Profis und die U23 zuständig ist. Zumal es für die U23 ja auch noch einen Nachschlag gegeben haben müsste.
Aber wir haben ja noch 3 weitere “Trikotsponsoren”, für die Mädels und für den älteren und den jüngeren Nachwuchs. Im Gesamtvolumen kriegen wir damit auf jeden Fall mehr als von der Nürnberger, daher ist das eher gut verhandelt, als ein Rückschritt. Das wurde zwar – wie irgendwie alles in diesem Sommer – erst sehr spät finalisiert, aber das Volumen ist insgesamt gut.
Man hat dadurch sogar jetzt den Vorteil, dass die Mittel eine klarere Zuordnung haben, so dass der Nachwuchs auch wirklich seinen Anteil bekommt und genauso auch die ClubFrauen, die sich jetzt nicht dafür “entschuldigen” müssen, dass sie Geld vom Sponsortopf abzweigen.
Klar hätte ich lieber einen Sponsor wie REWE, der dann halt 5 Mio in den Topf wirft, aber wir sind immerhin besser aufgestellt als die letzten Jahre.
Der Anteil für U23 und Mädels ist verschwindend gering, weil deren Reichweite ja auch unverhältnismäßig geringer ist. Das hört sich gut an, kann man aber vernachlässigen. Insofern frage ich mich, warum wir Bereich der gesamten Eigenvermarktung (Profis / U23 / Mädels) besser aufgestellt sein sollten, zumal wir ja für die Sponsorensuche von Toolcraft eine Agentur beauftragen mussten, die unabhängig vom Erfolg auch ein Honorar bekommen hat, das erlösschmälernd wirkt. In Anbetracht der bekannten Parameter, denke ich eher, dass wir einiges Geld verbrannt haben. Aber dazu würden mich vor einem Endurteil eben zuerst die Details interessieren.
So gering ist das nicht, jedenfalls reicht es, dass das Volumen der Nürnberger Versicherung übertroffen wird. Das hat Rossow mit Verkündung der Deals auch bestätigt.
@Optimist: wenn das stimmt, müsste also toolcraft + act3 neu > Nürnberger Versicherung + act3 alt sein. Ich mich beinahe trauen zu sagen, dass ich den Besen mit samt der Putzfrau fresse, wenn das stimmt. Warum sollten denn diese Partner in aktuellen Zeiten und dem Druck eines leeren Trikots in der Vorbereitung, freiwillig mehr bezahlen? Aber wenn Herr Rossow das schon öffentlich so sagt, sollte es eigentlich stimmen.
Das sollte doch Mut machen!
Natürlich war es schon ziemlich glücklich, aber es war auch nicht unverdient. Die Clubfrauen starten gut mit einem 1:1 bei Union Berlin.
Ecken 15:2 für Union. Aber Wos und Fördös verteidigten gut. Auch mit der notwendigen Körperlichkeit. Es wird viel gesprochen auf dem Feld. Kapitänin Guttenberger auch immer am Intervenieren bei der Schiedsrichterin. Der Kader scheint unter dem Aspekt der Mentalität ordentlich zusammengestellt.
Die junge Rusek im Tor gestern ein großer Rückhalt. Aber besonders hat mir die von Sparta Prag gekommene Paloskova gefallen. Sehr umtriebig. Und zudem immer anspielbar.
Fazit: Der Klassenerhalt bleibt natürlich ein Brett. Die HSV-Mädels mit einem sensationellen 3:3 gegen Wolfsburg. Vielleicht kristallisiert sich Essen als Konkurrent heraus, wahrscheinlich auch Jena. Wird eng. Aber mir scheinen die Clubfrauen stärker als vor zwei Jahren.
Ja, da ist auf jeden Fall Mentalität am Start. Allerdings finde ich den Statistik-Vergleich mit Union schon erschreckend. 27 : 6 Torschüsse, 24 : 9 Dribblings, Passquote 80 % : 54 % und 15 : 2 Ecken. Um nur die auffälligsten zu nennen. Den Ballbesitz 67 % : 33 % finde ich weniger relevant für das Ergebnis, aber es sagt natürlich in Verbindung mit der Passquote etwas über Dominanz aus.
Ich finde immer noch, dass unser Mittelfeld zu leicht den Ball verliert. Das mag sich ggü dem letzten Bundesliga-Abenteuer verbessert haben, aber es ist immer noch auffällig und verbesserungswürdig.
Wie sehr Union jetzt ein Maßstab ist, kann ich noch nicht sagen, aber ich glaube, die werden mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben, die haben kräftig investiert und sind eigentlich nicht mehr unsere Kragenweite.
Unsere IV passt (bewerkenswert die Umstellung auf 4er-Kette mit den 2 großen IV, wir haben bisher nur 3er-Kette gespielt) und Larry Rusek im Tor hat mir auch sehr gut gefallen. Eine positiv Verrückte, lautstark und feiert die guten Aktionen ab. Und richtig, Polaskova ist ein starker Zugang. Richtig gutes Spiel, der Lattenknaller hätte ein Tor verdient gehabt!
Ja, da stimme ich zu, wir sind stärker als letzes mal, aber es wird ein hartes Stück Arbeit!
Der Klassenerhalt wäre auch strategisch wichtig. Denn mit Mainz, Gladbach und dem VfB Stuttgart sind drei Vereine in Liga 2, die auch finanziell mehr investieren können als wir – die drängen natürlich nach oben.
Union hat sich richtig gut verstärkt. Mit Steuerwald, Hipp und Pawollek fast eine ganze Achse gekauft. Aber wenn man sieht, dass Union gestern 12.000 Zuschauer begrüßen konnte, dann trägt sich das zu einem Großteil auch selbst.
Davon ist der Club halt weit entfernt. Insofern wäre der Klassenerhalt ein Zeit-Gewinn, bis höhere Einnahmen erzielt werden könnten – durch Ticketing, Sponsoring oder dann auf Sicht auch durch höhere TV-Gelder.
Dass der Markt “Frauen-Fußball” auch hierzulande wächst, steht außer Frage.
Es wird aber bei uns auch zu wenig beworben. Auch der Club selbst tut da zu wenig. Und wenn ich sehe, dass der Spielbericht wieder nur auf NN+ hinter Paywall steht, schwillt mir der Kamm. Ich habe mich schonmal beschwert, dass es respektlos gegenüber den ClubFrauen ist, wenn man die Artikel nicht prominenter präsentiert, sondern hinter der Paywall versteckt. Aber das interessiert die Zeitungsfritzen nicht!
Ja, schwierig.
Aber Du kannst der NN nicht vorschreiben, wie sie was wo zu platzieren hat. Und wenn dann müsste da Rossow Intervenieren – vielleicht in Kombi mit einem Gewinnspiel.
Die Frage ist doch eher: Warum schafft es Union, so viele für den Frauen-Fußball zu begeistern, während sich bei uns ein Bruchteil davon im Stadion verlieren. Und die Stimmung gestern war für ein Frauen-Spiel fantastisch.
Ich kann mich nur wiederholen: Entweder man macht es g’scheit und rührt von sich aus die Trommel – oder die Bundesliga ist auf Sicht für den Club nicht mehr bezahlbar.
@fränki
Ich denke das hat verschiedene Gründe, manche davon sind beeinflussbar andere nicht.
Berlin hat hier einerseits den Standort-Vorteil. Berlin hat einen viel größeren Einflussraum insb. was die Einwohnerzahl betrifft. Bricht man das Ganze auf die Einwohnerzahl der Stadt herunter begeistert der Frauenfußball bei Union im Schnitt ca. 0,17% der Stadtbevölkerung, der FCN ca. 0,11% hier wirkt der Unterschied schon gar nicht mehr so groß wie in absoluten Zahlen. Dazu kommt das Publikum. Ohne hier zu politisch zu werden würde ich einmal sagen, dass man in Berlin einfach auch einfacher Personen findet die sich für den Frauenfußball begeistern lassen. Wahrscheinlich auch viele Personen die sonst nicht viel mit Fußball zu tun haben.
Ein weiterer Punkt ist das Stadionerlebnis. Wer die Alte Försterei einmal erleben will hat bei Heimspielen von Union aufgrund der hohen Auslastung kaum eine Chance, da wirkt ein Spiel der Frauen wie eine nette Option. Wer das Max-Morlock-Stadion besuchen will hat dazu an jedem Spieltag der Herren (Ausnahme vlt. Derby und Schalke) die Möglichkeit.
Natürlich macht Union auch sonst viel richtig. Habe mir mal die Website angeschaut und der Medienaufwand (PK, Videos vom Training, Stimmen nach dem Spiel) für die Damen ist fast auf dem Niveau der Herren. Da hat der FCN noch Nachholbedarf.
Und ja, ein kleineres Stadion für die U23 und die Damen muss dringend her! Habe mir (wie letztes Jahr) eine DK für die Damen geholt aber ehrlich gesagt rechne ich auch mit einer eher tristen Stimmung insb. in den kalten und regnerischen Monaten.
Zusatz: Ticketpreise
Die Damen in der stimmungsvollen alten Försterei kann man für 12€ (Gegengerade Steher) erleben. Bei den Clubfrauen gibt es Tickets ab 16.50€…
@Glubbzilla
Du hast absolut Recht. Es gibt nicht zu verändernde Faktoren. Aber durchaus auch Schrauben, an denen man drehen könnte.
Dass die “Eisernen Ladies” vom eigenen Verein deutlich mehr Sichtbarkeit bekommen als die Clubfrauen, ist unverkennbar. Ich weiß auch gar nicht, ob unsere Vorstandschaft am Sonntag in Berlin war – gehört sich aus meiner Sicht so am ersten Spieltag nach dem Wiederaufstieg, wenn die Männer schon spielfrei sind.
Die Mädels dürfen in Trikots posieren und werden für PR-Zwecke eingespannt, aber die PR für die Clubfrauen scheint mir hingegen spärlich.
Generell muss man bei den ClubFrauen viel mehr an der Sichtbarkeit arbeiten. Das fängt schon bei unserer Tageszeitung an, die fast alle Artikel über die ClubFrauen hinter der Paywall versteckt und geht bei unserer Club Homepage weiter, wo es tatsächlich Artikel gibt, die es nicht auf die Frontpage schaffen. Und das finde ich, geht überhaupt nicht.
Es war die letzten zwei Wochen ein oder zweimal der Fall, wenn man nicht auf X oder Instagram eine Ankündigung für einen Artikel gelesen hätte, wüsste man gar nicht, dass es ihn gibt. Man hat ihn dann gefunden, wenn man bei den ClubFrauen in den News gesucht hat.
Da braucht man sich dann auch nicht wundern, wenn sich am Ende nur 2000 Leute ins Stadion verirren.
Das MM ist ja schon bei den Männern ein Stimmungskiller, wenn nicht min. 30.000 da sind – bei 1.000 – 2.000 Fans wird es gespenstisch. Und das schreckt dann wiederum potentielle Neugierige ab. Da muss eigentlich schnellstens ein eigenes Stadion her, aber da fehlt die Kohle. Womit wir wieder beim strukturellen Defizit wären …
Das sind so Sachen, die man machen könnte, wenn man statt einer erbitterten Feindschaft eine Fanfreundschaft mit der Westvorstadt hätte…
Dann könnte man z.B. die ClubFrauen im Ronhof spielen lassen – eigentlich das optimale Stadion dafür!
Oh weh, jetzt hagelt es Dislikes 😀
Kein Dislike, aber den Hinweis: dann könnte man sich aber nicht mehr so über einen Derbysieg freuen 😉
Oder meinst Du, nachdem man diese Saison nicht mehr unbedingt damit rechnen kann, schnell noch eine Fanfreundschaft schließen, damit die andere Seite ihre Schadenfreude zügelt?
Wenn nur schon Samstag wäre… Man kanns kaum mehr erwarten, ob der jetzt noch mal erneuerte runderneuerte Club endlich was reißen kann.
oh ja, es ist fast spannender als bei Saisonstart. Wenn man so will, ist er ja auch erst jetzt.
Und ich werde das Spiel auch noch verpassen, weil ich mit meiner Frau entschieden habe, dass wir zum Heimspielauftakt der Mädels gehen werden 😉
Fast wie letzte Saison, Saisonstart war in Karlsruhe und jetzt ist gefühlt wieder ein Saisonstart in Karlsruhe. Nur fühlt sich diese Saison alles chaotischer an. Schon wirklich ein merkwürdiges Spiel beim KSC wenn man alles noch so gar nicht einschätzen kann.
Ich bin auch schon heiß wie Frittenfett ;-P
ich werd das Spiel zwar nicht verpassen, zumindest nicht ganz, aber es hat schon eine gewisse Ironie nur ein paar Kilometer vom Wildpark entfernt in einer Handball-Halle den ersten Dreier der Saison it Sky go auf dem Handy zu feiern…
Und wenn wir schon am meckern sind, dann muss man auch den Spielplan kritisieren. Es geht einfach nicht, dass die beiden top Mannschaften des Club zu überlappenden Zeiten spielen.
Da läuft das erste Heimspiel der ClubFrauen am Samstag um zwölf im Stadion, wenn das Auswärtsspiel der Männer beim KSC am selben Tag um 13:00 Uhr angepfiffen wird. Da kann man sich ausmalen, dass viele dann lieber zu Hause das Spiel im Stream oder Fernsehen anschauen, als zu den Mädels rauszugehen.
Das liegt natürlich nicht in unserer Hand. Die Planungen sind Sachen der DFL und des DFB. Aber ich finde das auch ziemlich rücksichtslos oder respektlos. Es soll durchaus Menschen geben, die sich gerne beides anschauen würden…
Voller Witz.
Es gibt 7 verschiedene Anstoßzeiten in der Frauen-Bundesliga. Und die Clubfrauen spielen ihr Auftakt-Heimspiel gegen Bremen ausgerechnet dann, wenn die Clubmänner zeitgleich in Karlsruhe kicken. Eigentlich unfassbar.
Ich bin jedoch auch diesbezüglich der Meinung, dass unsere Leute aktiv dagegen vergehen sollten. Joti war seit 2018 beim DFB auch für die Frauen zuständig. Da sollte man eine gewisse Affinität zum Frauen-Fußball voraussetzen.
Der FCN ist für DFL und DFB mittlerweile ganz grau geworden ,akzeptiert alles und kritisiert gar nichts.
Was auch traurig ist, dass beim ca .50 Sekunden Trailler von RTL bzw Nitro 2. Bundesliga 8 bis 10 Vereine mit Logo , Fans und Spielszenen zu sehen sind und von Nürnberg gar nichts.
Weil der Club mittlerweile in Deutschland doch zur “Grauen Maus” verkommen ist. Es wird höchste Zeit, daß sich das ändert.
Richtig, der Club war über Jahre so uninteressant, dass er bei Influencern, Medien wie 11Freunde, aber auch in der Sportschau oder dem Sportstudio einfach nicht mehr mit mehr als dem Pflichtprogramm vorkam. Saisonvorschau der Fans in Liga 1 und 2 im Saisonspezial von 11Freunde: Bielefeld, 1860, S04, Lautern, HSV, Bochum, die finden bei den Fans Erwähnung. Der FCN wurde sozusagen noch nicht einmal ignoriert. Erst mit dem Mega-Transfererlösen war der Club wieder eine Erwähnung wert. BITTER!
Nun muss der Club keineswegs auf irgendeinen grellen Hypetrend aufspringen. Aber evtl könnte die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit schon etwas effektiver und hörbarer am Clubimage feilen. Da ist Platz für deutliche Verbesserungen. Wir hatten da mal einen, der nach dem Desasterabstieg in Schimpf und Schande davon gejagt wurde. Bis dahin aber war der Club alles, aber definitiv keine graue Maus!
Klose im Kicker zu Grimaldi: “wie ich mir das vorgestellt habe”. Kein Wunder, dass er froh ist. Grimaldi ist im Endeffekt der erste und einzige Scorer und neben Zoma einzige ligataugliche Offensivkraft, die er im 35+1-Mann-Kader von Joti hingestellt bekommen hat. Ich erwarte deshalb, dass Grimaldi auch von Anfang an spielen wird.
Genau das habe ich mir auch gedacht, aktuell ist Grimaldi der einzige Stürmer, dem ich ein (Stürmer) Tor zutraue quasi der Drittliga Sturm + Grimaldi. Dann vielleicht noch ein schönes Mittelfeld Tor von Justvan oder ähnliches. Der Plan also Zoma und Telalovic verwirren den Gegner bis ein echter Stürmer aufrückt.