Aber bitte nicht so!
Soderlein, Wochenende ist rum. Die Clubfrauen sorgten mit einem wichtigen 2:1-Sieg beim MSV Duisburg für einen versöhnlichen Ausklang. Aktuell notieren die Mädels auf einem Nicht-Abstiegsplatz in Liga eins. Stark. Die Clubmänner hingegen haben den El Kackiko kollektiv verkackt. Sechs Kilometer weniger gelaufen. xG: 0,7 zu 3,7. Diese Daten lügen nicht.
Was waren das für grausige Bilder aus Hannover. Carl Klaus, der nach dem 0:1 trotzig auf dem Hosenboden hockt. Nielsen, der vollkommen frei zum 0:2 einnicken kann. Das 0:3…ach, lassen wir das. Für Hannovers Köhn auf der Außenbahn ein schöner Tag zum Einrahmen. Benni Goller in der Rückwärtsbewegung nicht existent, Enrico Valentini nicht mehr der schnellste.
Ein scheinbar nicht fitter Jens Castrop mit einer Zweikampf-Quote von 27 Prozent. Untergegangen im Gegenpressing der 96er. Can Uzun in seinem Wirkungsradius empfindlich gestört. Unsere drei Stürmer komplett aus dem Spiel genommen. Und spätestens nach 15 Minuten hätte man sich einen Plan B gewünscht. Wobei wohl auch ein Plan B an einer fehlenden Bereitschaft und einer mangelnden Intensität zerschellt wäre. „H96 will mehr“, kommentierte Optimist nach einer Viertelstunde Spielzeit trocken. Drei Worte, die alles sagten.
Diese Mannschaft, die uns in dieser Saison schon so begeistern konnte, zeigt immer wieder auch eine Fratze. Leider. Man ist gerade dabei, sich in diese Mannschaft zu verlieben, dann tritt sie einem barsch in den…doch woran liegt das? An fehlenden Führungsspielern? An einer fehlenden Hierarchie? Daran, dass die Liga den Club entschlüsselt hat?
Ohne Zweifel benötigen wir mehr Körperlichkeit. Wenn Castrop fehlt oder nicht fit ist, ist es dahin mit der Balance. Man darf gespannt sein, ob man diesbezüglich noch handelt in dieser Transferphase. Mit dem sehr lauffreudigen Caspar Jander, der in Duisburg auf einer Doppel-Sechs spielt, hat man einen guten Mann verpflichtet. Für sein Alter hat der Junge auch eine hohe Passintelligenz. Aber das kann nur ein Anfang sein in Sachen sinnvolle Neuzugänge.
Am kommenden Samstag kommt dann der VfL Osnabrück. Klingt leicht, wird schwer. Fakt ist: Die Mannschaft hat einiges gutzumachen nach dieser Selbstdemontage in Hannover. Was Selbstdemontagen betrifft, hat man als Fan spätestens seit Freitag die Faxen dicke. Verlieren gehört zum Sport, zum Spiel. Auch Niederlagen pflastern eine Entwicklung. Alles gut soweit. Wir verstehen das, wenn der Einsatz stimmt. Aber bitte nicht so!
Autor: Fränki
Bildquelle: Pressearchiv, Juwe + PS