Justvan, das Beste kommt zuletzt?
Kurz nach dem nervenzehrenden Überstehen der ersten Pokalrunde ist dem Club ist ein weiterer aufsehenerregender Transfer gelungen. Von der TSG Hoffenheim wechselt Julian Justvan für eine kolportierte Ablösesumme von einer Million Euro plus Boni zum FCN. Der 26-Jährige soll das Offensivspiel beleben und hat laut Medienberichten einen Vertrag bis mindestens 2027 unterschrieben.
Biografie
Justvan wurde in der Jugend beim FC Dingolfing und bei 1860 München ausgebildet. Nach einer dreijährigen Station bei der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg wechselte der gebürtige Landshuter 2020 zum SC Paderborn in der 2. Bundesliga. Dort nahm er von Beginn an eine tragende Rolle ein, bis ihm seine Leistungen im vergangenen Sommer den Wechsel in die Bundesliga ermöglichten. Nachdem er sich bei der TSG nicht durchsetzen konnte, wurde er für die Rückrunde an Darmstadt verliehen, wo er in 14 Spielen je zwei Tore und Vorlagen beisteuern konnte. Nun erfolgt also der Wechsel zum Club, der ihm womöglich eine ähnlich tragende Rolle bieten kann, wie er sie zu Paderborner Zeiten erfolgreich ausgefüllt hat.
Von 2015 bis 2016 lief Justvan insgesamt sieben Mal für die deutsche U18-Nationalmannschaft auf. Obwohl sein Kerngeschäft in der Offensive liegt, verfügt der 26-Jährige über eine erstaunliche positionsbedingte Flexibilität. Im Lauf seiner Karriere hat er, abgesehen von der Innenverteidigung und der Sechs, schon alle Feldspielerpositionen bekleidet.
Spielerprofil
Justvans größte Stärke dürfte in seiner Kreativität im letzten Drittel und im Übergangsspiel liegen. So gehörte er im Vergleich zu anderen Mittelfeldspielern in seiner bislang letzten Zweitliga-Saison 2022/23 zu den besten 10% bei Torschussvorlagen sowie Pässen und Flanken in den Strafraum. Seine offensive Wirkung beschränkte sich nicht nur auf die Rolle als letzter Passgeber, vielmehr war er für seine Mannschaft auch als Initiator von Spielzügen von großer Bedeutung. Mit 3,92 Pässen ins letzte Drittel und 5,59 progressiven Pässen pro 90 Minuten zählte er in diesen Bereichen ligaweit zu den besten 20% aller Mittelfeldspieler.
Teilweise sind die eben angesprochenen Werte sicherlich darauf zurückzuführen, dass Justvan bei Paderborn für die Standards zuständig war. Doch auch im laufenden Spiel konnte er seine Kreativität gut einbringen: Wenn er an den letzten beiden Aktionen vor einem Torabschluss beteiligt war, geschah das nur in knapp 22% der Fälle durch eine Standardsituation. Die übrigen 78% waren auf Situationen aus dem Spiel heraus zurückzuführen, vor allem auf Pässe und gewonnene Offensivzweikämpfe. Insgesamt waren in der ganzen Liga auf allen Positionen nur drei Spieler häufiger an den letzten beiden Aktionen vor einem Torabschluss des eigenen Teams beteiligt als Justvan.
An diesen Statistiken lässt sich bereits ablesen, dass der 26-Jährige einen großen Einfluss auf die Torgefahr seiner Mannschaft nimmt. Nicht nur, dass er selbst auf einen überdurchschnittlichen xG-Wert kam (den er durch seine gute Chancenverwertung in der Torausbeute noch leicht übertraf), auch in Bezug auf erwartete Assists gehörte er auf seiner Position zu den besten 5% der Liga. Weniger als 10% seiner Positionskonkurrenten übertrafen ihn, was die statistisch erwartbaren Scorer insgesamt anging. Somit waren seine fünf Tore und acht Vorlagen in dieser Saison, die ihn letztlich in die Bundesliga führten, definitiv kein Zufall.
Wegen seiner Ballsicherheit und seiner technischen Fähigkeiten fungierte Justvan oft als Anspielstation, um seiner Mannschaft in Pressingsituationen des Gegners Sicherheit zu verleihen, und war dementsprechend aktiv ins Pass- und Kombinationsspiel der Ostwestfalen eingebunden. In erster Linie kam er im mittleren und vor allem im offensiven Spielfelddrittel sowie dem gegnerischen Strafraum zu seinen Ballaktionen. Hier konnte er seine Stärken in Ballführung und Dynamik optimal ausspielen, so ging etwa kein Mittelfeldspieler häufiger ins Offensivduell als er (5,23-mal pro 90 Minuten).
Bei der Anzahl der gewonnenen Offensivzweikämpfe konnte ihn in dieser Saison nur Hamburgs Ludovit Reis übertreffen, Justvans Erfolgsquote lag bei soliden 44,4%. Darüber hinaus gab es keinen Positionskonkurrenten, der 2022/23 mehr progressive Dribblings verzeichnen konnte als unsere neue Nummer 10. In dieser Saison erreichte er eine Höchstgeschwindigkeit von 34,72 km/h und belegte damit ligaweit einen guten Platz 34. Gerne nutzte Justvan seine Schnelligkeit, um den Ball in die gefährlichen Zonen zu transportieren, was ebenso nur wenigen Mittelfeldspielern häufiger gelang als ihm.
Diese vorwärts orientierte, kreative Spielweise bringt automatisch ein gewisses Maß an Risiko mit sich. So bewegte sich Justvans Passquote von 71,2% deutlich unter dem Durchschnitt, Fehlpässe ließen sich vor allem bei längeren Passdistanzen beobachten. Auch die Anzahl seiner Ballverluste war vergleichsweise hoch. Selbstverständlich soll ihm das nicht negativ ausgelegt werden, da er nur so überhaupt für offensive Momente sorgen kann. Dennoch wird hieran deutlich, dass er für sein Spiel eine verlässliche Absicherung hinter sich benötigt.
Diese Notwendigkeit ergibt sich auch daraus, dass Justvan selbst defensiv nicht in allen Bereichen überdurchschnittlich abschneidet. Zwar beteiligt er sich eifrig an Pressing und Gegenpressing, auf die gesamte Saison 2022/23 gerechnet konnte kein Mittelfeldspieler mehr Bälle im letzten Drittel erobern als er. Abgesehen von diesem Bereich des Spielfelds fällt seine defensive Wirksamkeit dafür deutlich ab. So führte er mit 1,31 pro 90 Minuten insgesamt nur relativ wenige Defensivzweikämpfe, wovon er aber zumindest sehr ordentliche 67,2% gewann. Auch bei der Anzahl der abgefangenen Pässe, Blocks, Klärungsaktionen und Ballrückgewinnungen insgesamt lag Justvan deutlich unter dem Durchschnitt.
Mit einer Erfolgsquote von 35,7% bei Luftzweikämpfen ist er hier ebenfalls nicht der Robusteste.
Da der 26-Jährige in den vergangenen Jahren stets auf verschiedenen Positionen eingesetzt wurde (so lief er etwa 2021/22 in 9 Ligaspielen sogar als Außenverteidiger in einer Viererkette auf), weisen seine Statistiken für jede Saison kleinere Abweichungen auf. Mit seiner etwas defensiveren Rolle 2021/22 gingen zum Beispiel auch leicht stabilere, wenn auch nicht überdurchschnittliche, Defensivwerte einher.
2023/24 in der Bundesliga war Justvan auch wegen der spielerischen Unterlegenheit der Lilien deutlich weniger im Kombinationsspiel gefragt als noch in der 2. Liga, dazu litten seine Passpräzision und wiederum die Defensivarbeit unter der höheren Qualität der Gegenspieler. Bemerkenswert ist jedoch, dass sich hinsichtlich seiner offensiven Fähigkeiten, also in den Bereichen Kreativität und Dribbling, kein wesentlicher Unterschied zu seinen Leistungen eine Etage tiefer zeigte.
Einschätzung des Transfers
Justvan dürfte somit ein Spieler sein, der in der Offensive bereits über Bundesliganiveau verfügt, beim Passspiel bzw. der Pressingresistenz in etwa an der Schwelle zwischen erster und zweiter Liga steht und in der Defensivarbeit noch Verbesserungspotenzial mitbringt. Aufgrund seiner Dynamik und Spielintelligenz sollte er gut zum Ansatz des FCN passen und insbesondere für mehr Sicherheit unter Gegnerdruck und Qualität im Übergangsspiel sorgen können. Seine Fähigkeiten verbunden mit seiner enormen Variabilität hätten wohl auch für einen kurzfristig ambitionierteren Verein als den Club ausgereicht, sodass sich bei seiner Verpflichtung womöglich der Klose-Effekt positiv bemerkbar gemacht hat.
Ein kleines Fragezeichen könnte sich höchstens in Bezug auf die generelle Kaderplanung an dieser Stelle ergeben. In den letzten drei Jahren war Justvan seinen Heatmaps zufolge hauptsächlich auf der offensiven Außenbahn zu Hause, wo er beim Club aber mittelfristig die fünfte etablierte Kraft wäre. Die Einsatzperspektiven von Dustin Forkel und Tim Janisch könnten sich in diesem Fall merklich verschlechtern.
In seiner ganzen Karriere hat der 26-Jährige die meiste Zeit auf offensiv ausgerichteten zentralen Mittelfeldpositionen verbracht. Falls das auch beim FCN seine Hauptposition werden sollte, wäre der Club im zentralen Mittelfeld mit aktuell sechs fest eingeplanten Spielern für drei Positionen (Dumans Verbleib scheint nicht sicher zu sein) quantitativ und qualitativ gut aufgestellt.
Dass von diesen Spielern mit Flick nur einer seine Stärken auf der Sechs hat, ließe die Mittelfeldbesetzung allerdings trotz der Qualität der Einzelspieler ein wenig unausgewogen erscheinen.
Justvan selbst wird aber durch seine offensiven und spielerischen Qualitäten das Leistungsniveau auf mehreren Positionen deutlich anheben und kann dementsprechend ein Unterschiedsspieler für die zweite Liga sein.
Datenquellen: FBref, FotMob und Sofascore
Autorin: Pausenpfiff
Bildquelle: Juwe, Stream
Sehr schöne Analyse, liest sich wie immer spannend! Dankeschön!
Überrascht hat mich die Schnelligkeit, mit der Justvan gesegnet ist. Ich hatte ihn für einen technisch guten Kreativspieler gehalten, der Tempodefizite durch Qualität ausgleichen kann. Aber er ist ja obenderin auch noch richtig flott unterwegs!
In der Offensive also ein klares Upgrade, einer, der auch Torchancen einleiten kann. Hier hatten wir die letzten Jahre klare Defizite.
Jetzt dürfte die Kaderplanung ziemlich durch sein, ich würde allerdings gerne noch einen IV sehen, weil mir die 4 etwas dünn erscheinen. Alternativen für die 6 haben wir von hinten (Jeltsch, Karafiat), aber auf der IV fehlt für meinen Geschmack noch einer.
Flicko scheint besser zu sein, als wir das empfinden, weil Klose kategorisch Jeltsch als 6er ausgeschlossen hat, mit dem Hinweis, dass Flicko klar gesetzt ist.
Ich hoffe immer noch auf Collins von der Eintracht als IV , das Ding ist noch nicht gelaufen.
Kleine Hoffnung ist noch da bei Collins er hat ja eine starke Vorbereitung absolviert aber ihm gefällt es nicht auf der Bank in Frankfurt, andererseits wo soll er bei uns denn spielen wenn Knoche&Jeltsch gesetzt sind?
Ich hätte ja auch gerne noch einen fünften IV und zwar rein zur Sicherheit. Und Collins erscheint einem für so eine Backup-Rolle als zu gut. Die Frage ist, warum man ihn dann überhaupt holen wollte, wo Knoche und Jeltsch gesetzt sind, was ich auch so sehe.
Vielleicht weil sie auch hinten Variabilität reinbringen und auch mal Dreier- oder Fünferkette spielen lassen wollen? Weil nur für die Bank sieht man Collins wahrscheinlich nicht.
Vielen Dank für die gewohnt profunde Analyse.
Ich bin von Justvan und seinem Transfer voll überzeugt, um nicht zu sagen, begeistert.
Ich finde bzgl der Kaderplanung auch, dass es ein absolut richtiger Schritt ist, Justvan für die Aussenbahn zu verpflichten. Wären die beiden Youngster schon so weit, würde Okunuki längst nicht mehr spielen. Wir brauchen eine Toplösung.
Nicht der Weg ist das Ziel, sondern das Ergebnis ist der Ziel. So sehe ich es auch bei Reichert. Wir setzen natürlich gerne auf junge Spieler, die jedoch auch schnell die notwendige Leistung auf den Platz bringen müssen.
Ich hatte Justvan gar nicht so auf dem Schirm und konnte auch als er bei uns ins Gespräch kam erstmal recht wenig mit ihm
anfangen. Nach ein paar Videos aus Paderborner Zeiten hat sich dann der Nebel gelichtet.
Danke, Pausenpfiff für die Vorstellung, jetzt bin ich echt begeistert. Auch seine flexiblen Einsatzmöglichkeiten sind echt der Hammer.
Wieder ein Grund sich auf Sonntag in Darmstadt zu freuen!
Mit Justvan sollte der Club jetzt ausreichend Variabilität in der Offensive haben. Als den Heilsbringer darf man ihn jetzt sicher nicht sehen, denn es müssen 11 Mann ordentlich performen. Da scheint gerade ein bisschen Sand ins Getriebe gerieselt zu sein im Vergleich zur Vorbereitung. Deshalb rumort es schon wieder im berühmt-berüchtigten „Umfeld“, aber ich wiederhole mich da auch gerne, ein Wahnsinn, jetzt schon den Trainer und alles in Frage zu stellen. Miro hat jetzt seine Spieler und soll in Ruhe arbeiten. Die Ergebnisse stimmen bisher, auch wenn das Matchglück jetzt mehrfach geholfen hat. Aber warum auch nicht? Die letzten Jahre war es meistens umgekehrt. Gehen wir mal vom Glück des Tüchtigen aus. Die Richtung stimmt, aber man muss dran bleiben. Gerade die oft beschworene Mentalität bleibt eine Herausforderung. Das sollten Miro und Pino aber wieder in die Spur bringen.
Was die Kaderplanung angeht, sehe ich es wie Optimist, ein IV sollte zur Sicherheit noch verpflichtet werden. Lass zwei (länger) verletzt sein, einen noch gesperrt und schon muss improvisiert werden. Den Wunsch hätte ich noch, dann wäre der Kader rund. Und alles weitere wird sich zeigen.
Ich glaube, wir brauchen viel Geduld. Aber nur so wird sich die Richtung allmählich vom Relegationsplatz unten weg zu dem oben hin drehen. Auch wenn es die Seele der Fans des „neunfachen Meisters und vierfachen Pokalsiegers“ schmerzt, aber erzwingen lässt sich der Erfolg halt nur bedingt.
Eine Saison ist lang und ob Jeltsch so sicher gesetzt ist bezweifle ich noch . Verletzungen , Karten usw.
kommen auch noch hinzu. Habe gestern Abend HR geschaut ,da reden die immer noch davon das ein gestandener IV noch kommen soll.
HR? Nach Nbg oder nach Frankfurt? Dann wäre Collins wieder eine Option…
Medic ist von Ajax nach Bochum verliehen worden. Einer der größten Fehler unserer jüngeren Vergangenheit, ihn gehen zu lassen…
Hessicher Rundfunk , Sendung Heimspiel , Montag Abend ,dreht sich alles um Fussball in Hessen,so eine Sendung würde den BR auch gut tun , aber bei uns würde sich wieder alles nur um einen Verein drehen.
Ja ein gestandener IV macht auch Sinn. Wenn er damit leben kann die Nummer 3 zu sein. Jeltsch ist schon quasi ein Vereinspolitikum und vor allem ein Wert, den man aufbauen will. Denke bei Jeltsch drückt man eher mal ein Auge zu als bei anderen. Kommt denn ein gestandener IVer zu uns wenn man ihm sagen muss aber spielen wirst du erstmal nicht?
Wer ist denn eigentlich der Back-Up von Flick, falls der sich verletzt?
Ist das Karafiat oder Jeltsch?
Damit würde man auch wieder einen der 4 IV für die Vertretung benötigen.
M.E. muss entweder ein 6er kommen und Flick dann ggf. als Back-Up in der IV oder ein IV, damit karafiat/Jeltsch ggf. auf der 6 aushelfen können.
Also wenn Frankfurt will, dass sich ihr großes Talent von einer Bundesliga-Bank auf eine Zweitliga-Bank setzt und das zu kulanten Bedingungen – dann solls uns Recht sein.
Wir wollen aber hinterher keine Klagen hören, falls der Junge bei uns zu wenig Spielpraxis bekommt. So wie bei Puerta aus Leverkusen. Oder Früchtl aus München.
Wer ist jetzt der Königstransfer? Im Grunde haben wir zwei: Knoche und Justvan.
– 4 gestandene Spieler aus der Bundesliga.
– 1 Stürmer aus Osteuropa, den man laut Joti wohl auch in Liga 1 verorten würde.
– 1 erfahrener Verteidiger aus Tschechien.
– 1 hochveranlagter Schienenspieler sowie 1 Stürmer aus Dänemark.
– 4 U-Nationalspieler noch obendrein.
Da dürften in Sachen Sommer-Shopping viele Zweitligisten neidisch sein. Dass der Erwartungsdruck dem entsprechend hoch ist, lässt sich nicht ändern. Mit Miro und nahmhaften Neuzugängen sind wir angefixt. Geduld im Umfeld wäre schön (und auch nötig!), wird es aber nur bedingt geben.
Miro scheint, was man so liest, sehr zufrieden mit den Neuzugängen. Jetzt kann er durchstarten. Nach der Karriere als Weltfußballer nun hoffentlich der Beginn einer tollen Trainerkarriere, und zwar bei uns. Wir gönnen es ihm natürlich von Herzen.
Geduld im Umfeld wäre schön…..
Ich bin für mich selbst nicht mit Geduld gesegnet: Bevor ich mich an einen Aufzug stell und warte, nehm ich lieber die Treppe. Manchmal bin ich auch gegenüber meinen Angehörigen ungeduldig.
Aber beim Glubb hab ich nach letzten schrecklichen Jahren ganz viel Geduld und kann das Mosern und Pfofern nicht verstehen. Die Mannschaft ist nicht runderneuert, die ist quasi komplett neu, der Trainer ist neu, das sportliche Management ist neu. Da kann doch noch nicht alles flutschen. Woher kommen die Erwartungen?
Jetzt sind 2 Spieltage und 1 Pokalrunde gespielt, wir haben drei Punkte und sind im Pokal beim letztjährigen Pokalschreck weiter gekommen. Mit Handkuss hätte ich diese Resultate vor Saisonbeginn genommen. Auch die 2:3 Niederlage beim KSC sehe ich als Fortschritt gegenüber der letzten Saison. Da muss man doch auch mal die Kirche im Dorf lassen und die Clubberer werkeln lassen.
Ich jedenfalls freue mich auf den Fortgang der Saison, traue der Mannschaft und Miro einiges Positives zu, sobald sie richtig zusammengefunden hat.
Pausenpfiff: Herzlichen Dank für den fundierten Spielersteckbrief!
Mir geht es ähnlich, ich kann mit viel leben oder umgehen solange ich Wille und Einsatzfreude sehe und der Club hat wirklich einige junge Spieler geholt, da geht mir das Herz auf (Lubach, Jander, Sevcik auch aus dem eigenen NLZ Jeltsch, Forkel, Janisch) . Wenn nicht wieder so eine extreme Durststrecke kommt wie bei Fiéllo im letzten Saisondrittel, dann hat die Mannschaft bei mir allen Kredit der Welt. Ich war auch immer optimistisch nur bei Darmstadt am nächsten Spieltag, die zwei Niederlagen auf dem Konto haben als Bundesligaabsteiger, ich wäre mit 1 Punkt dort hochzufrieden, die stehen bereits brutal unter Druck und werden wirklich alles reinwerfen. Das wird ein rauhes Spiel.
Also ich bin nach der Ingolstadt-Sache geerdet. Wir waren weg. Fürth war uns meilenweit enteilt. Eine finanzielle Katastrophe. Noch dazu Corona. Und dann kam Fabian Schleusener. Was für ein Demutserlebnis mit Happy End. Unfassbar.
Und auch damals hatten wir nach einem Sparkurs und Transfererlösen Geld, viel Geld für unsere Verhältnisse. Wobei ich schon denke, dass Joti und Miro das besser hinbekommen als Palikuca und Canadi.
Woher kommen die Erwartungen?
Erstens deutlich mehr Geld, wir können uns namhafte Neuzugänge leisten. Knoche klingt nach Europacup, Justvan nach Spielkultur, Lubach klingt nach Plan.
Zweitens Miro. Ein Volksheld. Absolut sympathisch noch dazu. 7:1 gegen Brasilien. Weltmeister. Großartig.
Drittens die Euphorie (= sorglose Zuversicht). Je größer die Euphorie, desto heftiger die Fallhöhe. Ich denk da nur an Fiel, der auf der JHV messianisch gefeiert wurde – wie die Sache ausging, ist bekannt. Auch Joti hat’s scheinbar gern weng euphorischer, wenn er von Achsenspielern, Säulenspielern und einem Stürmer besonderer Kategorie spricht.
Man kanns niemanden verdenken, wenn sie oder er hohe Erwartungen hat. Aber wie Du sagst, @Kumopen, muss sich das alles erstmal finden und eingrooven.
In Erinnerung an Ingolstadt bin ich da weiterhin im Team Euphoriebremse. Man tut Miro und allen keinen Gefallen, wenn man sie mit überhöhten Erwartungen überfrachtet. Sorgenfreie Saison mit Perspektive – das wäre erstmal was. Und wie @Juwe grad sagt: Bitte immer mit Wille und Einsatzfreude.
Sorgenfreie Saison, die Perspektive steckt jetzt schon im Team. Sie kann nach einer sorgenfreien Saison noch verfeinert werden. Eins nach dem anderen.
Ob wir Justvan schon in Darmstadt sehen werden auf dem Platz? Ich glaube schon er hat ja schließlich eine komplette Erstliga Vorbereitung mitgemacht.
Wenn Justvan von Anfang an spielt, dürfte klar sein für wen und wo. Und dass Schleimer wieder ganz vorne spielt, steht wohl auch außer Frage, weil alternativlos.
Was wird Miro machen, wenn Emreli irgendwann einsatzfähig ist? Schleimer ins RM, Justvan zentral? Also dann quasi ein von Miro eigentlich bevorzugtes 4-2-3-1. Wobei sich dann Jander, Castrop und Lubach um die zweite Sechser-Position streiten würden. Oder Flick fällt raus?
Wie man es dreht und wendet: Im Mittelfeld hat Miro sowohl mit als auch gegen den Ball einige Möglichkeiten. In der Abwehr sind wir quantitativ nicht ganz so komfortabel aufgestellt. Für mich das größte Fragezeichen ist aber mit Abstand der Sturm. Oder anders gesagt: Achsenspieler Emreli sollte zünden.
Ja, Achsenspieler Emreli sollte zünden. Von der Seite kann man es auch aufziehen. Schleimer ist bislang ein Aktivposten, kann aber mal ausfallen oder in eine Formkrise geraten. Tzimas hat noch nicht überzeugt (und seine Rolle ist nicht ganz klar neben den 3 anderen) und Serra hatte einen schlechten Einstand am Sonntag. Als Unterschiedsspieler ist aber wohl Emreli gedacht.
Justvan ist sicher ein guter Transfer, der dem Club weiter helfen kann. Aber das Mittelfeld ist eigentlich gut besetzt. Neben den von Dir genannten gibt es auch noch Duman. Und was ist mit Sevcik?
Hinten ist es etwas dünn, was ich auch schon ein paar Mal geschrieben haben. Sollte aber Collins noch kommen, würde das dafür sprechen, dass man auch mal Dreier- und Fünferkette sehen würde.
„Oder fällt Flick raus?“ Das würden sich nicht wenige wünschen, aber Joti/Miro haben ihn erst mal gesetzt. Keine 6er-Diskussion erwünscht. Die aber kommen könnte, wenn Flick weiter Schwächen zeigt.
…die eigentliche Frage ist: zeigt Flicko Schwächen oder erkennen wir Laien nur seine Stärken nicht? Ich finde es schon bemerkenswert, dass sich Miro so vorbehaltlos für Flick als gesetzter 6er ausspricht.
Er spielt sicherlich eher unauffällig. Aber ist das nicht das Spiel eines 6ers? Wenn er nicht auffällt, macht er defensiv alles richtig. Offensive Akzente sind primär nicht seine Aufgabe. Aber wie sieht es mit der Einleitung von Angriffen eigentlich aus? Spielt er viele in der Scorerwertung nicht erfasste drittletzte oder viertletzte Bälle?
Ich könnte mir Schleimer auch auf der linken Offensivseite vorstellen. Ob er dann der Challenger von Pick ist oder andersherum, muss man sehen. Aber dort hat Schleimer ja schon in der Vergangenheit gespielt.
Ich bin ja bekanntlich einer derjenigen die Flick eher grundsätzlich positiv sehen. Er war aber Einer der mir am Sonntag so gar nicht gefallen hat. Viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung. Jetzt hab ich mir gerade die erste Halbzeit so ab der 30gsten nochmal angesehen und ich glaube verstanden zu haben was Klose meint wenn er ständig davon spricht „hatten unsere Positionierung nicht mehr“ . Ich hatte ja schon in meinem Spiel-Kommentar geschrieben, das Klose und Pino in der Phase sehr viel mit Sevcik gesprochen und gestikuliert haben. Zu große Abstände, so hatte ich das gedeutet, kann ja auch bedeuten, dass man schlicht nicht anspielbar ist. Und oft wenn Flick den Ball hatte musste er abbrechen, noch nen Kreisel drehen weil er keine oder nur schlechte Anspielstationen nach Vorne hatte. Natürlich darf er dabei nicht jedes Mal den Ball verlieren, deswegen ja auch meine Kritik, aber vielleicht mal so als Erklärungsansatz.
Das hat mich letzte Saison schon immer aufgeregt: das schlechte Spiel ohne Ball, die fehlende Bewegung im Mittelfeld. Letztlich auch ein Symptom einer zu geringen Intensität.
Da sind die Jungs aber nicht allein. Noch viel stärker ist mir das bei der Frauenmannschaft aufgefallen, wo es im Spielaufbau oft keine Anspielstation gab. Das, obwohl man gerade den Mädels zu geringen Einsatz nicht vorwerfen konnte, sie haben immer bis zum Umfallen gekämpft. Aber es gehört eben mehr dazu als aufopferungsvollen Kampf gegen den Ball. Auch die Positionierung im Spielaufbau erfordert viel Laufbereitschaft…
Ich kann Deinem Erklärungsansatz durchaus folgen, @Eckes.
Generell hat ja jeder seine eigene Vorstellung, wie ein alleiniger Sechser sein sollte. Der eine hätte gern ein Räumungs-Kommando wie Gimber damals beim Jahn. Der andere hätte gerne einen Strategen wie Galasek. Am liebsten natürlich einen Simons, der alles in sich vereinte, ein klasse Spieler.
Flick (oder von mir aus auch Flicko) kann eigentlich auch beides. Aber beides nicht so ganz. Dies hat sicherlich auch mit dem Verhalten seiner Mitspieler zu tun. Und irgendwie möchte man Flicko zurufen: Komm ein bisschen mehr raus aus Dir, werd impulsiver. Man darf auch nicht vergessen, dass Flo Flick noch relativ jung ist.
Vielleicht bastelt Joti aber schon hinter den Kulissen an einer Rückkehr von Ilkay Gündogan und macht uns endgültig zu kreischenden Groupies. 😉
Dann flipp ich gänzlich aus 😂 wobei, zuzutrauen wäre es ihm.
Übrigens hat mich ein Kumpel aus NRW heut angeschrieben. Er ist Gladbacher durch und durch und fragte ob es das Gerücht Kramer wäre in Nürnberg im Gespräch auch schon bis zu mir geschafft hätte. 🤷🏽♂️ habe verneint und glauben kann ich es auch nicht
Kramer und Gündogan auf der Doppel-Sechs und später als Doppel-Spitze im Präsidium – kann man so machen. Fritzi Kromp hätt ich noch gern für die Clubfrauen. Sollte doch möglich sein.
Aber im Ernst: Was Netzwerk anbelangt, ist unser Club mit Joti, Miro und Olaf durchaus gut dabei.
Du sagst, Flick kann beides. Auf welcher Basis kommst du zu der Einschätzung, ich habe nichts von beidem gesehen und nur 1 wirklich starkes Spiel von ihm.
Abräumen kann bzw tut er alleine aus einem Grund nicht – er bewegt sich im
Raum, läuft Räume zu, ist aber viel zu selten im Zweikampf. Ihm fehlt dafür auch die Robustheit und Mentalität.
Für einen Strategen, wo ich ihn mir noch eher vorstellen kann, überspielt er gegnerische Reihen zu selten, sehe bei ihm fast nur kurze Querpässe. Da fehlt ihm auch das Auge eines Galaseks.
Ich will wirklich nicht wieder auf ihn einschlagen, aber kann es sein, dass er die genannten Stärken vielleicht grundsätzlich irgendwo schlummern hat, ihm jedoch das System mit einer Doppel-6 besser passen würde?
@Andre
Du musst mich schon richtig zitieren. Ich hab geschrieben, er könne eigentlich beides, aber beides nicht so ganz.
Dass er in einer Doppel-Sechs besser aufgehoben wäre, kann ich mir auch durchaus vorstellen. Und ja, ich seh ihn auch mehr als Stratege. Und da kommen wir wieder zum Erklärungsansatz von @Eckes, den ich sehr logisch finde.
Warten auf Gündo
Mindestens noch ein Jahr, eher zwei:
Quelle: NN.de
Ich bin auch sehr neugierig auf die nächsten Spiele, wer in der Startelf stehen wird, wer auf dem Platz zeigt, dass er einen Stammplatz verdient. Vor allem bei den neuen Spielern, von denen man noch nichts oder nur sehr wenig im Clubdress gesehen hat, darf man gespannt sein. Wer zeigt Mentalität und will voran gehen?
Wie wird die Mannschaft mit kleineren Rückschlägen umgehen? Bekommen die Nachwuchsspieler ihre Einsatzzeiten? Kristallisiert sich ein frster Stamm heraus? Oder lässt Miro jedem die Chance, sich auf dem Platz zu beweisen? Wie schnell geht es, bis die neuen integriert sind und die Abstimmung auf dem Platz passt… es bleibt spannend…
Wir können jetzt viel spekulieren zur Aufstellung, weil sich die Mannschaft (noch) nicht von selbst aufstellt, was ja auch ein gutes Zeichen ist. Bis auf einige Verletzte sind noch die meisten an Bord. Vor allem offensiv kommt mir das Angebot aber doch üppig vor. Das gibt natürlich Optionen, je nach Gegner und Spielverlauf. Allerdings muss man die Jungs auch bei Laune halten. Es wird wirklich spannend, wer hier welche Rolle einnehmen wird und ob dann alles läuft. Das mit der Kabine ist ja immer so eine Sache. Ich erinnere mich, dass es bei Fiel auch immer hieß, tolle Stimmung, das war ziemlich lange der Sound. Am Schluss schien das Verhältnis an einigen Stellen zerrüttet. Ob die Misserfolge Ursache oder Folge davon waren, wäre die Frage. Insofern haben Miro und sein Trainerstab hier eine anspruchsvolle Aufgabe. Bei Serra frage ich mich zum Beispiel, wurde er geholt, weil mit dem längeren Ausfall von Emreli kalkuliert werden musste? Eine andere Frage ist, ob vielleicht der Verkauf von Okonuki und Goller ein Thema ist, dann würden sich manche personelle Fragen wieder anders darstellen.
Und hinten darf nicht viel passieren, sonst entstehen schnell Lücken. Dann muss Vale womöglich wieder Innenverteidiger spielen. Flick wäre eben eine Option für IV, wenn man auf der 6 offener für andere Lösungen wäre. Vielleicht passiert das auch ungeplant.
Oha, Clubfokus hat einen Podcast zum Thema 6er beim Club gemacht. Lesen hier wohl mit oder es ist halt objektiv wirklich ein Thema.
Kann ihn aber erst später anhören.
Ich bin ja kein Freund von Podcasts. Das ist mir zu langatmig, ich will Informationen knackig, analytisch, schriftlich und kein großes Drumrumgelaber 😉
Dazu fehlt mir dann die Zeit und der Nerv…
Außerdem würde mir dann die Zeit zum Musikhören fehlen, was man ja nebenbei beim Lesen sehr gut kann…
Vielleicht kannst Du uns dann ja was dazu schreiben, wenn Du es gehört hast, das wäre schön!
Kann ich gern übernehmen:
Sie spekulieren anfangs auch über die Arbeitsteilung im Sturm. Emreli und Schleimer als die beiden Gesetzten. Serra hingegen kein guter Einstieg, haben wir ja auch bemerkt, aber noch nicht abschreiben, braucht noch Bindung. Tzimas steht schon an letzter Stelle in der Stürmer-Hierarchie. Scheint mir auch so.
Lubach hat gefallen. Ja, sehen wir ja auch so.
Und jetzt der Sechser. „7 Ballverluste in der eigenen Hälfte“ durch Flick. Wenig Beitrag zum Spielaufbau, wenig progressive Pässe. U.a. Joshua Eze von Fortuna Köln fänden sie eine tolle Alternative. Der kann auch IV. Und wäre bezahlbar. Aber sie glauben auch nicht, dass der Club noch etwas auf der Position macht. Joti/Miro haben sich auf Flicko festgelegt, so ist das.
IV und Sechser-Positionen sind quantitativ in jedem Fall zu dünn besetzt. Sehen nicht nur wir so, sehen glaube ich gerade viele.
Villadsen wird auch noch gewürdigt (positiv).
Und zu Darmstadt: 8 Spieler > 1,90 m …
So die Kurzfassung. Natürlich haben sie auch keine Glaskugel, aber ok, sie beschäftigen sich gewissermaßen hauptberuflich und dann ist es schon interessant, auch die Perspektive zu hören.
Super, Danke Dir!
Naja, nichts, was wir nicht auch schon wussten 😉
Aber schön zu hören, dass wir als Schwarmintelligenz dann auch nicht daneben liegen.
Wobei mir die Erklärung von Eckes22 zu den Ballverlusten von Flicko schon sehr einleuchtet. Er kann ja auch niemanden anspielen, der sich nicht zeigt. Dann geht es zwangsläufig quer und nach hinten und eben nicht progressiv. Ich würde hier auch noch nicht den Daumen senken. Wenn sich die ganze Mannschaft besser bewegt, besser eingespielt ist, kommt auch Flick besser zur Entfaltung, prognostiziere ich mal.
Ein Mann mehr schadet trotzdem nicht, nimmt man 6er und IV zusammen, wo mindestens 3 Spieler beide Positionen spielen können, haben wir gerade mal 5 Spieler für 3 Positionen, also nicht einmal eine Doppelbesetzung…
Da darf dann nichts passieren!
Eins wurde noch angesprochen, was glaube ich auch das größere Problem ist als die Fehler von Flick. Dass er so alternativlos auf der Position gesetzt ist. Ein Herausforderer ist halt doch nicht schlecht, wenn das Leistungsprinzip gelten soll. Und so ein polyvalenter Spieler wäre ned schlecht zur Ergänzung. Win-win.
Also wenn die Verantwortlichen mitlesen: den Eze holen wir noch (wenn Pausenpfiff zustimmt) 🙂
Wäre ich definitiv dafür (obwohl die Analyse bei so wenig verfügbarem Datenmaterial nicht ganz so einfach wäre…) 😉
Also die von Clubfokus schauen in bestimmte Datenbanken, ich habe jetzt leider nicht aufgepasst, welche. Das machst Du ja wahrscheinlich auch. Ob Ihr die gleichen nutzt, weiß ich nicht, da kenne ich mich auch gar nicht gut aus. Ich gebe zu, sie haben Eze überzeugend so stark geredet, dass ich ihn jetzt unkritisch mit Monopoly-Geld kaufen würde 😉
Nur sind die meisten dieser Datenbanken vielmehr die gesammelten Daten extrem teuer, ich habe von Paketen gelesen 30 Spieler Bundle 1 Jahre lang alle Daten 20.000-30.000 Euro. Übrigens macht unser Florian Zenger mit seinem Gesicht Werbung für eine dieser ziemlich teuren Soccer Daten Unternehmen aus München. Bei den free also kostenlosen Datenbanken kommt man nur sehr eingeschränkt an die Daten heran, wenig aufbereitet. In der IT sagt man Daten sind das heutige Gold, digitales Gold und das ist im Fußball nicht anders. Das Beispiel Facebook (Meta) genau genommen waren die nie eine Social Media Plattform, das war nie der Sinn, es war von Anfang an ein riesiger Datenstaubsauger und diese Daten werden ausgewertet und verkauft. Wie sonst geben Konsumenten mit Eifer freiwillig ihr halbes Leben und ihre Gewohnheiten dort ein. Aber um den Bogen zu schlagen auch im Fußball sind Daten sehr teuer.
Das Hauptproblem wäre, dass weder die Nachwuchsligen noch die Regionalligen in den kostenfreien Datenbanken (FBref mit Daten von Opta, FotMob, Sofascore) verfügbar sind. In solchen Fällen muss ich schauen, ob auf Social Media irgendwas Verwertbares rumschwirrt. Was man dort findet, basiert dann meistens auf Wyscout, worauf sich meines Wissens auch der Clubfokus immer stützt (wobei Opta für mich grundsätzlich irgendwie stimmiger wirkt).
Eze hab ich noch aus Leverkusener Zeiten ein bisschen im Hinterkopf, aber dann aus den Augen verloren. Ich war gestern überrascht zu sehen, dass er bisher „nur“ Regionalliga spielt. Meiner Meinung nach ist ihm perspektivisch deutlich mehr zuzutrauen, deswegen ist das, wie ich finde, eine gute Idee vom Clubfokus.
Datenbasiertes Scouting ist wichtig das vorweg, aber das alleine ist nicht das Meta Tool, weil dann könnte es jeder. Dann könnte man jeden Scout aus Fleisch und Blut in Pension schicken. Im Clubfokus Podcast erzählen sie (nach 15 Minuten Urlaubsgeschichten aus Südtirol und Kreta..) selbst wie sie vorgehen man gibt eine Spielerwert Range in die Scouting Software ein, beispielsweise 400.000 bis 2 Mio und die Position 6 … und die Scouting Software spuckt dir 14 Namen mit Daten aus unter anderem sogar einen Mats Moeller Daehli für die 6 🙂 Dann wundere ich mich warum man dann einen Joshua Eze (21J) hervorhebt mit einem Spielerwert von 125 Tsd. der in seiner gesamten U Jugend Zeit nie einen Titel mit seiner Mannschaft gewonnen hat und auch in keinem Jahrgang in eine U- Nationalmanschaft berufen wurde (trotz datenbasiertem Scouting implementiert von Joti vom DFB komplett übersehen?) und jetzt Regionalliga spielt. Seine Daten basieren auf U Ligen die man mit allem nur nicht mit der aktuell bärenstarken 2. Bundesliga vergleichen kann. Tut mir leid das geht auch mehr in Richtung Clubfokus, das ist für mich nichts anderes als Random Picking man kann damit einen einstündigen Podcast schön füllen zu den Urlaubsgeschichten natürlich.
Seit Galasek und Simmons ist das Thema 6er ein „immerda“ Thema. Das ewige Thema
Das ist nunmal die Schlüsselposition im modernen Fußball, das unterschätzt man gerne…
Den Effekt durch den Weggang von Timmy Simons kennen wir alle:
Am Ende der Saison ohne ihn war es ein „brennender Rasen“ und der Abstieg.
Seitdem, sind wir, mit einer einzigen, verschenkten Bundesliga- Saison als Ausnahme, da unten….
Das waren einfach Klasse-Spieler, Ausnahmefiguren in der jüngeren Club-Vergangenheit. Mit denen wurde der Pokal geholt (mit Galasek 2007) und zum letzten Mal ein vorderer Tabellenplatz in der Bundesliga erreicht (mit Simons Sechster 2011).
Und ein bisschen ist es schon so und mir geht es auch so, dass man da jetzt natürlich den Maßstab entsprechend anlegt, was nicht fair ist, weil im Tor auch nicht Andy Köpke oder Schäfer stehen und vorn auch nicht Mintal und Vittek stürmen oder das magische Dreieck mit Ilkay wirbelt.
Selige Zeiten…
@ Clubfanseit1982: vielen dank für die Zusammenfassung des Podcasts. Nicht, dass es wichtig wäre, aber fast bin ich froh das zu hören, dass ich offenbar mein deckungsgleiches Fazit nicht komplett exklusiv ziehe.
Ja, muss man nicht zwingend lesen oder hören. Es gibt sicher genug Quellen, um sich mit dem Club zu beschäftigen. Die sind jetzt halt auch noch da, machen es, sagen wir mal fundierter als manch andere Medien.
Und Dein Fazit hast Du sicher auch nicht exklusiv. Es ist ja nicht so, dass hier alle auf einer unkritischen Euphorie-Welle reiten. (Nicht nur) ich sehe auch, dass die Defensive ein bisschen auf Kante genäht ist und dass Flick nicht der Sechser ist wie ihn wir Galasek- und Simons-Verwöhnten uns wünschen würden.
Überhaupt sehen alle die Risiken, die in dem Totalumbruch jetzt stecken und als Clubfan hat man halt schon die schlimmsten Überraschungen erlebt, das prägt.
Aber: der Neuanfang jetzt ist einfach auch eine große Chance. Insgesamt wirkt vieles seriöser und durchdachter als wir es in den letzten Jahren erlebt haben. Den Kader schätze ich eigentlich als so stark ein, dass er mit dem Abstieg normal nichts zu tun haben sollte. Qualität genug ist da. Interessanterweise müssen sie schon wieder an der Mentalität arbeiten. Dabei war das das Credo: Mentalität schlägt Qualität. Gefahr erkannt und auch gebannt?
Ich habe nichts gegen CF kenne sie nicht persönlich, aber bei einem Podcast würden mir 20-30 Minuten ausreichen und dafür einfach mehr auf den Punkt kommen. Und mit diesen vielen Scouting Random Vorschlägen von CF in den letzten Wochen, sorry kann ich nicht viel anfangen. Da hat sich meines Wissens auch nie ein Vorschlag in irgendeiner Weise bestätigt. Scheint mir irgendwie mehr um Content schaffen zu gehen. Meine damit jetzt das CF „Scouting“. Die Spielanalysen gefallen mir deutlich besser also zumindest die ich gelesen habe.
Zum Thema Kaderplanung gab es heute auf NN.de doch wieder eine interessante Aussage von Joti.
Eben, dass man die Aktivitäten noch nicht abgeschlossen hat, sondern noch an „2-3 Projekten“ arbeitet. Das bedeutet, dass vielleicht (maximal) noch 2 Neue kommen könnten, vielleicht aber auch nur einer oder gar keiner, wenn sich die Möglichkeit nicht ergibt. Das sind dann wohl ergänzende Transfers, nice to have, aber nichts zwingendes.
NN.de (Paywall) spekuliert dann in Richtung Flicko, dass er als einziger 6er gesetzt ist und das wohl im Sinne einer angestrebten Doppelbesetzung noch zu ergänzen wäre (wo sie das nur herhaben…) 😉
Ich denke auch, dass Joti, Rebbe und Miro die IV/6er Situation ähnlich kritisch auf Kante sehen und dort noch was machen wollen.
2-3 Projekte klingen einerseits viel, nachdem der Kader eh schon bei 30 Leuten steht. Aber es geht genau um die Positionen, über die wir schon spekuliert haben.
Eben doch noch ein junger LV als Backup für Soares, wie Marc unten berichtet und ansonsten würde in jedem Fall noch ein IV bzw. IV/Sechser Sinn machen, ich hoffe, dass da auch noch jemand kommt.
Dann beginnt die Mission Wieder……..
Bild „plus“ hinter der Paywall hat diese Tage spekuliert, wer möglichweise noch gehen muss. Der Kader muss nicht so groß bleiben.
Dann tippe ich mal:
Okonuki, Goller und Duman. Muss ja jemand aus dem alten Kader sein. Viel sind nicht mehr übrig.
Und Loune geht bereits nach Aue.
Oha heute war der Bayrische Ministerpräsident beim Club Training und hat ein paar schöne Foddos mit Miroslav Klose gemacht, Handshake usw. …dann kann ja in Darmstadt fast nichts schief gehen mit dem Segen.
Mit Florian Heft oder Wolfgang Haslberger wird es noch schwerer.
Nach dem Ausschlussverfahren der Ansetzungen der drei Profiligen für heute und morgen
ist es möglich.
Auf der anderen Seite ist es aber Quatsch die Ansetzung nervös abzuwarten , weil irgendwann passiert es sowieso.
Übrigens pfeift nach 49 Monaten Christian Dingert wieder Ingolstadt.
Dr Max Burda ( Berlin) ist in Darmstadt der Schiedsrichter.
Er war 22/23 schon zweimal in Darmstadt (u.a. vs. F 95 mit 10 x Gelb) und ist uns gegen Elversberg am 33. Spieltag letzte Saison begegnet.
Finde Dr. Burda ganz o.K. und er kennt die schweren Bedingungen in Darmstadt.
Sorgen macht mir VAR Katrin Rafalski aus Hessen , die wenn an der Seitenlinie unterwegs oft auf Kontakt = Foul entscheidet.
Hut ab vor Engelhardt, dass er bei Osnabrück geblieben ist.
https://www.transfermarkt.de/vertrag-verlangert-engelhardt-bleibt-osnabruck-erhalten-wechselgedanken-vollig-legitim-quot-/view/news/442661
Ich hätte ihn sehr gerne bei uns gesehen.
Hätte ihn auch gerne oder noch lieber Pritajin anstatt Serra gesehen.Beide hätten Tore garantiert.
Wollen anscheinend Berkay Yilmaz von Freiburg ausleihen, spielt als LV und soll Druck auf Soares machen.
Wäre ganz gut.
https://www.bild.de/sport/fussball/fcn-leihe-geplant-nuernberg-heiss-auf-bundesliga-juwel-66c76543ff29aa0d108a5ce3?t_ref=https%3A%2F%2Ft.co%2F
Weinzierl wird jetzt tatsächlich Nachwuchskoordinator bei den Bayern. Entlastet das unser Budget?
Der Vertrag ist schon bei uns ausgelaufen.