1.FC Nürnberg Teil I Hinrunde 24/25
Rückblick auf eine bemerkenswerte Saison – Hinrunde
Neuer Sportvorstand: Joti Chatzialexiou
In einer desaströsen Rückrunde war das Experiment mit Sportvorstand Hecking und Trainer Fiél einigermaßen krachend gescheitert. Zur Ehrenrettung Heckings sei allerdings angemerkt, dass er einige Dinge im Nachwuchsbereich auf den richtigen Weg gebracht hat, wovon wir heute profitieren. Als Nachfolger konnte der langjährige sportliche Leiter des DFB, Joti Chatzialexiou als neuer Sportvorstand gewonnen werden. Eine Entscheidung, die nicht nur Euphorie, sondern auch einige Skepsis verursachte. Würde ein DFB-Bürokrat sich im Vereinswesen behaupten können? Ohne jede einschlägige Erfahrung? Nach dem Novizen Hecking wählt man wieder einen Novizen? Doch die langjährige Arbeit im DFB mit allen Jugend- und Frauennationalmannschaften birgt natürlich auch Chancen auf ein immenses Netzwerk.
Erste Maßnahmen
Noch vor der offiziellen Vorstellung den neuen Sportvorstands kursieren einerseits Gerüchte über Abwerbeversuche für Trainer Fiél seitens Hertha (die dieser dementiert) und zum anderen der Wunsch des FCN-Vorstands, am Trainer festzuhalten. Doch gleich zum offiziellen Einstand verkündet Joti den Abschied von Christian Fiél und erzeugt damit Spannung, welcher Trainer denn die Nachfolge antreten dürfte. Für mich war das anfangs geäußerte Festhalten an Fiél reine Taktik, um eine Ablöse von Hertha zu bekommen, denn die identifizierten Mängel am Fußball der letzten Saison waren einfach zu groß, um ernsthaft mit dem Trainer weitermachen zu wollen. Ich finde, ein kleines Meisterstück, statt eine Abfindung zu zahlen sogar noch Ablöse zu kassieren… (Nebenbei, das hat sich auch absolut gelohnt, Fiél ist auch bei Hertha schon wieder Geschichte).
Analyse der unbefriedigenden letzten Saison
Die Analyse der vergangenen Saison zeigt die neuralgischen Punkte:
„Wenn man die Vorrunde nimmt, die so geglänzt hat: Wenn man nur die Zahlen nimmt, hat man sechs Punkte zu viel gehabt laut dem xGoal-Wert. Das andere ist, dass wir in den Zweikampfwerten, der Intensität und der Laufbereitschaft eine der schlechtesten Mannschaften in der 2. Liga waren. Das sind Themen, die wir angehen müssen. Da braucht es einfach auch andere Pressing-Varianten. Wir müssen an gewissen Themen arbeiten – und das wird die Aufgabe des Trainers sein. Diese Erwartungshaltung werde ich in die Gespräche (mit den Trainerkandidaten) mitnehmen.“
Schnell ist klar, dass Chatzialexiou keinen Fiél 2.0 sucht, sondern „ein neuer Trainer sollte auch seine Merkmale und seinen Stil mitbringen“, aber grundsätzlich schätze er kontrollierten Ballbesitzfußball spanischer Spielart und verlange von der Mannschaft eine „andere Intensität und Leidenschaft“. Die Ausrichtung soll aktiv und intensiv sein, kein defensives Abwarten und lange Bälle, er wolle einen attraktiven Stil, den die Fans gerne sehen wollen.
Neuer Trainer: Miro Klose
Die größte Überraschung der Saison war dann die Wahl des Trainers: Wilde Spekulationen schießen ins Kraut, wird es Wörl aus Ulm oder Tullberg aus Dortmund, allesamt erfolgreiche unterklassige Trainer? Doch Joti präsentiert völlig ohne irgendein durchgesickertes Gerücht die Legende und WM-Rekordtorschützen Miroslav Klose, der bis dato im Herrenbereich nur ein unglückliches Engagement im österreichischen Altach vorweisen konnte.
Das schwierige Umfeld ist hin- und hergerissen zwischen dem Glamour des Weltmeisters und den Zweifeln, ob ein Trainer, der im Herrenbereich bisher nur ein einziges, gescheitertes Engagement vorweisen konnte, uns weiterhelfen können würde. Aber das Positive überwiegt und wird verstärkt durch die langersehnte Rückkehr von Club-Legende Pinola zum Club als Klose’s Co-Trainer.
Wird das gutgehen?
Die Saisoneröffnung geriet zum Fest, als man Juventus Turin mit 3:0 nach Hause schickte, einschließlich eines Tores von Youngster und Nachwuchshoffnung Dustin Forkel mit Klose-Gedächtnis-Salto. So konnte es weitergehen!
Aber es kam anders…
Zunächst sah es nämlich gar nicht danach aus, als ob die Spieler-Legende als Trainer die gestellten Anforderungen des Sportvorstands erfüllen können würde. Und weil der Weg zum Klose-Fußball so beschwerlich war, möchte ich ihn nochmals kurz anreißen:
Die Findungsphase
Vielleicht sogar symptomatisch für die Saison: das Auftaktspiel gegen den KSC, als man zunächst gut loslegt und schon 2:0 führt, ehe man von Zivzivadse zerlegt wurde und noch 2:3 verliert. Der Prototyp für im Verlauf der Saison verspielte 28 Punkte nach Führungen, die nur deshalb kein Rekord sind, weil Ulm sogar 30 Punkte verspielt hat.
Im zweiten Spiel schon ein kleines Highlight, zumindest emotional, denn Klose gelingt ein erfolgreiches Heimdebut gegen Angstgegner Schalke. In der Rückschau allerdings weniger souverän als das Ergebnis suggeriert, denn die Wende des Spiels gelang erst nach einer umstrittenen gelbroten Karte gegen den Schalker Schallenberg und war deutlich begünstigt durch die Überzahl.
Es ging holprig weiter mit einem mühsamen 1:1 in Darmstadt durch ein Traumtor des inzwischen fast vergessenen Michal Sevcik (wer erinnert sich noch?).
Kalte Duschen mit Atempause
Als dann allerdings die Magdeburger den Club mit 0:4 zuhause zerlegt hatten, wuchsen die Zweifel am Trainer Klose, dessen Mannschaft einfach nicht zur Viererkette zu passen schien, weil Kapitän Knoche dafür einfach zu langsam und der Sturm noch zu dünn besetzt war, nachdem man zunächst scheinbar nur angeschlagene Stürmer (Emreli, Serra) und unreife Jugendliche (Tzimas) eingekauft zu haben schien. Man spielte noch mit Flick und Pick und Schleimer als Mittelstürmer und es passte einfach nicht.
Kurzes Aufatmen nach einem mühsamen Sieg gegen Ulm, aber die Zweifel an Trainer Klose blieben. Aber erstmals konnte Tzimas auf sich aufmerksam machen und das gleich in zweierlei Hinsicht: durch sein erstes Tor und dann eine undisziplinierte Rote Karte, die eine aufkeimende Hoffnung für ein Upgrade in unserem Sturm gleich wieder zunichtemachte.
Gleich im nächsten Spiel wieder eine kalte Dusche, als Extrainer Fiél mit seinen Berlinern im Achteck verdient gewinnen konnte. Immer noch spielt man mit einer dysfunktionalen Viererkette und Okunuki und Goller auf den Außenbahnen, die Schleimer im Zentrum füttern sollen. Die Zweifel an Klose und der Kaderzusammenstellung werden immer größer, doch Joti lässt keine Trainerdiskussion zu.
Systemumstellung 3-5-2
Aber gegen Hannover folgt die Umstellung auf Dreierkette und diese schien besser zu passen, bis Serra, kaum eingewechselt, einen Elfmeter verursacht und man doch noch verliert. Aber doch scheint es besser zum Personal in der Abwehr zu passen, was der nachfolgende, erneut mühsame Sieg gegen Münster bestätigt. Klose spricht davon, dass vielleicht nicht viel fehle und plötzlich der Knoten platzen könnte. Er sollte Recht behalten!
Der Wendepunkt
Acht Spieltage lang quält man sich durch, die Spiele sind nicht gut, die Punktausbeute mäßig, die Zweifel wachsen, das Derby steht vor der Tür, die Angst vor einer erneuten Derbyniederlage geht um…
Und dann die Explosion: der grandiose Derby-Auswärtssieg, plötzlich läuft es, das System Dreierkette passt, die inzwischen einsatzfähigen Stürmer treffen.
Historisch!
Gefolgt vom nächsten Highlight, dem beeindruckenden 8:3 gegen Regensburg. Der Club deutet an, was geht.
Sterben in Schönheit
Das nächste Highlight war das „Pokal-Heimspiel“ in Hoffenheim, das man nur durch die später noch offensichtlicher werdende Standard-Schwäche verliert. Vielleicht das beste Spiel des Club, auch wenn es verloren ging, mit Gänsehautstimmung im fremden Stadion, in dem man die größere Fangruppe stellt und das Auswärtsspiel zum Heimspiel macht.
Schließlich bringt man in Hamburg den nächsten Angstgegner an den Rand einer Niederlage, doch wieder reicht es am Ende nicht zum Sieg. Der Club spielt inzwischen einen begeisternden Fußball (meistens zumindest), aber hat Probleme mit der Konstanz. Doch Klose sitzt jetzt fest im Sattel und zeigt, dass er ein ausgezeichneter Trainer ist, der insbesondere junge Spieler entwickeln kann.
Ergebniskrise und mangelnde Resilienz
Anschließend folgt ein kleines Tief, die Ergebnisse fehlen, man verliert gegen Paderborn, Elversberg und Köln und schafft gegen Kaiserslautern und Düsseldorf nur Unentschieden. Allesamt Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte, gegen die kein Erfolgserlebnis gelingen will. Der Club ist jung und talentiert, aber es fehlt einfach Widerstandskraft. 7 Spiele ohne Sieg, doch Klose ist inzwischen angekommen und wird nur noch in Krawallmedien infrage gestellt.
Mit einem Sieg gegen Braunschweig im letzten Heimspiel der Hinrunde rettet man sich in die Winterpause. Immerhin nicht mit einer Negativ-Serie!
Fazit der Hinrundenspiele
Der Club kommt schwer in die Saison und spielt keinen guten Fußball, bis Klose das System an sein Personal (v.a. Kapitän Knoche) anpasst. Das zeigt, dass Klose, der eigentlich die Viererkette favorisiert, kein sturer Dogmatiker ist. Langsam erkennt man eine Handschrift. Dann folgen die Highlightspiele, ehe man wieder in eine Ergebniskrise rutscht. Alles in allem aber eine ordentliche Vorrunde, die der Zielsetzung einer ruhigen Saison gerecht wird.
Historische Highlights des 1. FCN
Doch Klose schenkt uns auch Highlights, wie wir sie lange nicht erlebt haben: Der Sieg gegen Schalke, auf den man lange warten musste, das unvergessliche Derby in Fürth, das Rekordspiel gegen Regensburg. Ja, auch das unglückliche Pokalspiel in Hoffenheim, das den Club zum Sieger der Herzen machte.
Joti und Klose, das scheint zu passen, da entwickelt sich was. Zwischenzeitlich gilt der Club sogar als die „heißeste Aktie“ (Kwasniok). Klose gewinnt Renommee, kann zeigen, dass er ein guter und akribischer Trainer ist, glänzt v.a. darin, junge Talente besser zu machen. Auch Tzimas führt seine tolle Entwicklung auf den Einfluss und die Führung durch Klose zurück.
Aber eines wird schon nach der Hinrunde überdeutlich: Klose ist ein Glücksfall für den Club! Und wenn man mich fragt, sein „Entdecker“ Joti ist das auch!
Was sich aber dann entwickelte, war der pure Wahnsinn, das Rekord-Transferfenster mit den millionenschweren Abgängen von Castrop, Jeltsch und Tzimas. Aber man sollte auch nicht vergessen, dass im Windschatten der Sensationen der Kader um ein paar seiner größten Fehleinschätzungen bereinigt wurde. U.a. Pick, Okunuki, Sevcik wurden abgegeben, bei Serra und Goller klappt das leider nicht. So sehr man Olaf Rebbe für seine erzielten Megasummen bejubeln mag, sind da auch weiterhin einige Fahrkarten dabei gewesen. Ich glaube, Rebbe’s Stärke liegt vor allem im Verhandlungsgeschick und im Vertragswesen. Als Kaderplaner ist sein Erfolg allgemein eher überschaubar und er hatte eben einfach mal ein gutes Jahr.
Transferrekord und dann Entlassung?
Und als Paukenschlag wird anschließend Rebbe freigestellt. So ganz klar ist mir bis heute nicht, was vorgefallen war, aber es war wohl schwerwiegend genug. Joti zeigt klare Kante. Ich finde es gut, ein paar Prinzipien müssen sein. Wenn es nicht mehr passt, muss man Konsequenzen ziehen. Keiner ist größer als der Verein.
Was mir im Nachgang auffällt, sind die Winterzugänge, die sich allesamt als Treffer erwiesen haben. Ob das schon dem verstärkt datenbasierten Scouting zu verdanken ist? Aber das folgt im zweiten Teil der Rückschau…
Autor: Optimist
Bildquelle: 1.FCN, Juwe
Vielen Dank auch an Juwe, der meinen etwas langen und sperrigen Beitrag mit Bildern aufgelockert – und aufgehübscht hat!
Vielen Dank für die Rückschau auf die Hinrunde, die wirklich alle wesentlichen Aspekte beinhaltet.
Was für eine gelungene Zeitreise. Kompliment.
Danke für den Rückblick. Hat mir in Erinnerung gebracht, wie groß nicht nur der Umbruch vor Saisonbeginn war. Sondern sich dieser noch während der ersten Spiele nahtlos fortsetzte. Nun sind wir ja beim Club Neustarts gewohnt, aber dieser war schon bemerkenswert groß. Und der zur neuen Spielzeit wird wohl ebenfalls kein leichter. Schwerstarbeit für die Verantwortlichen. Aber kein Mitleid, Joti und Miro dürften gewusst haben, auf welche delikate Aufgabe sie sich da eingelassen haben.
Welch ein toller Artikel!
Gut gemacht, Optimist. Man vergisst in der Tat schnell vor allem die positiven Aspekte. Deshalb ist es gut, diese guten Leistungen von Joti und Miro nochmal deutlich hervorzuheben. Da die zweite Liga so ausgeglichen und gut ist, können längere Schwächephasen, die manchmal nach solchen Totalumstellungen auftreten, gnadenlos bestraft werden. Umso mehr ist es herauszuheben, wie Miro und sein Trainerteam die Schwachpunkte sofort identifiziert haben und auch sofort umgestellt haben. Dass man am Ende sogar noch die Möglichkeit hatte, oben mitzuspielen war für mich umso erstaunlicher. Ebenso die phänomenale Entwicklung der jungen Spieler, die mächtig performt haben.
Die Rekordtransfereinnahmen war die Kirsche auf der Torte. Es wurde ein wichtiger finanzieller Grundstein geschaffen, auf dem man aufbauen kann. Ich fand Rebbes Stärken auch im Verhandeln. Das war nicht zu unterschätzen. Das fehlt mir jetzt im Moment. Hoffentlich wird diese Lücke wieder ebenbürtig besetzt.
Auf die Neuzugänge bin ich sehr gespannt, vor allem, ob noch ein richtiger Leader im Mittelfeld kommt, der die Mannschaft wieder aufwecken kann, wenn sie wieder drauf und dran ist, eine 3:0 Führung zu verspielen.
Da ist mir auch Knoche hinten zu brav und passiv.
Ich hoffe, dass man hier noch die richtigen Spieler findet.
Sehr schöner Rückblick. Tatsächlich vergisst man so schnell: Pick, Flick, Okunuki, Goller, Serra…Puh, Respekt vor Klose, wie er doch recht zügig Sortierung in den Kader gebracht hat. Wenn man dann noch die aktuellen Leihrückkehrer a la Marquez, Windsheimer & Co sieht, bestätigt das die These des Autors, dass Rebbe weiß Gott nicht nur gutes gebracht hat. M.E. sogar im Gegenteil, auch wenn uns die tollen Erlöse schon durchschnaufen lassen.
Auch wenn ich mir im Winter mehr Mut am Transfermarkt hinsichtlich potentieller Aufstiegschancen gewünscht hätte, stimmt m.W. auch die These, dass die getätigten Transfers Alls Volltreffer waren. Hoffen wir, dass es so weiter geht.
Danke dafür, @Optimist. Gelungener Blick in den Rückspiegel.
Ich denke, dass Hecking/Rebbe nicht nur immens wichtige Dinge im Nachwuchsbereich angestoßen haben, sondern es waren auch einige sehr starke Transfers dabei – wovon wir jetzt unter anderem leben. In erster Linie Duah, Castrop und natürlich der Volltreffer Jander. Die Ära Hecking wirkt nachhaltig. Das ist das, was meiner Meinung nach von einem Sportvorstand erwarten darf.
Dass Hecking/Rebbe es nie wirklich geschafft haben, einen in sich stimmigen Kader zusammenzustellen, kann man allerdings nicht nur mit der damals knappen Kasse erklären. Diese Kritik müssen sich die beiden ohne Zweifel gefallen lassen. Das muss man besser machen. Und hoffentlich macht das Joti mit nunmehr deutlich mehr Geld auch deutlich besser.
Einen ganz wichtigen Punkt finde ich auch, dass wir als Mitglieder eine richtige Entscheidung getroffen haben. Und zwar allen Unkenrufen zum Trotz: Rapha Schäfer in den Aufsichtsrat zu wählen. Thomas Grethlein hat unserem 1. FCN mit großem Engagement gedient und ich finde es auch unfair, ihm jetzt irgendwas nachzurufen – wir alle machen Fehler. Aber dass Rapha Schäfer mit Chhunly Pagenburg laut Medienberichten zum Beispiel das Casting für den neuen Sportvorstand gewuppt haben, ist aus meiner Sicht ein klarer Fortschritt. Und dass die beiden über sportliche Dinge bei unserem Club wachen, finde ich beruhigend.
Und ich denke auch, Joti war die folgerichtige Entscheidung, was unseren Weg anbelangt. Ein Schmedes zum Beispiel hätte da einmal mehr nicht gepasst. Die Talente-Transfers wie Von der Hitz oder Chaikhoun sind erste Sahne, oberstes Regal. Bin mittlerweile auch davon überzeugt, dass Joti in dieser Hinsicht ein sehr großes Netzwerk hat. Darüber hinaus finde ich es auch mutig, dass Joti den sicherlich gut bezahlten „Beamten-Job“ beim DFB geschmissen hat, um sich im Vereinsfußball zu beweisen. Die aktuelle Transferphase ist sehr wichtig. Viel Erfolg, Joti!
Vielen Dank für diesen kurzweiligen Rückblick auf die Hinrunde, der aus meiner Sicht in allen Punkten den Nagel auf den Kopf trifft. Gerade die Einschätzung zu Rebbe teile ich absolut. Bin mal gespannt, wie sich Kiel unter seinem Einfluss jetzt weiter entwickeln wird.
Klose sehe ich auch als Glücksfall für uns. Dass er nicht stur an Ideen festhält, könnte auf lange Sicht vielleicht sein größtes Pfund sein. Schon bemerkenswert, wie ergebnisoffen er an die Aufgabe hier herangegangen ist, nur mit dem Ziel, die Mannschaft bestmöglich zu entwickeln, und dass er auch kein Problem damit hatte, eigene Entscheidungen bei Bedarf zu überdenken.
Diese Eigenschaft hat er aus meiner Sicht vielen Trainerkollegen voraus, und auf diese Weise kann er vielleicht wirklich irgendwann ein großer Trainer werden.
Jotis Mission beim Club ist für mich vergleichbar mit Leonidas Kampf gegen Xerxes. KI hat mir dazu ein – wie ich finde- gutes Bild gefertigt. Schade, dass ich das nicht anhängen kann…
Falls du bei Facebook bist dort haben wir ja auch eine Clubfans Reunited Gruppe dort könntest du es posten 🙂
Juwe, ich bin leider nicht bei Facebook, aber wenn Du nichts dagegen hast schick ich es an Deine gmail-Adresse und überlasse es Dir das einzustellen. Ist überraschend gut geworden 🙂
Ich kann die hier vorherrschende Euphorie zu Klose (noch) nicht teilen und auch nicht nachvollziehen. Er kann Talente entwickeln – ob er eine Mannschaft entwickeln kann, das ist noch völlig unbewiesen. Zehnter Platz in einer Liga voller unkonstanter Teams, das hat Robert Klaus mit einem deutlich unrunderen Kader auch geschafft. Er hat auch noch nicht bewiesen, dass er seinem Team während einer Partie einen Plan B geben kann, die 28 vergeigten Punkte nach Führung können wir nicht nur den Spielern ankreiden.
These: Ein erfahrener Trainer hätte mit gleichem Kader ohne die Anlaufschwierigkeiten der ersten Phase wirklich ins Aufstiegsrennen eingreifen können …
These: ein erfahrener Trainer hätte weniger auf die Jugend gesetzt, Tzimas wäre ein Nachwuchstalent mit sporadischen Einsätzen geblieben, Janisch hätte sich nur als Rechtsaußen versucht, wo er nicht hervorsticht, Die Durchlässigkeit zum NLZ wäre schwächer, weniger Debuts von Talenten, kein Extra-Geld aus der Nachwuchssäule, Zieleinlauf auf Platz 6. Oder auch 16.
Finde ich in keinem Fall besser.
@Thomas
Die 28 vergeigten Punkte waren in meinen Augen eine Folge einer unzureichenden Kaderbreite/-tiefe. Welchen Plan B hätte Miroslav Klose denn mit dieser dünnen Bank stricken können?
Ich finde auch, wir sollten vom gesamten Trainerteam sprechen. Und da scheinen die Funktionstrainer prima zu passen – fachlich und menschlich. Und Klose scheint offen für Input aus dem Trainerteam. Ein Teamplayer.
Wie man anfangs die Krise gemeistert hat durch eine System-Umstellung, ist durchaus ein Beleg, dass Klose Plan B kann.
Und wer hat beim U21-EM Testspiel gegen Finnland das einzige Tor für Deutschland geschossen??
Caspar Jander!
Er dreht momentan richtig auf. Selbst bei der deutschen U21 bei der er zwei Stamm-Mittelfeldspieler vor sich hat. Aber Caspar liefert, wenn er eingesetzt wird. So kennen wir ihn. Glückwunsch zum Tor!
Sehr schöner Rückblick.
Die wenigen Experten (ich meine das nicht ironisch) aus meinem Umfeld haben sich vor der Saison überboten mit Absteiger!, Trainerentlassung! etc. Auf die Vorbereitung gab ich nichts, aber als ich am ersten Spieltag irgendwo beim Wandern endlich Empfang hatte und KSC-FCN 0:2 las, da keimte das erste Mal Hoffnung auf ein Wunder auf. Na ja, hat dann noch ein paar Spiele gedauert und während ich die Kritiken nach Schalke noch als überzogen abtat mußte ich mir in Darmstadt eingestehen, daß es live und in Farbe tatsächlich hilflos wirkte und grauenhaft anzusehen war.
Moment der Hinrunde war, als Emreli nach dem Tor in Fürth einem fast weinenden Klose um den Hals fiel, auch wenn beide den Moment entmystifizieren wollten, Emreli habe einfach nur den erstbesten umarmt und Klose habe irgendeine Allergie gehabt, ja ja, erzählt mir nix!
Ich freue mich schon auf Teil 2.
Ja, das stimmt. Die Umarmung von Klose war vielleicht der Ikonische Moment. Aber auch stark im selben Spiel war das Abfeiern einer gelungenen Defensivaktion von Emreli. Das ist auch als ein „Bild der Saison“ in Erinnerung geblieben, das sich auch oft in Rückschauen findet.
Auch ich möchte noch Dank und Anerkennung aussprechen für diesen sehr gelungenen Rückblick. Vielen Dank Optimist!
Vieles, was derzeit im und um den Club herum passiert, finde ich äußerst positiv. Da werden Dinge angestoßen, auf die viele von uns gefühlt schon Jahrzehnte warten. Ich hoffe, dass die Rechnung halbwegs aufgeht und die Verantwortlichen Bock haben, nachhaltig beim Club etwas zu bewirken. Dazu gehört auch, dass wir Fans in schwierigen Zeiten ruhig bleiben und den Verantwortlichen vertrauen. Ich freue mich jetzt erstmal auf Teil zwei des Rückblicks und dann auch irgendwann auf die nächste Saison. Lasst uns optimistisch bleiben, das ist etwas, dass uns Franken nicht so vertraut ist. Aber ich finde, es tut sehr gut.
Teil II wird nach dem Pfingstwochenende kommen 🙂 ebenfalls von Optimist. Vorher kommt aber auch noch etwas spannendes.
Jetzt machst Du uns ja ganz schön neugierig, Juwe
Ich bin selber gespannt darauf 🙂 …nichtmal die gängigen Sportmedien haben dazu viel. …und gerade kommt der Artikel ins Postfach. Also mich fixt das Thema an. Ich werde jetzt noch einkaufen fahren, den Kühlschrank für Pfingsten füllen und den Artikel heute Abend noch veröffentlichen. Unbekannterweise aber schon mal ein fettes Dankeschön an…(Auflösung folgt)
Wiedersehen mit Mahir Emreli nächste Saison? Laut Angaben des aserbaidschanischen Portals Futbol Info steht der Angreifer recht sicher vor einem Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern.